Annenstraße

Begonnen von s_gelb, 11 06, 2023, 10:20

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kroko

Ich bin überrascht, dass da jetzt eine Änderung kommt, ich wusste nicht dass das überhaupt erwogen wird.

ZitatEs zeigt sich einmal wieder: es wird super stark für den Radverkehr gearbeitet, der Rest geht ein wenig unter.

Ich weiß nichtworüber du dich beschwerst. Ja, es ist richtig dass die Situation mit dem Radverkehr in der Annenstraße nicht einfach ist. Wäre natürlich schön, wenn Radfahrer nicht durch die Haltestellen fahren müssen. Aber was ist die Alternative? Und inwiefern zeigt die vorgeschlagene Änderung, dass "super stark" für den Radverkehr gearbeitet wird?

FlipsP

Zitat von: kroko am  12 06, 2023, 10:15Ich bin überrascht, dass da jetzt eine Änderung kommt, ich wusste nicht dass das überhaupt erwogen wird.

Ich weiß nichtworüber du dich beschwerst. Ja, es ist richtig dass die Situation mit dem Radverkehr in der Annenstraße nicht einfach ist. Wäre natürlich schön, wenn Radfahrer nicht durch die Haltestellen fahren müssen. Aber was ist die Alternative? Und inwiefern zeigt die vorgeschlagene Änderung, dass "super stark" für den Radverkehr gearbeitet wird?

Ich sehe es so:

Die ,,Verschwenkung" des MIV vom zukünftigen Radfahrstreifen hin zur ÖV Spur, bringt einerseits Sicherheit für den Radverkehr (was ich gut finde!) und andererseits sehr wahrscheinlich ein Ausbremsen der Straßenbahnen (was ich eben nicht gut finde).

Das ist ja nur ein Beispiel dafür. Es wird ja glücklicherweise sehr viel in der Stadt für den Radverkehr getan (wo mit leider öfter auffällt, dass der ÖV dort nicht oder nur wenig berücksichtigt wurde).

5484

Natürlich ist das kein großer Wurf, aber ein kleiner, einfach umzusetzender Schritt in die richtige Richtung. Und wenn man für in ein paar Jahren einschneidendere Maßnahmen plant, sind diese dann auch leichter durchsetzbar.

Die Situation für ein-/aussteigende Fahrgäste beim Roseggerhaus verbessert sich deutlich, wenn man nicht mehr zwischen LKWs und Autos herumschlürfen muss

Commanderr

Zitat von: ptg am  12 06, 2023, 09:07@Commanderr: Fährst du dort öfter mit dem Rad?
Ja oft, auch mit meinen Kindern. Dennoch bevorzuge ich als Route aus bzw. in die Innenstadt die etwas längere Route via Kai-Radweg/Keplerbrücke/Keplerstraße/Bahnhof. Die wenigen Meter "mehr" per Rad stören doch nicht ernsthaft, noch dazu wo Graz eben eine Altstadt besitzt, die eben nicht als geradliniges Schachbrettmuster entstanden ist. Notwendige Richtungswechsel ("um den Block fahren") sind somit unabdingbar. Auch uneinsichtige Stellen gibt es überall, damit muss man in einer Stadt wie Graz eben leben (lernen).
Zitat von: ptg am  12 06, 2023, 09:07@Commanderr: Also das als Vorschlag für eine Hauptradroute kann ich nicht einmal als schlechten Witz nehmen.
Das war weder als Vorschlag für eine "Hauptradroute" gedacht (steht auch nirgendwo), noch sollte das ein Witz sein.
Eine Hauptradroute ist meiner Meinung nach ein breiter Radweg, wie er z.B. in der Wickenburggasse-Keplerstraße umgesetzt wurde.
Die zum Teil als Slalomparcours ausgeführte Radspur in der Annenstraße, mit dem Durchqueren von Haltestellen/Wartebereichen, kann unmöglich als "Hauptradroute" angesehen werden, aber das ist leider nicht nur ein schlechter Witz, sondern Realität und sehr gefährlich obendrein!

Was tatsächlich fehlt ist eine etwas südlicher gelegene "Hauptradroute", via Radetzkyspitz und Grießplatz, aber eben nicht durch die Annenstraße. Damit diese tatsächlich in viel befahrenen und verparkten Straßen umgesetzt werden könnte, müssten erst die Parkplätze an der Oberfläche durch die selbe Anzahl an Tiefgaragenplätzen für Anrainer (jeweils im Umkreis von nur wenigen hundert Metern um den Wohnsitz) ersetzt werden.

Was wirklich witzig ist, dass die Straßen und Gehsteige künftig mit noch mehr Ladestationen für E-Fahrzeuge zugepflastert werden, anstelle diese eben auch in Tiefgaragen etc. zu verbannen, damit an der Oberfläche mehr Platz für Fußgänger, Radfahrwegen und Öffis-Trassen Platz wäre.
Fazit für mich:
Ein weiterer Umbau der Annenstraße müsste schon sehr massiv werden. Das wären eine durchgehende Begradigung und etwas an eine Häuserseite gerückte Schienen mit sich farblich deutlich vom Rest der Annenstraße unterscheidender Fahrbahn (noch besser: Rasengleis), komplett weg mit den störenden Säulen, weg mit den optisch grausamen und wettertechnisch völlig unzureichenden "Unterständen", weg mit den KFZ-Spuren, stattdessen ein breiter durchgehender Radweg für beide Fahrtrichtungen, der hinter den Haltestellen-Bereichen vorbeiläuft und nicht mittendurch, oder statt dem Radweg überhaupt einfach nur eine durchgehende Begegnungszone (nur für Anrainer, Zusteller, Müll- oder Einsatzfahrzeuge).

kroko

ZitatJa oft, auch mit meinen Kindern. Dennoch bevorzuge ich als Route aus bzw. in die Innenstadt die etwas längere Route via Kai-Radweg/Keplerbrücke/Keplerstraße/Bahnhof. Die wenigen Meter "mehr" per Rad stören doch nicht ernsthaft, noch dazu wo Graz eben eine Altstadt besitzt, die eben nicht als geradliniges Schachbrettmuster entstanden ist. Notwendige Richtungswechsel ("um den Block fahren") sind somit unabdingbar. Auch uneinsichtige Stellen gibt es überall, damit muss man in einer Stadt wie Graz eben leben (lernen).

Es ist natürlich richtig dass in Graz nicht überall geradlinige direkte Verbindungen vorhanden sind. Aber dort wo es sie gibt (z.B. die Annenstraße) ist es sinnvoll sie zu nützen. Aus dem Grazer Westen (jenseits der Bahngleise) Richtung Innenstadt ist die Annenstraße die einzig sinnvolle direkte Verbindung. Irgendeine andere (verwinkelte) Verbindung würde von den Radfahrern nie angenommen werden.

Dass die Annenstraße "sehr gefährlich" wäre scheint mir übrigens nicht empirisch belegt.

FlipsP

Zitat von: Commanderr am  12 06, 2023, 12:39Eine Hauptradroute ist meiner Meinung nach ein breiter Radweg, wie er z.B. in der Wickenburggasse-Keplerstraße umgesetzt wurde.

Dann gibt's in Graz aber nicht viele Hauptradrouten.

Man setzt ja lieber auf lächerlicher Mehrzweckstreifen auf beiden Seiten der Straße, statt einen Radweg zu errichten. Obwohl die verwendete Breite gleich bliebe.

ptg

@Commanderr: Für mich sind Hauptradrouten möglichst direkte Stadtteilverbindungen und da gibt es nunmal nur die Annenstraße. Der Umweg für jemanden der das Rad beruflich bzw. am Weg zur/von der Arbeitsstätte (quer durch die Stadt) nutzt, ist vom Hauptplatz über Keplerbrücke  Hauptplatz nach Eggenberg einfach keine Alternative zur Annenstraße. Stadteinwärts ist sie für Radfahrer relativ sicher abgesehen von den eigentlich immer vorhandenen mit Warnblinkern "Kurzparkern", wodurch man auf die Gleistrasse wechseln muss.
(Der Vorschlag Strauchergasse/Metahofgasse/Orpheumgasse als Innenstadt-Eggenberg-Verbindung geht gar nicht.)
Die Keplerstraße ist durch die vielen Quergassen auch nicht gerade das was ich als schnelle Verbindung ansehe.

Man muss davon wegkommen Radwege als gemütliche Strecken für Wochenend-Hobbyfahrer anzusehen. Es geht darum im städtischen Bereich leistungsfähige Verbindungen für das Rad als Arbeitsgerät zu bewerkstelligen. Nur dann schafft man einen guten Modalsplit, wenn nur noch die mit dem Auto fahren, die es müssen. Das bewirkt auch bessere Bedingungen für den ÖV. Eventuell abschnittsweise langsame Radfahrer behindern den ÖV sicher weniger als stauender MIV!  *)
In Kopenhagen fährt man nicht mit dem Rad, weil man in irgendeinem Seitenstraßerl gemütlich dahinradeln kann ohne den MIV zu behindern.
 
*) In der Leonhardstraße werden einige Bim-Fahrer immer ganz nervös, wenn sie ein paar Meter hinter einem Radl nach fahren, wenn sie beim Parkhotel oder der Merangasse von Autos blockiert werden, ist´s egal.
 

Commanderr

Zitat von: FlipsP am  12 06, 2023, 15:36Dann gibt's in Graz aber nicht viele Hauptradrouten.
Exakt. Will man das ändern, braucht es zahlreiche Maßnahmen, genau wie ich geschrieben habe. Diese sind keineswegs auf die Annenstraße beschränkt!

Zitat von: ptg am  12 06, 2023, 17:06Man muss davon wegkommen Radwege als gemütliche Strecken für Wochenend-Hobbyfahrer anzusehen.
Die ,,Rennfahrer" befahren keine Radwege, sondern fahren auf der Straße.
Und Radwege sind eben keine Rennstrecken, auch das sollten sich die Nicht-Wochenend-Hobbyfahrer zu Herzen nehmen.

riggnix

Zitat von: Commanderr am  12 06, 2023, 19:20Die ,,Rennfahrer" befahren keine Radwege, sondern fahren auf der Straße.
Und Radwege sind eben keine Rennstrecken, auch das sollten sich die Nicht-Wochenend-Hobbyfahrer zu Herzen nehmen.

Es geht nicht um "Rennfahrer", sondern um Pendler. Wenn ich am täglichen Arbeitsweg mit dem Fahrrad unnötige Umwege fahren muss, macht das das pendeln via Fahrrad unattraktiver.

LS64

Genau, riggnix, bzgl. Annenstraße ist das jahrelang genau mein Problem gewesen. Ich bin übrigens kein Rennfahrer, habe kein Rennrad und möchte dennoch schnell (und sicher und ohne Fußgänger zu verunsichern) von a nach b kommen. Die Annenstraße war für mich immer nur notwendiges Übel und ich habe öfter Alternativen gesucht und verworfen.

Ch. Wagner


Es wäre doch schon recht schön, wenn die Zweiradfahrer nicht die Gehwege benutzten und auch die Fahrgäste der Straßenbahnen nicht beim Ein- und Aussteigen behindern.Das mag allerdings auch daran liegen, daß kaum einer die StVO kennt oder sie ihm völlig wuascht ist.
Ehe man also breitere Radwege fordert sollte man endlich auf die schwächsten Verkehrsteilnehmer - die Fußgänger - Rücksicht nehmen.

Vitus

Zitat von: Ch. Wagner am  13 06, 2023, 13:26Es wäre doch schon recht schön, wenn die Zweiradfahrer nicht die Gehwege benutzten und auch die Fahrgäste der Straßenbahnen nicht beim Ein- und Aussteigen behindern.Das mag allerdings auch daran liegen, daß kaum einer die StVO kennt oder sie ihm völlig wuascht ist.
Ehe man also breitere Radwege fordert sollte man endlich auf die schwächsten Verkehrsteilnehmer - die Fußgänger - Rücksicht nehmen.

Danke für diesen Beitrag !!!

flow

Wie so vieles im Leben ist es auch hier ein Geben und Nehmen. Wenn die Leute zu Fuß (und dann im Idealfall noch mit dem Handy in der Hand und Kopfhörern im Ohr) am Radweg zB am Glacis, am Eisernen Tor oder am Ring herumstolpern brauchen sie sich nicht wundern oder schrecken wenn sie knapp überholt werden.
Morteratsch - fermeda sün dumanda

kroko

ZitatEs wäre doch schon recht schön, wenn die Zweiradfahrer nicht die Gehwege benutzten und auch die Fahrgäste der Straßenbahnen nicht beim Ein- und Aussteigen behindern.Das mag allerdings auch daran liegen, daß kaum einer die StVO kennt oder sie ihm völlig wuascht ist.
Ehe man also breitere Radwege fordert sollte man endlich auf die schwächsten Verkehrsteilnehmer - die Fußgänger - Rücksicht nehmen.

Genau darum geht's hier doch, dass nach dem Umbau mehr Platz für Fußgänger sein soll. Übrigens, gerade in der Annenstraße seh ich überhaupt kein Problem dass Radfahrer auf dem Gehsteig fahren - wieso denn auch. Kein Radfahrer fährt auf dem Gehsteig wenn's eine brauchbare Radverkehrs-Infrastruktur gibt.

FlipsP

Zitat von: Ch. Wagner am  13 06, 2023, 13:26Es wäre doch schon recht schön, wenn die Zweiradfahrer nicht die Gehwege benutzten und auch die Fahrgäste der Straßenbahnen nicht beim Ein- und Aussteigen behindern.Das mag allerdings auch daran liegen, daß kaum einer die StVO kennt oder sie ihm völlig wuascht ist.
Ehe man also breitere Radwege fordert sollte man endlich auf die schwächsten Verkehrsteilnehmer - die Fußgänger - Rücksicht nehmen.

Sind breite Radwege vorhanden werden diese genutzt und die Radfahrenden (immerhin die zweitschwächsten Verkehrsteilnehmenden) eben nicht auf die Gehwege gedrängt.