Graz soll neue Straßenbahnlinie bekommenDer Grazer Gemeinderat wird am Montag das Projekt für eine neue Straßenbahnlinie auf Schiene bringen. Die Linie 8 soll vom Jakominiplatz über den Griesplatz bis zum Gelände der Hummelkaserne führen. Der Baustart ist für 2016 geplant.Die letzte große Veränderung bei den Straßenbahnen gab es im März 2010, als die erste der 45 georderten Variobahnen an den Start ging. Kurz nach deren Start musste an den Variobahnen aber nachgebessert werden - Variobahn soll künftig leiser fahren. Veränderungen am Straßenbahnnetz wurden in den letzten sechs Jahren nur kleinräumig durchgeführt - etwa in Puntigam, Liebenau und St. Peter. Für den Kfz-Verkehr wurde das Straßenbahnnetz in den Jahren 1955 bis 1971 von 40 auf 29,3 Kilometer sogar zurückgestutzt.
Größter bisheriger Ausbau
Die Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin von Graz, Lisa Rücker (Grüne), spricht beim Bau der Linie 8 vom größten Straßenbahnausbau, den es jemals in Graz gab. Man sei beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs noch lange nicht dort, wo man eigentlich sein müsste: ,,Wir wollen, dass die Leute umsteigen. Wir sind dabei, diese Kapazitäten auszubauen, damit wir zu einer möglichst guten Ökobilanz in der Stadt kommen", hofft Rücker.
Zwei Varianten am TischDie geplante Südwestlinie 8 soll das Stadtzentrum vom Jakominiplatz bis zum Gebiet der Hummelkaserne in Straßgang - wo künftig auch eine Siedlung entstehen soll (mehr dazu in Grazer Hummelkaserne rüstet ab) - auf vier Kilometern Länge erschließen. Die Strecke soll von der Radetzkybrücke und dem Griesplatz über die Rösselmühlgasse bis zur Lazarettgasse führen. Ab hier stehen dann zwei Varianten zur Auswahl: einerseits die Strecke, die direkt über die Kärntner Straße Richtung Don Bosco bis zur Hummelkaserne führt. Bei Variante zwei würde die Strecke über den Lazarettgürtel gehen, um das Einkaufszentrum City Park miteinzuschließen - die Straßenbahn würde dann über die Hohenstauffengasse in die Kärntner Straße münden.
Bei der zweiten Variante müsste mit der Post, die am Endpunkt die Postbusse einstellt, über Grundstücksablösen verhandelt werden; zudem sehen die Grünen den Nachteil einer geringen Bewohnerdichte, weil mehrere Wohngebiete nicht angebunden seien.
Baustart könnte 2016 erfolgenBeim Budgetgemeinderat am Dienstag wird der Gemeinderat die Projektgenehmigung für die Detailplanung beschließen, 5,2 Millionen Euro betragen die Kosten für die Detailplanungen, die EU-weit ausgeschrieben werden; danach folgen die Einreichung und die Umsetzung des Projektes. 2014 könnte der Gemeinderat den Bau der Straßenbahnlinie 8 beschließen. Baustart ist für 2016 geplant, Ende 2018 könnte die Linie in Betrieb gehen. Die Gesamtkosten für diesen Abschnitt betragen laut Büro Rücker rund 90 Millionen Euro. Es gibt auch schon Pläne für einen möglichen zweiten Abschnitt der Linie 8 über weitere 2,5 Kilometer bis zur Grottenhofstraße - allerdings nicht vor 2025.
http://steiermark.orf.at/news/stories/2512245/------------------------------------------------------------------------------
Größter Tram-Ausbau seit Jahrzehnten in GrazDetailplanung und erste Grundstücksablösen für Südwest-Linie und Entlastungsspange passieren am Montag GemeinderatDie mit Abstand größte Erweiterungsplanung für das Grazer Straßenbahnnetzes seit Jahrzehnten wird kommenden Montag im Grazer Gemeinderat auf Schiene gebracht. Es geht um die Südwest-Linie aus der Innenstadt nach Wetzelsdorf samt Entlastungsspange. Dafür werden rund 5,3 Mio. Euro für Detailplanung und Grundstückssicherungen bereitgestellt. Das gesamte Projekt beläuft sich auf rund 100 Mio. Euro und umfasst knapp vier Kilometer Neubautrasse.
Die Südwestlinie (Linie 8 bzw. 18) verläuft vom Innenstadt-Knoten Jakominiplatz über die Radetzkybrücke, Griesplatz, Rösselmühlgasse, Lazarettgasse zum Gürtelturmplatz, weiter über die Kärntnerstraße und den Nahverkehrsknoten Don Bosco bis zur Endschleife auf dem Areal der vom Bundesheer gerade an die Stadt Graz bzw. einen Fertighaus-Hersteller verkauften Hummelkaserne. Außerdem ist zur Entlastung der Herrengasse - durch die derzeit sämtliche Tram-Linien geführt werden - eine Verbindung ab Rösselmühlgasse/Lazarettgasse über die Elisabethinergasse zur Annenstraße geplant. In einem zweiten Bauabschnitt soll dann die Südwestlinie von der Hummelkaserne durch Peter Rosegger- und Straßganger Straße über weitere 2,5 km bis zur Wendeschleife Grottenhofstraße führen.
Baustart 2016Die EU-weite Ausschreibung der Planung soll bis September 2012 erfolgen, die Bauausschreibung Mitte 2015. Der Baustart ist für 2016, die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts für Ende 2018 geplant. Mit dem Ausbau sind zum Teil einscheidende Maßnahmen für den Kfz-Verkehr im Gespräch, u.a. die Sperre der Brückenkopfgasse zwischen Radetzkybrücke und Griesplatz.
Das ab 1878 gebaute und zunächst als Pferdetram, ab 1899 elektrisch betriebene Grazer Straßenbahnnetz wurde 1955-71 im Zuge des Straßenausbaus für den Kfz-Verkehr von über 40 auf 29,3 km zurückgestutzt. Damals gab es schon einmal eine Strecke aus der Innenstadt über den Griesplatz und die Elisabethinergasse, die dann weiter nach Norden Richtung Gösting schwenkte. Seit 2005 wurden wieder kleinere Erweiterungen in Puntigam, Liebenau und St. Peter vorgenommen, davor eine Verlängerung um gerade einmal eine Station von Eggenberg zum neu errichteten UKH bzw. die Errichtung einer Wendeschleife am sogenannten Radetzky-Spitz beim Jakominiplatz. (APA)
Quelle:
http://derstandard.at/1323222440014/Erweiterung-beginnt-Groesster-Tram-Ausbau-seit-Jahrzehnten-in-Graz