Re: Gemeinderatswahl 2017
Antwort #236 –
Ich glaube, man muss der Tatsache ins Auge sehen, dass eine Südwestlinie in der bis dato angedachten Form nicht mehr kommen wird bzw. kann. Wenn die Unterführung Josef-Huber-Gasse kommen sollte, wird es entsprechend mehr MIV in Richtung Griesplatz/Zentrum geben und ich kann mir nicht vorstellen, dass dort eine Straßenbahn verkehren kann, soweit sie im Mischverkehr "mitschwimmen" soll. Durch die geplante Führung über die Zweiglgasse stadteinwärts ist die Fahrzeit sowieso nicht sonderlich günstig und hat auch für eine Umfahrungsstrecke Innenstadt eigentlich keinen großen Wert.
Insgesamt scheint mir die Umsetzung der Südwestlinie über den Griesplatz inkl. Umfahrungsstrecke Innenstadt nicht mehr umsetzbar. Das sagt im Moment noch keiner - aber, dass dieses Jahrhundertprojekt nicht mehr in Auflistung des neuen Regierungsprogramms aufscheint (und stattdessen für die Nordwestlinien Planungsaufträge erteilt werden sollen), spricht doch Bände.
Ich fände es deshalb in der jetzigen Situation besser, sich auf den 2. Bauabschnitt der Südwestlinie (südlich der Hummelkaserne) zu konzentrieren und dies gleich im Anschluss (besser: parallel) mit der Reininghaus-Linie zu bauen. Dies hätte den Vorteil, dass man das Siedlungszentrum Straßganger Straße "relativ" schnell an den Schienenverkehr angebunden hat. Dort sollte dann die Linie 7 mit längeren Fahrzeugen verkehren. Sinnvollerweise sind die lokalen Buslinien dann an die Straßenbahn angebunden und hätten dann östlich der Hummelkaserne wieder genug Kapazität für die zusätzlichen Fahrgäste in Richtung Innenstadt.
Im Abschnitt Jakominiplatz - Don Bosco und weiter fahren dann halt weiterhin Gelenkbusse o. ä.
Zum Thema Entlastungsstrecke würde ich zum alten Planung Neutorgasse zurückkehren, zumal am Andreas-Hofer-Platz ja eine Regionalbusbahnhof entstehen soll (auch die Busse vom Griesplatz sollen dahin siedeln). Richtung Hauptbahnhof kann diese Strecke dann über die Kleine Neutorgasse geführt werden, stadteinwärts über die Belgiergasse (ggf. besteht dann die Möglichkeit, im Bereich Vorbeckgasse/Annenstraße eine Weichenverbindung von der Innenstadt in Richtung Belgiergasse einzubauen, z. B. für Störung in der Annenstraße bzw. NVD und eine Weineverbindung am Andreas-Hofer-Platz in die Kleine Neutorgasse für das Wenden beim Störungen oder Sperren weiter stadteinwärts).
Noch was zum Thema Nordwestlinie: da ja der Bereich Hirtenkloster zwar - theoretisch - weiterhin als Trasse gesichert ist (dort aber sicher nie eine Straßenbahn fahren wird - würde mich da sehr wundern: ein zweites St. Peter wird es nicht geben), wäre doch die ganze Aufregung um die Planungen wieder umsonst. Wäre es nicht sinnvoller, die geplante SmartCity-Anbindung optional gleich in Richtung des gewünschten NVK Gösting (davon lese ich übrigens im Regierungsübereinkommen nichts - irgendwie scheint mir aber, dass mit der Inbetriebnahme des KAB rund um 2022/23 der Zug dafür abzufahren - natürlich kann man das Ding immer noch später bauen, aber mir scheint es danach doch nur unrealistischer).
Ergo auch hier: die Linien 40 und 67 werden weiterhin mit Gelenkbussen verkehren. An eine Straßenbahn glaube ich dort nicht mehr (Stichwort: Hirtenkloster).
Die Unilinie ist ja schon jahrelang mausetot.
Sonst? Wird nix mehr kommen, wenn es sich politisch nicht ganz ändern (alleine schon aus dem Argument heraus, dass sich die Stadt das nicht wird leisten können).
Bei der Ausschreibung für den Ersatz der 600er und 500er Mitte der 2020er-Jahre wird es vielleicht noch zu längeren Straßenbahnen kommen, ansonsten, schauen wir einmal, ob wir überhaupt jemals einen langen Cityrunner sehen ...
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)