...kann ich mir schwer vorstellen, wie man eine Parkgarage von der Oberfläche "tilgen" kann. Willst du den Platz odessamäßig mit der Treppe gestalten, muß allerdings sehr viel umgebaut werden, 200 Stufen müssen wohl erst Platz haben.
Warum ein Platz keine Bäume haben soll, verstehe ich nicht. Gerade die sind nicht für den Schatten, sondern auch für das Mikroklima wichtig. Der ganze Platz würde aussehen, als hätte ihn Speer geplant.
Wie der Namen Lend verrät, hat Graz immer mit dem Wasser gelebt, ich erinnere auch an die gescheiterte Flußschifffahrt. Mir ist aber nicht klar, wozu der Hafen dienen sollte. Bootsausflüge? Tretbootfahren?
Danke für die illustrierenden Bilder. Keine Angst, es geht hier nicht um die Anzahl der Stufen, sondern um das Prinzip dieser schönen, breiten Stiege über schillerndem Wasser, die die Menschen auch zum Verweilen, Genießen, Abschalten einladen kann. Gott sei Dank könnten es in Graz um einige Stufen weniger sein. Dafür wäre eine noch etwas breitere Stiege, vielleicht mit Zwischenpodesten und anderem Auflockerndem möglich.
Mit den zu entfernenden Bäumen war ausschließlich von der verwachsenen Uferböschung die Rede. Auf der Platzfläche, wo auch jetzt keine wachsen, wäre diesbezüglich wohl nicht viel zu tun. Aber, warum nicht, vielleicht würden sich ein paar gut platzierte, schlanke (für die Steiermark so typischen) Pappeln gut ausmachen oder ein paar südländisch anmutende, durftende Schwarzkiefern (Pinus nigra) mit ihren langen Nadeln...
Ja, und etwas mehr Bezug zum Wasser wäre meiner Meinung nach schon schön, als lediglich Namen wie Lend, Floßlend oder Gries als blasse Reminiszenz aus längst vergangenen Tagen. Ja,
vor der Murregulierung hatte Graz bekanntlich jede Menge Bezug zum Wasser. Aber heute müssen wir erst wieder darum kämpfen, immerhin ist die begonnene Murpromenade ein schöner Anfang. (Als ich noch ein Jugendlicher war, schämten sich die Grazer für ihre Mur ins Bodenlose und alle anderen Vorschläge als Zubetonieren oder Überwuchernlassen wurden damals als vollkommen abwegig erachtet.)
Schade, dass immer noch Seitenhiebe auf die Murschifffahrt ausgeteilt werden. Immerhin besaß angeblich sogar das Stift Seckau ein eigenes Schiff um u. a. Wein aus der südlichen Steiermark nach Norden zu schiffen. Leider ist eben 1889 dann ein Personen-Dampfschiff wegen eines Maschinenaussetzers manövrierunfähig an der damals noch 5(!) Pfeiler zählenden Radetzkybrücke gekentert. Obwohl heute diese Brücke
nur noch einen Mittelpfeiler zählt und alle anderen innerstädtischen Brücken gar keine mehr (und die Technik wohl auch schon etwas weiter entwickelt ist), wird auch noch über 120 Jahre danach in provinzieller Manier noch immer jener Zwischenfall beschworen um alle Vorschläge über eine Murschifffahrt vom Tisch zu fegen. Ich glaube, im Jahr 2012 sollte Graz anfangen, das Trauma von 1889 zu überwinden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass am Wiener Donaukanal noch nie ein Schiff verunglückt sein sollte. Erkläre mal einer den Wienern, sie sollten daher lieber das Schifffahren unterlassen...
Ja, das "Hafenbecken": Bootsausflüge oder Tretbootfahren (Elektrobootfahren) finde ich eine nette Idee. Aber alleine schon eine "lebende" Wasserfläche, die mit dem Fluss verbunden ist, in Wasseraustausch steht, Hoch- und Niedrigwasser mitmacht empfinde ich als große Bereicherung für die Stadt, sogar ohne "Nutzung" in Form von Booten. (Ohne einen Vergleich 1:1 anzustreben, aber ich empfinde den Kanal in Triests "Borgo Teresiano" als eine Auflockerung bzw. Aufwertung des Stadtgefüges.)
LG