Lavanttalbahn als Zubringer für die Koralmbahn?

Begonnen von s_gelb, 17 10, 2023, 09:55

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s_gelb

Die Kärntner Wirtschaftskammer fordert die Reaktivierung der Lavanttalbahn als Zubringer zur Koralmbahn:

https://news.wko.at/news/kaernten/Petition:-Lavanttalbahn-als-Zubringer-wiederbeleben.html



Spannend in diesem Zusammenhang hervorzuheben ist, dass erst vor wenigen Wochen (im Zuge der Berichterstattung zur Greenpeace-Studie) von seiten der ÖBB die Lavanttalbahn als Beispiel für eine Strecke genannt wurde, auf welcher der Personenverkehr "nur" finanziert werden müsste, um ihn wieder aufzunehmen, da die Strecke immerhin aufgrund des Güterverkehrs noch intakt sei:

https://www.derstandard.de/story/3000000187473/oesterreich-hat-665-kilometer-an-regionalen-zugverbindungen-verloren

(vgl. Absatz "Neubelebung manchmal möglich")

FlipsP

Sehr gut, dass die Region langsam draufkommt!

Bis Bad St. Leonhard ist die Bahn jedenfalls sinnvoll!

5484

Zwischen Wolfsberg und Leonhard wäre wohl das größte Potenzial. Wirklich interessant ist in meinen Augen die Strecke aber nur als Ganzes, immerhin ist auf der Relation Wolfsberg-Wien selbst mit Koralmbahn (!) die Strecke über Zeltweg auf die reine Fahrzeit bezogen am schnellsten


Zitat von: FlipsP am  17 10, 2023, 10:11Sehr gut, dass die Region langsam draufkommt!
Bei weitem nicht der erste Vorstoß von dort, danach ist es bis jetzt aber immer wieder ziemlich ruhig geworden

FlipsP

Wolfsberg - Wien, ja da geb ich dir recht.

Aber zwischen Leonhard und Zeltweg ist halt leider so gut wie ,,nichts" und schnell ist die Strecke leider auch nicht zu befahren..

5484

Obdach ist auch nicht viel kleiner als Leonhard und von dort hätte man auch ein gewisses Pendler und Schüler-Potenzial, gerade nach Judenburg (vgl. Linie 863 - 4 Kurse zwischen kurz vor 6 und kurz nach 7)
Nicht zu vergessen Weißkirchen und Reichenfels, wobei letzterer Bahnhof ja leider etwas abseits liegt
Und aus touristischer Sicht könnte eine kleine Bedarfshaltestelle am Obdacher Sattel zu Wander- und Radausflügen einladen

s_gelb

#5
Zitat von: FlipsP am  17 10, 2023, 11:36Wolfsberg - Wien, ja da geb ich dir recht.

Aber zwischen Leonhard und Zeltweg ist halt leider so gut wie ,,nichts" und schnell ist die Strecke leider auch nicht zu befahren..

Reichenfels-St. Peter ca. 1700 EW
Obdach ca. 3700 EW
Weißkirchen ca. 4800 EW

Und zusätzlich hätte die Bahn überregionalen Nutzen, indem sie das Aichfeld mit dem Raum Wolfsberg verbindet.

Nachdem die künftigen Interregio ca. in Zeltweg kreuzen, könnte man hier in beide Richtungen gute Anschlussmöglichkeiten herstellen, falls es mit den Anschlüssen in Süden besser funktionieren täte, wäre auch eine Verknüpfung mit der S8 möglich, welche in Zeltweg je Richtung ca. 10 Minuten zeitversetzt kreuzen sollte.
Nicht zu vergessen, dass man in Zeltweg auch über die Buslinie 1 und 3 eine sehr gute regionale Erschließung hätte, neben Judenburg und Knittelfeld mit dem 3er auch weiter nach Fohnsdorf und in ebenfalls in Weißkirchen mit dem 860er.

J. 1042

#6
Zitat von: 5484 am  17 10, 2023, 11:12Zwischen Wolfsberg und Leonhard wäre wohl das größte Potenzial. Wirklich interessant ist in meinen Augen die Strecke aber nur als Ganzes, immerhin ist auf der Relation Wolfsberg-Wien selbst mit Koralmbahn (!) die Strecke über Zeltweg auf die reine Fahrzeit bezogen am schnellsten

Rein auf die Fahrzeit bezogen sollte man für Wolfsberg - Bruck/Mur via KAB etwa 01:30 brauchen. Über die Bestandstrecke kommt man in dieser Zeit gemäß alten Fahrplänen in etwa bis Knittelfeld. Ein großes Potential für Beschleunigungen sehe ich da auch nicht.

Zitat von: FlipsP am  17 10, 2023, 11:36Aber zwischen Leonhard und Zeltweg ist halt leider so gut wie ,,nichts" und schnell ist die Strecke leider auch nicht zu befahren..

Ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Obdach hat etwa mehr Einwohner als Bad Radkersburg (sowohl der Ort als auch die Gemeinde).

Zitat von: s_gelb am  17 10, 2023, 09:55Spannend in diesem Zusammenhang hervorzuheben ist, dass erst vor wenigen Wochen (im Zuge der Berichterstattung zur Greenpeace-Studie) von seiten der ÖBB die Lavanttalbahn als Beispiel für eine Strecke genannt wurde, auf welcher der Personenverkehr "nur" finanziert werden müsste, um ihn wieder aufzunehmen, da die Strecke immerhin aufgrund des Güterverkehrs noch intakt sei:

So einfach ist es eben auch nicht. Vor allem die Sicherungstechnik und die nur mehr rudimentär vorhandenen Bahnsteiganlagen müssten auf ein zeitgemäßes Niveau gebracht werden. Abhängig vom Angebots- und Fahrplankonzept muss außerdem bewertet werden, ob die derzeit noch vorhandenen Bahnhöfe (Reichenfels-St. Peter und Twimberg wurden rückgebaut) als Kreuzungsmöglichkeiten ausreichend sind. Von einer grundlegenden Sanierung der Gleisanlagen ganz zu schweigen.

s_gelb

Zitat von: J. 1042 am  17 10, 2023, 12:25So einfach ist es eben auch nicht. Vor allem die Sicherungstechnik und die nur mehr rudimentär vorhandenen Bahnsteiganlagen müssten auf ein zeitgemäßes Niveau gebracht werden.

Das schätze ich wäre tatsächlich ein sehr wesentlicher Punkt - ich nehme an, dass zwischen Wolfsberg und Zeltweg alle Stationen modernisiert und barrierefrei ausgebaut werden müssten, wenn man dort wieder Personenverkehr aufnehmen wollen würde?

Ch. Wagner


Die Elektrifizierung der Lavanttalbahn wurde schon vor 8 Jahren verhandelt, eingereicht wurde der Plan von den ÖBB. Einsprüche gegen den Ausbau gab es ua. von der Familie Habsburg-Lothringen und dem Stift St. Paul.
Soweit ich weiß, ist der Ausbau Wolfsberg - St. Paul bewilligt worden.

s_gelb

Zitat von: Ch. Wagner am  17 10, 2023, 15:46Die Elektrifizierung der Lavanttalbahn wurde schon vor 8 Jahren verhandelt, eingereicht wurde der Plan von den ÖBB.

Aber nicht bis Bad St. Leonhard oder gar Zeltweg? Denn um diesen Abschnitt ginge es in dieser Diskussion.

5484

Zitat von: Ch. Wagner am  17 10, 2023, 15:46Soweit ich weiß, ist der Ausbau Wolfsberg - St. Paul bewilligt worden.
Dieser Abschnitt ist nicht nur bewilligt worden, sondern bereits fertiggestellt. Aber hier geht es eben um den nördlichen Teil

Ch. Wagner

Zitat von: 5484 am  18 10, 2023, 00:39Dieser Abschnitt ist nicht nur bewilligt worden, sondern bereits fertiggestellt. Aber hier geht es eben um den nördlichen Teil


Danke. Allerdings wurde hier eben von Wolfsberg nach Zeltweg geschrieben.

Ragnitztal

Es wäre sinnvoll, den Personenverkehr im Abschnitt Wolfsberg-Zeltweg zu reaktivieren und die Strecke zu elektrifizieren und zu ertüchtigen. Neben den Personenverkehr könnte man auch dann den Güterverkehr mit Elektrotriebwägen abwickeln.Die Politik muss endlich Willens sein, das notwendige Geld in die Hand zu nehmen.

Zitat von: 5484 am  18 10, 2023, 00:39Dieser Abschnitt ist nicht nur bewilligt worden, sondern bereits fertiggestellt. Aber hier geht es eben um den nördlichen Teil

Richtig! Es gibt bereits StreetView-Aufnahmen vom elektrifizierten Abschnitt: https://www.google.com/maps/@46.8316688,14.8416577,3a,75y,244.66h,91.61t/data=!3m7!1e1!3m5!1sD918bC2Ct2LY8Fq9ejgAqw!2e0!6shttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fpanoid%3DD918bC2Ct2LY8Fq9ejgAqw%26cb_client%3Dmaps_sv.tactile.gps%26w%3D203%26h%3D100%26yaw%3D127.054535%26pitch%3D0%26thumbfov%3D100!7i16384!8i8192?entry=ttu

FlipsP

Ich sehe halt den Bedarf nördlich von Bad St. Leonhard nicht wirklich.

Ragnitztal

Im Einzugsgebiet zwischen Zeltweg und Bad St.Leonhard leben etwa 10.000 Menschen. Es sind außerdem mehrere größere Betriebe mit Güterverkehr, besonders Holzbetriebe. Man hat eine zusätzliche Ausweichroute für die Rudolfsbahn und mit dem Vollbetrieb der Koralmbahn die Option, rascher nach Klagenfurt und/oder Graz zu gelangen. Gute Gründe für eine Ertüchtigung der Strecke, eine durchgängige Elektrifizierung und den Personenverkehr nicht in Bad St.Leonhard oder, wie jetzt, in Wolfsberg enden zu lassen.