Re: Volksbefragung Wehrpflicht
Antwort #24 –
Vergesst bitte nicht, dass man gut ausgebildete Arbeitskräfte nicht binnen weniger Monate erhält, sonderen erst nach einigen Jahren! Und selbst dann fehlt denen natürlich noch die Erfahrung, die erst in vielen Dienstjahren gesammelt werden müsste, damit aus Anfängern eben "erfahrene Arbeitskräfte" werden! Das betrifft alle Arbeitskräfte der Einsatzorganisationen (Rettung, Feuerwehr, Polizei) und natürlich auch das Bundesheer! Jeder, der über ein bisserl Hausverstand verfügt, sollte wissen, dass man unmöglich von einem Jahr auf das Nächste ausreichend viele und erfahrene Arbeitskräfte bekommt!
Natürlich könnte man ein Technisches Hilfswerk einrichten, welches anstelle des Bundesheeres dann über alle notwendigen Großgeräte, Ausrüstung, "Wissen" und Stützpunkte verfügen müsste, um alle denkbaren Einsätze bewältigen zu können! Doch die Stützpunkte müssten erst gebaut werden, mit dem nicht vorhandenen Geld. Angestellte hätte man natürlich auch noch keine, die bekommt man schließlich auch nicht von heut auf morgen!
Über Ansagen (von wem auch immer), dass man anstelle der Zivildiener eben genau diese Plätze mit Freiwilligen besetzen wird, kann ich nur lautstark lachen!
Wer z.B. von Euch hier im Forum ist bereit und meldet sich denn fix für eine solche "freiwillige Vollzeit-Stelle"? Wer meldet sich von den Politikern, die solch einen Unsinn verzapfen? Eben!
Freiwillig heißt ehrenamtlich, sprich unbezahlt! Wer will sich denn heutzutage schon unbezahlt für etwas verpflichten? Und damit meine ich min. 40h pro Woche und nicht einen ehrenamtlichen Nacht-, Wochenend- oder Feiertagsdienst bei Rettung oder Feuerwehr! Ich selbst mache seit über 15 Jahren ehrenamtlich, sprich 100% unbezahlten Dienst, ich weiß schon wovon ich spreche! Im übrigen habe ich dazu einen 40h Job, Familie mit Kleinkind, verdiene aber leider keine paar Tausend Euro pro Monat! Wie schön wäre es, wenn ich durch meine ehrenamtlichen Dienste einen Bonus bekommen würde (weniger Steuern zahlen müssen, Anerkennung im Beruf, oder ähnliches). Aber das Gegenteil ist der Fall! Wenn ich wegen länger dauernder Einsätze ein paar Mal zu spät zur Arbeit kommen würde, dürfte ich mich bald nach einer neuen Stelle umsehen! Dem Staat ist das alles leider scheißegal. Unsere Politiker reden nur groß, haben selbst nicht die geringste Ahnung, wie es wirklich abläuft! Hauptsach abkassieren und überall Geschenke und Vergünstigungen einstreifen, weil sie ja so viel arm sind und so wenig verdienen! Genau da würde ich ansetzen:
Jeder österreichischer Staatsbürger, der mehr als 3.000 € pro Monat verdient, sollte entweder zu "x" Stunden pro Woche "freiwilligen Sozialdienst" verdonnert werden (Reinigung der Wanderwege, Altenpflege, Aufräumarbeiten nach Unwetterschäden, Hilfsarbeiten bei Ernten, Öffis-Fahrzeuge putzen, Ausländergruppen betreuen oder was auch immer, da finden sich hunderte Möglichkeiten, die eben leider nicht viele gerne machen würden, weil diese Arbeiten nunmal teilweise "unangenehm" sind) oder entsprechend viel Geld als 100% zweckgebundene Steuer bezahlen müssen! Das damit eingenommene Geld müsste Cent für Cent aufgelistet sein, frei und jederzeit einsehbar sein, für jeden Österreicher! Ebenso jede einzelne Ausgabe/Aufwendung dieser Steuergelder! Aber sowas bleibt leider ein unrealistisches Wunschdenken meinerseits!
Berufsheer oder nicht, wenn man etwas daran ändern möchte, dauert dieser Prozess sicherlich ein Jahrzehnt, kann aber aus meinen genannten Gründen unmöglich binnen kurzer Zeit realisiert werden! Nicht in Österreich, nicht mit der Führung!