Keine Bewerber für das Chiemgau-Inntal-Netz?

Begonnen von s_gelb, 22 01, 2025, 18:01

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s_gelb

Ein weiteres Beispiel das zeigt, wie sehr der Schienenpersonenverkehr langfristig betrachtet durch die Ausschreibungen beflügelt wurde:

Trotz mehrfacher Verlängerung scheint es, wenn man nachfolgender Quelle vertrauen schenkt, keinen einzigen Bewerber für das Chiemgau-Inntal-Netz zu geben, obwohl es sich unter anderem bei den Linien München-Salzburg und München-Kufstein allesamt über Rosenheim sicher nicht um vollkommen unwesentliche Routen handelt.

Wer wird ab 2029 dort fahren?

https://www.ovb-online.de/meinung/kommentare/brb-chiemgau-inntal-netz-jetzt-ist-der-freistaat-am-zug-bahn-strecken-ausschreibung-kein-bewerber-93529037.html

510-015

Zitat von: s_gelb am  22 01, 2025, 18:01Ein weiteres Beispiel das zeigt, wie sehr der Schienenpersonenverkehr langfristig Betrachtet durch die Ausschreibungen beflügelt wurde:
Ein weiteres Beispiel? Was sind denn die anderen?

Hast du den Artikel auch gelesen? Woran die Probleme liegen? Offenbar nicht...

Hauptsache polemisieren...
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

s_gelb

Zitat von: 510-015 am  22 01, 2025, 18:07Ein weiteres Beispiel? Was sind denn die anderen?

Hast du den Artikel auch gelesen? Woran die Probleme liegen? Offenbar nicht...

Hauptsache polemisieren...

Natürlich habe ich es gelesen, die Kosten laufen davon und hohe Pönale-Zahlungen wobei für Letzteres die Bauarbeiten des Infrastrukturbetreibers verantwortlich gemacht werden.

510-015

Zitat von: s_gelb am  22 01, 2025, 18:15Natürlich, die Kosten laufen davon und hohe Pönale-Zahlungen.
Aja, es gab ja keine Preissteigerungen in den letzten Jahren.

Aja, es gibt ja kein (hauptsächlich) durch DB Infra Go verursachtest Pünktlichkeitsproblemn in Deutschland, dass auch zu Pönalen führen dann.

Deutschland ist ja für seine Pünktlichkeit bekannt ::)

Kann man daraus ableiten, dass es ein EVU bei einer Direktvergabe den Auftrag gerne hätte? - Nein.


In dem Artikel wird hauptsächlich thematisiert, dass der Bahnverkehr im Autoland Bayern unterfinanziert ist. Aber man kann es offenbar auch so verstehen, dass Ausschreibungen böse sind. Man muss es nur durch eine entsprechende Brille sehen.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

s_gelb

Zitat von: 510-015 am  22 01, 2025, 18:21Aja, es gab ja keine Preissteigerungen in den letzten Jahren.



Freilich gab es die. Was wäre in dem Kontext eine Lösung für dieses Problem?

Zitat von: 510-015 am  22 01, 2025, 18:21Aja, es gibt ja kein (hauptsächlich) durch DB Infra Go verursachtest Pünktlichkeitsproblemn in Deutschland, dass auch zu Pönalen führen dann.

Das hatte ich kurz nach dem Verfassen noch ergänzt. Ist es vertraglich nicht möglich, bei Pönalezahlungen zu differenzieren?

Zitat von: 510-015 am  22 01, 2025, 18:21Kann man daraus ableiten, dass es ein EVU bei einer Direktvergabe den Auftrag gerne hätte? - Nein.



Ich könnte bei diesen Rahmenbedingungen beides nicht belegen.

Zitat von: 510-015 am  22 01, 2025, 18:21In dem Artikel wird hauptsächlich thematisiert, dass der Bahnverkehr im Autoland Bayern unterfinanziert ist. Aber man kann es offenbar auch so verstehen, dass Ausschreibungen böse sind. Man muss es nur durch eine entsprechende Brille sehen.

Also als böse würde ich eine Ausschreibung nicht bezeichnen - sie haben halt Wirkung auf das System - manche sehen die Wirkungen positiv, manche negativ. Und zwecks unterfinanziert - das war ja einer der propagierten Vorteile, dass es durch Ausschreibungen billiger würde. Blöd, falls es sich auf Dauer für die EVU's nicht mehr ausgeht und die Verträge keine Änderungen zulassen sollten? Weiß ich nicht, wie es dahingehend aussieht. Denn, zumindest verstehe ich den Artikel so, dass es kein Einzelfall ist, öfter nur noch einen Bewerber zu haben?

Kennst du in Österreich ein Beispiel einer Strecke, bei der den ÖBB oder einem anderen Betreiber die Kosten davon laufen, und sie diese nicht mehr bedienen wollen?

danihak

Ich sehe her aber auch eher ein Problem bei der BEG. Die würden bei Drikektvergaben ja auch keine anderen Konditionen anbieten.

TW 581

Schlimme sind die dauernden Bauarbeiten und einige Wochen fahren zum Teil auch keine Fernzüge zwischen Salzburg - München dann sind die BRB Züge meistens recht gut ausgelastet bzw. so voll das immer wieder Verspätungen produziert wird, auch ein Problem sind die RJX Korridorzüge und mit der WB wird die Auslastung noch höher!

SEV muss die BRB organisieren bei Streckensperre wegen Bauarbeiten, DB FV richtet nie einen eigenen SEV ein.

2 % Gewinnmarge hat man seit 2013, die BRB zahlt mittlerweile eh drauf, also es wäre an Zeit das man dafür mehr zahlt.

Es ist zudem nicht geplant die Kapazitäten durch Desiro HC/Kiss zu erhöhen die BRB Flirt sollen bis 2043 fahren kann mir schwer vorstellen das möglich ist, weil die Fahrzeuge sind jazzt schon in einem schlechten Zustand.
LG TW 581

s_gelb

Zitat von: danihak am  22 01, 2025, 18:54Ich sehe her aber auch eher ein Problem bei der BEG. Die würden bei Drikektvergaben ja auch keine anderen Konditionen anbieten.

Dann müssen sie ein EVU gründen und selber fahren oder es fahren keine Züge mehr.

FlipsP

Zitat von: s_gelb am  22 01, 2025, 21:04Dann müssen sie ein EVU gründen und selber fahren oder

Genau das ist auch meine Schlussfolgerung!

Ich finde, dass die Ausschreibungen in Deutschland zu Beginn sehr wichtig und richtig waren. Da war die Ausgangssituation eine andere und die Qualität wurde meiner Meinung nach dadurch gehoben.

Heute allerdings sehe ich Ausschreibungen ein wenig kritischer, denn die Qualität hat man im Prinzip im ganzen Bundesgebiet gehoben. Jetzt bieten alle die gleiche Qualität und es läuft - auch mit Bestbieter-Prinzip - erst wieder alles über den Preis.

Ganz absurd finde ich dann, dass die Besteller schon eigene Fahrzeugpools aufbauen und es dann sogar schon Tfzf-Pools gibt. Was bleibt denn da noch für den Wettbewerb, als Sparen bei Personal und Wartung (wenn die nicht eh beim Besteller liegt).
Man ist also eh nicht mehr gar so weit weg von wieder landeseigenen Bahnen mit ,,Mietpersonal" von anderen EVU.

Hilde B.

Ausschreibungen schreibt die EU vor, daran muss man sich halten ob's einem passt oder nicht es ist nunmal gültiges Recht. Ein Öxit würde noch mehr Probleme bringen. Die Briten strebten nach der goldenen Zeit des Empires, stattdessen brachte ihnen der Brexit nur Verdruss.

TW 581

Notfalls muss eben die DB Regio fahren, hat eben auch ihren Preis.

Gibt in Deutschland ja nun weniger Anbieter als früher, bin gespannt wie es weiter geht.
LG TW 581

Hilde B.

Oder der Wedler Franz, WFL hat in den letzten Jahren genug Erfahrung gesammelt und sich mit Ersatzverkehren auf der Murrbahn, dem Neckartal, der Glückauf Bahn, der S-Bahn Hannover usw. profiliert.

PS: WFL besitzt aktuelle mit der DR 18 201 die schnellste betriebsfägige Dampflok der Welt.

s_gelb

Zitat von: Hilde B. am  22 01, 2025, 22:29Ausschreibungen schreibt die EU vor, daran muss man sich halten ob's einem passt oder nicht es ist nunmal gültiges Recht. Ein Öxit würde noch mehr Probleme bringen. Die Briten strebten nach der goldenen Zeit des Empires, stattdessen brachte ihnen der Brexit nur Verdruss.

Ausschreibungen sind (noch) nicht verpflichtend im Bahnverkehr.


s_gelb

Zitat von: FlipsP am  22 01, 2025, 21:17Heute allerdings sehe ich Ausschreibungen ein wenig kritischer, denn die Qualität hat man im Prinzip im ganzen Bundesgebiet gehoben. Jetzt bieten alle die gleiche Qualität und es läuft - auch mit Bestbieter-Prinzip - erst wieder alles über den Preis.

Ganz absurd finde ich dann, dass die Besteller schon eigene Fahrzeugpools aufbauen und es dann sogar schon Tfzf-Pools gibt. Was bleibt denn da noch für den Wettbewerb, als Sparen bei Personal und Wartung (wenn die nicht eh beim Besteller liegt).
Man ist also eh nicht mehr gar so weit weg von wieder landeseigenen Bahnen mit ,,Mietpersonal" von anderen EVU.

Ich denke damit triffst du es auf den Punkt.

Sanfte Mobilität

Ich halte das Thema Ausschreibungen schon noch für sehr relevant, weil damit das Monopol der DB gebrochen wurde. Aber es gibt in Deutschland das Problem mit der Infrastruktur und am Fahrzeugmarkt die Lieferverzögerungen. Insofern war der eingeschlagene Weg wie in Niedersachsen mit dem Fahrzeugpool schon der richtige. Gewiss sind die Unterschiede - im Vergleich zum Anfang - jetzt nicht mehr so groß zwischen unterschiedlichen Betreibern, aber es gibt sie (nicht nur beim Preis). Das Entscheidende wird allerdings sein, dass es ein Markt bleibt und nicht zum Oligopol wird.

W.