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Thema: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren (16915-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #15
Kann mir nicht vorstellen, dass die Beförderungspflicht über dem demokratischen Recht der Demonstration gestellt wird.

Was fehlt, ist einfach eine innenstadtnahe Parallelstrecke ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Ch. Wagner
Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #16

Die wirkliche Entlastungsstrecke für die Herrengasse liefe durch die Neutorgasse ...


... wo auch allfällige Demonstrationen und Festl schon heute stadtfinden könnten. Oder im Augarten. Oder im Reininghausgelände. Aber da jaulen wohl Kleine Zeitung und Steirerkrone gemeinsam auf, und das bedeutete wieder Neuwahlen. Oder Kim Jong Nagl reift zu einem wirklichen Hobby-Diktator heran.
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #17

Kann mir nicht vorstellen, dass die Beförderungspflicht über dem demokratischen Recht der Demonstration gestellt wird.

Was fehlt, ist einfach eine innenstadtnahe Parallelstrecke ...

W.


Darum geht es gar nicht. Es geht um eine Stärkung der Fahrgastrechte. Im Flug- und Eisenbahnfernverkehr hat es ja auch deutliche Verbesserungen gegeben. Da ist es durchaus legitim, solche auch für den Stadtverkehr zu fordern. Vielleicht kann ja die EU ein bisschen mithelfen. Der Sinn wäre auch weniger, dass damit damit die Demonstrationen verhindert werden, sondern dass diese so organisiert werden, dass nicht Öffi-NutzerInnen noch weiter schikaniert werden. Das ginge sicher leichter, wenn die HGL dadurch einen nachweisbaren Schaden in Form von Schadensersatzpflichten gegenüber ihren Fahrgästen hätte.

Liebe Grüße,
Stefan

Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #18
Die Fahrgastrechte beziehen sich aber im Flugverkehr und im Eisenbahnverkehr auf durch das vom Verkehrsunternehmen verschuldete Dinge, nicht auf Höhere Gewalt (ein beliebter Passus :-) oder Streik. Eine Demonstration würde dann ja wohl auch in diesem Bereich fallen.

Wichtig wäre einfach entsprechende Infrastruktur im Umleitungsfall zu haben

- Entlastungsstrecke Neutorgasse
- Verbindung Murgasse - Sackstraße
- ggf. Schleife bei der Keplerbrücke (in beide Richtungen befahrbar)

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #19

Die Fahrgastrechte beziehen sich aber im Flugverkehr und im Eisenbahnverkehr auf durch das vom Verkehrsunternehmen verschuldete Dinge, nicht auf Höhere Gewalt (ein beliebter Passus :-) oder Streik. Eine Demonstration würde dann ja wohl auch in diesem Bereich fallen.


Na ja, die HGL sollte sich im Falle von Schadensersatzforderungen ihrerseits an der Stadt Graz schadlos halten dürfen, denn diese ist ja für die geordnete Durchführung von Kundgebungen verantwortlich! Dann wäre eher gewährleistet, dass es ein freundliches Nebeneinander von Demonstranten und öffentlichem Verkehr gibt. Schließlich wollen die Demonstranten ja auch von möglichst vielen (Vorbeigehenden und -fahrenden) gesehen und wahrgenommen werden, oder etwa nicht?

Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #20
Naja, die Stadt bzw. die Polizei muss ja eine Demonstration innerhalb bestimmten Regeln genehmigen, wieso sollten sich dann die HGL an der Stadt schadlos halten. Eine Demonstration abzuhalten, ist ein demokratisches Recht. Das wollen wir ja keinem absprechen! Wenn es nicht genehmigte Demonstrationen gibt, dann muss man gegen die "Veranstalter" rechtliche vorgehen.

Problematischer sehe ich schon eher die Großveranstaltungen, die den ÖV in der Herrengasse blockieren, weil da einerseits die Straßenbahnlinien gekappt sind, aber andererseits auch größere Transportleistungen notwendig sind (die man eigentlich besser mit der Straßenbahn als mit SEV-Bussen abwickelt - skurril ist ja die Situation mit dem Gratis-S-Bahn-Transfer und dem SEV beim Aufsteirern ...). Ich meine, ein Stadtfest oder ein Aufsteirern kann man auch am Karmeliter- und/oder Freiheitsplatz machen ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • ptg
Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #21

ein Stadtfest oder ein Aufsteirern kann man auch am Karmeliter- und/oder Freiheitsplatz machen ...



Der ist gut.
Karmeliterplatz und Freiheitsplatz waren im übrigen Teil des Aufsteirern.
Abgesehen davon finden diese beiden Veranstaltungen gerade einmal 2x im Jahr statt. Als halbwegs vernunftbegabte und tolerante Person kann man sich wohl ohne Probleme frühzeitig darauf einstellen, zumal ja ein SEV gewährleistet ist.
Deswegen von nicht nutzbarer Jahreskarte zu reden ist recht weit hergeholt.

Angemeldete Demonstrationen sind für mich wesentlicher Teil einer Demokratie bzw. demokratischen Grundverständnisses.
Und nach dem es sich um ein Grundrecht handelt darf eine angemeldete Demonstration gar nicht verboten werden, sofern nicht die öffentliche Sicherheit oder das öffentliche Wohl gefährdet werden. Behinderungen des (öffentlichen) Verkehrs stellen in diesem Sinn keinen Verbotsgrund dar.
In diesem Fall scheint es aber wohl keine angemeldete Demonstration gewesen zu sein.




  • 200er
Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #22

... oder das öffentliche Wohl gefährdet werden. Behinderungen des (öffentlichen) Verkehrs stellen in diesem Sinn keinen Verbotsgrund dar.


Öffentlicher Verkehr = öffentliches Wohl ?  :boese:

lg 200er

  • ptg
Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #23

Wohl hat in dem Fall nicht viel mit dem Wohlfühlen oder der Bequemlichkeit eines Fahrgastes zu tun.

Interessant, dass sich viel hier, wenn man einmal nicht 100%-Pro-Öffi ist, gleich halb anmachen.
Bei manchen im Forum soll jeder, egal ob Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer, selbstverständlich mit Behinderungen, zeitlichen Einbussen und Umwegen leben, nur damit der öffentliche Verkehr ja funktioniert.
Von allen anderen Verkehrsteilnehmern wird Rücksicht/Toleranz gefordert, aber bei sich selbst setzen einige Öffi-Benutzer, speziell hier im Forum, offensichtlich andere Maßstäbe an.
Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Wieviele Stunden angemeldete Demos gibt es denn über das ganze Jahr gesehen, die den öffentlichen Verkehr behindern.






  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #24

Wieviele Stunden angemeldete Demos gibt es denn über das ganze Jahr gesehen, die den öffentlichen Verkehr behindern.

Für Graz genug. - Warum behindern die Demos meist den ÖV aber nur selten den MIV?

Warum gibt es keine Entlastungsstrecke, die den Tramverkehr halbwegs attraktiv bleiben läßt im Falle von Festivitäten oder Demonstrationen?

Wenn man sich die neue Laufstrecke des Graz Marathon ansieht, wird einem schlecht.  ;)
Liebe Grüße
Martin

  • 200er
Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #25


Wohl hat in dem Fall nicht viel mit dem Wohlfühlen oder der Bequemlichkeit eines Fahrgastes zu tun.



Es geht natürlich nicht darum, dass sich die im Verkehrsmittel drin Sitzenden wohl fühlen, sondern dass für die gesamte Volkswirtschaft bzw. das "Allgemeinwohl" etwas Positives getan wird! Da ist es allgemeiner Stand der Technik, dass dies durch den ÖPNV besser erreicht wird als durch andere Verkehrsformen.

lg 200er

Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #26

Wohl hat in dem Fall nicht viel mit dem Wohlfühlen oder der Bequemlichkeit eines Fahrgastes zu tun.
Bei manchen im Forum soll jeder, egal ob Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer, selbstverständlich mit Behinderungen, zeitlichen Einbussen und Umwegen leben, nur damit der öffentliche Verkehr ja funktioniert.
Von allen anderen Verkehrsteilnehmern wird Rücksicht/Toleranz gefordert, aber bei sich selbst setzen einige Öffi-Benutzer, offensichtlich andere Maßstäbe an.
Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Wieviele Stunden angemeldete Demos gibt es denn über das ganze Jahr gesehen, die den öffentlichen Verkehr behindern.


Also bitte: Da werden Millionen in das Funktionieren und die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs investiert, und wofür? Damit er bei jeder Demo zusammenbricht und dem Bürger wieder zeigt: "Sei doch nicht blöd, fahr mit deiner Karre!"

Ich bin dafür, dass sehr viel, oft und wirkungsvoll demonstriert wird: Anlässe gibt es genug.

Aber es wird doch wohl möglich sein, eine Demo-GENEHMIGUNG UNTER DER AUFLAGE ZU ERTEILEN, DASS DAS RÜCKGRAT DES ÖFFENTLICHEN VERKEHRS DER LANDESHAUPTSTADT DANEBEN WEITER FUNKTIONIEREN KANN!

In einer pulsierenden Großstadt darf doch nicht wegen jeder Kundgebung oder jedem Festl gleich der öffentliche Verkehr ad absurdum geführt werden! Die Öffentlichkeitswirkung eines ständig zusammenbrechenden Straßenbahnnetzes ist verheerend! Wozu dann all die riesigen Investitionen, wenn nur bei "Schönwetter" alles funktioniert? Das wäre/ ist volkswirtschaftlicher Irrsinn.


Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #27
Hat es in Graz jemals eine Demonstration *für* den öffentlichen Verkehr gegeben? Das wäre ein Zeichen des Aufbruchs!

Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #28

In einer pulsierenden Großstadt darf doch nicht wegen jeder Kundgebung oder jedem Festl gleich der öffentliche Verkehr ad absurdum geführt werden! Die Öffentlichkeitswirkung eines ständig zusammenbrechenden Straßenbahnnetzes ist verheerend! Wozu dann all die riesigen Investitionen, wenn nur bei "Schönwetter" alles funktioniert?



Nun das ist ja aber nicht Schuld der Demos oder Festln, sondern die Schuld der Stadt- und Verkehrsplaner. Weil das Feste und Demos im Zentrum stattfinden und nicht irgendwo in der Pamap ist irgendwie logisch. Es ist eben die Schuld der Stadt, dass man es verabsäumt hat eine alternative Gleisstrecke zu bauen, da kann man jetzt Demonstranten oder Festivalveranstaltern keine Schuld geben und ihnen deshalb Veranstaltungenin der Herrengasse zukünftig nicht mehr erlauben.

Re: Variobahn Blockade durch Anrainer - Innenstadtsperren
Antwort #29
Es ist, wie du schreibst, natürlich nicht von vornherein die Schuld von Teilnehmern einer genehmigten Demo. Das ist schon die Schuld derer, die es verabsäumen, die Auflage zu erteilen, dass der Verkehr am Hauptstrang des Grazer ÖVs von der Kundgebung keinesfalls beeinträchtigt werden darf.

Herrengasse und Hauptplatz sind wohl breit genug für Beides.

Wer ein ehrliches Anliegen hat, denkt ja auch von sich aus nicht: "Wir gegen den Rest (der Welt)!" "Haha, denen haben wir's aber gezeigt! Wenn wir wollen, dann bricht alles zusammen!"
Im Gegenteil, finde ich: Ein geistig wacher und couragierter Mitbürger, der einen Missstand aufzeigen will, möchte, dass sich Sympathisanten für seine Anliegen finden und dass ein Solidarisierungseffekt beginnt. Nur dann wird er was erreichen, und nicht, wenn alle theoretischen Passanten in Bussen in weitem Bogen herumgekarrt werden, ohne auch nur einen Hauch von Ahnung bezüglich des Themas der Demo mitzubekommen.
  • Zuletzt geändert: Oktober 09, 2012, 21:15:24 von Viator