Aus dem Gemeinderat

Begonnen von Moderator1, 08 04, 2022, 22:05

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Moderator1

Das neue Budget soll am 9.6. aufgelegt werden und in der Gemeinderatssitzung am 23.6. beschlossen werden:

https://www.google.com/amp/s/www.krone.at/2677039%3famp=1

7jgt

Im dazugehörigen Kleine Zeitung-Artikel wird hinsichtlich der Straßenbahnprojekte schon verbal auf die Bremse gestiegen:

Zitat[...] Trotzdem muss Eber auf die Projektbremse steigen: Dass die Straßenbahn bis 2026 via Griesplatz nach Don Bosco fahren wird, wie die Grünen im Wahlkampf versprochen haben, "das wird sich nicht ausgehen". Aber das Projekt solle dann "auf Schiene" sein. Sehr wohl kommen wird die Innenstadtentflechtung sowie die sukzessive Erneuerung der Busflotte.  [...]

Sanfte Mobilität

Tagesordnung der GR-Sitzung vom 28. April:

ZitatA10/BD - 055278/2017/0011
A8-141818/2021-10
Innenstadtentlastung
Projektgenehmigung Straßenbahn über € 37,635 Mio. für den Zeitraum 2022 - 2026
Projektgenehmigung Kanalsanierung über € 2,426 Mio. für den Zeitraum 2022 - 2025

W.

Ragnitztal

Gemeinsamer Grundsatzbeschluss für den ÖV-Ausbau in Graz
S-Bahn und Straßenbahn als Verkehrsmittel der Zukunft

Die Verkehrswende ist angesichts der Klimakrise das Gebot der Stunde. Der öffentliche Verkehr ist hier zentrales Element für eine klimafreundliche und nachhaltige, flächendeckende Mobilität. In einem dynamisch wachsenden Ballungsraum wie Graz ist der ÖV-Ausbau unumgänglich um eine hohe Lebensqualität auch für die Zukunft sicher zu stellen und das Klima zu schützen.

In den letzten Jahren wurden Expertenstudien für die Stadt Graz und ihr Umland zu verschiedenen Verkehrssystemen und Planfällen durchgeführt. Eine fundierte Systementscheidung ist angesichts der mit dem ÖV-Ausbau verbundenen langfristigen Investitionen Grundvoraussetzung für alle weiteren Schritte. Nun ist es gelungen basierend auf den Erkenntnissen einen gemeinsamen politischen Schulterschluss zu fassen. Dieser wird in Form eines ÖV-Grundsatzbeschlusses im morgigen Gemeinderat beschlossen.

In einem Gesamtkonzept werden damit die optimalen öffentlichen Verkehrssysteme für Graz festgelegt. Die weiteren Schritte sind ebenfalls Teil dieses Beschlusses.

Die zuständige Stadtsenatsreferentin Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) erklärt: ,,Ich freue mich sehr, dass mit dem aktuellen Grundsatzbeschluss ein überparteilicher Schulterschluss zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Graz und somit zum Schutz des Klimas gelungen ist. Die in den letzten Jahren durchgeführten Expertenstudien haben klar gezeigt, dass die S-Bahn und die Straßenbahn die optimalen Verkehrssysteme für unsere Stadt sind. Durch den Ausbau und die Verknüpfung dieser Systeme via Nahverkehrsknoten wird sowohl für Grazer*innen als auch für Pendler*innen ein exzellentes öffentliches Verkehrsangebot geschaffen. Mit dem nun vorliegenden Bekenntnis zu einer gemeinsamen Linie können wir den Ausbau mit voller Kraft in Angriff nehmen. Das dabei entstehende Angebot wird maßgeblich zu einer nachhaltigen Mobilität und einem lebenswerten und klimafreundlichen Graz beitragen."
Die wichtigsten Eckpunkte dieses Grundsatzbeschlusses sind:

    Festlegung von S-Bahn und Straßenbahn als ÖV-Systeme der Zukunft

    Forcierung von Nahverkehrsknoten, die eine optimale Verknüpfung zwischen innerstädtischem und überregionalem Verkehr bieten

    Fortführung des S-Bahn-Ausbaus inkl. einer Tunnelstrecke im Grazer Stadtgebiet

    Rasche Fortführung des Straßenbahnausbaus, insbesondere der Linie 8

    Einrichten von Arbeitsgruppen, die sich mit dem Ausbau von S-Bahn, Straßenbahn, Nahverkehrsknoten und P&R befassen. Je nach Zuständigkeit gehören diesen Arbeitsgruppen Vertreter von Stadt Graz, Land Steiermark und Bund/ÖBB an

    Anstreben von Klimapartnerschaften mit Bund und Land Steiermark zur Finanzierung der Vorhaben

Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) erklärt: ,,Mit dem Grundsatzbeschluss zum ÖV bekennen wir uns zum eingeschlagenen Weg, den öffentlichen Verkehr auszubauen. Straßenbahn und S-Bahn bilden dabei das Rückgrat. Davon profitieren alle Verkehrsteilnehmer:innen, aber auch die Umwelt. Mir persönlich ist wichtig, dass die Angebote der Graz Linien auch in Zukunft für alle erschwinglich bleiben."

Klubobmann Michael Ehmann (SPÖ) hält fest: ,,An der Verkehrswende führt kein Weg vorbei: Es geht um die Wohn- und Lebensqualität, es geht angesichts des Klimawandels und der Klimakatastrophen schlichtweg um unser Überleben. Umso wichtiger ist es, den von uns eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen, der eine klare Priorisierung des öffentlichen Verkehrs vorsieht: Das ist auch ein Beitrag im Bestreben um ein lebenswerteres Graz und gegen die Klimakrise. Dazu braucht es aber die weitere Attraktivierung des ÖV:  Wir müssen die Menschen dazu einladen, umzusteigen, weil es auf der Schiene, im Bus bequemer, schneller, nervenschonender und kostengünstiger ist - mit Verboten und Geboten ist da wenig getan."

Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) betont: ,,Was Graz braucht, ist ein großer Wurf für den Öffi-Ausbau. Die Vorarbeiten der letzten Jahre haben dabei gezeigt, dass dieser nur unterirdisch erfolgen kann. Der vorliegende Beschluss ist ein erster Schritt, in den auch wichtige Überlegungen der Volkspartei aufgenommen wurden. Für uns kann es eine sinnvolle Lösung nur dann geben, wenn auch der Osten von Graz mit den wichtigen Zentren rund um Uni und Med Campus/LKH entsprechend erschlossen wird. Die Prüfung einer solchen Anbindung auf Ebene -1 wird nun erfolgen."
Die Volkspartei fordert darüber hinaus den raschen Ausbau des Straßenbahnnetzes, um kurzfristig eine Verbesserung des ÖV zu erreichen. Auch hier braucht es die Prüfung einzelne Abschnitte analog der Streckenführung beim Hauptbahnhof unterirdisch zu führen."

Stadträtin Claudia Schönbacher (Korruptionsfreier Gemeinderatsklub) führt aus: ,,Wir stehen dem Grundsatzbeschluss für die Weichenstellung des Öffentlichen Verkehrs in Graz sehr positiv gegenüber und werden dem Stück auch gerne zustimmen. Bei der Umsetzung bedarf es jedoch noch unbedingt einer wichtigen Expertenmeinung - nämlich jene der Bürger, denn sie sind es, die das städtische Angebot in Zukunft nutzen werden!"

Fraktionsvorsitzender Philipp Pointner (NEOS) sagt: "Die jetzt getroffene Weichenstellung für die Weiterentwicklung des Öffentlichen Verkehrs war längst überfällig. Mit dem Grundsatzbeschluss wird endlich ein wichtiger Schritt vorwärts gemacht. Jetzt gilt es gemeinsam anzupacken und parallel zum innerstädtischen Ausbau der Öffis, diese auch über die Stadtgrenzen hinaus attraktiv zu machen. Ein S-Bahn-City-Tunnel ist dafür das geeignetste Mittel. Denn nur so können die Grazerinnen und Grazer nachhaltig von Stau, Lärm und Staub befreit werden. Klar ist aber, dass es zur Finanzierung des S-Bahn-Ausbaues das Land und den Bund braucht. Diese müssen ab sofort ein besonderes Augenmerk auf Graz legen, damit die Grazer Verkehrsproblematik endlich in großem Umfang gelöst werden kann!"


Quelle: https://www.graz.at/cms/beitrag/10410227/8106610/Gemeinsamer_Grundsatzbeschluss_fuer_den_OeV_Ausbau.html

Stipe

Das ist eine gute Entwicklung. Jetzt geht es hoffentlich rasch an Grob- und Detailplanungen sowie die Finanzierung und dann ist Graz eh auf die nächsten 15-20 Jahre mit dem Ausbau beschäftigt.

510-015

#6
Bei den ehemaligen Regierern wundert es mich, dass sie überhaupt zustimmen. Denn die Stellungnahmen hören sich für mich nach weiterer Blockade an.


Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) betont: ,,Was Graz braucht, ist ein großer Wurf für den Öffi-Ausbau.

Anders ausgedrückt: Es darf kein etappenweiser Ausbau der Straßenbahn sein, sondern es muss ein Prestigeprojekt werden.


Die Vorarbeiten der letzten Jahre haben dabei gezeigt, dass dieser nur unterirdisch erfolgen kann.

Anders ausgedrückt: Die "Vorarbeiten" (Metro-Studie?) sagen, dass die Straßenbahn nicht geeignet ist, da man dem Auto keinen Platz wegnehmen darf.


Der vorliegende Beschluss ist ein erster Schritt, in den auch wichtige Überlegungen der Volkspartei aufgenommen wurden.

Natürlich ist die Volkspartei die treibende Kraft beim ÖV-Ausbau...


Für uns kann es eine sinnvolle Lösung nur dann geben, wenn auch der Osten von Graz mit den wichtigen Zentren rund um Uni und Med Campus/LKH entsprechend erschlossen wird.

Man ist gegen die geplanten Straßenbahnprojekte (Südwest- und Nordwestlinie), da sie den Osten nicht besser erschließen.


Die Prüfung einer solchen Anbindung auf Ebene -1 wird nun erfolgen.

Man darf dem Auto keinen Platz wegnehmen, die Metro wäre die super Lösung.


Die Volkspartei fordert darüber hinaus den raschen Ausbau des Straßenbahnnetzes, um kurzfristig eine Verbesserung des ÖV zu erreichen. Auch hier braucht es die Prüfung einzelne Abschnitte analog der Streckenführung beim Hauptbahnhof unterirdisch zu führen."

Zum Abschluss will man natürlich doch die Straßenbahn ausbauen. Aber wo? Im Westen darf es ja laut den Sätzen davor nicht sein.
Der Hinweis, dass man den Autos keinen Platz an der Oberfläche wegnahmen darf, darf natürlich auch nicht vergessen werden.




Stadträtin Claudia Schönbacher (Korruptionsfreier Gemeinderatsklub) führt aus: ,,Wir stehen dem Grundsatzbeschluss für die Weichenstellung des Öffentlichen Verkehrs in Graz sehr positiv gegenüber und werden dem Stück auch gerne zustimmen.

Das ist positiv!

Aber:

Bei der Umsetzung bedarf es jedoch noch unbedingt einer wichtigen Expertenmeinung - nämlich jene der Bürger, denn sie sind es, die das städtische Angebot in Zukunft nutzen werden!"

Heißt wohl, dass man lieber auf die Autofahrerlobby als die Verkehrsexperten hören soll?



Ich finde es gut, dass ALLE Parteien für den Grundsatzbeschluss stimmen wollen. Die beiden "filetierten" Statements zeigen aber ganz deutlich, dass nicht alle Parteien dafür sind. Die Aussagen der beiden Statements weisen recht deutlich darauf hin, dass jetzt zwar zugestimmt wird, man aber mit den enthaltenen Schritten nicht einverstanden ist und man erwarten kann, dass die beiden Parteien gegen die Umsetzung der Projekte mobil machen wird.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

PeterWitt

Besonders gefällt mit das hier:
Die Volkspartei fordert darüber hinaus den raschen Ausbau des Straßenbahnnetzes, um kurzfristig eine Verbesserung des ÖV zu erreichen. Auch hier braucht es die Prüfung einzelne Abschnitte analog der Streckenführung beim Hauptbahnhof unterirdisch zu führen.

Scheint offenbar in der Opposition leichter zu gehen als wenn man selbst dafür zu sorgen hat....

Stipe

Ja, lasst sie reden, Hauptsache, es geht was weiter.

FlipsP

@510-015 gut zusammengefasst.

@PeterWitt Hoffentlich bleiben sie noch länger in dieser Rolle.

@Stipe Da ,,geht nichts weiter". Wie viele Grundsatzbeschlüsse hat es alleine in Graz zum Thema ÖV schon gegeben was wurde davon umgesetzt? Antwort 1: Viele, Antwort. 2: So gut wie keiner.

Ein Grundsatzbeschluss ist im Prinzip unnötig und man sieht ja, dass 2 Parteien zwar zustimmen, aber sich schon in Stellung dagegen bringen.

Ich sehe den Grazer S-Bahn Ring als unrealisierbar und erst recht unfinanzierbar an und glaube (mehr wirklich nicht), dass ein West - Ost Tunnel Hbf - Innenstadt - LKH mit starkerm Straßenbahnausbau sinnvoller, kostengünstiger und somit finanzierbarer wäre.

Stipe

Was schnell gehen kann ist der weitere Straßenbahnausbau, Linie 8 ist ja erwähnt. Auch Verhandlungen um den NVK Göstung (dann wohl auch mit Straßenbahnanbindung) werden starten, da ist ja sogar die Wirtschaftskammer dafür.

Und wären die Projekte realsiert werden kann man sich an einen Plan für den S-Bahn Ausbau machen, der dann immerhin in ein ausgebautes Straßenbahnnetz geplant werden kann. Die 15-20 Jahre, die ich rechnete, sind dafür eigentlich eh optimistisch, aber wir haben in Graz leider ebenso viele Jahre verschlafen.

TW 581

Der Weitblick wäre halt auch beim Fuhrpark sinnvoll, auch für die Linie 8 wäre es halt positiv etwas größer zu denken!
Wenn's schon beim Ausbau der Steyrergasse wieder stockt wie soll das beim Ausbau der Tram voran gehen?
LG TW 581

Ragnitztal

Aus GR-Sitzung von gestern, 6.7.2023:

TOP 16: Masterplan ÖV – Buslinien 52 und 67

Große Siedlungsprojekte, die gerade gebaut werden, erfordern künftig bessere Busverbindungen. Aufgrund der neuen Siedlung ,,Jakomini verde" entlang der Kasernstraße wird die Buslinie 67 voraussichtlich ab 2025 die Theyergasse als Endhaltestelle anfahren. Sie unterstützt damit die bisherige Buslinie 34. Durch diese Umstellung verschlechtert sich die Erschließung der nördlichen Triesterstraße, weswegen die Intervalle der Buslinie 52 verdichtet werden. Von dieser Maßnahme profitieren auch die neuen Siedlungsschwerpunkte ,,Lendpark" sowie ,,Am Mühlriegel". Dazu werden auch zwei weitere Gelenkbusse angeschafft. Das grüne Licht für diese Verbesserung des ÖVs kam von allen Gemeinderät:innen.


Quelle: https://www.graz.at/cms/beitrag/10412245/8106610/Gemeinderatssitzung_vom_Juli.html

PeterWitt

Also, gäbe es bis dahin auch die SW-Linie, so könnte ich die Entscheidung ja noch nachvollziehen, aber so? Ich sehe da weniger eine Verschlechterung der Anbindung in der Triesterstraße, als vor allem des Citypark und der Karlauerstraße (wo ja auch ein großes Wohnprojekt im Entstehen ist). Die Linie 30 statt 35 bringt aufgrund der Fahrzeuge schon eine Reduktion der Kapazitäten, und dann wird die Bedienung der Relation Zentrum-Karlau Kirche nochmals halbiert.
Auch stellt sich die Frage, ob nicht der 34E ganztags dichter die bessere Lösung wäre, denn ab Jakominiplatz wird die Linie 67 wohl nie fahren, ist also für die meisten Fahrgäste stadtauswärts wertlos (da wird niemand zur Wielandgasse spazieren, nur weil man dann dort noch eine zweite Linie hat).

510-015

Ich würde jetzt spontan davon ausgehen, dass die Linie 67 von der Zanklstraße kommend bis Karlauplatz wie bisher fährt, dann wie die Linie 66 zur Fliedergasse und wie 34E bis zur Theyergasse.

Für den Bereich Karlauerstraße verschlechtert sich also die Anbindung zum Zentralfriedhof. Für den Citypark (theoretisch) nicht einmal das, da ja die Linie 52 verdichtet wird.


Die Umstellung 35 auf 30 ist ein bisschen zwiespältig. Einerseits wird das Intervall dadurch deutlich verdichtet und der 30 min Takt gehört endlich der Vergangenheit an, andererseits werden wir da ab morgen wohl auch die (zu) kleinen Busse beim Citypark sehen.
Für die Anbindung der Karlauerstraße ist das Thema aber eigentlich egal, da man es ja auch mit der Umstellung jetzt nicht schafft, dass die Haltestellen unterwegs bedient werden.

Dadurch entsteht ja die paradoxe Situation, dass man von Geidorf direkt zum Citypark kommt, vom deutlich näheren Griesplatz aber nur mit Fußweg oder Umstieg, obwohl der direkte Bus direkt über den Platz fährt.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)