Ausflug nach Paris | Teil 2: Tourikram

Begonnen von flow, 08 03, 2023, 23:23

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flow

Danke für das Interesse an Teil 1, jetzt geht es weiter. Ich werde versuchen, den rein touristischen Teil kurz zu halten, ein paar off-topic Fotos werde ich trotzdem reinpacken.

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Bonusbild weil in Teil 1 vergessen: Bevor es ans Tageslicht geht noch schnell ein Foto vom einfahrenden Zug Richtung Mairie d´Issy.

Zum Einchecken im Hotel ist es noch zu früh, aber natürlich ist es kein Problem, das Gepäck abzugeben. Für heute gibt es keinen echten Plan, ich möchte mich einmal treiben lassen. Das kann man in "meinem" Viertel auf der stadtabgewandten Seite von Montmartre schon einmal ganz gut. Obwohl es nur ein paar Schritte vom touristischen Irrsinn rund um Sacre Coeur sind trauen sich nur wenige Touristen weiter als zum kleinen Eckrestaurant "La Maison Rose" (das übrigens einen eigenen Bereich zum Thema Fotoerlaubnis auf der Website hat).

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Herbst in Paris. Typisch französisch steinlastig der Friedhof Saint-Vincent.

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Nur außerhalb der Öffnungszeiten problemlos fotografierbar: La Maison Rose.

Die weißen Türmchen und Kuppeln immer mehr oder weniger im Blick spaziere ich entlang Gässchen und Treppen und durch Gärten bis ich mich im Trubel der Treppen, die zur Kirche hinauf führen, wiederfinde. Ich genieße ein bisschen den Ausblick und beobachte das Treiben bis ich mich dann vorbei an der Standseilbahn langsam in Richtung Metrostation Abesses auf den Weg mache. Diese ist bekannt für das in ganzer Pracht erhaltene Portal von Hector Guimard - das sich ursprünglich an der Station Hotel de Ville befand und hier an einer Station der ehemaligen Nord-Sud eigentlich nicht hin passt).

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Künstler und Künstlerin.

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Sacre Coeur mit Turm (beherbergt die größte Glocke Frankreichs) vom Square Marcel-Bleustein-Blanchet aus gesehen.

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Klassischer Ausblick über die Stadt.

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Die Funiculaire de Montmartre bringt seit 1900 in unterschiedlichen Ausbaustufen die Menschen hinauf auf den Hügel.

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Das Tor zur Unterwelt.

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176 Stufen sollen es wohl sein die in die Tiefe führen.

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MF 67 3 051 in Richtung Mairie d´Aubervilliers. Zu beachten sind die originalgetreu wieder hergestellten gefliesten Stationsnamen und die Richtungsangabe über den Tunnels - auch ein Merkmal der ehemaligen Nord-Sud-Strecken.

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Mein Zug in Richtung Mairie d´Issy fährt ein.

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Trotz Modernisierung noch immer recht rustikal.

Obwohl oder besser gesagt gerade weil Abbesses recht weit oben am Hügel Montmartre liegt ist die Station die am tiefsten gelegene der ganzen Pariser Metro. In einem Schacht führen zwei große Lifte, in einem anderen zwei ineinander verschlungene Wendeltreppen hinunter auf die Verteilerebene. Auf die paristypischen Außenbahnsteige führt dann jeweils eine Treppe - barrierefrei ist die Station, so wie die ganze Metro (mit Ausnahme der 14) also nicht.

Von hier aus führt die Linie 12 entweder nach Norden bis zur Mairie d´Aubervilliers - diese letzte Verlängerung ging erst im vergangenen Mai in Betrieb oder nach Süden quer durch die Stadt bis zur Mairie d´Issy. Dieser Endpunkt wird bereits seit 1934 erreicht. Zum Einsatz kommen modernisierte MF 67 die vor knapp zehn Jahren von der Linie 9 übernommen wurde die damals ihrerseits mit neuen MF 01 ausgestatt wurde. Ein Ersatz durch die bereits bestellten MF 19 ist für 2028 vorgesehen, ein paar Jahre wird man also noch das Vergnügen mit den alten Zügen haben.

Die Linie 12 war Teil der ehemaligen Nord-Sud, deren Strecken in den heutigen Linien 12 und 13 aufgegangen sind. Auf dem Weg hinunter in die Stadt ist die Strecke besonders steil und kurvig, vor der Station Notre-Dame-de-Lorette findet sich sogar einer der engsten Bögen des ganzen Systems.

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Ich entscheide mich, bis Concorde zu fahren.

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Hier kann man zu den Linien 1 und 8 umsteigen - das Leitsystem finde ich sehr gelungen.

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MF 67 G 3 059 (genauer gesagt der vierte Wagen, B.14053) ist mit einer Schmiereinrichtung ausgerüstet ("Graisseuse").

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Jede Fliese der Station Concorde der Linie 12 enthält einen Buchstaben der französischen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte aus 1789.

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3 044 fährt ein, im Hintergrund gut erkennbar die Steigung aufgrund der vorherigen Unterquerung der Seine.

Auf der Place de la Concorde blinzle ich wieder ins Tageslicht. Der riesige Platz im Zentrum der Stadt ist wahrlich majestätisch, wahrlich ein "Place Royale". Egal wohin man sich wendet erschlägt einen die Pracht förmlich und in der Mitte thront über allem der berühmte Obelisk. Ich orientiere mich in Richtung Rue de Rivoli die nördlich entlang der Tuilerien und Louvre in Richtung Bastille führt und im Rahmen der jüngsten Bemühungen zur Stadterneuerung weitgehend verkehrsberuhigt wurde. Während das bis vor ein paar Jahren noch eine vierspurige Autohölle war dominieren heute Fahrräder und Roller - wunderbar! Trotzdem heißt es Augen (und Ohren) auf beim Überqueren...

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Fontaine des Fleuves, Hotel de Crillon, die Rue Royale mit der verhüllten Madeleine am Ende und das Hotel de la Marine.

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Die Avenue de Champs-Elysees gehört einfach zu einem Paris-Besuch.

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Autos weitgehend raus in der Rue de Rivoli, so hab ich das gern.

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Stationsschild der nächsten Metrostation Tuileries.

Die Arkaden mit ihren Geschäften, Cafes und Restaurants lasse ich links liegen und schlendere stattdessen durch den Jardin de Tuileries in Richtung Louvre mit seiner bekannten Pyramide. Nachdem ich vom Trubel ringsum bald genug habe und langsam ein gewisses Hungergefühl verspüre entscheide ich mich, wieder in Richtung Hotel aufzubrechen um einzuchecken und es anschließend wieder rechtzeitig zum Abendlicht in die Stadt zu schaffen.

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Am Grand Bassin Rond (es gibt auch ein Achteckiges), dahinter das Musee d´Orsay.

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Louvre samt Pyramide stehen auch noch.

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Modehauptstadt Paris.

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"Kiosque des Noctambules", im Jahr 2000 errichteter Zugang zur Station Palais Royal - Musee du Louvre.

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Auch der Blick die Avenue de l´Opera hinunter auf die Opera Garnier gehört für mich einfach zum Pariser Pflichtprogramm.

Schnellster Weg zurück nach Montmartre wäre jetzt die 14 für eine Station bis Madeleine und von dort dann die 12. Um aber ein wenig mehr Abwechslung zu haben (die 14 bekommt zwar gerade neue Garnituren, die werden ja aber noch lange fahren) entscheide ich mich für die etwas umständlichere Variante mit der 7 und 3 über Opera und Saint Lazare. So kann ich auch die Pariser Typenvielfalt besser dokumentieren, fahren doch auf der 7 die MF 77 und auf der 3 vollmodernisierte MF 67.

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Zurück im Untergrund - im Netz der ehemaligen CMP, zu erkennen unter anderem an den komplett elliptischen Wänden. Die Garnitur MF 77 ist noch im Design der RATP.

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MF 77 170 ist wiederum bereits im Design der IDFM unterwegs - und hat auch innen eine Auffrischung erhalten.

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MF 77 037 G in Richtung Mairie d´Ivry. Die Linie 7 verzweigt sich im Süden in zwei Äste - die Zielschilder sind dementsprechend in gelb (Mairie d´Ivry) oder blau (Villejuif Louis Aragon) gehalten.

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MF 67 132 in Richtung Gallieni. Die MF 67 der Linie 3 haben innen eine umfassende Erneuerung mit einer Kombination aus Längs- und Querbestuhlung erhalten und werden die letzten MF 67 sein die von den neuen MF 19 abgelöst werden.

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Wie viele andere Stationen aus der Frühzeit der Metro liegt Saint Lazare nur knapp unter straßenniveanu und besitzt kein Gewölbe sondern eine Decke aus genieteten Stahlträgern. MF 67 017 ist unterwegs in Richtung Gallieni.

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Zurück im Netz der Nord-Sud - man beachte die senkrecht auslaufenden Seitenwände. MF 67 G 3 021 in Richtung Mairie d´Issy.

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Eine der wenigen Garnituren mit Graffiti die mir untergekommen sind - MF 67 G 3 016.

Anschließend checke ich im Hotel ein und mach mich kurz frisch. Hier mache ich auch einen Schnitt - weiter dann in Teil 3.
Morteratsch - fermeda sün dumanda

TW 581

Bin echt beeindruck von deinen beiden Teilen und tolle Infos, bin schon sehr auf deinen dritten Teil gespannt. Paris war ich leider noch nie vielleicht wird in Zukunft mal was.  ;)
LG TW 581

flow

Zitat von: TW 581 am  12 03, 2023, 22:47Bin echt beeindruck von deinen beiden Teilen und tolle Infos, bin schon sehr auf deinen dritten Teil gespannt. Paris war ich leider noch nie vielleicht wird in Zukunft mal was.  ;)

Danke!
In Paris gibt es auf jeden Fall weiterhin genug Interessantes zu entdecken; zu beachten ist aber, dass die MP73 auf der 6 sowie die MP59 auf der 11 im Laufe des Jahres durch MP89CC bzw MP14 ersetzt werden.
Morteratsch - fermeda sün dumanda

Ch. Wagner


Vor Jahren hat es eine Touristenkarte für Paris gegeben, mit der man den Stadtverkehr benutzen konnte und der Eintritt in die wichtigsten Museen inkludiert war. Eine Besonderheit war, daß es bei den Museen auch einen getrennten Eingang für die Kartenbesitzer gab. Der Preis war abhängig von der Anzahl der Tage, hielt sich aber im Rahmen.