Lawinengefahr durch Schneefall: Radmer von Außenwelt abgeschnittenAkute Lawinengefahr führte zu Straßensperren in der Obersteiermark. Die 750 Bewohner von Radmer müssen im Ort ausharren - vermutlich noch bis Mittwoch.
Derzeit ist die Lawinengefahr besonders hoch
Ja, erlebt haben das die Bewohner von Radmer schon mehrmals. "Nicht allzu oft, das letzte Mal liegt drei Jahre zurück - da waren wir drei Tage wegen der Schneemengen von der Umwelt abgeschnitten", erinnert sich Vizebürgermeister Ludwig Gottsbacher. Genauso lange dürfte es auch diesmal dauern, prophezeien die Experten. Denn im Tal liegen bereits an die zwei Meter Schnee - und es schneit und schneit weiter.
Akute Lawinengefahr. Punkt zwölf Uhr Mittag wurde deshalb die L 127, die einzige Verbindung nach Radmer, wegen akuter Lawinengefahr gesperrt. "Der Journaldienst der Bezirkshauptmannschaft hat das gemeinsam mit der Straßenmeisterei und dem Bürgermeister entschieden", berichtet Horst Immerl von der Polizei Hieflau. Wenig später gingen schon kleinere Lawinen auf die Straße ab.
Straßensperren. Bereits seit elf Uhr war die Gesäusebundesstraße zwischen Hieflau und Admont gesperrt, Um 12.45 Uhr folgte die B 24 von Weichselboden bis Gschöder (Bezirk Bruck), um 13 Uhr dann die Gemeindestraße zum Hieflauer Siedlungsgebiet Zwanzenbichl - doch in all den Fällen gibt es Ausweichrouten, für die Bewohner der Siedlung zumindest einen gesicherten Fußweg.
Prinzip Hoffnung. Die 750 Bewohner von Radmer müssen jedoch in ihrem Ort ausharren, was ein paar Tage lang kein Problem sein sollte. Es gibt in Radmer zwei Lebensmittelgeschäfte, eines mit Bäckerei, und einen ortsansässigen Arzt. Medizinisch was Schlimmeres zu kriegen, "ist derzeit halt verboten", scherzt der Gemeindevertreter. Und setzt ernster fort: "In dieser Angelegenheit können wir nicht vorsorgen, da müssen wir auf das Prinzip Hoffnung setzen. Wir sind auf uns alleine gestellt." Die Zufahrten zu den Wohnhäusern können nur noch mit Schneefräsen freigemacht werden, die aufgetürmten Schneeberge reichen bis zum ersten Stock.
Schulfrei. Radmer besitzt auch einen Kindergarten und eine eigene Volksschule. Letztere bleibt jedoch am Montag, geschlossen. "Die Lehrer können nicht zu uns herein", so Ludwig Gottsbacher. "Doch die Kinder werden das wohl mit Fassung tragen."
DANIELE MARCHER
Neuschneerekorde
Vom Salzkammergut bis in die Türnitzer Alpen hat es seit Samstag wieder ergiebig geschneit: 55 Zentimeter Neuschnee in Annaberg beim Ötscher, 40 Zentimeter in Mariazell und 30 Zentimeter in Bad Aussee, meldete etwa die ZAMG. "Bis Dienstagabend schneit es an der Alpennordseite - mit dem Schwerpunkt vom Tiroler Unterland über das Salzkammergut bis in die Türnitzer Alpen - fast ohne Unterlass weiter", berichtete Rieder. Summiert man die täglichen Neuschneemengen seit Beginn der Schneefälle an der Alpennordseite am 8. Februar, so erhält man zum Beispiel für die Eisenerzer Ramsau in der Obersteiermark bereits insgesamt 322 Zentimeter.
Wetter-Prognose.Nach ZAMG-Prognose für die kommende Woche sind vor allem in den Nordalpen weitere, teils massive Schneefälle zu erwarten. Für Mittwoch wurde ein Zwischenhocheinfluss prognostiziert. Aber bereits in den Morgenstunden des Donnerstags erreicht die nächste Störungszone den Norden und Nordosten Österreichs mit Schneeschauern, in tiefen Lagen auch mit Schneeregen- und Regenschauern.
DANIELE MARCHER
Viel Neuschnee in weiten Teilen Österreichs: LawinengefahrNach ergiebigem Schneefall herrscht in weiten Teilen Österreichs hohe Lawinengefahr.
Viel Neuschnee hat in den vergangenen Tagen in weiten Teilen des Landes für einen Anstieg der Lawinengefahr und für widrige Straßenbedingungen gesorgt. Unfälle waren die Folge. Vor allem in den Nordalpen sollen nach Prognose der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) weiter massiv die Flocken fallen. "Wir bewegen uns langsam in Richtung des berüchtigten Schneewinters 2005/06", betonte am Sonntag ZAMG-Fachmann Hannes Rieder.
Neuschneerekorde. Vom Salzkammergut bis in die Türnitzer Alpen hat es seit Samstag wieder ergiebig geschneit: 55 Zentimeter Neuschnee in Annaberg beim Ötscher, 40 Zentimeter in Mariazell und 30 Zentimeter in Bad Aussee, meldete etwa die ZAMG. "Bis Dienstagabend schneit es an der Alpennordseite - mit dem Schwerpunkt vom Tiroler Unterland über das Salzkammergut bis in die Türnitzer Alpen - fast ohne Unterlass weiter", berichtete Rieder.
Lawinengefahr. In weiten Teilen des Landes Salzburg herrschte am Sonntag große Lawinengefahr: Stufe vier auf der fünfteiligen Skala. Nur im Lungau wurde die Gefahr als erheblich - Stufe drei - eingeschätzt. Wegen Lawinengefahr mussten auch mehrere Straßenverbindungen im Bundesland gesperrt werden.
Abgänge. Der Salzburger Lawinenwarndienst rät bei Touren und Variantenfahrten im freien Gelände zu äußerster Vorsicht: Die spontane Abgangsbereitschaft für größere Lawinen steige durch den Neuschnee und die frischen Einwehungen weiter an. Es seien vor allem in den Nordalpen aufgrund ungünstiger Schneeschichtung und großer Neuschneemengen ungewöhnliche Abgänge möglich.
Kettenpflicht. In Tirol gab es zum Wochenende auf höher gelegenen Straßenverbindungen Kettenpflicht für alle Fahrzeuge. Die Lawinengefahr wurde von Experten als "verbreitet erheblich, gebietsweise auch groß" bezeichnet. Die Verhältnisse in den Tiroler Tourengebieten waren "eher ungünstig". Die Hauptgefahr ging von frischen und älteren Triebschneeansammlungen aus. Diese befanden sich in steilen Hängen aller Richtungen, hauptsächlich oberhalb von etwa 1.800 Metern.
Wetter-Prognose. Nach ZAMG-Prognose für die kommende Woche sind vor allem in den Nordalpen weitere, teils massive Schneefälle zu erwarten. Für Mittwoch wurde ein Zwischenhocheinfluss prognostiziert. Aber bereits in den Morgenstunden des Donnerstags erreicht die nächste Störungszone den Norden und Nordosten Österreichs mit Schneeschauern, in tiefen Lagen auch mit Schneeregen- und Regenschauern.
quelle:
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/1805022/index.do
Das erinnert irgendwie an den Februar 1986 mit dem einzigen Unterschied, dass es diesmal im Süden kaum geschneit hat....
GLG
G111