Verbindungsbahn Wien

Begonnen von 510-015, 31 03, 2022, 12:05

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

510-015

Da ich im alten Forum keinen Thread explizit zur Verbindungsbahn in Wien gefunden habe (es gibt nur einen zum - derzeit noch recht abstrakten - S-Bahn-Ring Wien), eröffne ich einen neuen Thread anstatt einer Fortsetzung zu einem alten Thread.

Das UVP-Verfahren für das Projekt ist positiv ausgegangen. Der Baustart wird allerdings von 2023 auf 2024 verschoben, da mit Einsprüchen gerechnet wird.
Es gibt nämlich massiven Widerstand in Hietzing gegen das Projekt, da die Trasse als Hochbahn ausgeführt werden soll, wodurch eine Zerstörung des Ortsbildes und eine Teilung des Bezirks befürchtet wird.

Vorteile des Ausbaus wären die Auflassung von EKs (teilweiser Ersatz durch Unterführungen) und zwei zusätzliche Stationen (Stanzenbergbrücke und Hietzinger Hauptstraße) als Verknüpfungspunkte zu Straßenbahn- und Buslinien. Nach Abschluss des Ausbaus soll die S80 im 15-min-Takt auf der Strecke Aspern - Hbf - Meidling- Speising - Hütteldorf fahren.

Hier ein Artikel aus dem Kurier: https://kurier.at/chronik/wien/uvp-abgeschlossen-gruenes-licht-fuer-ausbau-der-wiener-verbindungsbahn/401956567
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

TW 581

Das die Verbindungsbahn mal ausgebaut wird ist schon mal Zeit geworden und das man dort in Zukunft alle 15 Minuten eine S-Bahn fährt ist ein großer Fortschritt, früher fuhr die S-Bahn sogar nur alle 60 Minuten.
LG TW 581

J. 1042

Zitat von: TW 581 am  31 03, 2022, 12:07Das die Verbindungsbahn mal ausgebaut wird ist schon mal Zeit geworden und das man dort in Zukunft alle 15 Minuten eine S-Bahn fährt ist ein großer Fortschritt, früher fuhr die S-Bahn sogar nur alle 60 Minuten.

Ja, nur warum man dafür eine Niveaufreimachung der Hietzinger Hauptstraße benötigt ist mir nach wie vor nicht klar. 3 neue Haltestellen und den 15-Minuten Takt hätte man auch billiger und schneller haben können.

Ein sinnvolles Gesamtkonzept, das eine Durchbinung der S45 und eine Verknüpfung mit der U4 ermöglicht fehlt hier generell. Dafür wären derartig massive Investitionen gerechtfertigt.

Ragnitztal

Der Ausbau der Verbindungsbahn ist heute um 18 Uhr auch Thema in der Sendung "Bürgeranwalt" in ORF 2. :

https://tv.orf.at/program/orf2/buergeranw218.html

AlternativeTransport

Hier meiner Erfahrungsbericht:

ZitatAnrainer: Wieso wollt ihr die Verbindungsbahn ausbauen?

ÖBB: Damit eine 15min S-Bahn Takt eingeführt werden kann.

Anrainer: Aber ihr habt doch vor der Lainzer Tunnel Baustelle zu uns gesprochen von einem 15-Minuten-Takt. Wieso kann man das nicht sofort einführen?

ÖBB: weil dann die Bahnschranken 8-mal pro Stunde zu wären.

Anrainer: Aber vor der Lainzer Tunnel gebaut wurde, gab es teilweise ein Frachtzug alle 3 Minuten. Die Bahnschranken waren 20-mal pro Stunde geschlossen. Wir haben damit schon leben gelernt.
ÖBB: Aber zukunftsführender wäre es doch alle Eisenbahnkreuzungen aufzulösen.

Anrainer: Okay, aber wieso dann in Hochlage?

ÖBB: Weil Tieflage geht nicht.

Anrainer: Wieso nicht?

ÖBB: Weil es maximal 12,5‰ Längsneigung geben darf.

Anrainer: Für die S-Bahn? S45 bewältigt 20‰ zwischen Penzing und Breitensee?

ÖBB: Nein, für die andere Züge.

Anrainer: für die Rail-Jet? Ihr habt vor ein paar Jahren die Verbindungsschleife Ostbahn-Flughafenschnellbahn mit 25‰ gebaut.

ÖBB: Nein für andere Züge.

Anrainer: Für die Frachtzüge? Ihr habt doch in euer UVP ansuchen fürs Lainzer Tunnel hineingeschrieben, die Frachtzüge fahren dann alle unterirdisch.

ÖBB: Ja, aber da haben wir vergessen, dass manchmal Frachtzüge auch Richtung Meidling geführt werden müssen. Und wir haben kein Tunnelausgang für Frachtzüge dorthin gebaut.

Anrainer: Wo zu Meidling Bahnsteig 1 und 2?

ÖBB: Nein, zu die äußere Gleise, über die Oswald Schleife.

Anrainer: Aber die Oswald Schleife hat doch 24‰ Längsneigung, wieso muss die Verbindungsbahn 12,5‰ haben für Züge, die später übers Oswald Schleife mit 24‰ fahren müssen.

ÖBB: ... Ist eine Richtlinie. Wir dürfen bei Neubau nicht abweichen.

Anrainer: Aber die Bahnunterwerfung vor Meidling war ein Neubau und hat 25‰. Die Bahnüberwerfung vor Hauptbahnhof hat um 30‰.

ÖBB: Ja, aber dort waren wir gezwungen, das so steil zu bauen. Da gab es nicht genügend Platz, genügend Länge, um es mit 12,5‰ zu bauen. Da gaben wir uns eine Ausnahmegenehmigung zu dieser Richtlinie.

Anrainer: Können wir euch zwingen, euch wieder so eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen? Und etwa mit 16‰ oder gar 20‰ zu bauen?

ÖBB: Nein, Anrainer können uns zu nichts zwingen.

Anrainer: Gab es auch nicht genügend Länge neben der Zentralverschiebebahnhof beim Zentral Friedhof, um die Verbindungsschleife Ostbahn-Flughafenschnellbahn mit 12,5‰ statt 25‰ zu bauen?

ÖBB: .... [kein Antwort]

Anrainer: Aber könnt ihr das mit es mit 14‰ bauen? Zwischen Rosenhügelstraße und Schönbrunner Allee wird es weiterhin 14‰ Längsneigung auf die Verbindungsbahn geben, auch wenn ihr zwischen Hofwiesengasse und Westbahn das auf maximal 12,5‰ ausbaut.

ÖBB: Nein, Richtlinie erlaubt das nicht.

Anrainer: Aber man könnte doch in 720m von Hofwiesengasse [+59,0m über Wienernull] um 9,0m bis Jagdschlossgasse mit 12,5‰ abtauchen. Dann wäre die Verbindungsbahn in Tieflage bis nach Hietzinger Hauptstraße wo es dann auftauchen wurde.

ÖBB: Aber Haltestelle Speising darf maximal in 6‰ Längsneigung befinden.

Anrainer: Haltestelle Speising könnte doch zwischen Hofwiesengasse und Himmelbaurgasse gebaut werden, mit eine S-Bahn Zugang zu 60er Straßenbahn Haltestelle unter die Brücke, wie es vorheriges Jahr Baustellen halber temporär hinverelgt wurde.

ÖBB: Aber das wäre bei Jagdschloßgasse noch nicht in Tieflage.

Anrainer: Aber ihr könntet doch die Fahrbahn bei Jagdschlossgasse dort um 1,5m anheben?

ÖBB: Nein, können wir nicht. Wir müssten vorher die Zustimmung von Stadt Wien bekommen.

Anrainer: Und habt ihr die Stadt Wien gefragt, ob das in Ordnung wäre?

ÖBB: Nein.

Anrainer: Aber auch wenn Jagdschloßgasse für MIV geschlossen bleibt und es dort für Fußgänger eine kleine Brücke geben wurde, wäre doch Veitingergasse, Tolstojgasse, Stadlergasse, Beckgasse und Hietzinger Hauptstraße für MIV offen?

ÖBB: Ja, aber das wollt ihr Anrainer bestimmt nicht. Weil dann könnte jeder Autofahrer quer durch euer Bezirk fahren.

Anrainer: Aber wir könnten doch die Schleichverkehr auf Schrutkagasse zwischen B1 und B12 unterbinden?

ÖBB: Nein, könnt ihr nicht. Und sowieso, wir können die Verbindungsbahn nicht tieferlegen, weil dann müssten Unmengen m³ Aushub per LKW abtransportieren.

Anrainer: Aber ihr habt doch Jahre lang bei der Lainzer Tunnel Baustelle Aushub per Bahn abtransportiert. Das haben wir alle mitverfolgt.

ÖBB: Aber ein Gleis muss in Betrieb bleiben. Und kann nicht gleichzeitig für den Abtransport benützt werden.

Anrainer: Aber da könntet ihr doch ein drittes tiefergelegtes Gleis auf die Außenseite von den zwei Bestandsgleisen graben und der Aushub über der mittlerer Gleis abtransportieren und der andere Gleis bleibt im Betrieb? Dann könntet ihr der nächster Gleis tieferlegen und so weiter?

ÖBB: Können wir nicht, dort gibt es nicht genügend Platz.

Anrainer: Aber neben Edelsinnstraße ist der Verbindungsbahn doch viergleisig und hat 20m Breite. Und die Verbindungsbahn ist zwischen Hofwiesengasse und Wienfluss als 18 bis 35m breite Verkehrsband gewidmet. Wieso ist es so breit gewidmet?

ÖBB: weil wir in die 1980er ein Viergleisigestrecke geplant haben. Aber nur bis Himmelbaurgasse vier (teilweise sechs) gleisig gebaut haben.

Anrainer: Wies wolltet ihr das viergleisig ausbauen?

ÖBB: Weil wir Kapazität haben wollten für Fracht und Personenzüge.

Anrainer: Und wieso ihr habt ihr es nicht viergleisig gebaut?

ÖBB: Weil ihr Anrainer uns gezwungen habt, die Frachtzüge unterirdisch zu führen.

Anrainer: Und habt ihr genügend Kapazität jetzt?

ÖBB: Nein.

Anrainer: Wieso?

ÖBB: Weil es falsch gebaut haben und so viel mehr Personenverkehr gibt, seit der Westbahn ausgebaut ist und Südbahnhof zu Durchgangsbahnhof umgebaut wurde. Der Frachtverkehr kommt der schneller Personenverkehr ständig im Weg und verringert die Kapazität von Lainzer Tunnel.

Anrainer: Also wollt ihr die langsamen Frachtzüge auf von die Hochgeschwindigkeitstunnelstrecke weghaben.

ÖBB: Ja.

Anrainer: Wohin?

ÖBB: Wissen wir noch nicht.

Anrainer: Auf der Verbindungsbahn?

ÖBB: Neeeeeinn. Haben wir euch jemaaals angelogen?

Anrainer: Ja. Öfters. Immer wieder.

Anrainer: Aber wenn ihr die Verbindungsbahn dreigleisig oder gar viergleisig und tiefergelegt ausbaut, dann wären die Frachtzüge wieder unterirdisch auf die äußeren Gleise mit 12,5‰ und die S45 könnte verlängert werden auf die innere Gleise mit 20‰?

ÖBB: Können wir aber nicht, es muss eine Hochlage sein.

Anrainer: Wieso muss es eine Hochlage sein? Ist es vielleicht, weil ihr das mit der Wiener Stadt Regierung vor Jahren vereinbart habt, ohne mit die Anrainer überhaupt zu sprechen? Vielleicht habt ihr überhaupt nicht ein ordentliches Trassenwahlverfahren gemacht, wo alle Beteiligten eingebunden werden. Wie es vorbildhaft gemacht wurden, ist fürs Koralmbahn oder am Tullnerfeld? Wenn S45 alle 8 Minuten oder gar U-Bahnartig mit ein 5-Minuten-Takt als Ring S-Bahn über Lainz - Speising - Maxing geführt wird, dann habt ihr wieder nicht genügend Kapazität, um Frachtzüge zu eueren Güterterminals in Inzersdorf und Kledering zu führen? Habt ihr überhaupt berechnet, ob die Kapazität nachher für die Fernzüge, Nahverkehrszüge und Frachtzüge mit der erstrebte Mobiliätswende ausreicht?









FlipsP

Das Einzelwollen muss endlich per Gesetz hinter das Gemeinwohl gestellt werden.

38ger

#6
Zitat von: FlipsP am  23 04, 2022, 17:12Das Einzelwollen muss endlich per Gesetz hinter das Gemeinwohl gestellt werden.

Im konkreten Fall wäre der 15'-Takt aber auch im Bestand umsetzbar und dass man sich trotz eines so aufwändigen Ausbaus eine niveaufreie zweigleisige Verknüpfung mit der Vorortelinie auf Jahrzehnte verbaut ist durchaus ein Skandal. Vom Ausbau in der geplanten Form profitiert nicht die Allgemeit, sondeen nur die Bauwirtschaft sowie der motorisierte Durchzugsverkehr, der durch den Wegfall der Schranken dann von der staugeplagten Wienzeile auf die derzeit vom Durchzugsverkehr noch gemiedene Hietzinger Hauptstraße verlagert wird.

Ergänzung:

Zum nachschauen: https://tvthek.orf.at/profile/Buergeranwalt/1339/Buergeranwalt/14132845/Kampf-gegen-Verbindungsbahn/15151470

Wäre man ehrlich, dann würde die ÖBB gestehen, dass man auch jetzt schon alle 15 Minuten mit der S80 fahren könnte. Acht mal pro Stunde ein geschlossener Schranken in einer Straße, in der man keinen Durchzugsverkehr will, bei der auch keine Öffis queren wäre durchaus zumutbar. Ein Argument, das leider niemand in der Diskussion gebracht hat.
Auch, dass eine Verknüpfung mit der Vorortelinie notwendig wäre wird nicht erwähnt.

AlternativeTransport

Zitat von: FlipsP am  23 04, 2022, 17:12Das Einzelwollen muss endlich per Gesetz hinter das Gemeinwohl gestellt werden.

Gerne.

U6 ist zwischen Meidling Bahnhof und Gürtel am Kapazitätslimit. Es ist ja die Tangentialverbindung im Westen von Wien. U2 wird jetzt um 2,1 Milliarden EUR 4,5km quasi als Entlastungsstrecke bis Matzleinsdorferplatz verlängert. Wenn S45 verlängert werden wurde weiter als Tangentialroute über die Verbindungsbahn mit einem ähnlichen Haltestellenabstand wie sonst am Vorortelinie, dann hätte Wien ein sehr billig 7km S/U-Bahn bekommen. Umstiegshaltestelle bei Penzing (S50), Unter Sankt Veit (U4), Lainz, Speising (60), Maxing (62) und Meidling (U6+S-Bahn).

Wie es jetzt geplant ist, deckt sich nicht mit das größte Gemeinwohl.


5047er

Zitat von: AlternativeTransport am  23 04, 2022, 20:25Wie es jetzt geplant ist, deckt sich nicht mit das größte Gemeinwohl.
Mit Sicherheit nicht. Das ganze ist ja sinngemäß nur eine sündhaft teure Erneuerung der Bestandsstrecke, halt in Hochlage und mit zwei zusätzlichen Haltestellen. Grundsätzlich ja sehr begrüßenswert, doch um diese Summen ließen sich wohl wichtigere Projekte günstiger umsetzen. Würde man die Vorortelinie mit einbinden und wäre künftig die Rede von einem 7,5- oder gar 5-Minuten Takt, würde ich das ganze ja absolut verstehen.

An sich kann man die Verbindungsbahn in Wien ja durchaus mit der GKB-Strecke in Graz vergleichen.
Auf der Verbindungsbahn sind bei einem 15-Minutentakt 8 Züge pro Stunde unterwegs, auf der GKB sind es jetzt schon in der Früh und am Nachmittag 7 Züge pro Stunde. Auf der Verbindungsbahn gibt es künftig drei Haltestellen, die auch EK-Schließzeiten beeinflussen würden und es gibt 6 EKs, auf der GKB-Strecke in Graz gibt es vier solcher Haltepunkte und aktuell alleine im Grazer Stadtgebiet 10 EKs mit Straßen, also sogar mehr. Es gibt zwar auch für die GKB-Strecke abenteuerliche Ideen, aber eine abenteuerliche Hochtrasse, die in Summe kaum Verbesserung bringt, ist nicht dabei. Insofern ließe sich ein 15- Minuten Takt mit den beiden zusätzlichen Halten auch mit vorhandener Infrastruktur (ggf. natürlich mit Gleis- und Bahnsteigerneuerung) ohne große Probleme umsetzen.

Mich wundert es aber fast, dass sich die Anrainer offenbar nicht über lange EK-Schließzeiten ärgern. Aber offenbar scheinen dort zumindest einige Leute so gescheit zu sein, dass dies wohl im Vergleich zu einem deutlich erhöhten Durchzugsverkehr wohl das geringere Übel ist.

FlipsP

Zitat von: AlternativeTransport am  23 04, 2022, 20:25Wie es jetzt geplant ist, deckt sich nicht mit das größte Gemeinwohl.

Der Satz gefällt mir sehr gut!

Ich bin nämlich auch der Meinung, dass nicht das beste rausgeholt wurde. Denn das wäre eindeutig eine Durchbindung S45 - S80. Jedoch sehe ich das Projekt schon als der Allgemeinheit dienend.

Was mir außerdem immer sauer hochkommt ist, wenn die Leute beginnen mit ,,Der Lainzer Tunnel wurde gebaut, damit der Güterverkehr wegkommt und uns wurde garantiert, dass kein Gütervekehr mehr fahren wird". Dazu fallen mir immer 3 Punkte ein:

1. es wurde sicher keinem garantiert, dass dort kein Güterverkehr mehr fahren wird.
2. wir alle wollen mehr Verkehr auf der Schiene (sowohl Güter, als auch Personen). Dafür braucht es passende Strecken. Wieso glauben diese Personen, sie wären etwas Besseres und es dürfte an ,,ihrer" Strecke keinen Güterverkehr geben? In Österreich werden alle Strecken für den Mischverkehr geplant.
3. glücklicherweise wurde der Verkehr besser angenommen, als geplant und ja somit hat man früher oder später wieder ein Kapazitätsproblem, welches man durch neue oder andere Strecken reduzieren muss.

J. 1042

Zitat von: AlternativeTransport am  23 04, 2022, 20:25Wie es jetzt geplant ist, deckt sich nicht mit das größte Gemeinwohl.

Richtig, nur das gilt noch viel mehr für die von den Anrainerquerulanten geforderte Tunnellösung! Wo sind außerdem die ganzen Schauermärchen und Bedenken hin, die man damals gegen den Lainzertunnel aufgebracht hatte?

AlternativeTransport

Zitat von: J. 1042 am  24 04, 2022, 10:55Richtig, nur das gilt noch viel mehr für die von den Anrainerquerulanten geforderte Tunnellösung! Wo sind außerdem die ganzen Schauermärchen und Bedenken hin, die man damals gegen den Lainzertunnel aufgebracht hatte?

Welche geforderte Tunnellösung?

A) Lange 4,1km Tunnel unter Wienfluss zwischen Hofwiesengasse und Deutschordenstraße

oder

B) Kurz 1,4km Tunnel zwischen Jagdschlossgasse und Hietzinger Hauptstraße statt die 1,0km Hochtrasse?

Anrainer fordern doch eine 1,4km Tieflage ohne Lärmschutzwand in 7m höhe und ÖBB sagt immer wieder, wir haben die 4,1km Variante untersucht und sind drauf gekommen, dass es nicht sinnvoll ist, deswegen müssen wir ein 1,2km Hochtrasse bauen.




AlternativeTransport

Zitat von: FlipsP am  23 04, 2022, 23:411. es wurde sicher keinem garantiert, dass dort kein Güterverkehr mehr fahren wird.

Das wurde im UVP Verfahren fürs Lainzer Tunnel aber so argumentiert. Wenn es hier darum ging eine Nahverkehrsstrecke zu bauen (zu attraktiveren) dann wäre 12,5‰ nicht notwendig, alle Nahverkehrszüge die auf diese Strecken fahren würden müssten 20‰ oder 24‰ vorher bewältigen. Alle Frachtzüge müssten später 14‰, 18‰ oder 24‰ bewältigen.

Zitat2. wir alle wollen mehr Verkehr auf der Schiene (sowohl Güter, als auch Personen). Dafür braucht es passende Strecken. Wieso glauben diese Personen, sie wären etwas Besseres und es dürfte an ,,ihrer" Strecke keinen Güterverkehr geben? In Österreich werden alle Strecken für den Mischverkehr geplant.

Dann soll doch die ÖBB der Wahrheit sagen und sagen, wir wollen es ausbauen, sodass wir Züge zu unseren Güterterminals durchbinden können. Zu behaupten, dass ein 15 Minuten S-Bahn Takt heute nicht geht, ist doch Augenauswischerei. ÖBB will die Eisenbahnkreuzungen auflösen und überall Lärmschutzwände aufstellen, sodass sie theoretische alle 3 Minuten pro Richtung ein Zug da durchschleusen können.

Zitat3. glücklicherweise wurde der Verkehr besser angenommen, als geplant und ja somit hat man früher oder später wieder ein Kapazitätsproblem, welches man durch neue oder andere Strecken reduzieren muss.

Im Wahrheit, sollte / müsste zwischen Wiental und Meidling es sechsgleisig ausgebaut werden. Zweigleisig Fern- und Regional Express (Lainzer Tunnel), zweigleisig Güterverkehr (Verbindungsbahn-Donauländebahn) und zweigleisig Nahverkehr (Vorortelinie-Verbindungsbahn). Das jetziger Projekt baut die vorhandenen oberirdischen Gleise für Güterverkehr aus und verbaut ein sinnvoller Nahverkehrskorridor. Jetzt viergleisig auszubauen mit eine 1,4km Tieflage in der Mitte wäre eine sehr günstige Lösung und wurde die Kapazitätsprobleme für 60 Jahren lösen. Oder in 20 Jahren könnte der Stadt Wien um Milliarden eine U7 im Westen von Wien bauen.



38ger

Zitat von: J. 1042 am  24 04, 2022, 10:55Richtig, nur das gilt noch viel mehr für die von den Anrainerquerulanten geforderte Tunnellösung! Wo sind außerdem die ganzen Schauermärchen und Bedenken hin, die man damals gegen den Lainzertunnel aufgebracht hatte?

Die Tunnellösung wäre genauso unnötig und keine Alternative. Für die Zulegung eines zweiten Gleises zwischen Wiental und Hütteldorf bräuchte man trotzdem keine Hochlage. Und wenn man schon so viel investiert, dann bitte auch gleich mit einer sinnvollen Verknüpfung mit der Vorortelinie.

FlipsP

Zitat von: AlternativeTransport am  24 04, 2022, 15:15Das wurde im UVP Verfahren fürs Lainzer Tunnel aber so argumentiert. Wenn es hier darum ging eine Nahverkehrsstrecke zu bauen (zu attraktiveren) dann wäre 12,5‰ nicht notwendig, alle Nahverkehrszüge die auf diese Strecken fahren würden müssten 20‰ oder 24‰ vorher bewältigen. Alle Frachtzüge müssten später 14‰, 18‰ oder 24‰ bewältigen.

Es wurde vielleicht gesagt, dass der Güterverkehr in den Tunnel verlagert werden soll, aber sicher nicht, dass dort nie mehr Güterverkehr fahren wird.

Wie geschrieben: In Österreich werden nur Mischverkehrstrassen geplant und die aktuellen Planungsparameter sehen 12,5 Promille für Neu- und Ausbaustrecken im Allgemeinen vor. Das heißt auch, dass man immer mehr versucht die aktuellen höheren Längsneigungen durch niedrigere zu ersetzen und da würde eine neue Strecke mit höheren Längsneigungen, obwohl nicht nötig, konterkarieren.

Wenn man sich einmal mit der Eisenbahnplanung und den österreichischen Vorgaben auseinander setzt, kommt man recht schnell zum selben Ergebnis.

So gesehen hätte man auch zB auf dee Südbahn jahrelang höhere Längsneigungen einbauen können, weil der Semmering ja auch hihe Längsneigungen hat. Aber schon in wenigen Jahren hätte man dann ein Problem (SBT).

ZitatDann soll doch die ÖBB der Wahrheit sagen und sagen, wir wollen es ausbauen, sodass wir Züge zu unseren Güterterminals durchbinden können. Zu behaupten, dass ein 15 Minuten S-Bahn Takt heute nicht geht, ist doch Augenauswischerei. ÖBB will die Eisenbahnkreuzungen auflösen und überall Lärmschutzwände aufstellen, sodass sie theoretische alle 3 Minuten pro Richtung ein Zug da durchschleusen können.

Bahnstrecken werden für 50 Jahre und mehr gebaut. Ja, morgen fährt man vielleicht einen 15 Minutentakt. In 10 Jahren vielleicht alle 10, in 15 Jahren vielleicht alle 5 Minuten. Da baut man nicht immer wieder neu aus. Es gab früher auch Pläne Vorortelinie abzubauen oder nur mehr für den Güterverkehr zu erhalten, heute fährt darauf die S45 die u-bahnähnlich betrieben wird. Es macht also durchaus Sinn bei der Verbindungsbahn heute schon an übermorgen zu denken.

Die Durchbindung kommt dann vielleicht später noch (hoffentlich).



ZitatIm Wahrheit, sollte / müsste zwischen Wiental und Meidling es sechsgleisig ausgebaut werden. Zweigleisig Fern- und Regional Express (Lainzer Tunnel), zweigleisig Güterverkehr (Verbindungsbahn-Donauländebahn) und zweigleisig Nahverkehr (Vorortelinie-Verbindungsbahn). Das jetziger Projekt baut die vorhandenen oberirdischen Gleise für Güterverkehr aus und verbaut ein sinnvoller Nahverkehrskorridor. Jetzt viergleisig auszubauen mit eine 1,4km Tieflage in der Mitte wäre eine sehr günstige Lösung und wurde die Kapazitätsprobleme für 60 Jahren lösen. Oder in 20 Jahren könnte der Stadt Wien um Milliarden eine U7 im Westen von Wien bauen.

Auf der einen Seite kritisierst du, dass die ÖBB mehr wollen, als nötig (ála ,,der 15 Minutentakt geht auch so"), auf der anderen Seite überdimensionierst du selbst?


Zitat von: 38ger am  24 04, 2022, 15:49Die Tunnellösung wäre genauso unnötig und keine Alternative. Für die Zulegung eines zweiten Gleises zwischen Wiental und Hütteldorf bräuchte man trotzdem keine Hochlage. Und wenn man schon so viel investiert, dann bitte auch gleich mit einer sinnvollen Verknüpfung mit der Vorortelinie.

Höchstwahrscheinlich ist es auch eine (Verkehrs-)politische Entscheidung.