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Thema: Kein Einmannbetrieb mehr auf der Wiener Schnellbahn (5011-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Kein Einmannbetrieb mehr auf der Wiener Schnellbahn
Auf der Wiener Schnellbahn gibt es wieder den Zugbegleiter bzw. Zugführer, der in den Stationen dem Triebfahrzeugführer das Signal zum Türenschließen und zum Abfahren gibt.

Eigentlich gut, denn irgendwie war der Einmannbetrieb nicht ohne. Es gibt nämlich auf den Bahnsteigen keine Abfertigungshilfen wie Spiegel oder Kameras, und damit musste in Statiionen, die auch nur leicht in der Kurve liegen, praktisch blind zentrales Schließen gegeben und abgefahren werden. Ich hab nur noch gewartet, bis das erste Schulkind mitgeschliffen wird.

Zum Glück ist das jetzt vorerst einmal vorbei. Ein Begleiter/Zf, den ich befragte, sagte mir, dass jetzt vorläufig wieder einmal ein halbes Jahr lang zu zweit gefahren wird. Irgend etwas muss aber gewesen sein, denn er machte mir irgendwie indirekt klar, dass er mir sogar gerne mehr erzählen würde, als er es gerade tut.

Erschwerend bei der Einmann-Abfertigung der 4020 war meines Erachtens nach auch, dass eine Türe erst eine geraume Zeit nach dem Einleiten des zentralen Schließens endgültig schließt, wenn in der erstmals zulaufenden Tür jemand den Lichtschranken unterbricht. Dann nämlich reversiert die Tür dreimal, und zwar unabhängig davon, was mit dem Lichtschranken ist. So ist es oft passiert, dass dann eine einzeln zulaufende Person von der Türe beim letzten Zulaufen erwischt worden ist. Und dabei kann allerdings diese Person zumeist gar nichts dafür, denn der Schließwarnton ist zu diesem Zeitpunkt schon lange vorbei und die anderen Türen sind schon längst zu.

Aber trotzdem dauert es jetzt noch länger. Wenn der Zf dem Tf Schließen signalisiert, ertönt zuerst mal eine Stimme aus den Lautsprechern: Vorsicht - Zug fährt ab. Türen schließen. Bitte zurücktreten. Attention please. The train ist departing. Dieser Text dauert zusammen mit dem darauffolgenden Warnton ganze 10s - ich habe das mit Hilfe einer Audioaufnahme ermittelt.

Aber auch technische Umbauten gibt es: So habe ich in einer 4020er-Garnitur über jeder Tür innen ein rotes Warnlicht und rechts im Türbetriebskasten einen zusätzlichen Lautsprecher entdeckt. Das Piepsen dieses Lautsprechers ist besonders nervig, da es auch beim Aufgehen einer Tür piepst, und zwar mit einer anderen Tonfolge als beim Zugehen. Bild anbei.

Und noch etwas finde ich bemerkenswert: An den Türen klebt jetzt ein "kein Kinderwagen"-Pickerl, außer bei der den beiden führerstandsseitigen Türen des 6020. Was das für einen Sinn haben soll, erschließt sich mir nicht ganz:

Erstens wurde nichts umgebaut, es gibt also bei diesen Türen keine zusätzlichen Sicherheitseinrichtungen.

Und zweitens ist dort genauso viel oder wenig Platz wie überall anderswo. OK, im 4020 ist auf Grund der baulichen Einrichtung bei den Türen weniger Platz, aber 6020 und 7020 sind hier platzmäßig gleich.

Und drittens frage ich mich, wie man sich jetzt mit dem Kinderwagen verhalten soll:

Erstens sind die Garnituren seit der Einführung der Dreiecksfahrt zwischen Speising, Westbahnhof und Hütteldorf vor Jahrzehnten nicht mehr einheitlich gedreht - der Steuerwagen ist daher jedes Mal woanders.

Und zweitens kann der Normalsterbliche sowieso nicht einen Trieb- von einem Steuerwagen unterscheiden, im Prinzip schaut auch der Mittelwagen für den Durchschnittsmenschen "genauso" aus. Wo also einsteigen, in welche Richtung losrennen?

Re: Kein Einmannbetrieb mehr auf der Wiener Schnellbahn
Antwort #1
Zitat
Aber trotzdem dauert es jetzt noch länger. Wenn der Zf dem Tf Schließen signalisiert, ertönt zuerst mal eine Stimme aus den Lautsprechern: Vorsicht - Zug fährt ab. Türen schließen. Bitte zurücktreten. Attention please. The train ist departing. Dieser Text dauert zusammen mit dem darauffolgenden Warnton ganze 10s - ich habe das mit Hilfe einer Audioaufnahme ermittelt.


Erst nach den Text wird die Freigabe gelöscht!

Zitat
Zum Glück ist das jetzt vorerst einmal vorbei. Ein Begleiter/Zf, den ich befragte, sagte mir, dass jetzt vorläufig wieder einmal ein halbes Jahr lang zu zweit gefahren wird. Irgend etwas muss aber gewesen sein, denn er machte mir irgendwie indirekt klar, dass er mir sogar gerne mehr erzählen würde, als er es gerade tut.


In Wien wäre es auch noch bis Dezember ohne umbauten möglich die 4020 im 0:0 Modus fahren zu lassen, aber in NÖ nicht mehr, darum auch der Zwangsumstieg am Flughafen von 4020 auf 4x24!

Auf der S1 sieht man mehr ZUB!

Zitat
Und noch etwas finde ich bemerkenswert: An den Türen klebt jetzt ein "kein Kinderwagen"-Pickerl, außer bei der den beiden führerstandsseitigen Türen des 6020. Was das für einen Sinn haben soll, erschließt sich mir nicht ganz:

Daran hält sic eh kaum jemand!

Zitat
Erstens sind die Garnituren seit der Einführung der Dreiecksfahrt zwischen Speising, Westbahnhof und Hütteldorf vor Jahrzehnten nicht mehr einheitlich gedreht - der Steuerwagen ist daher jedes Mal woanders.

Ja sieht man regelmäßig!

Seit dem 4020er wegen den 0:0 Betrieb und mehr 4x24er auf gewissen Kursen fahren gibt es nun diese vermehrt auf der S80!
LG TW 581

Re: Kein Einmannbetrieb mehr auf der Wiener Schnellbahn
Antwort #2

Auf der Wiener Schnellbahn gibt es wieder den Zugbegleiter bzw. Zugführer, der in den Stationen dem Triebfahrzeugführer das Signal zum Türenschließen und zum Abfahren gibt.

Eigentlich gut, denn irgendwie war der Einmannbetrieb nicht ohne. Es gibt nämlich auf den Bahnsteigen keine Abfertigungshilfen wie Spiegel oder Kameras, und damit musste in Statiionen, die auch nur leicht in der Kurve liegen, praktisch blind zentrales Schließen gegeben und abgefahren werden. Ich hab nur noch gewartet, bis das erste Schulkind mitgeschliffen wird.

Zum Glück ist das jetzt vorerst einmal vorbei. Ein Begleiter/Zf, den ich befragte, sagte mir, dass jetzt vorläufig wieder einmal ein halbes Jahr lang zu zweit gefahren wird. Irgend etwas muss aber gewesen sein, denn er machte mir irgendwie indirekt klar, dass er mir sogar gerne mehr erzählen würde, als er es gerade tut.


Ja, bei den 4020 werden Fühlerkanten nachgerüstet, damit sie zukünftig wieder 0:0 fahren können. Bis das umgesetzt ist hat die Behörde Zugbegleiter vorgeschrieben.

Zitat

Und noch etwas finde ich bemerkenswert: An den Türen klebt jetzt ein "kein Kinderwagen"-Pickerl, außer bei der den beiden führerstandsseitigen Türen des 6020. Was das für einen Sinn haben soll, erschließt sich mir nicht ganz:

Erstens wurde nichts umgebaut, es gibt also bei diesen Türen keine zusätzlichen Sicherheitseinrichtungen.


Daher ja die führerstandsseitige Tür, die sieht der Tf jedenfalls. Bei der in Fahrtrichtung hinteren Tür sollen eigentlich ebenfalls "kein Kinderwagen"-Schilder gesteckt werden, aber das macht kaum ein Tf.

Re: Kein Einmannbetrieb mehr auf der Wiener Schnellbahn
Antwort #3


Und noch etwas finde ich bemerkenswert: An den Türen klebt jetzt ein "kein Kinderwagen"-Pickerl, außer bei der den beiden führerstandsseitigen Türen des 6020. Was das für einen Sinn haben soll, erschließt sich mir nicht ganz:

Daher ja die führerstandsseitige Tür, die sieht der Tf jedenfalls. Bei der in Fahrtrichtung hinteren Tür sollen eigentlich ebenfalls "kein Kinderwagen"-Schilder gesteckt werden, aber das macht kaum ein Tf.

Du hast recht, die Pickerl berücksichtigen beide Endwägen und sind steckbar. Da hat sich wer was ganz besonders ausgedacht: Beim Wenden rennt der Tf ans andere Ende, holt die Pickerl, rennt wieder ans andere Ende, steckt sie dort rein, und dann darf er ein drittes Mal die 140m absolvieren, um endlich zu seinem neuen Führerstand zu gelangen.

Aber es wurde schon wieder was geändert - jetz pickt an den Türen ein Fahrgasthinweis, dass nur im ersten Wagen mit Kinderwagen eingestiegen werden soll. An den Endwägen erkennt man noch die Klebereste der Fenstertaschen hinter dem nunmehr festen Pickerl. Das ist für mich nur ein Zeichen, dass da irgendwie planlos herumgepfuscht wird - zuerst steckbare Pickerl für den Tf, dann der nächste Versuch ...

Sichtungsbild anbei.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass man irgendwie, wurscht wie, den Einmannbetrieb umsetzen will. Meines Erachtens wäre das sogar sehr leicht möglich, aber auf diese Idenn kommt man anscheinend nicht. Vorschläge:

  • Zentrales Schließen wirkt sofort ohne Verzögerung. Das kann bei geraden Bahnsteigen und bei Bahnsteigen mit der richtigen Krümmungsrichtung eingesetzt werden, also dort, wo der Tf den ganzen Zug im Spiegel sieht.

  • Abfertigungsmonitore und Spiegel: Was bei der U4 in der Pilgramgasse funktioniert, müsste auch hier gehen.


  • Und wenn das nicht geht: Vorlöschung: Die Türen schließen lichtschrankenüberwacht, allerdings kann eine bereits geschlossene Tür nicht mehr geöffnet werden. System Straßenbahn also.




Ja, bei den 4020 werden Fühlerkanten nachgerüstet, damit sie zukünftig wieder 0:0 fahren können.

Ist auch irgendwie nicht die Lösung für blindes zentrales Schließen. Mein Anzug sollte sauber bleiben.

Re: Kein Einmannbetrieb mehr auf der Wiener Schnellbahn
Antwort #4

Ja, bei den 4020 werden Fühlerkanten nachgerüstet, damit sie zukünftig wieder 0:0 fahren können. Bis das umgesetzt ist hat die Behörde Zugbegleiter vorgeschrieben.


Wieder etwas Neues, heute entdeckt: Neu Türgriffe.

Ich habe das Ganze leider erst beim Aussteigen entdeckt und konnte daher nichts analysieren. Nur soviel: Der Türgummi war neu und anders gestaltet, es könnte sich daher um Türfühlerkanten handeln.

Ob der Griff auch eine sich durch Zeitablauf des Lichtschrankens schließende Tür zum Reversieren bringt, werde ich beim nächsten Mal ausprobieren. Ich vermute aber nicht.

Interessant wird auch das Verhalten der Türe sein, wenn die Türfühlerkante beim zentralen Schließen auslöst. Das Verhalten so einer Türe ist ja jetzt schon in den verschiedenen Betriebssituationen äußerst komplex.

Die spinnen, die Römer.
Erstellt am: September 28, 2015, 17:40:11
Nachträgliche Ergänzung: Der Türgriff hat keine zusätzliche Funktion bekommen, er selbst sorgt also nicht für das Reversieren einer Tür. Allerdings ist es jetzt im Gegensatz zu früher so, dass ein Hingreifen zum Griff in den meisten Fällen den Lichtschranken auslöst.

Und da der Türgriff jetzt näher am Türblatt und nicht mehr bei der Haltestange ist, kann ein Aufhalten der sich "zentral" schließenden Tür nicht mehr aus dem Handgelenk erfolgen, sondern erfordert Teile des Unterarms. Ist ja leider notwendig, um Fahrgäste vor den Folgen des blinden zentralen Schließens oder des überwachten zentralen Schließens mit Zeitverzögerung zu bewahren.

Nur eines verstehe ich nach wie vor nicht: Wieso müssen Türgriffe, die seit 1956, also seit der ersten Inbetriebnahme eines 4030 vor 59 Jahren, eingesetzt werden und eigentlich keine Probleme gemacht haben, plötzlich gegen ein anderes Modell getauscht werden?