Elisabethstraße

Begonnen von FlipsP, 09 04, 2024, 08:24

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FlipsP

Es wurde schon öfter darüber diskutiert, aber es gibt keinen eigenen Thread (habe keinen gefunden).

Auszug aus der Kleinen Zeitung von heute:

MEHR ÖV, WENIGER PARKPLÄTZE TAGSÜBER
Eigene Busspuren ,,zwicken" Autos ein: Was in der Grazer Elisabethstraße geplant ist
Ab Mai soll Ost-Achse, die täglich 40.000 Autos und 12.000 Busgäste erlebt, saniert werden. Gibt die Behörde grünes Licht, gehören auch eigene Busspuren dazu – auf Kosten der Autofahrbahnen.


Montag um kurz nach acht Uhr: Einmal mehr Stau in der Elisabethstraße
Author Michael Saria
Michael Saria Redakteur Steiermark-Ressort | Graz
9. April 2024, 6:00 Uhr

Gestern Früh um kurz nach acht Uhr: Wie so oft staut es sich in der Grazer Elisabethstraße stadtauswärts. Während so mancher Autolenker eher ungeduldig am Lenkrad trommelt, schnappen sich die ebenfalls im Stau stehenden Busfahrgäste mehrheitlich ihr Handy. Knapp 40.000 Autos sind täglich auf dieser wichtigsten Ost-Achse von und zum LKH sowie in Richtung Gleisdorf unterwegs, hinzu kommen 12.000 Öffi-Gäste. Weil das Tempo auf dem Asphalt vor allem bei Bussen zu wünschen übrig lässt, drückt das Land Steiermark nun aufs Gas – die Elisabethstraße soll neu aufgeteilt werden. Inklusive eigener Busspuren.

Graz gleicht einer einzigen Baustelle: Neben der Errichtung der neuen Tramstrecke via Neutorgasse gehören etwa die Arbeiten am zweigleisigen Ausbau in der Triester Straße hinzu – als eines von vielen Projekten, welche auch Pendler massiv spüren. Oder bald spüren werden: So soll ab Mai nun eben auch in der Elisabethstraße in die Hände gespuckt werden: ,,Die Leitungen für Wasser und Fernwärme müssen in jedem Fall erneuert werden", weiß Georg Neuhold, in der Landesabteilung 16 für den Straßenbau verantwortlich. Im Zuge dessen will man sich auch die Oberflächenentwässerung zur Brust nehmen und die Gehsteige erneuern. War's das? Mitnichten. Wenn schon Umbruch, dann richtig, so das Motto:

Eigene Busspuren: In den Jahren 2018 bis 2022 nahm man die Elisabethstraße mit Fokus auf ,,ÖV-Beschleunigung" unter die Lupe. Das Ergebnis: Diese Strecke sei ,,eine der wichtigsten Achsen" für die sanfte Mobilität in Graz. Die Folge: Nach Plänen des Landes sollen Busse künftig Vorfahrt haben – auf eigenen Spuren in beide Richtungen: stadtauswärts von der Lichtenfelsgasse bis zur Merangasse, stadteinwärts zum einen von der Hartenaugasse bis zur Strassoldogasse sowie von der Hugo-Wolf-Gasse bis zum Glacis (siehe Grafik).

Weniger Autospuren: Damit geht einher, dass für den Individualverkehr künftig in beide Richtungen nur mehr jeweils eine Fahrspur zur Verfügung stehen soll – jedenfalls zwischen Glacis und Hartenaugasse. Denn kurz vor der Kreuzung LKH/Leonhardplatz will man auch künftig wieder mehrere Spuren anbieten.

Gestrichen: Um ,,Tempobremsen" künftig auszubremsen, will man die Linksabbieger in die Lichtenfelsgasse und in die Hugo-Wolf-Gasse streichen. Zudem soll die Einbahnregelung in der Hugo-Wolf-Gasse umgedreht werden.

Tag-/Nacht-Parkplätze: Tagsüber bedingt diese Neuverteilung des Verkehrsraumes, ,,dass rund 36 Parkplätze wegfallen", weiß Georg Neuhold vom Land. Weil aber geplant sei, dass von abends weg bis sechs Uhr früh Autos auch auf den Busspuren abgestellt werden können, sollen jedenfalls nachts über mehr Parkplätze bereitstehen als aktuell.


Zeitplan: Ab Mai werden also jedenfalls die Leitungen in der Elisabethstraße erneuert. Gibt die Behörde grünes Licht für die geplanten Busspuren – erste straßenrechtliche Verhandlungen fanden bereits statt –, wird die Umsetzung heuer gestartet und 2025 fertiggestellt.

Plus/Minus: Andreas Nitsche, Bezirksvorsteher von Leonhard, erkennt durchaus die positiven Folgen abseits der ÖV-Beschleunigung: ,,Die Gehsteige werden verbreitert, dass ist gerade für Eltern mit Kindern oder Kinderwagen ein Vorteil, wie ich selbst weiß. Außerdem erhalten die Platanen einen besseren Untergrund und mehr Platz." Doch wie einige Anrainer hadert auch Nitsche mit den Folgen für Autolenker: ,,Der Parkdruck ist schon jetzt enorm, auch in der Maiffredygasse werden ja Stellplätze wegfallen." Insofern wünscht sich der Bezirksvorsteher, dass im Sinne der Anwohner die Parkzone erweitert wird. ,,Und dass die Damen und Herren von der Parkraumüberwachung ein Auge zudrücken dürfen, wenn ein älterer Anrainer ein paar Minuten lang sein Auto falsch abstellt, um seine Einkäufe auszuladen."


Quelle: Kleine Zeitung

PeterWitt

So positiv es grundsätzlich für die Busnutzer sein sollte, so ganz kann ich mich nicht dafür begeistern.
Ich fürchte, dass nur die kurze Strecke zwischen Brandhofgasse und Glacisstraße nicht ausreichen wird, um als Aufstellfläche für die Rechtsabbieger zu dienen. Die stehen dann zurück in die einzige Fahrspur und blockieren auch den Verkehr der anderen Relationen, was wiederum die Busse im Bereich Kulturhaus aufhalten wird.
Außerdem wird das Einordnen der HGL-Busse zum Linksabbiegen auch nicht gerade besser werden.

FlipsP

ZitatWeniger Autospuren: Damit geht einher, dass für den Individualverkehr künftig in beide Richtungen nur mehr jeweils eine Fahrspur zur Verfügung stehen soll – jedenfalls zwischen Glacis und Hartenaugasse. Denn kurz vor der Kreuzung LKH/Leonhardplatz will man auch künftig wieder mehrere Spuren anbieten.

Ich begrüße den Ausbau, bin aber der Meinung, dass es (viel) zu wenig ist. Gerade vor dem Leonhardplatz müsste es stadtauswärts eine Busspur geben.

PeterWitt

Die Gefahr ist halt, dass man, wenn man in der Elisabethstraße zu viel einschränkt, den Verkehr mangels Alternativen in die Leonhardstraße drängt. Da wäre es mMn besser gewesen die Elisabethstraße dem IV zu überlassen, die Leonhardstraße dafür als reine ÖV- und Radstraße (mit PKW-Zufahrt in wechselnden Richtungen) zu führen, sowie die Achse Zinzendorfgasse-Leechgasse/Schubertstraße als Rad-Highway zu ertüchtigen, denn viel mehr Möglichkeiten als Heinrichstraße/Elisabethstraße/Leonhardstraße bleibt für den Verkehr aus Weiz/Ries/Lahö nicht übrig, und alle 3 Achsen beruhigen wäre zwar schön, aber leider nicht möglich.

5047er

Zitat von: FlipsP am  09 04, 2024, 14:28Ich begrüße den Ausbau, bin aber der Meinung, dass es (viel) zu wenig ist. Gerade vor dem Leonhardplatz müsste es stadtauswärts eine Busspur geben.
Da bin ich grundsätzlich absolut bei dir, aber dazu bräuchte es aber auch gleich zwei Busspuren, nämlich einerseits für die Regiobusse in Richtung Gleisdorf den 41er, andererseits als Linksabbiegespur für die Regionalbusse vom Weizer Bündel. Ddenn gerade die stehen dort sehr lange und ein Spurwechsel vom Fahrbahnrand über zwei Spuren bei starkem Verkehrsaufkommen geht nie reibingslos. Und für zwei Busspuren ist dort definitiv (leider) kein Platz.

Insofern ist die Überlegung, sowohl den ÖV, als auch den MIV zu bündeln, ganz fein. Wobei ich eher finde, dass eine Einbahnregelung beim Regiobus Sinn machen dürfte - Stadeinwärts auf durchgehender Busspur durch die Elisabehtstraße und stadtauswärts durch die im wesentlichen verkehrsberuhigten Leonhardstraße. Eine gewisse Herausforderung dabei wäre jedoch die Ampelschaltung am Leonhardplatz.

Ragnitztal

Verkehrsberuhigte Leonhardstraße? Schön wärs. Werktags staut es sich zu gewissen Tageszeiten fast immer an der Kreuzung Merangasse. Die "Helikopter"-Eltern beim Seebacher und den Ursulinen tragen auch zum zähflüssigen Verkehr an bestimmten Zeiten in den Teilbereichen bei. Es gibt genug Ausweichverkehr von der Elisabethstraße in die Leonhardstraße.

FlipsP

Zitat von: 5047er am  10 04, 2024, 10:19Da bin ich grundsätzlich absolut bei dir, aber dazu bräuchte es aber auch gleich zwei Busspuren, nämlich einerseits für die Regiobusse in Richtung Gleisdorf den 41er, andererseits als Linksabbiegespur für die Regionalbusse vom Weizer Bündel. Ddenn gerade die stehen dort sehr lange und ein Spurwechsel vom Fahrbahnrand über zwei Spuren bei starkem Verkehrsaufkommen geht nie reibingslos. Und für zwei Busspuren ist dort definitiv (leider) kein Platz.

Das wäre eine Lösung, aber nicht zwingend die einzige.

Man könnte auch nur eine Busspur machen und dafür die Ampelsschaltung entsprechend anpassen, sodass auch die Busse nach Weiz über eine Busspur ganz rechts abbiegen können (ähnlich wie an dieser Kreuzung für die 58 nach Ragnitz)

TW 529

Wird auch sicher im Sommer interessant werden wenn der SEV E1/E7 über die Elisabethstr/Merangasse umgeleitet werden ob man da auch nicht provisorisch eine Busspur in der Elisabethstr. einrichtet, sonst sind in den Stoßzeiten die Linien sicher nur stark verspätet?  ::)