Übernahme der GKB Infra durch ÖBB Infra

Begonnen von FlipsP, 02 07, 2022, 08:23

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pow64

Zitat von: amoser am  28 06, 2024, 00:07Mit 1. Juli 2024 kommt die GKB-Infra dank der "rührigen Bemühungen" des Verkehrslandesrates und der Frau Bundesministerin zur ÖBB-Infra. Merkbar wird das sein, dass beispielsweise der abgebildete Zweiwege-UNIMOG kein GKB-Fahrzeug mehr ist. Auch beim Busbetrieb dämmert es, immer mehr Busse von Dr. Richard sind auf früheren GKB-Linien zu sehen. Viele fragen sich, ob es die GKB als eigenständiges Unternehmen noch lange geben wird?

Buslinien werden ausgeschrieben und geeignete Anbieter können sich bewerben. Das ist schon länger so der Fall und führt etwa dazu, dass seit der letzten Ausschreibung beispielsweise im Raum Arnfels auch GKB-Busse fahren. Wenn Dr. Richard den GKB-Busbetrieb aufkauft, dann hat das aber nichts mit der Zusammenführung des EVIU GKB mit der ÖBB Infra zu tun.

FlipsP

Da werden jetzt Behauptungen (bezüglich Bus) aus anderen, völlig unseriösen Quellen verwendet und als Fakt hingestellt.

Der Busbetrieb gehört immer noch zu 100% der GKB und ich würde behaupten, dass dieser aktuell so groß ist, wie noch nie!

Durch die Bietergemeinschaft mit Dr. Richard fährt die GKB nun auf sehr vielen Linien, wo man die GKB früher nie erwartet hätte.

Das ganze hat mit der Übernahme der Infra nichts zu tun.

Aber ja: Ich gehe davon aus, dass es die GKB so nicht mehr geben wird in zB 10 Jahren. Wozu auch?

amoser

Nirgends wurde geschrieben, dass die Allgegenwärtigkeit der Dr. Richard-Busse etwas mit dem Ende der GKB-Infra zu tun hat.... und doch ist sie ein Indiz, dass das Ende der GKB naht. Ich finde es schade, dass dem Unternehmen jede örtliche Entscbeidungskompetenz abhanden kommt, dass eine Gruppe von 160 Kindern beim Wunsch nach einer Bahnfahrt eine Absage bekommt und dass mögliche Bahngüterverkehre mangels Desinteresse nicht abgewickelt werden. Das von zwei namhaften Steirern initiierte Ende der GKB-Infra mit 1. Juli 2024 ist jedenfalls der Anfang vom Ende der GKB.

FlipsP

Zitat von: amoser am  28 06, 2024, 08:15und doch ist sie ein Indiz, dass das Ende der GKB naht.

Tut mir leid, das ist Unsinn!

Die Buslinien der GKB (auch der anderen Betreiber zB Dr. Richard und auch andere (jetzt schon alle) Regionen) wurden ausgeschrieben und bei der Ausschreibung hatten sich die beiden großen Bestandsbetreiber der Region Graz West - Voitsberg GKB und Dr. Richard zusammengetan.

Beide bleiben eigenständige Unternehmen, die haben ganz simpel zusammen ein Angebot abgegeben (gibt es in der Bauwirtschaft immer wieder). Diese Zusammenarbeit ist scheinbar sogar so erfolgreich, dass auch bei 2 Bündel aus den beiden Ausschreibungen für Graz Süd wieder zusammen angeboten wurde.

So fährt die GKB unter anderem auch auf der Linie 510 im Grazer Osten. Dort wäre die GKB ohne Dr. Richard sicher nie hingekommen.

Wie geschrieben: Der Fuhrpark und der Busbetrieb ist jetzt sicher der größte der Geschichte.

Zitat von: amoser am  28 06, 2024, 08:15Ich finde es schade, dass dem Unternehmen jede örtliche Entscbeidungskompetenz abhanden kommt, dass eine Gruppe von 160 Kindern beim Wunsch nach einer Bahnfahrt eine Absage bekommt und dass mögliche Bahngüterverkehre mangels Desinteresse nicht abgewickelt werden.

Hat alles Nichts mit der Übernahme der GKB zu tun. Wenn die GKB kein Interesse an Sonderfahrten oder Güterverkehr hat, dann ist das eben (leider) so.
Die Entscheidungskompetenz für diese Dinge liegt immer noch örtlich in Graz.

Zitat von: amoser am  28 06, 2024, 08:15Das von zwei namhaften Steirern initiierte Ende der GKB-Infra mit 1. Juli 2024 ist jedenfalls der Anfang vom Ende der GKB.

Mag sein. Die Frage ist: Ist das so schlimm?
Wozu braucht es 2 Staatsbahnen? Oder 2 staatliche Busbetriebe?

Um die Mitarbeiter muss man keine Angst haben. Die können auch mit anderen Logos arbeiten.

Ch. Wagner

Zunächst: Warum sollte sich der Staat zwei bzw. zweieinhalb EVU leisten. Es war also naheliegend, zumindest überschneidende Bereich zusammenzulegen. Und das war eben die Infrastruktur:
Ich hatte die Gelegenheit, vor einigen Wochen mit leitenden Mitarbeitern der GKB Infrastruktur zu sprechen, alle waren sich einig, von den ÖBB gut behandelt und nicht über den Tisch gezogen worden zu sein. Was ändert sich sonst: Nix, es fahren weiter GKB Züge mit GKB Mitarbeitern. Und wahrscheinlich werden wir irgenswann die Aufschrift "GKB, powered by ÖBB" oder "GKB BUS, powered by Dr. Richard" lesen können. Na und? Hat es den Aufschrei von Alfred Moser und Freunde bei der Übernahme vom Postbus gegeben?

FlipsP

Zitat von: Ch. Wagner am  28 06, 2024, 08:55Zunächst: Warum sollte sich der Staat zwei bzw. zweieinhalb EVU leisten. Es war also naheliegend, zumindest überschneidende Bereich zusammenzulegen. Und das war eben die Infrastruktur:
Ich hatte die Gelegenheit, vor einigen Wochen mit leitenden Mitarbeitern der GKB Infrastruktur zu sprechen, alle waren sich einig, von den ÖBB gut behandelt und nicht über den Tisch gezogen worden zu sein. Was ändert sich sonst: Nix, es fahren weiter GKB Züge mit GKB Mitarbeitern. Und wahrscheinlich werden wir irgenswann die Aufschrift "GKB, powered by ÖBB" oder "GKB BUS, powered by Dr. Richard" lesen können. Na und? Hat es den Aufschrei von Alfred Moser und Freunde bei der Übernahme vom Postbus gegeben?

Genau das denke ich mir auch.
Es gibt eigentlich keine negativen Dinge durch die Übernahme, aber durch die ÖBB Übernahme ergeben sich extrem viele Möglichkeiten für die Mitarbeitenden.

Serjoscha

Das stimmt.
Vielleicht kann man auch den Güterverkehr der Töchter in die Bundesbahnen integrieren und sich so unnötige Konkurrenz in Zukunft sparen.
jegliche Form von Extremismus ist abzulehnen.

Ch. Wagner

Zitat von: Serjoscha am  28 06, 2024, 12:16Das stimmt.
Vielleicht kann man auch den Güterverkehr der Töchter in die Bundesbahnen integrieren und sich so unnötige Konkurrenz in Zukunft sparen.


Da gibt es keine Konkurrenz, womit auch.

amoser

Ich verstehe diese Entwicklung. bedaure sie aber.
Zu den Erfahrungsberichten habe ich viele negative Stimmen gehört.
Ein mit der Bevölkerung verbundener Regionalbetrieb geht in der Anonymität und Bürokratie eines Großbetriebes unter.Mir ist der Slogan "Damals bei der Graz-Köflacherbahn" ein großes Anliegen.
LG

Serjoscha

Zitat von: Ch. Wagner am  28 06, 2024, 13:35Da gibt es keine Konkurrenz, womit auch.

Nicht?
Also fahren die Schwestern LTE und ADT gratis?
jegliche Form von Extremismus ist abzulehnen.

FlipsP

Zitat von: amoser am  28 06, 2024, 13:56Zu den Erfahrungsberichten habe ich viele negative Stimmen gehört.

Ich hab auch mit einigen GKBlern gesprochen die direkt betroffen sind und da kam so gut wie nichts Negatives. Meist meinten sie die Stimmung die der Betriebsrat in den Medien macht sei falsch.
Mich würde da die Meinung von @510-015 interessieren. Der hat ja auch den ein oder anderen Dreht zur GKB.

Ch. Wagner


Serjoscha, ich rede von der GKB Stammstrecke.

amoser

Ich orte eine irgendwie sonderbare Situation: Eine große steirische Privatbahn ist gerade dabei sich in Richtung ÖBB zu verabschieden, persönliche Erfahrungen und die Meinung des Betriebsrates werden als unrichtig beurteilt und die Übernahme durch die finanziell und organisatorisch nicht gerade glänzende Staatsbahn wird hier im Forum als willkommene Maßnahme begrüßt.

FlipsP

#28
Zitat von: amoser am  29 06, 2024, 17:35Ich orte eine irgendwie sonderbare Situation: Eine große steirische Privatbahn ist gerade dabei sich in Richtung ÖBB zu verabschieden, persönliche Erfahrungen und die Meinung des Betriebsrates werden als unrichtig beurteilt und die Übernahme durch die finanziell und organisatorisch nicht gerade glänzende Staatsbahn wird hier im Forum als willkommene Maßnahme begrüßt.

Es ist eben nur formell eine Privatbahn!
Real ist es im Prinzip eine zweite Staatsbahn und man fragt sich eben, wieso man eine parallele Organisation braucht.

Und ja: Meinungen von Betriebsräten misstraue ich so gut wie immer. Die schauen meistens nur auf ihre eigenen Taschen.
Wie geschrieben: Ich habe auch reale, persönliche Erfahrungen, aber von Mitarbeitenden und die werte ich persönlich höher (ob es dann auch so allgemein so ist, steht auf einem anderen Blatt, die Wahrheit hast aber auch du nicht gepachtet), als jene von Betriebsräten, die grundsätzlich einmal gegen alles Neue und Andere sind. Man darf nicht vergessen: Durch die Abspaltung der INFRA wird auch der Betriebsrat der GKB kleiner, was dann auch persönliche Gründe und nicht nur Gründe für die Allgemeinheit bringt.

Zur Organisation: Die ist bei der GKB im Prinzip eine ,,klein-kopierte" Organisation der ÖBB. Was daran schlecht und gut sein kann, bzw was mehr oder weniger glänzt, will ich nicht bewerten.

Zum Finanziellen: Wo ist denn die INFRA oder die ÖBB ,,finanziell angeschlagen"?

Die Gerüchte, die hier verbreitet werden sind schon teilweise sehr abstrus.

Serjoscha

Die durch den Betriebsratz geschürten Ängste waren unnötig.

Niemand der Belegschaft hat seinen Posten verloren, niemand wird schlechter bezahlt werden und niemand wird seinen Dienst in der BFZ in Villach tun müssen.

Wie erwähnt wer braucht heute zwei Staatsbahnen?
Eine Übernahme durch die Bundesbahnen wäre sowohl finanziell als auch qualitativ sinnvoll.
Die 50% der LTE sowie ADT sollten ebenfalls verkauft werden.

Was rechtfertigt es neben der RCG noch zwei internationale Güterverkehrs EVU's auf Staatskosten zu unterhalten?
jegliche Form von Extremismus ist abzulehnen.