Baustart für das Baulos St. Kanzian
Die Arbeiten am Baulos St. Kanzian starten mit Beginn 2015 und werden voraussichtlich Ende 2019 abgeschlossen. Prägend für dieses Baulos sind der Grüntunnel Peratschitzen, sowie die Tunnel Srejach und Tunnel Untersammelsdorf, die in schwierigen Bodenverhältnissen errichtet werden. Zusätzlich werden zwei Eisenbahnbrücken errichtet und eine Vielzahl an begleitenden Umweltschutzmaßnahmen umgesetzt.
Visualisierung Tunnelkette St. Kanzian: v.l. Grüntunnel Peratschitzen, Tunnel Srejach, Tunnel Untersammelsdorf
Grüntunnel PeratschitzenDer Grüntunnel Peratschitzen hat eine Länge von 230 Metern und wird in offener Bauweise errichtet. Dabei wird das Tunnelbauwerk mit Rechtecksquerschnitt an der Erdoberfläche hergestellt und im Anschluss mit Erdmaterial verfüllt. Die Geländemodellierung über dem Tunnel wird naturnah bepflanzt. Vorab wird eine neue Gemeindestraße errichtet, um die Anbindung an das bestehende Wegenetz aufrecht zu erhalten.
Düsenstrahlverfahren (DSV)Bei diesem Verfahren wird mittels einer Lanze eine Bindemittelsuspension unter Hochdruck in den anstehenden Boden eingepresst. Das dadurch entstehende Bindemittel-Boden-Gemisch härtet im Untergrund aus und bildet einen tragfähigen betonartigen Körper. Diese Maßnahmen werden für die Tunnel Srejach und Tunnel Untersammelsdorf vorab durchgeführt, um die Errichtung der Bauwerke erst zu ermöglichen. Die anfallende Rücklaufsuspension aus Bindemittel und Boden wird auf der Baurestmassendeponie Peratschitzen fachgerecht entsorgt.
Tunnel SrejachDer Tunnel Srejach wird in sogenannter Deckelbauweise - mittels Bohrpfahlwänden und Deckelplatte - mit einer Länge von 620 Metern errichtet. An den Tunnelportalen wird an den Wänden zusätzlich eine schallabsorbierende Verkleidung angebracht. Für eine höchstmögliche Sicherheit entsteht am Ostportal ein Tunnelrettungsplatz mit Zufahrtmöglichkeiten für Einsatzkräfte.
Visualisierung Tunnel Srejach Ostportal mit Technikgebäude und Tunnelrettungsplatz
Tunnel UntersammelsdorfDer Tunnel Untersammelsdorf hat eine Gesamtlänge von 665 Metern und eine maximale Überlagerung von 30 Metern. Der Großteil davon wird in geschlossener Bauweise hergestellt, wobei in den Portalbereichen auch die Deckelbauweise zum Einsatz kommt. Beim Westportal des Tunnels wird ebenfalls ein Tunnelrettungsplatz für Einsatzkräfte errichtet.
Visualisierung Tunnel Untersammelsdorf Westportal mit Technikgebäude, Tunnelrettungsplatz und Stützmauer
Bisherige MaßnahmenSchreckendorfIm Bereich Schreckendorf wurde die bestehende Bahnlinie Bleiburg - Klagenfurt auf einer Länge vonrund 1,5 Kilometern umgelegt, um das Baufeld für die Errichtung der Tunnel Untersammelsdorf und Tunnel Stein vorzubereiten. Zusätzlich wurden bereits Baustraßen, Hilfsbrücken, zahlreiche Zufahrten, Dammschüttungen und Bachumlegungen errichtet. Diese Arbeiten konnten mit Ende Oktober 2014 abgeschlossen werden.
Luftaufnahme Schreckendorf mit Hilfsbrücke und provisorisch verlegter Regionalbahn
DraubrückeSeit Ende Oktober 2014 ist die Draubrücke bei Stein im Jauntal fertiggestellt. Mit rund 600 Metern ist sie die längste Eisenbahnbrücke Kärntens und ein wichtiger Bestandteil der Koralmbahn. Für die Errichtung wurde das Tragwerk zwei Jahre lang im Taktschiebeverfahren mittels hydraulischer Pressen über die Drau geschoben. Begleitend dazu wurden zahlreiche Umweltschutzmaßnahmen umgesetzt. Bis zur Gleisverlegung in den Jahren 2020/21 dient die Brücke als wichtige Baustraße zwischen den bergmännischen Tunnel Stein und Lind.
Luftaufnahme Draubrücke
KühnsdorfMit Ende 2013 konnte das Baulos Kühnsdorf planmäßig im Rohbau fertiggestellt werden. Die rund drei Kilometer lange Trasse umfasst zwei Eisenbahnbrücken mit 225 Metern und 120 Metern Länge, mehrere Straßenbrücken, den Bahnkörper inkl. Entwässerungs- und Lärmschutzmaßnahmen, zahlreiche Straßenumlegungen, einen 495 Meter langen Grüntunnel sowie die teilweise Errichtung des Bahnhofs Kühnsdorf-Klopeinersee. Der Teilabschnitt bleibt vorerst im Rohbau und wird für Transportwege genutzt. Auf diese Weise werden das Straßennetz und die Bevölkerung vom
Baustellenverkehr entlastet.
Kreisverkehr Kühnsdorf mit Eisenbahnbrücke und Grüntunnel
Infobox und Rad-InfopfadDie Koralmbahn-Infobox Kühnsdorf zeigt in unmittelbarer Baustellennähe alle wesentlichen Themenbereiche der Koralmbahn, wie die Projektgeschichte, Bautechnik, Sicherheit und Umwelt. Hier können Besucherinnen und Besucher die laufenden Arbeiten unabhängig von der Witterung in Form einer multimedialen Ausstellung erleben. Insgesamt gibt es entlang der Koralmbahn 5 Infoboxen mit jeweils regionalen Schwerpunkten.
Zudem kann die Strecke von Klagenfurt bis zum künftigen Bahnhof Lavanttal auch per Rad-Infopfad erkundet werden. Schautafeln an markanten Punkten informieren dabei über einzelne Baulose und Fachthemen.
Infobox Kühnsdorf:Von Völkermarkt kommend an der B52, vor dem Kreisverkehr Kühnsdorf rechts.
Öffnungszeiten:Täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr und nach gesonderter Vereinbarung
Kontakt:Projektleitung Koralmbahn 4,
Tel.: 0463/93000-3111
Quellen: ÖBB-Infrastruktur AG Projektleitung Koralmbahn 4
Fotos: ÖBB, ÖBB/Dolinsek, ÖBB/Pachoinigg
Visualisierungen: Bolt, DIZT
l.g. rellov
Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.