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Umfrage geschlossen: Januar 17, 2013, 11:33:39

Thema: Volksbefragung Wehrpflicht (18524-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Volksbefragung Wehrpflicht
Am 20. Jänner findet die Volksbefragung zur Wehrpflicht statt. - Wie würdet Ihr Euch entscheiden?


Dazu ein aktueller Artikel aus der Presse zum Nachdenken!


http://diepresse.com/home/meinung/quergeschrieben/annelieserohrer/1329304/Verweigert-euch-Drei-Gruende-fuer-Boykott-der-Volksbefragung-zum-Heer
Liebe Grüße
Martin

Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #1
Die ganze Wehrpflicht-Debatte, vor deren Lösung sich die Politik drückt, ist ja von Anfang an unehrlich und unaufrichtig:

Es muss heißen: "Sind wir für eine Beibehaltung der allgemeinen selektiv männlichen Wehrpflicht?" Bedeutet denn "allgemeines Wahlrecht" auch, dass nur Männer wählen dürfen?

Keineswegs. 1919 wurden darüber auch nicht alle Männer der jungen Republik Deutschösterreich lange gefragt, geschweige denn wurde unendlich debattiert. Nein. Das Wahlrecht wurde den Frauen einfach  verliehen, basta, alles andere wäre ja eine Ungleichbehandlung.

Wenn eine Präsenzpflicht so gut ist, weil junge Menschen jederzeit  zwangsweise als billige Arbeitskräfte zur Verfügung stehen sollen (Katastrophen u.ä.) oder so billige Rotkreuz-Helfer sind, wenn das Heer angeblich so gut eine integrative Aufgabe erfüllt, um Migranten besser in die Gesellschaft zu integrieren... Warum will man das dann dem weiblichen Geschlecht vorenthalten? In den Schulen gibt es genug Probleme damit, wenn streng religiöse Schülerinnen von deren Eltern aus nicht am Turnunterricht teilnehmen, schon gar nicht am Schwimmunterricht teilnehmen und erst recht nicht auf Sportwochen fahren dürfen!

Also, entweder benötigt unser Staat billige (Zwangs-)Arbeitskräfte, dann ist es verfassungswidrig, jemanden allein aufgrund seines Geschlechtes mit Haft(!) zu bedrohen, sollte er einer (Zwangs-)Musterung durch nicht frei gewählte Ärzt/inn/e/n bzw. Bundesheer-Personal oder einer Einberufung nicht bedingungslos Folge leisten.

Oder aber man hebt die Pflicht für beide Geschlechter auf und wirbt wieder wie in der Zeit vor dem Austrofaschismus um Freiwillige. Das wäre geschlechtergerecht und würde eine Maßnahme aufheben, die wir indirekt den Weltkriegen zu verdanken haben.

Quintessenz: Es gibt meiner Meinung nach überhaupt nichts abzustimmen, geschweige denn ist für Frauen eine Dienstpflicht einzuführen. Aufgrund der verfassungsmäßig geboteten Gleichbehandlung beider Geschlechter ist mit sofortiger Wirkung die männliche Wehrpflicht aufzuheben. Punkt.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #2
Ich hatte den Punkt ursprünglich dabei, habe ihn aber gleich wieder entfernt, weil ich denke, dass die Einstellung zu diesem Thema eine Sache ist und die Teilnahme an der Befragung eine andere!
Liebe Grüße
Martin

Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #3
Ich schließe mich Viator an: Wenn Vaterlandsdienst wie auch immer, dann für jedermann/frau! In Zeiten der Zivildienstmöglichkeit gibts keinen Grund für die Geschlechterbevorzugung!

Bei der Gelegenheit: Auch das Pensionsantrittsalter gehört schleunigst gleichgestellt und nicht erst in ~30 Jahren. Könnte man mit der Einführung der Verpflichtung der Frauen gleich miterledigen  :pfeifend:
( Ist doch irre, dass Männer ab 60 mit dem HGL-Pensionistentarif zur Arbeit fahren können ......  ::) )

Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #4
Ich kann mich den Aussagen zur Wehrpflicht hier nur anschließen: Frauen dürfen ja 5 Jahre früher in Pension gehen, weil sie zum Ausgleich durchschnittlich 5 Jahre länger leben ...
Aber schon kleine Mädchen bekommen für die gleiche Leistung in der Volksschule eine um ein Grad bessere Note. Für gleiche Noten bekommen Mädchen eher eine Empfehlung fürs Gymnasium. Daher sind bereits 60% der Maturanten Mädchen. Und weil sie dann die Aufnahmsprüfung zum Medizinstudium schlechter schaffen gibt's wieder eine Mädchen bevorzugende Sonderregelung. Jungen brauchen ja nicht studieren, meinte doch die Salzburger Landeshauptfrau das Bundesheer täte den jungen Männern nur gut. Irgendwelche Sklaven müssen ja die 300 verschluderten Millionen wieder erarbeiten. Und als Dank für den Wehrdienst gibt es dann Frauenquoten ... Selbstverständlich nicht bei der Müllabfuhr. Drecksarbeit ist nur für Männer gut. Siehe Landeshauptfrau.
Auch die körperliche Unversehrtheit ist für Frauen garantiert, so ein Luxus ist für Männer nicht nötig. Buben dürfen mit Wissen des Justizministeriums beliebig genitalverstümmelt werden. Was eben für Frauen erniedrigend ist, macht Männer nur härter, und beschnittene Sexualität tut ihnen nur gut. ...Und so könnte man seitenweise fortfahren ...

Tatsächlich können von der Wertschöpfung der arbeitenden und ohne Wehrdienst früher mit dem Studium fertig werdenden Männer die Mehrkosten eines Berufsheeres samt Sozialdienst mehr als bezahlt werden. Man muss nur rechnen können.

Wir bemühen uns offensichtlich wieder einmal der letzte Staat zu sein, indem der Zwangsdienst für Männer abgeschafft wird.

Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #5
Wo sind diesbezüglich jetzt die Befürworter des "Gender - Mainstreamings? Hier verstecken sich alle irgendwo! :P :P :P
Steirerbluat is koa Himbeersaft!

  • Metro5
Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #6
Lieber Manfred,

ich kann mit deiner "Die Frauen haben's doch so gut"-Mentalität wirklich nichts anfangen. Es ist doch wohl wirklich nicht zu leugnen, dass all diese - wenn auch oft sehr zweifelhaften - bevorzugenden Regeln für Frauen (Quoten etc., wobei diese ja nur einen Gleichstand herbeiführen sollen) gerade deshalb eingeführt werden, weil Frauen in der Vergangenheit - und auch jetzt noch - diskriminiert worden sind. Noch immer ist Österreich ziemliches Schlusslicht bei Lohnunterschieden. Man könnte sich viele "gendergerechte" Maßnahmen sparen, wenn man diese gesetzeswidrige Ungleichheit auch konsequent verfolgen und bestrafen würde.

Was die Wehrpflicht angeht, ist diese mMn natürlich abzuschaffen, da
1) sie erstens junge Männer in einer wichtigen Phase aus ihrem Leben, das man in diesem Alter gerade einmal beginnt zu gestalten, herausreißt.
2) sie in Anbetracht der gesetzlichen Bestimmungen einer Art Sklaverei gleicht
3) eine derartige Rekrutierung von Soldaten völlig unzeitgemäß ist (will man jemanden nach einer derartigen sechsmonatigen Ausbildung ernsthaft
einen bewaffneten Konflikt schicken?)
4) es in Anbetracht dessen, was Zivildiener für die Republik leisten, eine Frechheit ist, dass unsere Gesellschaft nicht bereit ist, diese - für uns alle wichtigen - Jobs angemessen und würdevoll zu bezahlen! Anders gesagt: Wenn ich nach einem Unfall kurz vorm Verrecken im Graben liege, sollte derjenige, der elendslange Nachtdienste schiebt, um mein Leben zu retten, nicht angemessen entlohnt werden? Zu meiner Zivi-Zeit gab es gerade mal 350 Euro auf die Kralle, das ist eine bodenlose Frechheit!!!

Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #7
Lieber Metro5!

Ich habe mir nur erlaubt die neuen Ungleichheiten aufzuzeigen. Junge Männer können überhaupt nichts dafür, dass früher Männer bevorzugt wurden, und über Frauen sogar bestimmen konnten, daher sehe ich es absolut nicht ein, dass die heute per Gesetz benachteiligt werden müssen. Es ist wohl klar, dass in der heutigen Zeit Männer und Frauen gleichberechtigt sein müssen. Und man kann die Ungleichheit in der älteren Generation nicht dadurch reparieren, indem man die Verhältnisse in der jüngeren umkehrt. Und was die Ungleichheit bei den Löhnen angeht, ist das auch nur durch statistische Raffinessen bewiesen. Ich wüsste nicht warum ich einer Frau weniger bezahlen sollte, wenn sie die gleiche Arbeit leistet. Allerdings ist es bei mir so, dass sich bei gleichem Aufgabenbereich die Gehälter bis zu 100% unterscheiden. Wenn nun die kaum über Kollektivbetrag bezahlten Frauen wären, würden die natürlich behaupten, nur weil sie Frauen sind bekämen sie viel niedere Gehälter. Gute Mitarbeiter müssen anständig bezahlt werden, ganz gleich ob sie Frauen oder Männer sind. Denn die erlauben, dass man auch schwächere Leute einstellt, denn die Wirtschaft muss der Gesellschaft dienen, nicht umgekehrt. Dass alleinerziehende Mütter oft an der Armutsgrenze leben, ist eher ein Armutszeichen unserer kinderfeindlichen Gesellschaft. Aber zur Gleichberechtigung gehört dass der Zwangsdienst abgeschafft wird, und keinesfalls auch für Frauen eingeführt wird.

Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #8

Gute Mitarbeiter müssen anständig bezahlt werden, ganz gleich ob sie Frauen oder Männer sind. Denn die erlauben, dass man auch schwächere Leute einstellt, denn die Wirtschaft muss der Gesellschaft dienen, nicht umgekehrt. Dass alleinerziehende Mütter oft an der Armutsgrenze leben, ist eher ein Armutszeichen unserer kinderfeindlichen Gesellschaft. Aber zur Gleichberechtigung gehört dass der Zwangsdienst abgeschafft wird, und keinesfalls auch für Frauen eingeführt wird.

Bei der Bezahlung und den Aufstiegschancen schaut die Realität leider noch immer ganz anders aus. Frauen sind nun halt einmal diejenigen von uns, welche die Kinder gebären und werden allein aus diesem Grund (aus rein wirtschaftlicher Sicht) benachteiligt. Karenz und Pflegeurlaub sind für die Wirtschaft einfach zu hohe Kostenfaktoren. Das wird natürlich nicht in jeder Firma so gehandhabt, ist aber in keiner Bilanz uninteressant. Daher wird zunehmend versucht diese Mehrkosten einzusparen. Das ist zwar aus der Sicht eines Unternehmens verständlich, aber sozial total ungerecht. Jetzt auch noch einen Zwangsdienst für die "gleichberechtigten" Frauen einzufordern ist einfach obsurd.


Frauen dürfen ja 5 Jahre früher in Pension gehen, weil sie zum Ausgleich durchschnittlich 5 Jahre länger leben ...
Aber schon kleine Mädchen bekommen für die gleiche Leistung in der Volksschule eine um ein Grad bessere Note. Für gleiche Noten bekommen Mädchen eher eine Empfehlung fürs Gymnasium. Daher sind bereits 60% der Maturanten Mädchen.

Natürlich respektiere ich Deine Meinung, aber für mich klingt das nach einer sehr "frauenfeindlichen" Einstellung.


... Aber zur Gleichberechtigung gehört, dass der Zwangsdienst abgeschafft wird und keinesfalls auch für Frauen eingeführt wird.

Da hast Du wieder meine volle Zustimmung.


Wer sich noch erinnern kann: Es war verdammt schwer, um 1990 Zivildienst statt Bundesheer zu machen.

Jo mei! Und noch früher musste man sich einer Komission zur Gewissensprüfung stellen und wurde als Vaterlandsveräter behandelt (bzw. eingesperrt).


... Was die Wehrpflicht angeht, ist diese mMn natürlich abzuschaffen, da
4) es in Anbetracht dessen, was Zivildiener für die Republik leisten, eine Frechheit ist, dass unsere Gesellschaft nicht bereit ist, diese - für uns alle wichtigen - Jobs angemessen und würdevoll zu bezahlen!

Das sehe ich auch so. - Aber ich hätte moralisch kein Problem damit, wenn für ALLE (Männer und Frauen) eine Zeitspanne als "soziales Jahr" eingeführt wird, das dann auch wirklich angemessen bezahlt wird.

LG, E.
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

  • Ch. Wagner
Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #9
Ich meine doch, daß da 2 Sachen vermischt werden. Es geht um das Bundesheer. Und nicht um Kathastrophenschutz/Wehrersatzdienst. Die Zivildiener sind inzwischen zu einer bedeutenden, quasi unbezahlten Organisation herangewachsen, ohne das das soziale System zusammenbrechen würde. Das allerdings kann nur Aufgabe des Sozialministeriums sein und nicht der Landesverteidigung. Kathastrophenschutz ist Ländersache. Und der gehört so organisiert, daß man nicht automatisch mit dem Eingreifen des Militärs zu rechnen hat. Das Militär hat eine einzige Aufgabe, die der Landesverteidigung. Und das können nur Profis, Störche vergrämen könnten auch Volkschüler.
Das dies alles jetzt noch dazu zu einem Politikum hochstilisiert wurde, ist eine Frechheit. Die Politiker wurden gewählt, um Entscheidungen zu treffen. Noch dazu Entscheidungen, zu denen wir viel zu wenig Basiswissen haben, zB. wieviele Abfangjäger/Panzer usw. brauchen wir wirklich. Was wir aber sicher nicht brauchen, sind 18-jährige Buam, die an der Grenze spazierngehen müssen, weil das 2 Landeshauptleute wollen. Und wenn der Herr Spindelegger behauptet, daß dies jedem jungen Menschen guttue, dann spinnt er.
LG! Christian
PS: aus einer angesehenen Medizinzeitschrift: in den USA sterben 3x mehr Kinder bis 5 Jahre an den Folgen von Schußwaffengebrauch als an Krebs.

PPS: Das Ergebnis der Volksbefragung ist lt. Gesetz natürlich nicht bindend!
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Ch. Wagner
Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #10
Davon steht aber nichts im Bundesverfassungsgesetz, Artikel 9a. Und alles andere ist uninteressant.
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Ch. Wagner
Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #11
Im BVG steht nichts davon, daß das Heer eine technischer Hilfsverein ist, wie ihn etwa Deutschland hat. Aber diese Hilfseinsätze dienen nun einmal  nicht der Landesverteidigung, und das - und sonst nichts - ist laut Verfassung die Aufgabe.
Ich glaube auch nicht, daß ich ein schlechterer Mensch bin als Du, weil ich keinen Eid geleistet habe. (Und so ganz nebenbei: es gab Zeiten, wo die Ermordungen mit dem abgelegten Eid gerechtfertigt wurden.)
Es kann einfach nicht sein, daß zur Abdeckung von Hilfsleistungen - ob von Soldaten oder Zivildienern - Menschen herangezogen werden, deren einzige Aufgabe die Ausbildung zum Landesverteidiger wäre. Es ist nicht Aufgabe des Soldaten, Schlamm zu schaufeln. Da hätte die öffentliche Hand, also Bund, Länder und Gemeinden eben zB. beim Kathastrophenschutz vorsorgen müssen, Ob in Form von Anpassung der Feuerwehren oder Einrichtung eines THW. Zivildiener könnten sehr wohl auch beim Heer beschäftigt werden, im Küchendienst etwa, Schreibdienst, Sanitätsdienst. Es kann nicht sein, daß diese Leute zur Aufrechterhaltung des maroden Sozialdienstes mißbraucht werden. Und das noch 3 Monate länger als Präsenzdiener.
Und wenn wir schon ein Heer brauchen, dann halt im Rahmen der Uno Verpflichtungen oder Grenzüberwachung in Konfliktfällen. Und das soll von Profis gemacht werden. Und noch eins: es wird immer nur von der Reduktion der Mannschaften gesprochen: und was ist mit dem ganzen aufgeblasenem Wasserkopf von Oberen, die nichts zu tun haben? Die kosten!

LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #12
Ich glaube, die Zeiten der Zwangsdienste sind vorbei:
Unter Hitler gab es ein halbes Jahr Arbeits- bzw. Sozialdienst für beide Geschlechter, anschließend nur für Männer die Verpflichtung zum Dienst für die Heimat an der Waffe, dafür waren diese später eben hochoffiziell "Familienoberhaupt". Praktizierende Mütter wurden geehrt und galten viel, besonders wenn sie vier und mehr Kinder bekamen, aber von einer etwaigen Gebär-Pflicht war nicht einmal damals die Rede. Trotzdem war alles hierarchisch genau definiert und die vielen gesellschaftlichen Zwänge und Verpflichtungen hielten sich letztlich wahrscheinlich die Waage.

Heute, in einer wesentlich "zwangloseren" Zeit, gibt es zwar immer noch als Relikt die Stellungs- und Präsenzpflicht für die Burschen, während es demgegenüber aber die freie Entscheidung jeder Frau ist, ob sie überhaupt Kinder zur Welt bringt oder lieber abtreibt, ob sie gleich wieder arbeiten geht oder aber eine Zeit lang Hausfrau sein will.
Ja, es ist sicher richtig, dass der Staat die Rahmenbedingungen für solche freien Entscheidungen schafft, auch indem er Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stellt oder nicht zuletzt Väterkarenzen fördert.

Und so, wie derzeit die Frauen nicht durch Haftandrohung zur erniedrigenden Massen-Zwangsmusterung und zu billigen Hilfsdiensten und Aufräumungsarbeiten gezwungen werden, sondern durch Privilegien wie freie Arztwahl und jederzeitige Ausstiegsmöglichkeit bei Nichtgefallen angelockt werden, derart wird es auch gelingen, genug Freiwillige beiderlei Geschlechts für Landesverteidigung oder soziale Dienste zu gewinnen. Der Staat kann diesen freiwilligen Einsatz ja auch honorieren, indem er diese Staatsbürger beispielsweise bei Anstellungen im öffentlichen Dienst anschließend bevorzugt (also aufgrund von freiwilligem Einsatz, nicht aufgrund eines bestimmten Geschlechtes).

Jedenfalls empfinde ich diese Abstimmung über diese in Gesetz gekleidete, verfassungswidrige Ungleichbehandlung namens "allgemeine" (=männliche) Wehrpflicht schon an sich als Provokation. Über Ungleichbehandlung "ja oder nein" abzustimmen ist nach heutigem Rechtsverständnis illegal!!!

  • Ch. Wagner
Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #13

Mich versteht keiner, EGAL - schau ma mal, wie die Befragung ausgeht.


Schau, HP: lies einmal im Bundesverfassungsgesetz den Artikel 9a, und da stehen die Aufgaben des Bundesheeres. Wenn Österreich einen effektiven Kathastrophenschutz haben möchte, dann soll eben ein THW nach deutschem Vorbild gegründet werden. Auch das beruht auf Freiwilligkeit, untersteht aber dem Innenministerium und nicht der Verteidigung. Und die haben auch das erforderliche Gerät.
Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, ins Winkerl ein bisserl weinen gehen - weil dich keiner versteht.
LG! Christian

PS: Zu Viator möchte ich mich nicht äußern, der Beitrag würde beim Administrator nicht durchgehen.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Ch. Wagner
Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #14

§ 2 des Wehrgesetztes, dann erspart man sich hier nämlich

Es ist nicht Aufgabe des Soldaten, Schlamm zu schaufeln.

so eine falsche Aussage.


Ich bin kein Paragrafenreiter, nur: was Gesetz ist, muß Gesetz bleiben. Und ein Bundesgesetz steht nun einmal nicht über dem Verfassungsgesetz. Im Wehrgesetz wird quasi nebenbei geschrieben, wer einen AssE anfordern kann, nämlich wieder nur eine Behörde. Und daß in dieser Anforderung die genaue Begründung, die vermutliche Zahl der Einsatzkräfte und Einsatztage zu stehen hat und erst dann entschieden wird. Das sind ein paar Satzerl im Wehrgesetz §2 lit c, auf denen du deine Argumentation aufbaust. Und das ist halt doch zu wenig. Und darum ist es auch uninteressant, ob du im AssE gewesen bist oder nicht, und ob du mit der Waffe dabei warst oder nicht, interessiert mich erst recht nicht.

LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.