Nun hab ich endlich Zeit auch meine Erfahrungen bzw. Verbesserungsvorschläge niederzuschreiben:
Dazu auch noch eine kurze Chronologie der Ereignisse...
Am Freitag kurz vor 14 Uhr wurde die Bombe entdeckt. Daraufhin wurde sofort der ÖV im ganzen Bereich um den Bahnhof eingestellt.
Holding Graz Linien: Die HGL waren auf einen Schienenersatz ab ca. 15 Uhr aufgrund der Demonstration gegen das Sparpaket der Landesregierung zwar eingestellt, trotzdem kam die um eine Stunde zu Frühe Sperre des Bahnhofs ziemlich überraschend und man konnte logischerweise nicht so schnell für die benötigten Ersatzbusse sorgen.
Die SL 1, 3, 6 und 7 verkehrten zwischen Jakominiplatz und Laudongasse (später Remise III) nicht. Die Fahrzeuge der SL 3 und 6, die sich im westlichen Teil des Schienennetzes befanden verkehrten als Verstärker nach Eggenberg/UKH (3) bzw. Wetzelsdorf (6) -
Bilder dazu hierDie SL 4 und 5 verkehrten vorerst noch normal nach Andritz.
Die Buslininien 50, 52, 53, 58, 63 und 85 wurden soweit zurückgezogen, wie es aufgrund der polizeilichen Absperrungen notwendig war.
Die Schienenersatzbusse für die Straßenbahnlinien verkehrten zuerst über Annenstraße - Babenbergerstraße - (später Hans Resselgasse - Mariengasse - Babenbergerstraße) - Fröbelpark - Peter Tunner Gasse - Alte Poststraße - zur Laudongasse bzw. Remise III.
Allein durch diese lange Umleitungsstrecke und natürlich durch den MIV, der die Straßen rund u den Bahnhof ebenfalls verstopfte kam es zu sehr langen Fahrzeiiten zwischen Ost und West.
Um ca. 15 Uhr startete dann die Demonstration gegen das Sparpaket der LR und der Verkehr rund um den Jakominiplatz kam fast komplett zum Stillstand.
Der Joanneumring war komplett gesperrt und die HGL versuchten den Autobusverkehr und auch die Schienenersatzverkehre zumindest über Umleitungsstrecken aufrecht zu erhalten, was aufgrund des unermüdlichen Einsatzes der Mitarbeiter auch teilweise gelang. Städtische Buslinien aber auch Regionalbusse erreichten bzw. verließen den Jakominiplatz über die Jakoministraße.
Straßenbahnen mußten anstatt beim Radetzkyspitz in der Remise Steyrergasse gewendet werden.
Die Anzahl der wartenden Fahrgäste am Jakominiplatz wuchs ständig, die Leute waren aber ruhig und gefaßt und nahmen teilweise die Wartezeiten in Kauf bzw. versuchten zu Fuß weiterzukommen.
Mit dem Ende der Demonstration löste sich dia Autoschlange am Ring und in den umliegenden Gassen langsam aber sicher auf und zumindest bei den Buslinien am Jakominiplatz trat wieder halbwegs Normalität ein.
Was die Schienenersatzverkehre bei ÖBB, GKB und STLB betrifft weiß ich nur, dass die GKB von Köflach bzw. Wies / Eibiswald kommend bis zum Bahnhof Straßgang verkehrt ist.
Die ÖBB sind meines Wissens teilweise bis Gratwein-Gratkorn gefahren, die Fernverkehrszüge verkehrten aber AFAIK nur bis Bruck/Mur. Die Schienenersatzbusse wurden zum NVK Puntigam geschickt, wo das Umsteigen zur HGL bzw. in Taxis möglich war.
http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=4076.msg69781#msg69781Fazit:
Der innerstädtische Ersatzverkehr funktionierte den Umständen entsprechend recht gut, die Fahrgäste waren ruhig und trugen längere Wartezeiten aufgrund der Situation mit Fassung.
Auch Reisende die Graz per Bahn erreichen wollten haben das mit einiger Verspätung geschafft und fanden dann auch Möglichkeiten vor vom Ausstiegspunkt des Ersatzverkehres zur gewünschten Zieladresse zu gelangen.
Ein großes Manko war meiner bescheidenen Meinung nach die fehlende Information bzw. Logistik für Bahnkunden, die Graz per Bahn verlassen wollten.
Der Schienenersatzbus der HGL endete ein paar hundert Meter vor dem HBF und ein Betreten des Geländes war verboten. Woher sollten die geschätzten Fahrgäste wissen, wo sie nun einen Ersatzverkehr findenkönnten, bzw. wie sie nach Hause kommen. Viele ließen sich privat abholen, was die ohnehin angespannte Situation auf den Straßen nicht verbesserte. Andere nahmen sich kurzerhand ein Taxi, um nach Hause zu kommen.
Hier müßte es eindeutige Regelungen für Bahnkunden geben, WO der Ersatzeinstiegspunkt in so einem Fall zu finden ist. Diese Ersatzhaltestellen müßten dann in den Medien entsprechend bekanntgegeben werden.
Vorschlag dazu: GKB: Bahnhof Straßgang
Reisende nach Osten: Ostbahnhof
Reisende nach Süden und Norden: NVK Puntigam (in Ermangelung eines entsprechenden Bahnhofs bzw. Busbahnhofs im Norden)
Entsprechende Hinweise müssen dann natürlich auch an die HGL (Verstärkung SL 4 und 5, BL 62 ...) an die Taxizentralen und natürlich alle weiteren relevanten Stellen ergehen.