Annenstraße

Begonnen von s_gelb, 11 06, 2023, 10:20

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stef610_neu

Es gibt trotzdem Radfahrer, die auf dem Gehsteig fahren.
Zum Beispiel bei der Rampe vom Leonhardplatz ins LKH-Gelände, wo viele Radfahrer dem gepflasterten Radweg ausweichen. Ebenso in der Riesstraße, obwohl am Rand des LKH-Geländes ein sehr breiter Radweg existiert.

510-015

Gibt es umgekehrt aber genauso! Schaut einmal bei der Bertha-von-Suttner-Brücke, wie viele Fußgänger den (eh viel zu schmalen) Radweg verwenden und den Radfahrern im Weg sind, obwohl der Weg deutlich sichtbar als reiner Radweg gekennzeichnet ist und Fußgänger dort nichts verloren haben.

Gleiches gilt auch (mit weniger Fußgängerfrequenz und mehr zur verfügung stehendem Platz) für den Radweg im Bereich der Schleife Reininghaus.


Das Problem zwischen Fußgängern und Radfahrern ist schnell erklärt:

Überall, wo die Radinfrastruktur nicht passt (also nicht vorhanden, nicht praktikabel, nicht ersichtlich ist), wird die Infrastruktur der Fußgänger mitverwendet.
Umgekehrt wird aber auch überall, wo die Infrastruktur für Fußgänger nicht passt (also nicht vorhanden, nicht praktikabel, nicht ersichtlich ist), die Radinfrastruktur mitverwendet.

Jeder Ausbau der Radinfrastruktur und der Infrastruktur für Fußgänger bringt also auch dem jeweils anderen Verkehrsteilnehmer etwas.


"Rücksichtslose" Verkehrsteilnehmer, die sich nicht darum scheren, welche Infrastruktur für wen gedacht ist, gibt es sowieso überall.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

FlipsP

Zitat von: stef610_neu am  13 06, 2023, 16:32Es gibt trotzdem Radfahrer, die auf dem Gehsteig fahren.
Zum Beispiel bei der Rampe vom Leonhardplatz ins LKH-Gelände, wo viele Radfahrer dem gepflasterten Radweg ausweichen. Ebenso in der Riesstraße, obwohl am Rand des LKH-Geländes ein sehr breiter Radweg existiert.


Zumindest das erste Beispiel erklärt sich von selbst. Ein gepflasterter Radweg ist ungut zu befahren. Geht somit wieder zurück auf: Wenn die Infrastruktur nicht passt, dann wird ausgewichen.

Ansonsten ist @510-015 vollkommen zuzustimmen.

ptg

#33
Zitat von: Ch. Wagner am  13 06, 2023, 13:26Es wäre doch schon recht schön, wenn die Zweiradfahrer nicht die Gehwege benutzten und auch die Fahrgäste der Straßenbahnen nicht beim Ein- und Aussteigen behindern.Das mag allerdings auch daran liegen, daß kaum einer die StVO kennt oder sie ihm völlig wuascht ist.
Ehe man also breitere Radwege fordert sollte man endlich auf die schwächsten Verkehrsteilnehmer - die Fußgänger - Rücksicht nehmen.
In der Annenstraße sind die Haltestellenbereiche stadtauswärts gemischte Geh- und Radwege und stadteinwärts Fahrbahn.
StVO mäßig ändert sich durch das Anheben der Fahrbahn auf Gehsteigniveau stadteinwärts gar nichts. Man muss den Öffi-Nutzern das gefahrlose Ein- und  Aussteigen ermöglichen (Radfahrer wie Autofahrer), aber ansonsten ist es eine Fahrbahn.
In beiden Fällen haben Fußgänger genauso zu schauen, wenn sie diese Bereiche kreuzen (wenn sie z.B. gar nicht in die Bim sondern die Straße queren wollen) oder müssen am gemischten Geh- und Radweg nicht so stehen, dass man als Radfahrer Slalom fahren muss. 

Vermutlich sind es einige wenige renitente Fußgänger, die sich für Radfahrer partout behindernd hinstellen müssen, um sich nachher aufregen zu können, wenn genauso blöde Radfahrer knapp vorbeifahren.

Die allgemeine Radinfrastruktur-Diskussion bzw. Radfahrer sind pöhse und ignorieren als einzige die StVO sollte vielleicht wo anders geführt werden. z.B. im Radweg-Thread oder unter einem eigenen Titel
 


riggnix

Zitat von: ptg am  14 06, 2023, 09:08In der Annenstraße sind die Haltestellenbereiche stadtauswärts gemischte Geh- und Radwege und stadteinwärts Fahrbahn.
StVO mäßig ändert sich durch das Anheben der Fahrbahn auf Gehsteigniveau stadteinwärts gar nichts. Man muss den Öffi-Nutzern das gefahrlose Ein- und  Aussteigen ermöglichen (Radfahrer wie Autofahrer), aber ansonsten ist es eine Fahrbahn.
In beiden Fällen haben Fußgänger genauso zu schauen, wenn sie diese Bereiche kreuzen (wenn sie z.B. gar nicht in die Bim sondern die Straße queren wollen) oder müssen am gemischten Geh- und Radweg nicht so stehen, dass man als Radfahrer Slalom fahren muss. 

Zwischen Fußgängern und Radfahrern ändert sich tatsächlich wenig. Wobei in den Renderings z.B. Möbel u.Ä. den Radweg und den Gehsteig optisch stärker trennen. Zumindest in den Haltestellenbereichen, in denen Fahrbahn und Gehsteig das selbe Niveau haben, könnte das schon einen Unterschied machen.
Aber wie du richtig schreibst: Laut StVO ändert sich gar nichts.

Was sich jedoch ändert, und für Radfahrer sehr positiv sein könnte, ist dass man sich die Fahrbahn eben nicht mehr mit Autos teilen muss, was den Radweg schon sehr viel attraktiver macht.

Und was sich für Fußgänger auch ändert: Man muss bei Haltestellen nicht mehr "von Autos berücksichtigt" werden. Ja, laut StVO sollte das irrelevant sein, weil Fußgänger in diesem Fall ganz klar nicht zu behindern sind. In der Praxis ist es für Fußgänger jedoch sehr viel angenehmer, wenn man beim Einsteigen nicht mehr hoffen muss, dass die Autofahrer sich eh an die Regeln halten. Sollte keinen Unterschied machen, tut es aber meiner Meinung nach.


kroko

Ich muss sagen, für mich als Radfahrer ist die blödeste Stelle in der Annenstraße jene ganz am Anfang beim Leiner, wo sich regelmäßig Autofahrer auf engstem Raum vorbeidrängen. Da ist leider keine Lösung absehbar.

PeterWitt

Heute dazu ein Artikel in der Krone
NÄCHSTE UMGESTALTUNG
,,Die Annenstraße hat noch viel Potenzial"

Der nächste Anlauf zur Umgestaltung der Grazer Annenstraße bringt mehr Platz für Radler und Fußgänger. Eine Expertin sieht ,,Schritt in die richtige Richtung". Die Zukunft der einstigen Flaniermeile sieht sie langfristig autofrei.
Die einstige Flaniermeile hat ihren Glanz längst verloren und fristet heute ihr Dasein als Asphaltwüste mit vielen leer stehenden Geschäften. Die Stadtpolitik windet sich seit Jahren um Lösungen zur Aufwertung der Annenstraße.

Mehr Grün und Sitzgelegenheiten
Nun hat Verkehrsstadträtin Judith Schwentner (Grüne) angekündigt, im Sommer eine neuerliche Umgestaltung des Abschnitts zwischen Hauptbahnhof und Roseggerhaus einzuleiten. Wesentlichste Änderung neben mehr Pflanzen und Sitzgelegenheiten: Stadteinwärts soll die Autospur zugunsten eines Radwegs und breiteren Gehsteigs wegfallen (siehe Foto oben).

Der motorisierte Verkehr soll dann auf einer Spur gemeinsam mit den Straßenbahnen rollen. So will man dem Problem Herr werden, dass Bim-Fahrgäste zwischen Autos ein- und aussteigen müssen.
Kritiker befürchten Benachteiligung der Straßenbahn
Kritische Stimmen, wie etwa von der Interessensvertretung Fahrgast, befürchten dadurch mehr Staus und Verzögerungen für Trams. Die Verkehrsstadträtin dazu: ,,Wir werden die Auswirkungen der neuen Verkehrsführung genau beobachten und wenn nötig reagieren." Generell betont Schwentner, dass in der Annenstraße lange nichts geschehen sei und man daher eine rasch umsetzbare Lösung ausgearbeitet habe. Der große Wurf lässt also weiter auf sich warten.
Noch viel Potenzial bei Begrünung
Als ,,einen Schritt in die richtige Richtung" beurteilt Aglaée Degros, Leiterin des Instituts für Städtebau an der TU Graz, die Pläne. Vor allem in puncto Begrünung sieht die Expertin noch viel Potenzial und sieht die Zukunft der Straße langfristig ohne Kfz-Verkehr.

Ungewiss ist indes die Zukunft der Annenpassage beim Hauptbahnhof, die seit Jänner 2021 geschlossen ist und einer Wiener Immobilienfirma gehört. Dort hielt man sich gestern auf ,,Krone"-Anfrage bedeckt.


Nachdem, was dort so ist bzw. wie es dort aussieht ist es völlig egal, was man macht, es kann nur besser werden! Mehr Platz für Grünraum und Verweilflächen ist ein Anfang, aber ich fürchte, dass man generell bei der Gestaltung nachjustieren muss, denn das grausige Asphaltband bleibt ein Asphaltband. Pflaster kostet natürlich und hat mitunter seine Probleme mit der Haltbarkeit - aber ich denke, man könnte es dort auch mal mit farbiger Oberflächengestaltung versuchen, z.B. einen "Street-Art Campus" mit Straßen-Bildern wie diesen Bild würden einen starken Anreiz geben, die Straße auch man ganz bewusst entlang zu spazieren, für einheimische wie für Touristen.
Damit würde man die Frequenz steigern, was wiederum eine langsame Belebung der Gastronomie und Geschäfte führen würde. Und ja, man benötigt einen etwas längeren Atem sowie eventuell Förderungen für die Wiederbelebung von Geschäftsflächen, aber wenn ich an den Südtirolerplatz denke, der vor gut 30 Jahren ein vollgestellter Parkplatz war, durch den sich vereinzelt Passanten durchkämpfen mussten, und vergleiche welch belebter platz es heute ist, dann denke ich, dass die gar nicht einmal so lange Verbindung zwischen Zentrum durchaus auch Potential hätte.

LS64

Zitat von: PeterWitt am  20 06, 2023, 10:24[...] dort auch mal mit farbiger Oberflächengestaltung versuchen, z.B. einen "Street-Art Campus" mit Straßen-Bildern wie diesen Bild würden einen starken Anreiz geben, die Straße auch man ganz bewusst entlang zu spazieren, für einheimische wie für Touristen. [...]

Ist Dir bewusst, dass es sowas schon einmal gab?
Du meinst jetzt auf Dauer dafür ausweisen? Oder wie meinst Du das genau?


Edit: z.B. https://www.inside-graz.at/kunst-kultur/annenstrasse-3d-strassenmalerei-asphalt-oasen-kunst.html

FlipsP

@PeterWitt Die Idee mit den Straßenbildern gefällt mir sehr gut!

Damit hätte die Annenstraße ein Alleinstellungsmerkmal!

PeterWitt

Als Dauerinstallation natürlich, das darf schrill, bunt, schräg sein, soll ja zum angeblich jugendlich hippen Viertel passen.
Natürlich kann/soll man aber auch Zonen für temporäre Kunst machen, damit die Straße lebendig bespielt wird.

Schwammerl

Die Annenstraße sollte man am besten an beiden Enden zumauern. Selten so einen Schandfleck gesehen.


Martin

https://grazer.at/story/de/baustellen-der-woche-in-graz-jetzt-gehts-mit-der-CUSWcMo9/

Man darf gespannt sein, wie sich das auf die Pünktlichkeit der betroffenen Straßenbahnlinien auswirkt. - Vor allem bei Problemen (Verkehrsüberlastung, Stau, Unfall) am Eggenberger Gürtel Ri Süden könnte die Annenstraße schnell mit MIV voll sein, dann stehen die Straßenbahnen halt dahinter.
Liebe Grüße
Martin

Vitus

Demnächst wird die Peter-Tunner-Gasse im Bereich Bahnunterführung für mehr als 2 1/2 Jahre gesperrt. Grund, Neubau der Eisenbahnbrücke und Neugestaltung der Kreuzung mit der Lastenstraße. Ausweichstrecke Ibererstraße und Eggenberger Straße. Das bedeutet, daß die Annenstraße zumindest bis zum Roseggerhaus wesentlich mehr IV hat. Weiter geht es nicht, da die Vorbeckgasse wegen des Neubaues der Straßenbahn noch gesperrt sein wird. 

riggnix

Zitat von: Martin am  30 10, 2023, 14:43Man darf gespannt sein, wie sich das auf die Pünktlichkeit der betroffenen Straßenbahnlinien auswirkt. - Vor allem bei Problemen (Verkehrsüberlastung, Stau, Unfall) am Eggenberger Gürtel Ri Süden könnte die Annenstraße schnell mit MIV voll sein, dann stehen die Straßenbahnen halt dahinter.

Einfach von Gürtel bis Babenbergerstraße eine Fußgängerzone einführen. Problem gelöst  ;)