Koralmbahn - Testfahrten

Begonnen von JohannesBeere, 01 04, 2025, 13:50

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PeterWitt

Ich denke, es wird auch davon abhängen, ob die Lok voll- oder mindertauglich ist. Sind nicht alle Fahrmotoren aktiv, müssen die verbleibenden die ganze Last stemmen und überhitzen somit auch schneller.

TW 581

Ob es daher schlau war 9 teilige RJ 2 zu ordern?
LG TW 581

PeterWitt

Zitat von: FlipsP am  11 06, 2025, 20:09Sie fahren aber in naher Zukunft nach ca einer Stunde (okay, ein wenig mehr) wieder in den nächsten Tunnel.
Nur kann man die Situation dort nicht ganz mit der im Koralmtunnel vergleichen - erstens ist die Überlagerung am Semmering deutlich geringer als im koralmtunnel, was die abgestrahlte Erdwärme schon etwas reduziert, zum anderen haben die beiden Tunnel auch andere Höhenprofile.
Der KAT weist einen Höhenunterschied der Portale von 60m auf und hat einen Scheitelpunkt ziemlich in der Mitte des Tunnels, wo sich ein Hitzestau bilden kann. Der SBT hingegen hat einen Höhenunterschied von 230m und ist nahezu durchgehend in eine Richtung geneigt, wodurch eine natürliche Durchlüftung besser gegeben ist. Zusätzlich  befindet sich im mittleren Bereich im Fröschnitzgraben ein vertikaler Schacht, welcher eventuell auch für die Entlüftung genutzt wird.

Bislang waren die Durchfahrten durch den KAT ja immer nur bei Reisegeschwindigkeit, interessant wäre, wie es hier aussieht, wenn der RJ von einem der Tunnel-Vorbahnhöfe weg in den Tunnel beschleunigen muss - das sollte die Belastung für die Maschinen ja nochmals erhöhen.

Hilde B.

Gutes Morgen!

Heute ist der, die, das Vectron 193.400 unterwegs.

FlipsP

Nur hat der SBT noch einmal einen kleineren Querschnitt, wenn ich es richtig im Kopf habe.

Es ist sicher nicht 1:1 vergleichbar, aber die Probleme werden ähnlich sein.

510-015

#65
Und es kommt noch hinzu, dass man einen ziemlichen Höhenunterschied hat.

Zitat von: PeterWitt am  12 06, 2025, 07:17Der KAT weist einen Höhenunterschied der Portale von 60m auf und hat einen Scheitelpunkt ziemlich in der Mitte des Tunnels, wo sich ein Hitzestau bilden kann. Der SBT hingegen hat einen Höhenunterschied von 230m und ist nahezu durchgehend in eine Richtung geneigt, wodurch eine natürliche Durchlüftung besser gegeben ist.
Denn der fett markierte Abschnitt bedeutet auch, dass die Lok Richtung Süden durchgehend bergauf fährt und konstant eine höhere Leistung abgeben muss, um die Steigung zu bewältigen. Man hat eine natürliche Durchlüftung, aber es führt zu einer höheren (längeren) Beanspruchung des Triebfahrzeuges und dadurch mehr Wärmeentwicklung. Im Koralmtunnel kann man nach dem Scheitelpunkt mit der Leistung zurückgehen, im SBT nicht.

Man hat also ein ähnliches Problem auf eine andere Weise.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

scheurin

Wie macht man das beim Gotthard, da sind die Höhenunterschiede auch in diesem Bereich bzw. ist das mit den Girunos kein Problem wegen dem anderen Antrieb?

Serjoscha

Zitat von: scheurin am  12 06, 2025, 21:28Wie macht man das beim Gotthard, da sind die Höhenunterschiede auch in diesem Bereich bzw. ist das mit den Girunos kein Problem wegen dem anderen Antrieb?

Den Tunnel befahren bzw. befuhren auch ETR 610, Re 484, Re 460, Re 4/4, Vectrons und der Unfallzug vom  10.August 2023 wurde von 185er traktioniert.

Übrigens, oft werden Dinge viel heißer gekocht als gegessen, so auch das Taurus/Rj-"Problem".
jegliche Form von Extremismus ist abzulehnen.

510-015

Als Info, wen die ersten Ergebnisse interessieren:

Es ist bei den Testfahrten gelungen Graz - Klagenfurt in 38 Minuten zu fahren. Das halten der 230 km/h ist grundsätzlich möglich.

Am ersten Tag soll die Lok wegen eines Defekts an den Lüftern überhitzt sein und musste getauscht werden. (Die Überhitzung soll also nicht am Tunnel, sondern an einem technischen Defekt an der Lok gelegen haben.)


Abweichungen von den Testszenarien, die im Realbetrieb durchaus auftreten können (beschleunigen im Tunnel, wenn die Loks schon mit mehreren Betriebsstunden (also recht warm) zum Tunnelportal kommen, nicht volle Tauglichkeit der Fahrmotoren, etc.), sind natürlich andere Themen.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

Sanfte Mobilität

Achtunddreißig Minuten - muss man sich auf der Zunge zergehen lassen!

Wie lange dauert es heute? Und wie lange dauert es über die Autobahn? Einfach ein riesiger Schritt in der Verkehrsinfrastruktur von Südösterreich, wenn dann der SBT fertig ist, gibt es endlich auch eine konkurrenzfähige Fahrzeit nach Wien!

Übrigens noch 184 Tage bis zur Eröffnung!

W.

scheurin

#70
Danke sehr. Die ursprünglich geplanten 39 (bzw. 40) Minuten der Westbahn scheinen somit durchaus realistisch. Bei der ÖBB ist dies finde ich eine doch recht große Reserve von 18 %. Ich lese da im Internet von üblichen 5-10%.

Klar, es geht hier nur um ein paar Minuten und wenn man z.B. miterlebt, welche unglaublichen Reserven der Zug von Villach nach Venedig hat (und die Italiener schaffen es dennoch Verspätungen aufzubauen) nur hat das einen betrieblichen Grund? Vielleicht, dass man auch mit 200 km/h im Plan bleibt was nach einer kurzen Rechnung meinerseits ohne Probleme möglich sein sollte?

edit: Wenn die Testfahrten bei 250 km/h gemacht wurden stimmt meine Rechnung natürlich nicht mehr

Südbahnlöwe

Zitat von: 510-015 am  13 06, 2025, 16:00Als Info, wen die ersten Ergebnisse interessieren:

Es ist bei den Testfahrten gelungen Graz - Klagenfurt in 38 Minuten zu fahren. Das halten der 230 km/h ist grundsätzlich möglich.

Am ersten Tag soll die Lok wegen eines Defekts an den Lüftern überhitzt sein und musste getauscht werden. (Die Überhitzung soll also nicht am Tunnel, sondern an einem technischen Defekt an der Lok gelegen haben.)


Abweichungen von den Testszenarien, die im Realbetrieb durchaus auftreten können (beschleunigen im Tunnel, wenn die Loks schon mit mehreren Betriebsstunden (also recht warm) zum Tunnelportal kommen, nicht volle Tauglichkeit der Fahrmotoren, etc.), sind natürlich andere Themen.

Auf welchen Quellen beruhen diese Ergebnisse?

scottie

Koralmbahn: Testfahrten erledigt, Vorfreude steigt:
https://www.krone.at/3812786

RailPhil

Zitat von: 510-015 am  13 06, 2025, 16:00Es ist bei den Testfahrten gelungen Graz - Klagenfurt in 38 Minuten zu fahren. Das halten der 230 km/h ist grundsätzlich möglich.


7 Minuten Polster wirken (für mich als Laien) schon zu viel. Könnten es am Ende vielleicht sogar planmäßig 40 Minuten werden?

Michael O.

Zitat von: RailPhil am  13 06, 2025, 20:577 Minuten Polster wirken (für mich als Laien) schon zu viel. Könnten es am Ende vielleicht sogar planmäßig 40 Minuten werden?
Wenn die 45 Minuten für den Taktfahrplan (und Knoten) sinnvoll sind, dann sollen die auch im Fahrplan so bleiben. Reserve ist viel wichtiger, als eine Reisezeitverkürzung von ein paar Minuten. Es gibt viele Linien, wo ein betrieblicher Halt (oder Geschwindigkeitsreduzierungen wegen anderen Zügen auf der Strecke) den ganzen Fahrplan durcheinanderbringen.