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Thema: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung (13307-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team

Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #1
Dazu sollte sich auch ProBim mit seinen wesentlichen Forderungen melden!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • FlipsP
Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #2
Nur leider kommt in vielen Antworten dazu die Murgodel als Lösung für Alles vor..
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • kroko
Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #3
Stark, dass die "Kleine Zeitung" ausführlich über Verkehrspolitik berichtet. Für viele andere Medien scheint mir das Thema zu nachrangig zu sein (sie berichten über Verkehrspolitik allenfalls im indirekten Sinn, nämlich über die politischen Implikationen verkehrspolitischer Vorgänge). Daher erst mal: Hut ab! Weiter so, Kleine Zeitung!

Freilich wär's dann auch noch gut, wenn in der Zeitung auch die "richtigen" Lösungen stehen. Das Interview ist eh schon mal sehr gut. Wie schon von anderer Seite vorgeschlagen, sollte sich da "Pro Bim" anbieten.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #4
Die Forderungen von Pro Bim sind ohnehin beim Thema Straßenbahn dabei.
Das Thema Straßenbahnausbau geht im Moment bei diesen Berichten leider etwas unter.

Auch in der interaktiven Grafik fährt vorne der (riesengroße) Bus und irgendwo im Hintergrund eine kleine Bim...
Liebe Grüße
Martin

Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #5

Dazu sollte sich auch ProBim mit seinen wesentlichen Forderungen melden!


Die Forderungen von Pro Bim sind ohnehin beim Thema Straßenbahn dabei.
Das Thema Straßenbahnausbau geht im Moment bei diesen Berichten leider etwas unter.
Auch in der interaktiven Grafik fährt vorne der (riesengroße) Bus und irgendwo im Hintergrund eine kleine Bim...


Man sollte trotzdem keine Gelegenheit verpassen den Finger in die offene Wunde zu legen!
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

  • FlipsP
Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #6
Kann jemand bitte den Link zum heutigen Artikel online stellen?
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • Bim
Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #7

Die Forderungen von Pro Bim sind ohnehin beim Thema Straßenbahn dabei.
Das Thema Straßenbahnausbau geht im Moment bei diesen Berichten leider etwas unter.

Auch in der interaktiven Grafik fährt vorne der (riesengroße) Bus und irgendwo im Hintergrund eine kleine Bim...


Vielleicht wird dem Straßenbahnausbau noch ein eigener Artikel gewidment?! Wäre schon schön!

Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #8
Damit dieser Beitrag im Laufe der Zeit nicht verloren geht:

Das Ende der Auto-Macht

Graz steht im Stau, doch das große Verkehrskonzept für den Großraum fehlt. Verkehrsplaner Kurt Fallast erklärt, was passieren muss.



Herr Fallast, es hat den Anschein, als werde derzeit kein großräumiges Verkehrskonzept für Graz und sein Umland verfolgt. Trügt dieses Bild?


KURT FALLAST: Es gibt Konzepte, aber keine Instanz, die sie umsetzt. Doch nichts zu tun ist ja auch eine Maßnahme.

Was meinen Sie damit?

FALLAST: Dass allen bewusst sein muss, dass sich die Wirtschaft weiterentwickelt, die Bevölkerung, die Stadt, alles verändert sich. Verkehrspolitik darf also nicht ideologisiert und von Parteipolitik vereinnahmt werden.

Woran krankt es?

FALLAST: Wenn man Wohnungen baut und danach an den Öffentlichen Verkehr (ÖV) denkt, ist es zu spät dafür. Das Beispiel Ragnitz zeigt das deutlich. Man muss also ÖV-Trassen konsequent frei halten. Der Zersiedelung muss endlich Einhalt geboten werden.

Der ÖV ist also die Lösung aller Probleme?

FALLAST: Naja, eine Stadt lebt davon erreicht zu werden. Aber in Graz tut man so, als sei das nur durch das Auto möglich. Eine von mehreren Lösungen ist für mich, dass das Auto selbst zum ÖV wird. Wir müssen es schaffen, die Fahrgastzahlen im Pkw zu erhöhen. Wir sind da auch dabei, eine App zu entwickeln.

Aber warum hat man trotz ständiger Baustellen das Gefühl, dass in Graz nichts weitergeht?

FALLAST: Die Schmerzgrenze ist noch nicht erreicht, deshalb fehlt es an radikalen Verkehrslösungen. Der Grazer jammert ja schon, wenn er in 100 Meter Entfernung von seiner Wohnung keinen Parkplatz bekommt. Und die Besucher aus den Bezirken erwarten sich Parkgebühren wie in Feldbach und Parkplätze vor den Geschäften wie in Fürstenfeld. Das funktioniert so aber nicht.

Viele setzen alle Hoffnungen auf E-Mobility. Sie auch?

FALLAST: Ich bin der Meinung das E-Bikes viel höher gefördert werden müssten. Aber ich bin gegen E-Autos. Die lösen das Platzproblem der Stadt ja nicht.

Graz war einmal Vorreiter im Radverkehr. Was müsste passieren, um wieder dahin zu gelangen? FALLAST: Auf jeden Fall muss der Autofahrer sehen, dass er mit anderen Fortbewegungsmittel besser dan wäre. Ganz sicher gehört zum Beispiel am Joanneumring ein Radweg installiert. Man muss dem Auto kontinuierlich Flächen wegnehmen.

Das heißt die großen Straßenprojekte gibt es nicht mehr?

FALLAST: So ist es. Eine Ostbahn-Unterführung in der Fröhlichgasse bei der Messe und eine beim Stadion - das werden die letzten großen Maßnahmen sein. Selbst die Busspuren sind schon ziemlich ausgereizt.

Immer wieder angedacht wird auch die Ideen, die komplette Grazer Innenstadt zur Fußgängerzone zu machen.

FALLAST: Es wäre denkbar von der Bürgergasse bis zur Neutorgasse mit Ausnahme von Ladetätigkeiten Autos auszusperren. Parkplatzsuchende stellen ja ohnehin den Großteil des Verkehrs dar, wenn man etwa an die Kaiserfeldgasse denkt.

Ist dieser Gedanke eine Utopie?

FALLAST: Nein. Es setzt ein großes Umdenken ein, denn den Leuten ist bewusst, dass es nicht mehr Autos in der Stadt geben kann. Politiker dürfen aber keine Angst vor der Meinung der Autofahrer haben.

. . . die sich aber stets als Melkkühe im Staat fühlen . . .

FALLAST: Was vollkommen falsch ist. Mobilität ist generell defizitär, doch der Autoverkehr besonders. Durch die Mineralölsteuer ist das Straßennetz nicht zu erhalten. Da zahlen alle dazu. Es ist unerhört, welche Privilegien sich Autofahrer herausnehmen. Wenn man sich vorstellt, was ein Parkplatz kostet und was man mit der Miete für einen Gastgarten verdienen könnte.


INTERVIEW: ROBERT PREIS


http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3620122/ende-auto-macht.story
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #9
Wenn der 1-Euro-Tag nichts wert ist

Das Öffi-Dilemma: Da kann man um nur 1,06 Euro/Tag durch Graz sausen - und trotzdem rechnen viele weiterhin ganz anders.

Alle Leistungen einen Tag lang um nur einen Euro: Was anderen Unternehmen einen Ansturm von Kunden sowie hektische Hamsterkäufe bescheren würde, entpuppt sich für die Graz-Linien als Marketing-Fahrt mit angezogener Handbremse: Kauft man eine Jahreskarte um derzeit 388 Euro, so könne man umgerechnet um 1,06 Euro pro Tag Bus und Bim nützen - "wo bitte bekommt man heutzutage noch etwas um so wenig Geld? In vielen Cafés kostet Leitungswasser mehr", betont Barbara Muhr, Vorständin der Holding Graz.

Das Problem dabei: Das sehen bei Weitem nicht alle Grazer so. Wiederholt ist das Verkehrsunternehmen, aber auch die Politik mit (medialer) Kritik konfrontiert: Wenn es um Verspätungen und mürrische Lenker geht - oder wenn wie nun im Juli die Ticketpreise "schon wieder" steigen. Überhaupt: Warum kostet in Linz eine Jahreskarte nur 285 Euro? Und in Tallinn in Estland fährt man gar kostenlos (siehe rechts)! Höhere Ticketpreise: Dass mit Juli die meisten Zeitkarten erhöht werden, beruht auf den mittlerweile gut bekannten Verträgen zwischen der öffentlichen Hand und den Öffi-Unternehmen - mit der Verkehrsverbund-Gesellschaft als Vermittler und Schnittstelle (siehe Grafik oben). "Einmal im Jahr darf eine durchschnittliche Tariferhöhung um das 1,75-Fache des Verbraucherpreisindexes vorgenommen werden", weiß Stephan Thaler vom Verkehrsverbund. Das heißt aber auch: Im Gegensatz zu anderen Bundesländern bestimmen steirische Unternehmen die Tarifpolitik quasi selbst. Investitionen: Auf die Frage, warum die Ticketpreise überhaupt erhöht werden, zitiert Graz-Linien-Chefin Muhr stellvertretend aus einer umfangreichen Liste: "Weil für uns selbst die Kosten steigen, allein beim Diesel-Treibstoff um 45 Prozent pro Liter binnen vier Jahren. Und unsere Busflotte benötigt 4,5 Millionen Liter jährlich. Dazu kommt, dass wir laufend in Service, Sicherheit und Infrastruktur investieren." Schmerzgrenze: "Krise hin oder her: Viele Grazer leisten sich weiterhin den unglaublichen Luxus, mit dem Auto ein paar Kilometer weit zu fahren. Und das meist bloß zähflüssig", so Muhr, die erneut betont, "dass man um den Preis unserer Jahreskarte ein Auto nur fünf Mal volltanken kann. Aber wie Verkehrsplaner Fallast gesagt hat: Die Schmerzgrenze ist noch nicht erreicht." Generationenwechsel: Muhr ist der Überzeugung, "dass Verkehr auf der Straße oder der Schiene stattfindet, Mobilität aber im Kopf. Und diese Eigenverantwortung für mein Verhalten wird zum Glück immer wichtiger." Der öffentliche Verkehr werde insofern immer mehr an Bedeutung gewinnen, "das ist schlicht auch eine Generationenfrage".

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3623658/wenn-1-euro-tag-nichts-wert.story

Fahrgastzahlen: Diesen Trend würden schon jetzt die jüngsten Zahlen belegen: So wurden im Vorjahr insgesamt 6,4 Millionen Tickets verkauft, die Erlöse stiegen um 7,6 Prozent auf 33,2 Millionen Euro. Und allein 55,4 Millionen Fahrgäste sausten im Vorjahr mit einer Straßenbahn durch die Landeshauptstadt (53,6 Millionen waren es noch zuletzt). Und: Die Zahl der verkauften Jahreskarten stieg von 9006 im Jahr 2010 auf 12.384 im Jahr 2013.
MICHAEL SARIA
Liebe Grüße
Martin

  • kroko
Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #10
Ein Plus von 37% bei den Jahreskarten innerhalb von nur drei Jahren - das ist schon massiv (wenn die Zahlen stimmen). Andererseits ist aber auch noch ziemlich viel Luft nach oben, wenn immer noch nur ca. 4.6% der Bewohner eine Jahreskarte besitzen - es muss viel viel mehr geben, für die sie an sich sinnvoll wäre (also die sehr guten Öffi-Anschluss haben).

  • Bim
Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #11
Dieser Bericht zeigt wieder, dass unter anderem durch die Treibstoffverteuerung um 45% in nur 4 Jahren, der Bus nicht so toll, gut und günstig ist, wie er von manchen hingestellt wird! Also ist die Straßenbahn doch nicht so schlecht, auch wenn sie von manchen durch die höheren Errichtungskosten so hingestellt wird.

  • tyr
Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #12
Zitat von: "Graz-Linien-Chefin Muhr"
Weil für uns selbst die Kosten steigen, allein beim Diesel-Treibstoff um 45 Prozent pro Liter binnen vier Jahren.


Wie kommt man denn auf diese Zahl? Anfang 2010 kostete der Diesel doch so um 1,10€ pro Liter, heute so um die 1,30€, das sind für mich ein Plus von etwa 20%‽
  • Zuletzt geändert: Mai 07, 2014, 22:44:09 von tyr

  • FlipsP
Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #13
Wahrscheinlich haben die Graz Linien einen teureren Anbieter  ;D
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Spurwechsel - Eine Serie der Kleinen Zeitung
Antwort #14
Da die Angabe "Prozent pro Liter" keinen Sinn ergibt könnte es auch sein, dass die Treibstoffkosten insgesamt gemeint wurden - denn man fährt ja inzwischen auch mehr. Dadurch könnte sich die restliche Steigerung erklären lassen. Die Differenz zwischen Hoch/Tief der letzten Jahre liegt bei etwas über 30%.