Gastro-Profi Gerald Schwarz geht von Bord. Nur noch zwei neue Wirte rittern um die Murinsel. Stadtrat Riedler will Acconci-Eiland als Event-Arena wachküssen. Miedls Büchereikonzept ist nicht realisierbar. BERND HECKE
Ende Juni geht Gerald Schwarz von Bord. Der Aiola-Chef verlässt die Murinsel und konzentriert sich auf seine Lokale auf Mehlplatz und Schloßberg. Das Rennen um die prominente, aber trudelnde Location geht in die Zielgerade. Noch zwei Bewerber rittern um den Zuschlag. SP-Stadtrat Wolfgang Riedler ist überzeugt, dass der neue Wirt den Stahlkoloss nun wachküsst.
Eines vorweg: Das Konzept der Bibliothek mit Internet und internationalen Zeitungen im Cafe, das VP-Kulturstadtrat Werner Miedl eingebracht hat, ist vom Tisch. Riedler: "Der 2003-Geschäftsführer Robert Günther, der die Insel verwaltet, hat es geprüft. Es ist nicht umzusetzen."
Die Insel wird zwar kein Hafen für Leseratten, dafür sollen künftig hochklassige Musiker den Ton angeben. Denn der Kurs sei klar: "Durch intensive, qualitative Bespielung der Arena wollen wir für Leben auf der Insel sorgen."
Weshalb auch der Wiener Bewerber, ein Consulter aus dem Bereich Gastronomie und Hotellerie, gute Karten hat. Er legte ein Veranstaltungskonzept vor, das unter anderem auf Kooperationen mit den Jazzern der Grazer Kunstuni aufbaut. Auch für Events der Stadt Graz sind eigens Spieltage reserviert.
Setzt sich der Wiener durch, hat Murauer Bier ein zweites Kultur-Zugpferd in Graz. Denn der Bewerber hat einen Kooperationsvertrag mit der Brauerei, die auch das "iKU", die Bar im Kunsthaus, gepachtet hat. Er will die Insel gehoben positionieren und setzt auf hochwertiges Fingerfood.
Der Konkurrent um den Zuschlag hat seine Gastro-Erfahrung in Graz gesammelt, wo er ein Cafe betreibt, ist aber keiner der üblichen Verdächtigen aus der Szene. Auch er verfolgt ein Eventkonzept in der Arena und überzeugte mit seinen Plänen für das Lokal.
Die Schlussverhandlungen laufen, die Entscheidung fällt nächste Woche. Fest steht für Riedler: "Am Acconci-Design ändern wir nichts. Das Gesamtkunstwerk soll erhalten bleiben." Die Arena werde gediegen bespielt, die Insel soll keine laute Clubbing-Location werden. Und noch ein Rezept hat der Stadtrat gegen den Fluchtreflex der Wirte: "Wir schließen einen Fünf-Jahres-Vertrag ab."
Quelle:
www.kleine.atAlso es gibt da so viele unterschiedliche Meinungen, warum die Murinsel nicht so gut besucht wird.
Im Sommer muss ich nicht im Murinsel-Cafe sitzen - Ist ja eine Sauna.