Verbindungsbahn Wien

Begonnen von 510-015, 31 03, 2022, 12:05

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5047er

Zitat von: FlipsP am  26 04, 2022, 20:40Ganz im Gegeteil: 4 Personenzüge pro Stunde ein beide Richtung ist eh sehr dicht!
Auf einer Strecke mitten durch Wien sind aber vier Züge pro Richtung und Stunde nicht allzuviel, kaum eine andere Strecke im Großraum Wien hat so wenig Verkehrsaufkommen, zumindest was den Personenverkehr betrifft.
Somit wird man ja wohl den Aufwand hinsichtlich den künftigen Nutzens wohl hinterfragen dürfen.

FlipsP

Zitat von: 5047er am  26 04, 2022, 21:37Auf einer Strecke mitten durch Wien sind aber vier Züge pro Richtung und Stunde nicht allzuviel, kaum eine andere Strecke im Großraum Wien hat so wenig Verkehrsaufkommen, zumindest was den Personenverkehr betrifft.
Somit wird man ja wohl den Aufwand hinsichtlich den künftigen Nutzens wohl hinterfragen dürfen.

Heute fährt dort 1-2 mal pro Stunde ein Zug. Es ist also eine Verdoppelung.
Und wenn das Angebot angenommen wird, kann durch den Vorausschauenden Ausbau auch recht einfach nachverdichtet werden.

Moderator1

Zitat von: FlipsP am  26 04, 2022, 20:40Ich würde jetzt frei weg mal behaupten, dass jede Normalspurstrecke von so ziemlich allen Normalspurfahrzeugen irgendwie befahren werden kann.

(...)

Aber gerade doch deswegen wäre es sinnvoll, wenn man die Strecken schon kategorisiert (davon abgesehen, dass es auch offizielle Kategoriserungen gibt, wovon sich ableitet welche technischen Standards die Züge auf einer Strecke erfüllen müssen), als Indikator die Verwendung herzunehmen.  Aber egal, das hat nicht mehr viel mit der Verbindungsbahn zu tun.


Zitat von: FlipsP am  27 04, 2022, 07:50Heute fährt dort 1-2 mal pro Stunde ein Zug. Es ist also eine Verdoppelung.
Und wenn das Angebot angenommen wird, kann durch den Vorausschauenden Ausbau auch recht einfach nachverdichtet werden.

Es gibt dort bereits heute einen durchgängigen Halbstundentakt womit pro Stunde pro Richtung 2 Züge der S80 dort verkehren. Zusätzlich kommen einzelne Züge der Linie REX 2 hinzu womit bereits jetzt bis zu 3 Züge pro Stunde pro Richtung dort verkehren. Aber klar ist, mit einer ausgebauten Strecke kann man das Angebot einfacher verdichten bzw. ist jede EK weniger auch ein Pluspunkt meiner Meinung nach.

FlipsP

Zitat von: Andreas am  27 04, 2022, 08:08Aber gerade doch deswegen wäre es sinnvoll, wenn man die Strecken schon kategorisiert (davon abgesehen, dass es auch offizielle Kategoriserungen gibt, wovon sich ableitet welche technischen Standards die Züge auf einer Strecke erfüllen müssen), als Indikator die Verwendung herzunehmen.  Aber egal, das hat nicht mehr viel mit der Verbindungsbahn zu tun.

Einmal kurz vorweg: Die Kategorisierung der Verbundungsbahn als ,,Güterzugstrecke" kam Alternative Transport. Ich möchte nur aufzeigen, dass keine Strecke in Österreich so geplant und trassiert wird.

Wie geschrieben: Die Einteilung gibt es eh. Nur schließt diese halt für gewöhnlich keine Fahrzeuge aus. Eine Strecke die für Personenverkehr errichtet wurde, kann natürlich auch von Güterzügen befahren werden (und umgekehrt), jedoch meist (sehr) eingeschränkt. Zum Beispiel mit geringerer vmax, mit weniger Gewicht oder mehr Traktionskraft.

Man denke da beispielsweise an SFS in Deutschland oder Frankreich. Dort wurden teilweise Längsneigungen verbaut, welche kein Standardgüterzug schafft und auch von den ICE und TGV mit Schwung befahren werden. Trotzdem fuhren dort schon Güterzüge (zB Bauzüge). Der Standardgüterzug mit 1000-2000 t und 1-2 Lokomotiven wird diese Strecken jedoch nicht bewältigen können.

Moderator1

Zitat von: FlipsP am  27 04, 2022, 08:25(...)

Eine Strecke die für Personenverkehr errichtet wurde, kann natürlich auch von Güterzügen befahren werden (und umgekehrt), jedoch meist (sehr) eingeschränkt. Zum Beispiel mit geringerer vmax, mit weniger Gewicht oder mehr Traktionskraft.

(...)

Dass ein langer, schwerer Güterzug nicht auf jeder beliebigen Strecke fahren kann ist klar, wie Du auch im letzten Absatz zeigst. Aber mich würde das umgekehrte Szenario, welches Du theoretisch auch skizzierst, interessieren - gibt es dazu Strecken in Europa wo Güterzüge, aber Personenzüge nur sehr eingeschränkt fahren können?(wohlgemerkt aus technischen Gründen und nicht der Sinnhaftigkeit wegen)

38ger

Zitat von: Andreas am  27 04, 2022, 19:02Dass ein langer, schwerer Güterzug nicht auf jeder beliebigen Strecke fahren kann ist klar, wie Du auch im letzten Absatz zeigst. Aber mich würde das umgekehrte Szenario, welches Du theoretisch auch skizzierst, interessieren - gibt es dazu Strecken in Europa wo Güterzüge, aber Personenzüge nur sehr eingeschränkt fahren können?(wohlgemerkt aus technischen Gründen und nicht der Sinnhaftigkeit wegen)

Es ist vermutlich nicht genau das Szenario, welches Du suchst, aber einige Strecken, die im Güterverkehr rege befahren werden sind im Personenverkehr lichtraumbedingt nur eingeschränkt benutzbar. Dabei geht es vor allem um ältere Tunnel, wie bei der alten Semmeringtunnel, wo Dostos nicht fahren können.

flow

Das betrifft ja aber den Güterverkehr genauso (zB 4m-Korridor in der Schweiz).
Morteratsch - fermeda sün dumanda

FlipsP

Zitat von: Andreas am  27 04, 2022, 19:02Dass ein langer, schwerer Güterzug nicht auf jeder beliebigen Strecke fahren kann ist klar, wie Du auch im letzten Absatz zeigst. Aber mich würde das umgekehrte Szenario, welches Du theoretisch auch skizzierst, interessieren - gibt es dazu Strecken in Europa wo Güterzüge, aber Personenzüge nur sehr eingeschränkt fahren können?(wohlgemerkt aus technischen Gründen und nicht der Sinnhaftigkeit wegen)

Ich kann dir da leider keine konkrete Strecke nennen. Erstens weil es nur sehr wenig auf Güterverkehr trassierte Strecken gibt und zweitens weil der Personenverkehr weniger stark eingeschränkt wird. Wenn die Strecke zB auf einen großen Radius für den Güterverkehr trassiert wurde, dann hat der Personenverkehr da ja "leichteres Spiel".

Da ich praktisch jedoch nie im Eisenbahnbau zu tun hatte, sondern nur theoretisch, bin ich diesbezüglich aber dann auch recht bald fertig mit meinem Latein. Weitere Infos könnte man zB bei Herrn Dr DI  Veit an der TU erfragen.

AlternativeTransport

Zitat von: FlipsP am  27 04, 2022, 08:25Eine Strecke die für Personenverkehr errichtet wurde, kann natürlich auch von Güterzügen befahren werden (und umgekehrt), jedoch meist (sehr) eingeschränkt. Zum Beispiel mit geringerer vmax, mit weniger Gewicht oder mehr Traktionskraft.


Und daher mein Kritik am Planung. Die Oswaldschleife wohin Güterzüge die nicht vom Lainzer Tunnel fahren können, wird weiterhin 20‰ haben.  Der Verbindungsbahn in Hetzendorf wird weiterhin 14‰ aufweisen. Die Einschränkungen wirds weiterhin geben. Egal ob am Sankt Veiter Feld es in Hochlage, Niveau oder Tieflage gebaut wird. Mit 14‰ käme man unter Hietzinger Hauptstraße ohne großartig Straße anheben zu müssen.

510-015

Zitat von: AlternativeTransport am  28 04, 2022, 21:51Und daher mein Kritik am Planung. Die Oswaldschleife wohin Güterzüge die nicht vom Lainzer Tunnel fahren können, wird weiterhin 20‰ haben.  Der Verbindungsbahn in Hetzendorf wird weiterhin 14‰ aufweisen. Die Einschränkungen wirds weiterhin geben. Egal ob am Sankt Veiter Feld es in Hochlage, Niveau oder Tieflage gebaut wird. Mit 14‰ käme man unter Hietzinger Hauptstraße ohne großartig Straße anheben zu müssen.
Und dann wird man sich eventuell in einigen Jahren ärgern, wenn man die genannten Stellen ausbaut und dann immer noch die größere Steigung auf der Verbindungsbahn hat.

Es macht schon Sinn, dass man bei Neu-/Ausbauten die aktuellen Vorgaben beachtet! Eisenbahnstrecken haben eine sehr lange Betriebsdauer bis zur nächsten umfangreichen Sanierung bzw. Umtrassierung. Hier denkt man zum Glück an die Zukunft, anstatt sich mit einer zu großen Steigung neue Probleme zu bauen.

Hinsichtlich Längsneigungen wurde hier aus meiner Sicht eine sehr gute Lösung geplant. Die laut anderen Usern offenbar fehlende direkte Verbindung zur Vorortelinie ist aus meiner Sicht aber tatsächlich ein grober Planungsfehler, wenn man die S-Bahnen tatsächlich nicht ohne Umwegfahrt über Hütteldorf durchbinden kann.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

510-015

Zitat von: 38ger am  27 04, 2022, 19:07Es ist vermutlich nicht genau das Szenario, welches Du suchst, aber einige Strecken, die im Güterverkehr rege befahren werden sind im Personenverkehr lichtraumbedingt nur eingeschränkt benutzbar. Dabei geht es vor allem um ältere Tunnel, wie bei der alten Semmeringtunnel, wo Dostos nicht fahren können.
Am Semmering gibt es Einschränkungen für Personen- und Güterzüge. Dass die Dostos nicht fahren können, ist in der Realität kein großes Problem. Die Einschränkungen im Güterverkehr sind da schon größer.

Das ist ja auch der Grund, warum die Semmeringbahn nach Inbetriebnahme des SBT abschnittsweise eingleisig wird. Man legt an den betreffenden Stellen nämlich das verbleibende Gleis in die Tunnelmitte, damit man das aktuelle Lichtraumprofil erfüllt und dadurch Güterzüge bei Störungen bzw. Wartungsarbeiten im SBT leichter über die Bergstrecke umleiten kann.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

FlipsP

Zitat von: AlternativeTransport am  28 04, 2022, 21:51Und daher mein Kritik am Planung. Die Oswaldschleife wohin Güterzüge die nicht vom Lainzer Tunnel fahren können, wird weiterhin 20‰ haben.  Der Verbindungsbahn in Hetzendorf wird weiterhin 14‰ aufweisen. Die Einschränkungen wirds weiterhin geben. Egal ob am Sankt Veiter Feld es in Hochlage, Niveau oder Tieflage gebaut wird. Mit 14‰ käme man unter Hietzinger Hauptstraße ohne großartig Straße anheben zu müssen.

Noch einmal: Richtlinien sind einzuhalten, so lange man nicht ausreichend anders argumentieren kann. ,,Ein paar Querulanten wollen das" ist kein Grund!

FlipsP

Zitat von: 510-015 am  28 04, 2022, 22:56Am Semmering gibt es Einschränkungen für Personen- und Güterzüge. Dass die Dostos nicht fahren können, ist in der Realität kein großes Problem. Die Einschränkungen im Güterverkehr sind da schon größer.

Das ist ja auch der Grund, warum die Semmeringbahn nach Inbetriebnahme des SBT abschnittsweise eingleisig wird. Man legt an den betreffenden Stellen nämlich das verbleibende Gleis in die Tunnelmitte, damit man das aktuelle Lichtraumprofil erfüllt und dadurch Güterzüge bei Störungen bzw. Wartungsarbeiten im SBT leichter über die Bergstrecke umleiten kann.

Richtig!

Das Wartungskonzept, welches ich vor ca 3-5 Jahren hören dürfte, sieht sogar 1-2 x wöchentlich eine Sperre des SBT und somit die Nutzung des Bergs als Ausweiche vor.

AlternativeTransport

Zitat von: FlipsP am  29 04, 2022, 00:29,,Ein paar Querulanten wollen das" ist kein Grund!

Sind Ortsbild, Sonnenlicht, Baumbestand, Lärm, Kapazität, Fußwege, ÖV Anbindung oder MIV Querungsmöglichkeiten Gründe? Oder sind diese Gründe alle irrelevant, wenn es darum geht, marginal von eine Richtlinie abzuweichen?

Welche Gründe wären aus deiner Sicht legitim?

AlternativeTransport

Zitat von: FlipsP am  29 04, 2022, 00:30Das Wartungskonzept, welches ich vor ca 3-5 Jahren hören dürfte, sieht sogar 1-2 x wöchentlich eine Sperre des SBT und somit die Nutzung des Bergs als Ausweiche vor.

Aber der Bergstrecke wäre dann eine Ausweichstrecke und noch immer nicht nach Richtlinie trassiert. Und Lainzer Tunnel müsste auch immer wieder gewartet werden, und der Verbindungsbahn wäre hier eine "Ausweichstrecke" und wäre auch noch immer nicht nach Richtlinie trassiert.

Darf der neue Teile eine Ausweichstrecke, der laut ÖBB hauptsächlich der Nahverkehr dienen soll, etwas abweichen, wenn der alte Teil weiterhin abweicht? Hier wäre eine strategische Prüfung mit Einbeziehung allen Beteiligten, dass die Interessen von Allen gewichtet und die damit verbundene Kosten gegenüberstellt, um etwas Sinnvolles zu bauen, dass die Gegend bestimmen wird für nächste 80 Jahren.