Re: Zwei Stationen gratis
Antwort #50 –
Öffentlicher Verkehr kostet nun mal Geld! Gratis-Öffis ist realistisch gesehen, leider auf Dauer nicht durchführbar.
Da das Geld derzeit, ohnehin knapp ist, ist das Geld besser und nachhaltiger in Verbesserungen jeglicher Form angelegt (Taktverdichtungen, längere Fahrzeuge, Ausweitung des Netzes, Beschleunigungsmaßnamen, etc.), denn damit können auch Fahrgäste gewonnen werden, denn sehr viele steigen in einen sehr guten, attraktiven öffentlichen Verkehr freiwillig um und bezahlen auch dafür - nur muss die Leistung stimmen.
Würde das Geld für Gratisfahrten verschwendet werden, würde sich in Zukunft, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nichts verändern, weil einfach das Geld fehlt. Und es müssen noch viele Leute an ein hochrangiges öffentl. Verkehrsmittel, wie die Straßenbahn angeschlossen werden, damit sie noch mehr nutzen können.
Fordern kann man ja viel - nur wird es nichts bringen, wenn es nicht durchführbar bzw. unrealistisch ist, daher macht es mehr Sinn, konstruktive Vorschläge mit realistischer Umsetzung zu machen, z.B. mit dem wenigen vorhandenen Geld den Ausbau und die Verbesserungen zu finanzieren.
Gratisfahrten haben leider einen doppelt negative Eigenschaft: Zum einen fehlt dieses Geld der öffentlichen Hand für neue Projekte und andererseits fehlen dem Verkehrsunternehmen die Erträge aus den Fahrkartenerlösen.
Und über Gratisfahren kann diskutiert werden, wenn die Kapazitäten dafür ausreichen bzw. ausgelegt sind und genug Reserve vorhanden ist und nicht, wenn bei den Kapazitätsgrenzen bereits am Limit gefahren wird. Zuerst gehören längere Fahrzeuge in einem dichteren Takt, sowie mehr Linien und ein größeres Netz - wenn das umgesetzt ist, kann über Gratisfahrten nachgedacht werden, aber nicht zu diesem Zeitpunkt, wo auch noch betont wird, es sei wenig bis kein Geld für den Ausbau/Attraktivierung des ÖV da - dann kann es aber auch nicht für Gratisfahrten vorhanden sein. Mit so einer Maßnahme, wollen sich diejenigen die das zu verantworten haben, nur in der Beliebtheitsskala nach oben katapultieren, wozu es einzig und allein geeignet ist (ich sag nur, der nächste Wahlkampf steht vor der Tür - Nationalratswahlen, dass darf nicht vergessen werden).
Weiters sind die Gratisfahrten in einem Abnschnitt geplant, der jetzt schon mit den zahlenden Fahrgästen überfüllt und überlastet ist! Und was gar nichts kostet, ist auch nichts wert - und verliert an Wertschätzung! Wenn schon, sollte man in diesem Bereich von mir aus über ein "Billigticket" in welcher Form auch immer nachdenken.
Und außerdem werden bei Gratisfahrten in der Innenstadt die Autofahrer animiert, bis in die Innenstadt mit dem Auto zu fahren und nicht schon außerhalb dr Innenstadt/Stadt auf die Öffis umzusteigen.