WESTbahn

Begonnen von TW 529, 28 03, 2022, 19:55

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Stipe

Zitat von: Ch. Wagner am Gestern um 10:03... dann eben lieber Verstaatlichung und volkseigene Betriebe.

Ja, wer sehnt sich nicht nach dem Luxus der ehemaligen Ostblockstaaten.

Piwanka Blanda

Es war nicht alles gut, es war aber auch nicht alles schlecht.

riggnix

Zitat von: amoser am Gestern um 08:51... schöpft aber den Rahm ab.

Man braucht wie überall eine gute Balance.

Ja, private sind natürlich gewinnorientiert. Ist ja auch gut so. Damit die Infrastruktur und der Nutzen für die Gesellschaft gesichert ist, muss man halt auch die Abgaben und Steuern entsprechend auslegen, dass es sich einerseits für Private rechnet, aber andererseits genug in die öffentlichen Kassen gespielt wird.

Wenn Private viel zu hohe Gewinne machen, kann man jammern und alles private verteufeln, oder man kann sich überlegen, warum die Verteilung so ist, und einfach Abgaben an den richtigen Stellen anpassen. Wenn man wegen den Staatsunternehmen die Kosten nicht erhöhen kann, arbeiten die entweder zu ineffizient, oder man muss ganz einfach an den Wettbewerbsbedingungen schrauben, damit sich Leistungen fürs Gemeinwohl mehr rechnen.

Ja, wenn man extrem alles privatisiert und den Markt alleine entscheiden lässt, hat das gravierende Nachteile.
Im anderen Extrem hat es aber genauso Nachteile, wenn man ein staatliches Monopol hat, ohne jeglichen Wettbewerb oder Effizienzdruck.

Und wir haben weder einen unkontrollierten Markt für die Westbahn, noch wäre die ÖBB PV so ein Negativbeispiel auf der anderen Seite.

Da kann man echt die Kirche in Dorf lassen.

Stipe

Zitat von: Piwanka Blanda am Gestern um 10:25Es war nicht alles gut, es war aber auch nicht alles schlecht.


Was war den gut? Bis auf eine höhere Erwerbsquote der Frauen fällt mir jetzt mal spontan nichts ein. Mehr Umweltverschmutzung, weniger politische Freiheit, teilweise gar eine Reisefreiheit, höhere Kindersterblichkeit, geringere Lebenserwartung, Willkür durch Geheimdienste Führerkult, das sind mal die Nachteile, die mir mal spontan einfallen.

Piwanka Blanda

Zitat von: Stipe am Gestern um 11:18Was war den gut? Bis auf eine höhere Erwerbsquote der Frauen fällt mir jetzt mal spontan nichts ein. Mehr Umweltverschmutzung, weniger politische Freiheit, teilweise gar eine Reisefreiheit, höhere Kindersterblichkeit, geringere Lebenserwartung, Willkür durch Geheimdienste Führerkult, das sind mal die Nachteile, die mir mal spontan einfallen.

Meine Familie, die sogenannte Nachkriegsgeneration beschwört die Zeit. Vorallem den Zusammenhalt den es gab.
Das können Menschen die im Westen aufwuchsen wahrscheinlich nicht verstehen. Es gab nicht nur die CCCP, in Yugoslavien gab es die Reisefreiheit.

Stipe

Zitat von: Piwanka Blanda am Gestern um 11:44Meine Familie, die sogenannte Nachkriegsgeneration beschwört die Zeit. Vorallem den Zusammenhalt den es gab.
Das können Menschen die im Westen aufwuchsen wahrscheinlich nicht verstehen. Es gab nicht nur die CCCP, in Yugoslavien gab es die Reisefreiheit.

Da war Jugoslawien/Yugoslavien die Ausnahme, und Reisen konnte sich halt auch kaum wer leisten. Das insbesondere Auswanderer die Zeit in der Heimat verklären ist, glaube ich, auch recht üblich. Mein Schwiegervater fand Griechenland in den 5ß0er und 60ern auch ganz ok, trotz Militärdiktatur und Armut.

FlipsP

Zitat von: Bahnane am  03 12, 2025, 15:16Genau, und während früher™ Gewinne von den eigenwirtschaftlichen Strecken mithalfen, die defizitären Strecken zu finanzieren, ist das heute nicht mehr so. Oder anders formuliert: Der Steuerzahler darf die Zubringer zu ÖBB und Westbahn finanzieren, die mit diesen Fahrgästen in weiterer Folge Gewinne machen können. Zumindest mir ist lieber diese Gewinne bleiben im Eigentum der Republik, als an den Haselsteiner oder die Kolomani Holding GmbH (wem auch immer die gehören mag) zu gehen.

Dafür können aber weder Westbahn noch ÖBB was dafür.

Dem kann ich nur in Teilen zustimmen!

Einerseits ist der Gewinn der ÖBB eh wieder im weiteten Sinne im Staatsbesitz und andererseits gönne ich jedem privaten EVU einen Gewinn (auch wenn er durch Steuergeld finanziert wird), WENN das private EVU das gleiche Angebot in gleicher oder besserer Qualität und zu einem günstigeren Preis schafft.

38ger

Zitat von: Ch. Wagner am Gestern um 10:03... dann eben lieber Verstaatlichung und volkseigene Betriebe.

Besser als amerikanische Zustände!

whz

Zitat von: Ch. Wagner am Gestern um 10:03... dann eben lieber Verstaatlichung und volkseigene Betriebe.

Genosse, dann bist du in Graz bei der Bürgermeisterin gut aufgehoben  8)

whz

Zitat von: 38ger am Gestern um 16:02Besser als amerikanische Zustände!

Idem zu Christian ....

Vitus

Zitat von: Ch. Wagner am Gestern um 10:03... dann eben lieber Verstaatlichung und volkseigene Betriebe.

"Wunderschön war es in der DDR" ; das hast Du vergessen zu schreiben!

s_gelb

Zitat von: riggnix am Gestern um 10:35Man braucht wie überall eine gute Balance.



Eben nicht - Lies vl. noch einmal meine Erläuterungen in #266, die nur einmal die volkswirtschaftliche Komponente erläutert und noch nicht einmal auf mögliche betriebliche Auswirkungen eingeht.

Beispielsweise braucht es für den internationalen Markt für  - etwa -  Büroklammern ja auch keine "gute Balance" zwischen staatlichen und privaten Anbietern. Hier ist es doch völlig offensichtlich die freie Marktwirtschaft, die die aufkommende Nachfrage mit ihrem Angebot vollumfänglich bedienen kann. Im ÖV sieht es, wie in #266 erörtert, doch ein bisschen anders aus...

s_gelb

Zitat von: Ch. Wagner am Gestern um 08:45Und niemand regt sich auf, wenn im Busverkehr nicht nur die Post fährt.

Die Post ist doch schon seit 2004 nicht mehr im Busverkehr tätig.

s_gelb

Zitat von: FlipsP am Gestern um 15:25andererseits gönne ich jedem privaten EVU einen Gewinn

Jedoch mit dem in #266 dargestelltem Nebeneffekt, dass dieser Gewinn dann nicht mehr von Seiten des Staates zur Reinvestition in den ÖV - dessen Kosten der Staat schließlich trägt - genutzt werden kann.

FlipsP

Zitat von: s_gelb am Gestern um 18:22Jedoch mit dem in #266 dargestelltem Nebeneffekt, dass dieser Gewinn dann nicht mehr von Seiten des Staates zur Reinvestition in den ÖV - dessen Kosten der Staat schließlich trägt - genutzt werden kann.

Richtig.
Hättest du aber alles gelesen und nicht nur einen Teil zitiert, wäre meine Erläuterung dabei gewesen.

Denn dann kostet es dem Staat trotz entgangenen, weil privatem, Gewinn weniger, als der Staatsbetrieb kosten würde.