Dafür gibt es aber einen neuen Zeitungsartikel:
VCÖ-Studie: Ein Plus von 73 Prozent beschert Bezirk Graz-Umgebung die größte Pkw-Zunahme in ganz Österreich. Das Raumordnungsgesetz gilt als Hauptursache.
HELMUT BAST
Es ist wie Wasser auf den Mühlen jener, die für einen forcierten Ausbau des öffentlichen Verkehrs eintreten und der S-Bahn noch mehr verkehrspolitische Priorität zukommen lassen wollen. Denn nach einer Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zum Wachstum der Autoflotte der Österreicher seit 1990 führt der Bezirk Graz-Umgebung mit 78 Prozent die Liste unter Österreichs Bezirken in einsamer Spitze an.
Wie die Studie zeigt, liegt dies jedoch nicht am gleichzeitigen Wachstum der Bevölkerung, wie man vermuten würde. Denn zwischen 1990 und 2006 ist in Graz-Umgebung die Bevölkerung bloß um 18 Prozent angestiegen.
Dass in den Umlandbezirken von Landeshauptstädten die Zahl der Pkw besonders gestiegen ist, führt VCÖ-Experte Martin Blum vor allem auf Fehler der Politik zurück: "Wenn Siedlungen abseits öffentlicher Verkehrsverbindungen gebaut werden, steigt die Abhängigkeit vom Auto."
Der Grazer Verkehrsstadtrat Gerhard Rüsch führt diese Situation speziell auch in Graz-Umgebung auf ein "schweres Manko der steirischen Raumordnungspolitik in den letzten Jahren zurück. Vor allem Ex-Landesrat Michael Schmid ließ hier ein Laissez faire zu, sodass eine Raumordnung herauskam, die nur noch die Summe der Einzelwünsche der Bürgermeister ist."
Konzept oder Planung in der steirischen Siedlungsentwicklung könne er, Rüsch, jedenfalls nicht erkennen. Leidtragende am explosiven Pkw-Zuwachs im Grazer Speckgürtel sei vor allem die Stadt Graz, in der die einpendelnden Pkw-Verkehrsströme die
Straßen verstopften. Eine Studie aus dem Jahr 2002 belegt täglich fast 151.000 Personenfahrten (siehe Grafik links), die aus dem Umland auf Graz einströmen. Laut aktuellen Zahlen werden in Graz täglich drei Millionen Kilometer mit dem Kfz zurückgelegt, rund die Hälfte davon von Nicht-Grazern, viele davon mit GU-Kennzeichen, weiß Gerhard Rüsch.
Der VP-Stadtrat fordert daher, dass Bauland nur noch dort freigegeben werden soll, wo im Umkreis von 500 Metern ein Anschluss an den ÖV geben ist. Wieweit die geplante S-Bahn die wachsende Verkehrslawine einbremsen kann, ist fraglich. Als Reparatur wäre sie eine Chance.
Quelle:
www.kleine.atIch fordere sofort die Umsetzung des Baulandsverbot außerhalb von den 500m Grenzen in bahnnahen Gegenden!