Ausflug nach Paris | Teil 6: Altbekannte und neue Ecken

Begonnen von flow, 31 03, 2023, 15:58

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flow

Nach Teil 5 machen wir zügig weiter - der dritte Tag in Paris wird auch schon der letzte sein. Dafür gibt es umso mehr zu entdecken.

Nach einem tollen Konzert entscheide ich mich trotzdem, früh aufzustehen. Die Stadt schläft noch, als ich meinen gewohnten Weg zur Metro beschreite. Nur hier und da ist jemand auf den Straßen ansonsten bin ich alleine. So oft war ich schon in Paris, aber zum Sonnenaufgang beim Eiffelturm - das hatte ich noch nicht und steht deswegen heute am Programm. Trotz der frühen Stunde muss ich nicht lange auf die nächste Metro warten. Beim Umsteigen in Pigalle sind dann aber schon erstaunlich viele Leute unterwegs, die meisten davon in Laufkleidung...die werden doch nicht alle...? Doch, die sind alle in meine Richtung unterwegs und zwar zum Pariser Halbmarathon der natürlich zu Füßen des Eiffelturms startet. Na servas, das hat es noch gebraucht, reinstes Rush-Hour-Sardinenfeeling sonntags um halb Acht. Endlich angekommen am Trocadero dann die nächste Ernüchterung - die Esplanade hinunter zu den Jardins du Trocadero wird gerade renoviert und Bauplatten versperren die beste Sicht. Naja, was willste machen...

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Morgengrauen im 18e arrondissment.


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Eingang zur Station Lamarck-Caulaincourt.


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Auch untertags nicht viel los. Noch.


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MF 67 3 045 bringt mich nur zwei Stationen bis Pigalle.


Während sich unten in den Jardins du Trocadero die Laufwütigen vorbereiten ist es heroben auf der Esplanade vor dem Palais de Chaillot auch schon recht belebt, der Sonnenaufgang hat nicht nur mich früh aus den Federn gelockt. Die beste Sicht auf den Turm ist wie erwähnt verbaut, die eingebauten Sichtfenster helfen gerade beim Posieren nicht viel. So muss auf den seitlichen Stiegen improvisiert und teils auch angestellt werden für das beste Motiv. "Ein schönes Foto vor dem Eiffelturm" scheint geradezu ein Geschäftsmodell zu sein, auf jeden Fall wird es nicht langweilig dem Treiben zuzusehen.

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Da ist das Ding!


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Was nicht passt, wird passend gemacht - oder so.


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Schon gut was los.


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Der olle Turm muss aber auch nicht auf jedem Foto drauf sein.


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Alles glänzt golden.


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Viel Betrieb am Fotospot. Im Hintergrund die Aufbauten für den Halbmarathon.


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Im Westflügel des Palais de Chaillot ist unter anderem das Musee de l´Homme untergebracht.


Langsam wird mir durchs lange herumstehen dann doch kalt, auch wenn die Sonne immer höher steht. Da ich auch mit der Fotoausbeute den Umständen entsprechend zufrieden bin entschließe ich mich, weiterzuziehen. Logisches nächstes Ziel ist wieder einmal die Metro 6, die mich einmal in Richtung Montparnasse bringen soll, dann werde ich weiterschauen.

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MP 73 6525 hat als erste Garnitur die Ehre, zwei Mal in diesem Bericht vorzukommen. Hier in der Station Trocadero in Richtung Charles de Gaulle - Etoile.


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Nur kurz sind wir im Tunnel unterwegs bevor es wieder ans Tageslicht geht.


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Der berühmte Blick auf den Eiffelturm von der Pont de Bir-Hakeim (bzw dem Viaduc de Passy) aus der Fahrgastperspektive.


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Nicht viel los im MP 73. Erwähnte ich schon, dass die heuer durch von der Linie 4 kommende MP 89 CC ersetzt werden?


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In Sevres-Lecourbe steige ich aus.


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Einfahrt MP 73 6524.


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Die alten Garnituren werden mir hier schon abgehen.


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Die vorherige Station Cambronne ist nur knapp 500 Meter entfernt.


In Sevres-Lecourbe steige ich aus weil ich mit von der Brücke geschossenen Foto unzufrieden bin - warum hab ich nicht durch das offene Fenster fotografiert? Wobei, ich bin mit dem Foto per se nicht unzufrieden, aber wenn man die Fenster aufmachen kann dann kann man doch auch gleich ein "schönes" Foto durch das offene Fenster machen? Also fällt die Entscheidung, zurück zu fahren und ein entsprechendes Foto nachzuholen. Also den gleichen Weg bis Passy zurück, dort noch ein, zwei Fotos gemacht (wenn man schon da ist) und dann wieder auf die Brücke. Aber leider - mittlerweile ist schon mehr los und ich erwische keine Garnitur mit freiem Vierer mehr. Also lass ich es bleiben und hoffe, noch irgendeine Möglichkeit vor der Ablöse der alten Garnituren zu bekommen. Stattdessen überlege ich den weiteren Plan für die nächsten Stunden.

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MP 73 6501 in Passy unterwegs in Richtung Nation.


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MP 73 6503 zwischen den Häusern der Rue Marietta Alboni.


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MP 73 6523 erreicht die Place d´Italie. Der Abschnitt von Nation bis hierher war 1909 der Ringschluss der beiden Ringlinien 2 und 6.


Nächstes Ziel ist nun die Butte aux Cailles, ein Hügel bzw ein Viertel südlich der Place d´Italie. Dieses steht zwar schon länger in den diversen Reiseführern, wirkt aber zumindest bei meinem Besuch immer noch erfrischend unentdeckt. Liegt aber vielleicht auch nur an der Jahreszeit bzw der Tageszeit, wer weiß. Auf jeden Fall gibt es hier Kopfsteinpflaster, Cafes, Street Art, ganz nett. Von hier aus wage ich mich dann noch über die Rue de Tolbiac weiter nach Süden. Dort habe ich auf der Karte eine "Cite Florale" entdeckt und bin neugierig was mich dort erwartet.

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Angekommen im Zentrum des 13. Bezirks.


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Direkt am Platz liegt Italie Deux, das größte Einkaufszentrum von Paris.


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Aber nur ein paar Schritte weiter wird Paris wieder dörflich, wie hier in der Rue Paulin Mery.


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Kopfsteinpflaster, kleinteilige Bebauung, Street Art sind typisch für die Butte aux Cailles.


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Ich musste ja erst nachforschen, aber vielleicht ist einigen hier ja der Kontext bekannt.


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Noch ein bissl Street Art.


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Gemütliches Schlendern am Sonntag.


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Im Hintergrund St.Anne-de-la-Butte-aux-Cailles.


Am Weg zur Cite Florale komme ich noch bei einem Flohmarkt auf der Place de Rungis (benannt nach dem Ort des größten Großmarkts der Welt) vorbei und drehe dann noch eine Runde durch den modernen Jardin Charles-Trenet. Dann wende ich mich der Cite Florale zu - einer kleinen Siedlung eingerahmt mehr oder weniger von Hochhäusern die hier sich hier relativ unbekannt am am Stadtrand von Paris versteckt. Der Name ist hier Programm, die kleinen Gärten der Häuser gedeihen und auch die Straßen haben entsprechende Namen.

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Im erst 2015 angelegten Jardin Charles-Trenet.


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In der Rue des Liserons.


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In der Rue des Iris. Erst im Nachhinein habe ich Erfahren, dass das Haus in der Querstraße mit der gut sichtbaren Garage prominent im Film Cache vorkommt.


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Alles grünt...


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...auch in der Rue des Volubilis.


Nachdem wir hier ja ganz nah am Stadtrand sind ist der Boulevard des Marechaux nicht weit und somit auch die Straßenbahn. Also weiter im Programm und auf zur Linie T3a. Dieser Abschnitt war 2006 die erste neu eröffnete Straßenbahn innerhalb der Pariser Stadtgrenzen (nachdem die T1 in Saint-Denis 1992 und die T2 in La Defense 1997 die Renaissance der Straßenbahn in der Ile de France gestartet hatten). In der Zwischenzeit wuchs die Linie immer weiter, sodass sie in zwei Abschnitte (T3a und T3b) geteilt werden musste. Die aktuelle Verlängerung im Nordwesten zur Porte Dauphine ist gerade in Bau. Viel bleibt dann gar nicht mehr über für einen Ringschluss - geplant ist dieser aber soweit ich weiß vorest einmal nicht.

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Am Weg zur Straßenbahn. Links unten hinter dem Zaun verläuft die Trasse der alten Petit Ceinture, der Ringbahn. In diesem Abschnitt wurde unlängst entlang der Trasse ein Park eingerichtet.


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Citadis 402 346 als T3a zur Porte de Vincennes an der Haltestelle Poterne des Peupliers.


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Citadis 402 328 ist in der Gegenrichtung zur Pont de Garigliano unterwegs und überquert gerade die Poterne des Peupliers - das Tor ist eines der letzten Überbleibsel der alten Thiersschen Stadtbefestigung.


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Citadis 402 306 als T3a in Richtung Pont de Garigliano bei der Station Stade Charlety.


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Citadis 402 349 an der Porte de Gentilly unterwegs nach Osten.


Die Cite Universitaire links liegen lassend begebe ich mich nun in den Parc Montsouris, einen wunderbaren Park der von zwei Bahnlinien gequert wird. Gut, auf der Petit Ceinture ruht der Verkehr seit vielen Jahren, aber auf der RER B herrscht reger Betrieb von früh bis spät. Die Fotomöglichkeiten sind jedenfalls eingeschränkt, zumal die Sonne gerade auf denkbar ungünstig steht. Nachdem auch hier ein paar Fotos im Kasten sind mache ich erst einmal eine kleine Pause und genieße den schönen Tag so wie viele andere auch.

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Ein unbekannt gebliebener MI 89 in Richtung Norden.


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Im Park Montsouris.


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MI 89 als RER B PIST 55 unterwegs von Aeroport Charles-de-Gaulle 2 TGV nach Saint-Remy-les-Chevreuse.


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Ein weiterer unerkannter MI 89, interessanterweise ohne Nom de Mission sondern nur mit Zielschild "Massy - Palaiseau".


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Die Maison Guggenbühl am Rande des Parks.


Gleich ums Eck vom Park entdecke ich auf der Karte dann noch eine interessante Anlage - das Reservoir de Montsouris, eine riesige Anlage zur Wasserversorgung der Stadt aus dem 19. Jahrhundert. Nach einer Umrundung spaziere ich durch die angrenzenden Gassen, treffe wieder auf die Trasse der Petite Ceinture um anschließend an der Porte d´Orleans mich wieder der Metro zuzuwenden. Mittlerweile ist es ja schon früher Nachmittag und es sind noch einige Programmpunkte die ich abhaken möchte.

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Das Reservoir de Montsouris.


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Street Art in der Rue du Pere Corentin.


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Einschnitt und Tunnel de Montrouge der Petite Ceinture entlang der Villa Virginie.


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Ehemaliger Bahnhof Montrouge-Ceinture.


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MP 89 CA 19 erreicht die ehemalige Endstation Porte d´Orleans. Während die Linie 4 im Süden schon zwei Mal verlängt wurde, zuletzt 2022 nach Bagneux, endet sie im Norden weiterhin an der originalen Endstation Porte de Clignancourt.


Damit ist dieser Teil auch schon wieder zu Ende, im nächsten Teil wenden wir uns noch ein paar Oldies der Metro und einer besonderen Station zu. Dann geht es auch schon wieder nach Hause...
Morteratsch - fermeda sün dumanda