Leobersdorferbahn für GV reaktivieren?

Begonnen von Franz312, 10 03, 2025, 10:33

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Franz312

Zitat von: Hilde B. am  09 03, 2025, 20:26Fairerweise muß aber auch gesagt werden das die Bahn "mit der Kirchen' ums Kreuz fährt". Wenn ich von Baden über's Helental nach St.Pölten fahre bin ich auch schneller als über Wien.
Jemand hatte sich schon etwas ähnliches überlegt, was jedoch nicht mehr da ist...
https://de.wikipedia.org/wiki/Leobersdorfer_Bahn

scheurin

Zitat von: s_gelb am  10 03, 2025, 09:22Der Zug fährt zwar über Wien, aber die schnellsten Zugverbindungen von St. Pölten nach Baden benötigen dennoch nur 42 Minuten.

Genau, bin mal von Baden nach Linz und war erstaunt wie schnell das geht. Eigentlich ist es egal welche Strecke die Bahn fährt sondern ich will komfortabel und pünktlich von A nach B ohne auch lange auf einen Zug warten zu müssen. Wohnte ich in Wien führe ich nach Salzburg mit dem Zug - keine Frage. Hier von Graz nach Salzburg käme ich nicht auf die Idee den Zug (oder gar Bus) zu nehmen.

Gleiches Bild innerstädtisch in Graz. Fahre immer mit dem Fahrrad anstelle der Strassenbahn es sei denn es regnet stark. Da ist es natürlich (fast) immer möglich mit dem Fahrrad den ÖV zeitlich zu schlagen.

Chapeau aber für den Thread bzw. den Versuch.

J. 1042

Zitat von: Franz312 am  10 03, 2025, 10:33Jemand hatte sich schon etwas ähnliches überlegt, was jedoch nicht mehr da ist...
https://de.wikipedia.org/wiki/Leobersdorfer_Bahn

Das wäre eine unglaubliche Bereicherung, immerhin war man zwischen St. Pölten und Leobersdorf nur ungefähr doppelt so lange unterwegs wie man heute zwischen St. Pölten und Wr. Neustadt via Wien benötigt.  ;D

Ragnitztal

Zitat von: scheurinGleiches Bild innerstädtisch in Graz. Fahre immer mit dem Fahrrad anstelle der Strassenbahn es sei denn es regnet stark. Da ist es natürlich (fast) immer möglich mit dem Fahrrad den ÖV zeitlich zu schlagen.
...


Ja, besonders einfach geht es bei der Linie 4 Reininghaus - Liebenau/Murpark, wenn man mit dem Rad die kürzeste Route fährt. 😄

Bauzug

Zitat von: J. 1042 am  10 03, 2025, 11:37Das wäre eine unglaubliche Bereicherung, immerhin war man zwischen St. Pölten und Leobersdorf nur ungefähr doppelt so lange unterwegs wie man heute zwischen St. Pölten und Wr. Neustadt via Wien benötigt.  ;D

Die Leobersdorfer Bahn wurde hauptsächlich aus militärstrategischen Gründen gebaut.

510-015

Zitat von: Bauzug am  10 03, 2025, 11:42Die Leobersdorfer Bahn wurde hauptsächlich aus militärstrategischen Gründen gebaut.
Und hätte heute auch zur Verbindung der beiden (aktuell noch) Dieselhochburgen noch Sinn, damit Überstellfahrten nicht über das stark ausgelastete Bahnnetz um Wien fahren müssen.

Gleiches gilt auch für Güterzüge, die Wien umfahren könnten.
(Hab jetzt aber nicht im Kopf wie steil und dadurch gut geeignet die Strecke für Güterzüge wäre.)
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

Bauzug

#6
Zitat von: 510-015 am  10 03, 2025, 11:52Und hätte heute auch zur Verbindung der beiden (aktuell noch) Dieselhochburgen noch Sinn, damit Überstellfahrten nicht über das stark ausgelastete Bahnnetz um Wien fahren müssen.

Gleiches gilt auch für Güterzüge, die Wien umfahren könnten.
(Hab jetzt aber nicht im Kopf wie steil und dadurch gut geeignet die Strecke für Güterzüge wäre.)



Die Elektrifizierung der Traisentalbahn und bis Hainfeld soll bis 2027 abgeschlossen sein.
Der Scheitelpunkt der Strecke lag im Gerichtsbergtunnel. Eine klassische Steilstrecke war die Leobersdorferbahn aber nie.
Für Güterzüge  der Donauachse wären die Gleise zu kurz für einen Umleitungsverkehr da die Ganzzüge Passau- Hegyeshalom/Petržalka oft bis zu 700 Meter lang sind.
Traisen hat ein Gleis mit 264 Meter, Hainfeld 220 Meter, Weissenbach-Neuhaus 150 Meter, Pottenstein 383  Meter, Berndorf-Fabrik 456 Meter, Enzersfeld-Lindabrunn 362 Meter.  Für Güterzüge gibt es die GZU, die Varianten der Strecken 101, 103, 109, 110, 113.

J. 1042

Zitat von: 510-015 am  10 03, 2025, 11:52Gleiches gilt auch für Güterzüge, die Wien umfahren könnten.
(Hab jetzt aber nicht im Kopf wie steil und dadurch gut geeignet die Strecke für Güterzüge wäre.)

Hierfür hat man die Strecke zumindest in den letzten Jahrzehnten ihrer Existenz auch schon nicht mehr genutzt - warum wohl?

Serjoscha

Das war auch beim Brückeneinsturz in Frohnleiten so. Die Belastung über den Wechsel war nicht das primäre Problem im Güterverkehr sondern die Länge der Ganzzüge.
Einige RCA-Züge wurden damals geteilt, der Rest fuhr via Ungarn und St.Gotthard.
jegliche Form von Extremismus ist abzulehnen.

510-015

Zitat von: J. 1042 am  10 03, 2025, 12:23Hierfür hat man die Strecke zumindest in den letzten Jahrzehnten ihrer Existenz auch schon nicht mehr genutzt - warum wohl?
Hatte man damals das heutige Verkehrsaufkommen? Wie gut bringt man heute Güterzüge zwischen dem deutlich ausgebauten Personenverkehr durch? Wie wird das bei zukünftigen Angebotsausweitungen sein? Wie wird es sein, wenn man wirklich mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagern will?

Der Schienenverkehr hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt. Nur weil man es in den 90er Jahren nicht gemacht hat, bedeutet das nicht, dass man es heute nicht machen würde, wenn man die Strecke noch hätte (und sie mit Elektrifizierung und Gleislängen für heutige Ansprüche ausgelegt wäre).
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

Serjoscha

Zitat von: 510-015 am  10 03, 2025, 13:00Der Schienenverkehr hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt. Nur weil man es in den 90er Jahren nicht gemacht hat, bedeutet das nicht, dass man es heute nicht machen würde, wenn man die Strecke noch hätte (und sie mit Elektrifizierung und Gleislängen für heutige Ansprüche ausgelegt wäre).

Weiterentwickelt kann so nicht verallgemeinernt werden. Sieht man den  Eisenbahnverkehr auf der Leobersdorferbahn an ist es ein Rückschritt da die Bahn nicht mehr durchgängig ist. Schaut man ein Stück weiter nach St.Pölten ist der PV natürlich im Vergleich zu den 1990er Jahren jetzt viel besser.
Spricht man vom Güterverkehr ist die Entwicklung im Vergleich zu den 1990er Jahren eine negative schließlich gab es damals einen viel stärkeren Einzelwagenverkehr als heute.
jegliche Form von Extremismus ist abzulehnen.

Bauzug

Zitat von: 510-015 am  10 03, 2025, 13:00wenn man die Strecke noch hätte (und sie mit Elektrifizierung und Gleislängen für heutige Ansprüche ausgelegt wäre).

Die Strecke Traisen-Hainfeld hat nur Klasse C3. Dann ist die Frage ob der Gerichtsbergtunnel sämtliche heute gängigen Profile ertragen würde. Auch die Anpassung sämtlicher Bahnhöfe für eine Wagenzuglänge von 700 Metern ist ziemlich aufwendig. Um die Strecke für heutige Verkehre der Donauachse zu ertüchtigen bräuchte man quasi einen Neubau. Dann ist man in Leobersdorf und muss wieder über die volle Südbahn fahren, oder in Wiener Neustadt stürzen. Einen Mehrwert sehe ich nicht darin, es gibt die GZU und die neue Westbahn, die gab es früher nicht.

s_gelb

Zitat von: Serjoscha am  10 03, 2025, 13:57Spricht man vom Güterverkehr ist die Entwicklung im Vergleich zu den 1990er Jahren eine negative

Ist der Nutzen der Bahnliberalisierung, die im Güterverkehr stark vorangeschritten ist, vielleicht doch nicht so ein Erfolgsbringer, wie manchmal vielleicht dargestellt?

Serjoscha

Zitat von: s_gelb am  10 03, 2025, 14:30Ist der Nutzen der Bahnliberalisierung, die im Güterverkehr stark vorangeschritten ist, vielleicht doch nicht so ein Erfolgsbringer, wie manchmal vielleicht dargestellt?

Das kommt immer darauf an von welcher Seite aus man die Medaille betrachtet.  Aus Sicht eines privaten EVU's schon, aus Sicht einer Staatsbahn nicht. Die RCG zum Beispiel ist in 18 Ländern tätig und in 14 davon auch Traktionär,  zu Hause in Österreich hält sie aber nur mehr circa 40 % der Ganzzüge Tendenz sinkend.
jegliche Form von Extremismus ist abzulehnen.

510-015

Zitat von: Bauzug am  10 03, 2025, 14:12Um die Strecke für heutige Verkehre der Donauachse zu ertüchtigen bräuchte man quasi einen Neubau. Dann ist man in Leobersdorf und muss wieder über die volle Südbahn fahren, oder in Wiener Neustadt stürzen. Einen Mehrwert sehe ich nicht darin, es gibt die GZU und die neue Westbahn, die gab es früher nicht.
Die neue Westbahn, wo man tagsüber nur vereinzelt Güterzüge drüberbringt.
Da trägt die Strecke über Herzogenburger mehr Last im Güterverkehr.
Und Gerichtsberg wäre das gleiche für Züge von Süden kommend. Wieso du meinst, dass es für Züge von Osten kommend etwas bringen sollte, verstehe ich nicht ganz. Da gibt es tatsächlich andere Fahrtmöglichkeiten, die die stark belasteten Bereiche in Wien nicht tangieren.

Eine Ertüchtigung (inkl. Elektrifizierung) der Strecke wäre selbstverständlich notwendig (sofern es sie noch geben würde), aber wohl umsetzbar. Man würde ja auch nicht in jedem Bahnhof eine Kreuzungsmöglichkeit für Güterzüge benötigen.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)