HGL Projekt „move2zero“

Begonnen von FlipsP, 15 11, 2022, 12:12

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Simon

Ich finde es schade, dass man die super-capacitor Busse aufgegeben hat.
Alle paar Stationen für maximal 30 Sekunden die Kondensatoren aufladen. Theoretisch müssten die Busse dann auch gleich viel kosten wie Diesel Busse, da man sich die Mehrkosten der Akkus spart.
Natürlich würde es dann etwas kosten die Ladeinfrastruktur an den Stationen zu integrieren, dafür kann man sich aber auf sehr lange Sicht die Akkukosten zukünftiger Busse sparen. Betriebskosten sind dann natürlich deutlich unter Diesel Bussen.

Vielleicht kann man diese Idee der Stadt wieder näherbringen?

FlipsP

Und die Supercaps kosten Nix?

PeterWitt

Zitat von: FlipsP am  30 04, 2025, 18:19Und die Supercaps kosten Nix?
Bzw die Ladeinfrastruktur alle paar Stationen? Wenn ich da z.B. an den 48er denke, da wird man ordentlich Leitungen graben müssen, um die kurzen, hohen Ladeströme teilweise quais mitten im Nichts bereitstellen zu können.

Simon

Zitat von: FlipsP am  30 04, 2025, 18:19Und die Supercaps kosten Nix?
Natürlich kosten die auch was, aber deutlich weniger als akkupacks.

Zitat von: PeterWitt am  30 04, 2025, 22:19Bzw die Ladeinfrastruktur alle paar Stationen? Wenn ich da z.B. an den 48er denke, da wird man ordentlich Leitungen graben müssen, um die kurzen, hohen Ladeströme teilweise quais mitten im Nichts bereitstellen zu können.
Das wäre durch supercaps an den Ladestationen selbst zu lösen. Technisch ist das relativ einfach, es liegt allerdings am Wille endlich von den jetzt wieder neuen Dieselbussen wegzukommen.

Sanfte Mobilität

Und was waren die Baukosten für die Ladeanlagen der chinesischen Testbusse auf den Linien 34/34E und 50 vor 10 Jahren?

Wenn man hört, dass man in China an einer Schnell-Ladung für 400 km innerhalb von 5 Minuten und Batterien mit Salz als Energiespeicher arbeitet, muss man auf diesen technologischen Sprung einfach noch warten.

W.

FlipsP

Zitat von: Simon am  01 05, 2025, 14:37Natürlich kosten die auch was, aber deutlich weniger als akkupacks.


Das wäre durch supercaps an den Ladestationen selbst zu lösen. Technisch ist das relativ einfach, es liegt allerdings am Wille endlich von den jetzt wieder neuen Dieselbussen wegzukommen.

Und die Supercaps + Ladesäulen an so gut wie jeder Haltestelle + Supercaps bei den Haltestellen sollen günstiger sein, als einfache eBusse.

Da wären ja alle Städte (ich kenne keine Stadt und keinen Hersteller der auf Supercaps setzt) dumm, wenn sie auf eBusse setzen..

Zitat von: Sanfte Mobilität am  01 05, 2025, 14:45Wenn man hört, dass man in China an einer Schnell-Ladung für 400 km innerhalb von 5 Minuten und Batterien mit Salz als Energiespeicher arbeitet, muss man auf diesen technologischen Sprung einfach noch warten.

Die Zeit zu warten ist vorbei. Die heutigen Technologien sind schon ausgerückt und ausreichend für die Anwendungen. Alles was jetzt kommt ist ,,nice-to-have" und nicht mehr ,,der Durchbruch auf den alle warten"

Sanfte Mobilität

Zitat von: FlipsP am  01 05, 2025, 14:51Die Zeit zu warten ist vorbei. Die heutigen Technologien sind schon ausgerückt und ausreichend für die Anwendungen. Alles was jetzt kommt ist ,,nice-to-have" und nicht mehr ,,der Durchbruch auf den alle warten"

Wie gesagt, es ist das, was ich von Leuten aus der Industrie und relevanter Verkehrsbetriebe höre. Und wir reden nicht von einer Dekade, sondern vielleicht von weniger als 5 Jahren, in der in dieser Technologie noch ein ordentlicher Sprung gemacht bzw. vorausgesagt wird.

W.

FlipsP

Zitat von: Sanfte Mobilität am  01 05, 2025, 15:07Wie gesagt, es ist das, was ich von Leuten aus der Industrie und relevanter Verkehrsbetriebe höre.

Wien, Berlin, München, Nürnberg, Hannover...
Alles irrelevante Verkehrsbetriebe.

Vielleicht sind die Mürztaler und Leobener dann relevanter?

Setzen alle auf eBusse. Haben schon teilweise einige hundert bzw. bekommen gerade und in nächsten Zeit.


ZitatUnd wir reden nicht von einer Dekade, sondern vielleicht von weniger als 5 Jahren, in der in dieser Technologie noch ein ordentlicher Sprung gemacht bzw. vorausgesagt wird.

W.

Ja, das gibt es immer und selbst bei dem Thema ist das schon ein alter Brei.

Die Akkukapazität verdoppelt sich seit 2010 immer ca alle 5 Jahre. Das ist kein Geheimnis. Es ist aber unklug immer auf das bessere zu warten, statt endlich mal in die Gänge zu kommen und zu kaufen.

Auch in 5 Jahren wenn die besagte Technik dann da ist, heißt es dann wieder, dass in 5 Jahren die noch bessere Technik vorhanden ist. Also lieber wieder warten?

Schlussendlich bleibt, dass man beim warten noch Millionen Liter Diesel verbrannt hat. Denn da kann man sich sicher sein: Beim Verbrenner wird es die großen Technologiesprünge nicht mehr geben. Die sind so gut wie fertig entwickelt.

Ich möchte der nicht zu nahe treten, aber das was du hier schreibst sind die besten Ausredenverschläge, wieso bei den Graz Linien diesbezüglich nix weiter geht.

Sanfte Mobilität

#218
Zitat von: FlipsP am  01 05, 2025, 15:41Wien, Berlin, München, Nürnberg, Hannover...
Alles irrelevante Verkehrsbetriebe.

Genau von solchen Betrieben rede ich, auch außerhalb des deutschsprachigen Raums. Es geht jetzt nicht darum, dass es Betriebe sind, die Elektromobilität im Busbereich nicht betreiben (oder nicht betreiben wollen), die sehen ganz genau die aktuelle Probleme und die Chancen bei der Weiterentwicklung. Das ist ja in vielen Fällen auch eine politische Sache. Ein Großteil der Herrschaften wissen aber ganz genau, wohin die Reise gehen wird ... nicht umsonst war gerade in China eine große Mobilitätsausstellung.

Man muss das ganz nüchtern betrachten.

ZitatSchlussendlich bleibt, dass man beim warten noch Millionen Liter Diesel verbrannt hat. Denn da kann man sich sicher sein: Beim Verbrenner wird es die großen Technologiesprünge nicht mehr geben. Die sind so gut wie fertig entwickelt.

Der Verbrenner ist ein Auslaufmodell (hat sich noch nicht überall durchgesprochen, aber er ist ein Auslaufmodell). Aber Strom kommt auch nicht aus der Steckdose, sondern muss produziert werden, immerhin in Österreich zu 95 % aus nachhaltigen Methoden (wir sprechen von Strom, nicht von Heizungen!). Dennoch ist es ein Unterschied, den Ausstoß pro Personen im Pkw oder im Bus zu vergleichen. Da gibt es einen großen Unterschied. Insofern bin ich der Meinung, dass der durchschlagende Erfolg von Elektromobilität beim Bus, dann kommt, wenn Ladevorgänge, Batterien etc. (wie beschrieben) weitere Steps machen. UND - das ist ganz wichtig - nicht als Argument hergenommen wird, keine schienengebundene Elektromobilität (also die Straßenbahn in Städten) mehr zu bauen. Das ist nämlich die effizienteste Elektromobilität überhaupt. Das wird bei der Diskussion immer wieder gerne vergessen.

ZitatIch möchte der nicht zu nahe treten, aber das was du hier schreibst sind die besten Ausredenverschläge, wieso bei den Graz Linien diesbezüglich nix weiter geht.

Das ist mir relativ wurscht, perlt an mir ab. Was die Holding macht, ist mir vollkommen egal. Die sind leider nirgends irgendwie Vorreiter oder eine Benchmark. Ob die jetzt was beschaffen oder nicht, ist so, als wenn in China ein Reissack umfällt (Stichwort: Elektrobusse aus China!) Tut mir leid! Das ist so, als wenn im Mürztal irgendeine Entscheidung getroffen wird. Die Welt dreht sich trotzdem weiter.

Und ich sage es nochmals - und abschließend - sehr deutlich: es geht nicht um die Frage, für oder gegen, sondern es geht um Frage, wie man damit pragmatisch umgeht. Dabei ist eines klar, dass Elektromobilität unsere Verkehrsprobleme nicht lösen wird; das zu suggerieren ist schlicht weg unredlich. Wir müssen Verkehr reduzieren und auf  umweltfreundliche Verkehrsträger verlagern. Weil auch der Bau weiterer Straßen ist klimaschädlich, wie der Ausstoß von Emissionen. Diese These muss in die Köpfe. Elektromobilität ist kein Freifahrtsschein (will nur keiner so richtig sagen) und kein Allheilmittel!

W.

Simon

Zitat von: Sanfte Mobilität am  01 05, 2025, 16:59Und ich sage es nochmals - und abschließend - sehr deutlich: es geht nicht um die Frage, für oder gegen, sondern es geht um Frage, wie man damit pragmatisch umgeht. Dabei ist eines klar, dass Elektromobilität unsere Verkehrsprobleme nicht lösen wird; das zu suggerieren ist schlicht weg unredlich. Wir müssen Verkehr reduzieren und auf  umweltfreundliche Verkehrsträger verlagern. Weil auch der Bau weiterer Straßen ist klimaschädlich, wie der Ausstoß von Emissionen. Diese These muss in die Köpfe. Elektromobilität ist kein Freifahrtsschein (will nur keiner so richtig sagen) und kein Allheilmittel!
Genau, damit mehr Leute vom Auto auf die Öffis umsteigen müssen die vielen anderen Probleme der Öffis erst mal gelöst werden. Da ist der Dieselantrieb jetzt nicht das Problem, sondern eher die schlechten Anschlüsse bzw. zu früh losgefahren. Da wäre ein System, dass den Fahrern sagt: warte noch so ... lange bis du losfahren darfst bzw warte auf Linie xx etc.
Die Verspätungen werden mit c-its hoffentlich weniger. Aber es gibt noch so viele andere Kleinigkeiten die das fahren mit den Öffis für viele leider anstrengender macht, wo ich es schade finde, dass die Linien sich hier keine Mühe geben.

Nichtsdestotrotz soll in weiterer Folge der Öffentliche Verkehr elektrifiziert werden. Wie ist dann eine Sache der Kosten, aber es muss geschehen. Hauptsache nicht Wasserstoff :)

Und was ich sowieso als größte Frechheit der Linien sehe ist, dass sie groß Elektro Hybrid auf die neuen Busse schreiben. Green washing vom feinsten. Denn es sind immer noch Dieselbussen mit maximal 10% Einsparung laut Mercedes.

Sanfte Mobilität

Zitat von: Simon am  02 05, 2025, 13:12Die Verspätungen werden mit c-its hoffentlich weniger.

Verspätungen werden weniger, wenn die Fahrzeuge mehr eigene Trassen sowie Null-Warte-Zeit-Ampelschaltungen bekommen und sämtliche den Betrieb störenden Dinge beseitigt sind (Gleisparker etc.). Das c-its ist nur so gut, wie Infrastruktur und Technik im Netz. Fürchte, da wird sich nicht viel ändern, vor allem ist der Wille ja nicht da, was zu ändern ...

W.

FlipsP

Klar ist rein fachlich-technisch gesehen der ÖV immer ressourcen- und emissionssparender, als der PKW.

Trotzdem bringt man keine Leute vom PKW in die Öffis, wenn man weiterhin auf ÖBB 5047 oder stinkende Diese usw verweist, wenn daneben lokal emissionsfreie PKW fahren.


Aber eines stimmt: Das ,,ELEKTRO" Hybrid auf der neuen Bussen ist nicht mehr, als greenwashing

PeterWitt

Lokal emissionsfrei oder nicht - das alleine sollte nicht der Grund sein, auf den PKW zu verzichten, da gibt's speziell in der Stadt noch viele andere Gründe.

FlipsP

Zitat von: PeterWitt am  02 05, 2025, 22:45Lokal emissionsfrei oder nicht - das alleine sollte nicht der Grund sein, auf den PKW zu verzichten, da gibt's speziell in der Stadt noch viele andere Gründe.

Natürlich.
Aber subjektiv ist das ein starker Grund. Nicht nur, dass es aus dem ÖV mitunter stark rust (5047), auch der Lärm ist beträchtlich.

Das sieht man zB auch in den Kommentaren zum Ausbau der Schleppbahn, wo man sich über die Diesellok mokiert.

Es ist eben nicht mehr zeitgemäß.

s_gelb

Zitat von: FlipsP am  02 05, 2025, 23:48Natürlich.
Aber subjektiv ist das ein starker Grund. Nicht nur, dass es aus dem ÖV mitunter stark rust (5047), auch der Lärm ist beträchtlich.

Das sieht man zB auch in den Kommentaren zum Ausbau der Schleppbahn, wo man sich über die Diesellok mokiert.

Es ist eben nicht mehr zeitgemäß.

Und beim Ausbau der steirischen Westbahn beklagen sich Leute über den Elektrosmog - bei Infrastrukturausbauten finden sich meist Leute, die irgendetwas dagegen  haben.