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Thema: Neugestaltung Annenstraße (75269-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Ch. Wagner
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #135

Die Brücke hat man sehr wohl unter immensem Aufwand fertig gebaut, aber wie sie dann kaputt wurde hat's keinen mehr gefreut sie zu reparieren - nicht ganz untypisch für Frankreich.


Die erste Brücke war eine Holzbrücke, die dann, schwups, auch gleich wieder weg war. Dann versuchte man mehrmals in Stein zu bauen, daß ging aber auch nicht lang, bis diese wieder einstürzte, und dann hatten die Bewohner von Avignon keine Lust mehr dazu. Uns so ist sie halt eine Attraktion geworden.Wir waren übrigens  Ende Dezember dort: keine Touristen, aber viele Franzusen, Tag und Nacht.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Torx
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #136

Um aber in der Gegend zu bleiben: In Nice ist in der Nacht auch außerhalb der Ferien mehr als genug los, gleiches gilt für Marseille.

Das stimmt, in Nizza war was los. Da war das mit dem Auto übrigens auch nicht so ein Problem wie in den anderen besagten Städten. Zufall?

  • kroko
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #137
Zitat
Das stimmt, in Nizza war was los. Da war das mit dem Auto übrigens auch nicht so ein Problem wie in den anderen besagten Städten. Zufall?


Avignon kann man gar nicht zur "autogerechten Stadt" umbauen (gottseidank) - dort muss man sich eben was schlaues zur Attraktivierung einfallen lassen. Die Rechnung, die du hier anstellst, nämlich viel Autoverkehr = belebte Stadt halte ich jedenfalls für Unsinn und genau das Gegenteil für wahr.

  • Torx
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #138

Die Rechnung, die du hier anstellst, nämlich viel Autoverkehr = belebte Stadt halte ich jedenfalls für Unsinn und genau das Gegenteil für wahr.

Ich kann nur sagen was ich beobachtet habe und ich möchte auch nicht dass man eine schöne Altstadt wie Avignon zu einer Autostadt verkommen lässt. Aber das Gegenteil wie Du sagst halte ich auch nicht unbedingt für die Wahrheit.

  • kroko
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #139
Naja, ist letztendlich wohl eine Frage persönlicher Überzeugungen - kaum vorstellbar, dass es möglich ist dazu eine Art wertneutrale Studie zu erstellen.

  • Metro5
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #140
Man muss sich vor allem die Frage stellen: Was will ich von einer Stadt? Ein Einkaufszentrum oder eine vielfältige, urbane Lebensumgebung, in der Einkaufen nur ein Teil des Ganzen ist.
Wer eine Einkaufsstadt haben will, dem ist hauptsächlich wichtig, dass die Leute ins Geschäft kommen, egal wie. Und da wir alle ein Auto haben, tja... eh scho wissn. Meiner Meinung
nach auch eines der Grazer Probleme. Dass eine ziemlich starke Lobby Graz zu einer Pseudo-Trachten-Shopping-Hölle verkommen lassen will. Shopping ist ein event, blablabla...
Mal davon abgesehen, dass Menschen auch noch andere Dinge tun als einkaufen. Soll die Grazer Innenstadt mit mittelalterlicher (d.h. vor allem enger) Straßenstruktur mit den
Shopping-Cities konkurrieren, wo ich z.B. zum Murpark gemütlich über die A2 hinkomme und einen Gratis-Parkplatz habe? Dahinter steckt 0% Nachhaltigkeit und 100% geldgeil.
Irgendwie Kohle machen wollen und deswegen jeden mit dem Auto bis vor die Haustür fahren lassen wollen, toll!

Am besten die Annenstraße ganz autofrei (und ich habe selber ein Auto!!!) machen und bei Bim-Endhaltestellen gscheite P&R-Anlagen, die NICHTS kosten.
Das ist nachhaltig gedacht und hält uns den Feinstaub vom Hals. Wo stehen denn die ganzen Geschäfte leer? In der Herrengasse oder in der Annenstraße?    

  • Torx
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #141

Man muss sich vor allem die Frage stellen: Was will ich von einer Stadt? Ein Einkaufszentrum oder eine vielfältige, urbane Lebensumgebung, in der Einkaufen nur ein Teil des Ganzen ist.

Also ich denk eine Einkaufsstadt will keiner. Aber da passt die Mischung in Graz meiner Meinung nach eh, man kann bummeln, fortgehen, wohnun hat für die Einwohnerzahl wirklich oft Veranstaltungen usw. Also ich denk bei uns wird wieder mal viel zu viel gejammert.


Irgendwie Kohle machen wollen und deswegen jeden mit dem Auto bis vor die Haustür fahren lassen wollen, toll!

Am besten die Annenstraße ganz autofrei (und ich habe selber ein Auto!!!) machen und bei Bim-Endhaltestellen gscheite P&R-Anlagen, die NICHTS kosten.
Das ist nachhaltig gedacht und hält uns den Feinstaub vom Hals.

Also da gehts jetzt nicht unbedingt ums Einkaufnen, aber wenn die Leute ein Auto haben - und ein Großteil der Haushalte hat heute zwei - dann wollen sie das wohl nicht am anderen Ende der Stadt stehen haben. Die Leute sollen immer flexibler werden, müssen dann irgendwo arbeiten wo sie nur gut mit dem Auto hinkommen - aber der Staat wird immer unflexibler und macht Gesetze die Fahrgemeinschaften und Car-Sharern das Leben schwer machen.

Kostenlose P&R-Anlagen mit guter Bim-Anbindung wären sicher eine super Idee, das hätte uns wohl haufenweise Studenten erspart die am Ruckerlberg eine Parkplatzrallye machen und natürlich gerade in der Annenstraße wo die Bims im Minutentakt gehen ist es für alle tagsüber überhaupt kein Problem das Auto draussen zu lassen. Nur wenn man eben im P&R auch noch abgezockt wird dann fahrt man gleich mit dem Auto soweit wie möglich. Oder wenn man in Liebenau dann den Großteil der Parkplätze an Magna verscherbelt...

Zitat

Wo stehen denn die ganzen Geschäfte leer? In der Herrengasse oder in der Annenstraße?     

Nun das hat sicher auch andere Gründe - man sieht, es ist natürlich auch schwer einzuschätzen warum jetzt wirklich was wo funktioniert und woanders nicht und ob es dann anders funktionieren wird oder nicht.

  • kroko
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #142
Dass ein Großteil der Haushalte zwei Autos hat ist definitiv nicht wahr - das gilt für einen Großteil der nicht-städtischen Haushalte. Bei Innenstadtbewohnern sind zwei Autos sehr untypisch (soweit ich da von meinem Bekanntenkreis auf die Allgemeinheit schließen kann).

Deine Schlusskette ist jedenfalls Unfug: Die meisten Leute haben zwei Autos -> die meisten Leute wollen aufs Land, wo man 2 Autos parken kann.
Genausogut kann man's nämlich umgekehrt sehen: Leute wohnen am Land -> weils dort keine Infrastruktur gibt, brauchen sie 2 Autos (ob sie wollen oder nicht).

Ich kenn jedenfalls einige Jungfamilien, die in den letzten Jahren ins "Grüne" gezogen sind - und jetzt jammern, dass sie ohne Auto nirgends hinkommen, dass sie ständig die Kinder rumchauffieren müssen und dass das Autofahren so teuer ist. Mein Mitleid hält sich da in Grenzen.

  • Metro5
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #143
Zitat
das hätte uns wohl haufenweise Studenten erspart die am Ruckerlberg eine Parkplatzrallye machen


Touché!  ;D Wobei ich die Ragnitz-Rallye bevorzuge... Aber trotzdem: Ich parke mein Auto auch draußen, weil ich ein GVB-Monatsticket besitze und mit dem Preis relativ zufrieden bin. Auf eine "Doppelbesteuerung" Auto und Bim lass ich mich ungern ein. Und mir käme auch nie die Idee innerhalb von Graz mit dem Auto wo hinzudüsen. Das heißt nur: Stau, Stress, zwider... Manche Bekannte von mir sagen, ohne Auto geht z.B. Innenstadt-Andritz überhaupt nicht. Das seh ich halt ganz anders. Abgesehen vom Spätabend-/Nachtverkehr. Der müsste drigendst ausgebaut werden, auch unter der Woche!

Um nochmal zur Annenstraße zurückzukommen:
Ich sehe die Probleme dort nicht ausschließlich durch die Verkehrsituation bedingt. Sie erinnert mich in vielerlei Hinsicht an die Favoritenstraße in Wien, wenn man so will ein sehr österreichisches Imageproblem, weil s eben nicht der High-Society-Bereich is und ein alternativer "Chic" a la Berlin hierzulande eher eine Undenkbarkeit ist. Aber da lässt sich ein markanter Unterschied feststellen: Dort ist besagte Straße Fußgängerzone. Und trotz des etwas schmuddeligen Antlitzes ist sie äußerst belebt und es gibt einen Haufen gut gehender Geschäfte und Ketten dort. MMn nach trägt die Verkehrssituation also die Hauptschuld an der geringen Attraktivität. Keiner will bummeln gehen, wenn so wenig Platz auf den Gehsteigen ist, dass man mehr Zeit zum Ausweichen braucht, als sich Auslagen anzuschauen.


Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #144
Detailbeschreibung des Projektes:
http://www.stadtentwicklung.graz.at/cms/beitrag/10164870/2858413/

Ein PDF mit Plänen etc. ist noch nicht online zu finden.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #145
Besichtigungsmöglichkeit
Wettbewerbs-"Sieger" Annenstraße


Die Jury im Architektur-Wettbewerb zur Gestaltung der künftigen Erlebnisstraße Annenstraße entschied sich vor kurzem einstimmig für das Projekt der Landschaftsarchitektin Rita Mettler.

Wie ihr Entwurf und jener, der sechs Erstgereihten aussehen, davon kann man sich ab Freitag, 25. März 2011, im Bauamtsgebäude, Europaplatz 20, 5. Stock, einen Eindruck verschaffen. Täglich, Montag bis Freitag, von 8 bis 16 Uhr.

Quelle: http://www.graz.at/cms/beitrag/10165254/1618648/
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Ch. Wagner
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #146
Man kann nicht eine 300.000-Einwohner-Stadt mit Millionenstädten vergleichen. Und man muß sich auch einmal die Geschichte der Stadt und ihre Entwicklung anschauen. Der Südbahnhof war weit vom Zentrum entfernt, erst dann wurden auch geradlinige Straßenverbindungen geschaffen: die Annen- und die Keplerstraße. Und auch der Staatsbahnhof war zentrumfern und auch hier war die Verbindung eine Gerade. Und die Pferdetramway-Gesellschaft mußte gezwungen werden, den Staatsbahnhof anzufahren. Wir reden hier auch davon, daß erst 1938 das Graz in seiner heutigen Ausdehnung entstand und bis dahin noch Maut kassiert wurde, als also schon die Elektrische außerhalb des Grazer Stadtbereiches fuhr. Es war also erst nach dem Krieg überhaupt möglich, eine Stadtentwicklung anzudenken. Und die Verkehrsachsen waren vorgegeben. Die Wirtschaftsstruktur der Annenstraße war eine ganz andere. Und schließlich wurde dann auch noch dem Straßenverkehr der Vorrang eingeräumt, und damit war die heutige Situation geschaffen.
Und es wird ja auch schon ein bisserl umgedacht, und die Annenstraße ist ein Beispiel dafür. Oder auch der "shared place", den wir aber schon in der Form des Dietrichsteinplatzes haben: ohne Ampelanlage regelt sich hier alles von selber, sogar sogut wie unfallfrei. Pläne sind wohl genug da, urteilen wir doch erst, wenn auch Ergebnisse da sind.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Torx
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #147

Dass ein Großteil der Haushalte zwei Autos hat ist definitiv nicht wahr - das gilt für einen Großteil der nicht-städtischen Haushalte. Bei Innenstadtbewohnern sind zwei Autos sehr untypisch (soweit ich da von meinem Bekanntenkreis auf die Allgemeinheit schließen kann).

Mir kommt vor Du idealisierst das alles ein bissl durch die eigene rosarote Brille und den eigenen Bekanntenkreis...

Wenn Du mit Innenstadtbewohnern jetzt nur die 900 Leute meinst, die den tatsächlichen Bezirk "Innere Stadt" bevölkern dann hast Du vielleicht auch recht. Meiner Meinung nach müsste man hier aber den Bereich der blauen Zone (und vielleicht auch grünen Zone) als Innenstadt sehen. Zwei Autos im Haushalt ist auch in der Stadt wirklich keine Seltenheit. Und teilweise auch verständlich wenn zB er in Gratkorn arbeitet und sie in Kalsdorf...


der auch der "shared place", den wir aber schon in der Form des Dietrichsteinplatzes haben: ohne Ampelanlage regelt sich hier alles von selber, sogar sogut wie unfallfrei. Pläne sind wohl genug da, urteilen wir doch erst, wenn auch Ergebnisse da sind.

Der ist übrigens ein sehr gutes beispiel, mir was das ja lange eigentlich gar nicht bewusst, aber: Egal ob ich hier als Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer diesen Platz queren muß und egal von welcher Richtung, egal ob mit eile oder nicht - er stresst mich nie, man kommt immer zügig weiter. Wenn sichs mal wo staut, dann ist der Staupunkt eher davor oder danach bei der Ampel. Also mir ist es ja ein Rätsel wieso das funktioniert, aber es funktioniert tatsächlich!

  • kroko
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #148
Mit Innenstadt meine ich, sagen wir mal, die inneren Bezirke. Da wohnen, geschätzt, zumindest 50.000 Leute (vielleicht 100.000), und ich behaupte mal, dass die allermeisten davon NICHT zwei Autos im Haushalt haben (zusätzlich zu den Studenten, Pensionisten, usw., die gar kein Auto haben). So zu tun als hätte in, sagen wir mal, St. Leonhard der durchschnittliche Haushalt zwei Autos ist einfach ein Unsinn. Genauso für einen Unsinn halte ich die Behauptung, dass in einem großen Teil der Grazer Innenstadthaushalte Leute wohnen, von denen beide ins Umland auspendeln. Ich glaub genau das Gegenteil: der Großteil der Innenstadtbewohner arbeitet in Graz.

  • Metro5
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #149
Ja, der Dietrichsteinplatz ist schon was...