...
Ich finde es interessant wie sehr man (ich meine da jetzt nicht alleine dich) über gewisse Sachen schimpfen kann.
Jede einzelne Grünfläche muss gepflegt werden. Warum geht man davon aus, dass sämtliche Parks in Graz gepflegt werden, aber nicht die Augartenbucht?
Ich finde es gut, dass man in Graz endlich die Mur nutzt und mehr ins Stadtbild aufnimmt. In der Vergangenheit hat man nur dafür gesorgt, dass man die Stadt dem Fluss gegenüber abschottet. Dies geschah mit hohen Bepflanzungen und möglichst großen Niveauunterschieden zwischen Gehwegen und der Mur, bzw. auch durch Hauptverkehrsstraßen an der Mur sorgt man nicht für gute Aufenthaltsqualität. In anderen Städten gibt es schöne Promenaden, Brücken sind Anziehungspunkte.
In Graz ist die Mur eher ein Fremdkörper, wo man nicht viel Zeit verbringen will und der eigentlich stört, da durch die Brücken nur begrenzte Querungsmöglichkeiten vorhanden sind.
Nun hat man (endlich) begonnen irgendwo die Mur ins Stadtbild einzufügen. Natürlich gibt es immer auch Leute, die das auch negativ sehen.
Das sehe ich keineswegs negativ.
Allerdings wenn die Bäume größer werden und sich Laub, Geäst und Dreck - speziell am Ufer - sammeln, werden Geruch und Insekten, die dort dann wunderbare Bedingungen vorfinden, den Aufenthalt dort nicht mehr so gemütlich erscheinen lassen.
Ich sehe die Umsetzung weil nicht durchdacht negativ bzw. die derzeit auch im Raum stehende Lösung, den Radverkehr auf die andere Seite zu verlagern, wenn vorallem die Querungsmöglichkeiten sowohl nördlich als auch südlich äußerst bescheiden sind. Die Kreuzung unter der Bertha von Suttner-Brücke auf der Westseite ist derzeit schon katastrophal, wenn man dort die Hauptroute Richtung Norden anlegen will, sollte man dort gleich eine Rettungsstelle einbauen: Mauer, rechter Winkel, Säule mittendrin und geschätzt/gefühlt grad einmal 1,5m breit für Radfahrer und Fußgänger (die dort auch lieber "unten" gehen als über die Treppen rauf und auf der anderen Murseite wieder runter). Und im Norden die Augartenbrücke, die nur auf den MIV ausgelegt ist! Wie soll man da eine leistungsfähige Hauptradroute legen unter den Prämissen der Mobilitätstrategie?! Das läuft zwangsläufig auf eine massive Verschlechterung für den Radverkehr hinaus. Denn extra z.B. geschwungen verlaufende/diagonale Brücken (ähnlich wie von Stipe vorgeschlagen), die ein zügiges Befahren und auch Queren erlauben würden, wird es unter der derzeitigen Bürgermeisterei sicher nicht geben, selbst wenn Bund und Land alles zahlen würden. Am Kai die Parkplätze zu entfernen, ist noch das geringste Problem.
In Graz will man heuer zumindest laut Mobilitätsstrategie (Verkehrspolitische Leitlinie 2020 und Mobilitätskonzept 2020) eigentlich einen Anteil der sanften Mobilität von 63% erreicht gehabt haben wollen. Dieses Papier wird im Rathaus speziell in Bürgermeisternähe wohl nur in die Hand genommen, wenn die Klopapiernachbestellungen nicht funktioniert haben.
Wenn man sich diese Papierln durchliest und dann das Vorgehen der Stadt grundsätzlich sieht, kommt mir eigentlich nur die Galle hoch.
"Stadt der kurzen Wege"
"Mobilität im urbanen Raum bedeutet Vorrang für die Sanfte Mobilität"
"Den Verkehrsarten des Umweltverbundes als nachhaltige Verkehrsformen ist langfristig konsequent Priorität gegenüber dem motorisierten Individualverkehr einzuräumen. "
"Diese 13 Hauptradrouten sind alltagstaugliche und familienfreundliche Radrouten, sternförmig angeordnet und stellen möglichst direkte Verbindungen des Stadtzentrums mit dem Umland dar. "
Ergänzung zum Punkt Pflege: Ja die Parks werden relativ gut gepflegt. Die Muruferbereiche dagegen sind schon weniger einladend gepflegt. Von der Murinsel bis zum Landesgericht hält sich die Pflege in meinen Augen in Grenzen wie z.B. die Pflege/Instandhaltung der Naherholungsbereiche (abseits der Parks). Leechwald oder auch Stifting-Ries oder Platte dort ist alles so halb gepflegt. Das notwendigste (Bäume gestutzt, dass keiner erschlagen wird) wird gemacht, aber attraktive Gestaltung (Zugänglichkeit, Hinweisschilder...) sieht anders aus.