DB Netz "Hochleistungsnetz" Pilotprojekt "Riedbahn"

Begonnen von FlipsP, 17 08, 2023, 10:26

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FlipsP

Kurze Übersicht aus Wikipedia:

Im September 2022 kündigte die Deutsche Bahn an, die Strecke im Rahmen eines ,,Hochleistungsnetzes" im ,,Rekordtempo" in ,,nur fünf Monaten generalsanieren" zu wollen. Vom 15. Juli bis kurz vor Weihnachten 2024 will die DB ,,alle technischen Anlagen erneuern und 20 Bahnhöfe entlang der Strecke" modernisieren. Es sollen 1200 Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik, 152 Weichen, 140 km Oberleitung, vier Bahnübergänge und mehr als 10 Kilometer Lärmschutzwände erneuert werden. Darüber hinaus sollen ,,neue Überholmöglichkeiten" errichtet und die Strecke ,,für den digitalen Bahnbetrieb der Zukunft" ausgerüstet werden.

Dafür wird die DB SEV GmbH 150 Busse mit "Komfortausstattung" beschaffen.

DB Netz
Omnibusrevue



Ich bin zwar kein Fan der DB, aber offensichtlich haben sie langsam kapiert, dass etwas schief läuft.
Die Idee in "Rekordtempo" größere Streckenabschnitte (hier ca 70 km) auszubauen finde ich da eher gut. Lieber einmal starke Einschränkungen, als über Jahre kleinere. Weil ehrlicherweise wären die Einschränkungen auch sicher immer 2-3 Monate über mehrere Jahre und hier sind es dann eben einmal 5 Monate.

Ähnliches soll ja um 2027 herum auch zwischen Salzburg und München geplant sein.

Stipe

Zu dem Thema habe ich kürzlich ein interessantes Interview mit dem Infrastrukurvorstand der DB gelesen.

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/vorstand-berthold-huber-zur-lage-der-bahn---wir-sind-am-kipppunkt--33574986.html

Da es hinter einer Bezahlschranke ist, hier ein paar Highlights:

Zitatvon Monika Dunkel und Timo Pache
21.06.2023, 20:38
11 Min.

(...)

Millionen Bahnreisende interessiert jetzt vor allem: Wann wird es endlich besser? Wann werden Sie diesen Rückstau aufgeholt haben?
Auch Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden. Dass wir bis 2027 die 90 Milliarden Investitionsstau nicht aufholen können, ist klar. Wichtig ist, dass wir uns jetzt konsequent auf den Weg machen und ihn bis zu Ende gehen.

Bitte, geht es konkreter? Bis 2030 werden wir alle wichtigen Korridore saniert haben. Die Reisenden und Güterverkehrskunden werden aber schon ab Ende nächsten Jahres sukzessive Verbesserungen spüren.

Da wollen Sie mit der ersten Generalsanierung der Strecke von Mannheim nach Frankfurt durch sein. Das sind gerade mal 70 Kilometer – das bringt doch nichts.
Wenn diese Strecke besser ist, dann sind auch in Kiel und Köln die Züge pünktlicher. Das strahlt in die ganze Republik aus.

Warum?
Die Strecke ist eine unserer Hauptschlagadern. Da verkehren 20 Prozent aller Züge im Fernverkehr und 25 Prozent aller Fahrgäste, und die Strecke ist im Moment dauergestört. In diesem Jahr hatten wir allenfalls zwei oder drei Tage, an denen es mal reibungslos geklappt hat. Die nächsten Korridore sind dann Hamburg–Berlin und anschließend Emmerich–Oberhausen.

Das neue Zauberwort heißt Generalsanierung.
Wir machen da nicht nur Gleise, Weichen, Oberbau und Stellwerke neu, sondern erhöhen die Kapazität zusätzlich durch weitere Maßnahmen wie Blockverdichtung und Gleiswechselbetrieb. Danach ist für viele Jahre Ruhe, und wir müssen nicht wie heute ständig an der Strecke bauen. Damit machen wir deutlich größere Sprünge als in der Vergangenheit.

Für Deutschland ein sehr vernünftiger Ansatz, finde ich. Weiter oben erwähnt er auch, dass sie halt nicht am Level der Schweiz oder von Österreich sind. ;-)