Viel Betrieb durch Euro-Kontroll-Intermezzo an Grenze SpielfeldInnerhalb weniger Stunden Festnahmen, Zurückweisungen, Organmandate und Anzeigen.
Nur wenige Stunden, nachdem am südsteirischen Grenzübergang Spielfeld anlässlich der EURO 2008 die Kontrollen nach Österreich bzw. nach Slowenien eingeführt worden sind, hat die Polizei bereits erste Erfolge zu verbuchen: Neben fünf Zurückweisungen wurde ein 25-jähriger Serbe erwischt, der ein in Frankreich gestohlenes Auto nach Slowenien verschieben wollte. Auch ein Haftbefehl konnte ausgeführt werden, erklärte Chefinspektor Josef Knapp am Donnerstag.
Schon bei den ersten Kontrollen nach der Erweiterung des Schengenraumes blieben einige Reisende im "Raster" hängen, so Knapp im APA-Gespräch. Fünf Serben - vier davon in einem Reisebus - wurden zurückgewiesen, da sie entweder ein Aufenthaltsverbot in Österreich haben oder einfach keine Aufenthaltsgenehmigungen vorweisen konnten. Ein Landsmann von ihnen, gegen den ein nationaler Haftbefehl vorlag, wurde aus dem Verkehr gezogen.
Gestohlenes Auto. Bei der Kontrolle des Lenkers eines französischen Kleinfahrzeuges schlugen die Polizisten Alarm. Das Leihauto war als gestohlen gemeldet, der 25-jährige Fahrer wurde festgenommen. Als die Beamten ihn auf die Dienststelle bringen wollten, riss sich der Serbe los und rannte bei strömenden Regen davon. Weit kam er nicht: Nach rund fünf Stunden griffen ihn die slowenischen Polizisten auf. "Der hat wild ausgesehen bei dem Wetter, aber auch die Beamten", schilderte der Chefinspektor.
Keine Reisedokumente. Einige Dutzend der zu Kontrollierenden hatten trotz der Informationen im Vorfeld keine Reisedokumente bei sich und mussten 35 Euro Strafe bezahlen - auch mehrere Anzeigen für uneinsichtige Lenker hagelte es. Die Kontrollen werden zeitweise und vor allem vor Spielen noch bis zum 1. Juli an Österreichs Grenzübergängen durchgeführt. Reisende sind verpflichtet, einen Pass mit sich zu führen.
"Nostalgie" am südsteirischen Grenzübergang SpielfeldDie wieder eingeführte Kontrollen verärgert vor allem Österreicher. Chefinspektor: "Zum Teil arrogant und präpotent"
"Bitte warten" lautet das Motto seit Donnerstag am südsteirischen Grenzübergang Spielfeld, denn anlässlich der EURO 2008 werden wieder Reisepässe kontrolliert. Während in den Nachtstunden bereits reger Betrieb herrschte - etliche Festnahmen, Zurückweisungen und Strafen für passlose Einreisende wurden verzeichnet - zeigten sich am Vormittag vor allem die österreichischen Reisenden über die vorübergehend wiederbelebte Grenzkontrolle verärgert. Chefinspektor Josef Knapp berichtete von "arrogantem Auftreten" bis hin zu Beschimpfungen.
Wehmut. "Ein bisserl Wehmut war im Dezember, als die Kontrollen eingestellt wurden, schon dabei", räumt Knapp ein. "Als wir heute Nacht dann wieder die Reisepässe verlangten, kam Nostalgie auf", schmunzelte der Polizeibeamte im Gespräch mit der APA. Leider seien unter den Reisenden derzeit auch viele, die nicht verstehen, warum während der Fußball-EM wieder kontrolliert wird. Vom erbosten "Wofür brauche ich das?" bis hin zu Fäkalausdrücken hat der Polizist in den vorangegangenen Stunden schon einiges zu hören bekommen. Besonders Österreicher seien zum Teil "arrogant und präpotent".
"Dicke Fische". Knapp geht davon aus, dass den Uniformierten noch der eine oder andere "dicke Fisch" ins Netz gehen wird. Mit dem großen Ansturm rechnet man erst am Samstag. Mit den slowenischen Kollegen hält der Chefinspektor via Handy Kontakt - unter anderem, wenn es wie am Donnerstagvormittag um die Kontrollen von Fans in Sonderzügen aus Kroatien geht.
quelle: kleinezeitung.at
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Da werden einige Dicke Fische im Netz zappeln
Hoch leben die Grenzkontrollen
SG
G111