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Thema: "Umweltzone" - Graz (155786-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • x37
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #255

@HP:
Eine Statistik für die IG-L aus Tirol hätt' ich:
(tirol.gv.at)

Hmm, ich versteh die Grafik nicht, was heist jmw(Jahresmittelwert)?, gw (grenzwert?)
seit wann gibt es dort den IG-L 100er?
Warum steht da in der überschrift was von NO2 (Stickstoffdioxid), ich dachte es geht um Feinstaub...
Hast einen Limk zum drumherum?

Edit:
Danke HP
Beantwortet zwar nicht alles, aber auf jeden fall das die Grafik 0 mit Feinstaub zu tu hat.
  • Zuletzt geändert: April 02, 2012, 14:07:05 von x37

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #256
Zuerst dachte ich an einen Aprilscherz aber die Geschichte mit der Umweltzone in Graz scheint ja leider keiner zu sein sondern traurige Realität.

Wie schon in der Kennzeichenfrage in der Obersteiermark gehen die Regierungspartner Voves und Schützenhöfer als "Sieger" gegen den "Kurzen" vom Platz und hinterlassen beim Volk einmal mehr den Eindruck, dass man Entscheidungen willkürlich und nur zu einem Zweck - dem politischen Gegner eines auszuwischen - trifft.

Was anderes kann die Entscheidung für die Umweltzonen in Graz wohl nicht sein.
Die Autoindustrie kann sich jetzt schon die Hände reiben und der vielfahrende Durchschnittsbürger kann sich schon weitere Löcher in den Gürtel bohren, damit sich die Zahlungen im Monat noch ausgehen.

Wieder einmal trifft es Diesel-Fahrer mit voller Härte:
Diesel-PKW verbrauchen weniger, der Treibstoff ist (noch) günstiger und das ist für Vielfahrer ein eindeutiges Kaufkriterium. Alle jene, die das Auto unbedingt benötigen oder "Vielfahrer" sind, werden nun von der Landesregierung bestraft, weil sie sich für ein Auto mit weniger Verbrauch entschieden haben.

Was passiert durch Inkrafftreten der Umweltzonen?
1. Das alte Auto verliert rapide an Wert am heimischen Markt. - > Wertverlust
2. Ein neues günstiges Fahrzeug muss beschafft werden. - > Anschaffungskosten
3. Das neue Fahrzeug könnte mehr verbrauchen, wenn es ein Benziner ist, als das alte. - > Höhere Betriebskosten

All das beschert uns die Politik als "Osterhasi" wo Geiz beim Autokauf nicht "geil" zu sein scheint!  >:(


Dazu ein kleines Rechenbeispiel: (Annahme)
Ein Berufspendler besitzt einen Kleinwagen (Euro 3) mit 75 Diesel - PS und fährt täglich von Leoben nach Graz zur Arbeit. (Dienstbeginn 04:30 -> Öffis nicht möglich)
Das Auto verbraucht durchschnittlich 5 Liter Diesel auf 100 km.
Bei ca.  20 Arbeitstagen / Monat und einer Streckenlänge von 70 km ergibt sich ein Verbrauch von 140 Liter Diesel im Monat (derzeitiger Preis: 1,400) ergibt eine Belastung (nur Treibstoffkosten) von € 196,-- / Monat.
Bei einem vergleichbaren mit Benzin angetriebenem Fahrzeug mit einem Durchschnittsverbrauch von 7 l / 100 km (€ 1,42 / Liter)  würden sich die Treibstoffkosten auf  € 278,32 belaufen.
Das ergibt eine Differenz von € 82,32 pro Monat bei den Treibstoffkosten. Ein Dieselfahrzeug ist zwar beim Treibstoffverbrauch günstiger aber in der Anschaffung und Erhaltung teurer als ein äquivalentes benzinbetriebenes Fahrzeug.
Die Ammortisation dieser Kosten dauert daher viele Jahre, was auf Euro 2 und Euro 3 Dieselfahrzeuge bereits zutreffen kann. Euro 4 Fahrzeuge hingegen sind in der Regel noch weit davon entfernt.

Sollten Euro 4 Fahrzeuge auch in das Fahrverbot hineinfallen wäre das sicher für viele Fahrzeugbesitzer der erste Schritt in den finanziellen Ruin.
Das realtiv neue Fahrzeug darf nicht mehr verwendet werden und ist auch im Verkauf von heute auf morgen wertlos! Von den vermutlich steigenden Betriebskosten durch ein neues günstiges Fahrzeug ganz zu schweigen.

Welcher Autobesitzer, der erst vor wenigen Jahren viel Geld in ein neues Fahrzeug investiert hat verfügt über die finanziellen Mittel, sich wieder ein neues Fahrzeug zu kaufen, weil das "alte" verboten wird.

Das ist eigentlich eine Riesensauerei von unseren Landeshauptleuten - aber wie soll man sich wehren bzw. welche Alternativen gibt es?

Herr Landeshauptmann sagen Sie uns, was wir tun sollen?

- Mit dem alten Auto weiterfahren und darauf hoffen, nicht erwischt zu werden?  :police:

- Ein neues Auto kaufen und sich neu verschulden ?  :hammer:

- Zu Hause bleiben und Sozialhilfe kassieren?  :gluck:




Eine Nahverkehrsabgabe (verdienstabhängig) würde den Verkehr meiner Meinung nach auch entsprechend minimieren und die "kleine Frau" oder den "kleinen Mann" sicher nicht so hart treffen wie die Umweltzone.




Politische Fehlentscheidungen passieren immer häufiger, aber niemand wird dafür zur Verantwortung gezogen.
Ein paar Beispiele aus letzter Zeit:

Partikelfilter werden vom Land gefördert - Die Firma Remus macht Megaumsätze -
Die Endkunden bezahlen nur den verringerten Preis (abzüglich Förderung), die Werkstätten hingegen müssen an die Firma Remus den vollen Preis zahlen und erhalten die Differenz vom Land. Einige Kfz Werkstätten rutschen deswegen in die Pleite weil die Zahlung der Förderungen vom Land viel zu spät kommt.
Im Endeffekt war der Einbau der Partikelfilter eigentlich fast ohne Wirkung und man darf gespannt sein, wie Fahrzeuge mit Partikelfilter in der Umweltzone gehandhabt werden.

Feinstaub 100er: - Die Verordnung kippt, sämtliche Strafen müssen zurückgezahlt werden. Die Schilderfirma (ex Politiker) hat sich über den Großauftrag gefreut. Der für den Fauxpas zuständige LR wurde zum Landtagspräsidenten befördert. Die Tafeln werden nicht mehr benötigt und dürfen im Lager bleiben und dort verrosten.  :boese:

Das Beta - Lab (Laboratorium für Kreativität) flopt und muss zugesperrt werden. Der dafür zuständige Kulturlandesrat hat keine Konsequenzen zu befürchten.

Vom Projekt Südgürtel,  der beharrlichen Haltung der Politik zu 100% Niederflur-Trams und den damit verbundenen Kosten, von teuren Nachtbussen, von Radwegen, die viel zu teuer sind rede ich gar nicht mehr.  :-X
Liebe Grüße
Martin

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #257
Umeltzone-Hinweistafeln vergrößern Schilderwald
Gut, dass die vielen neuen Umweltzone-Zusatztafeln, die rund um die Stadtgrenze aufgestellt werden müssen, den Schilderwald abermals deutlich vergrößern werden!
Kann mir jemand verraten, wieviele Tafeln das exakt sein werden und wieviel Euro die Anfertigung inklusive des Aufstellens kostet?

Ich schätze mal, so an die 70 Straßen sind davon betroffen. Sofern rechts und links der Fahrbahn jeweils eine Tafel stehen sollte, also wie bei den Parkzonentafeln, wären das schon 140. Und diese Anzahl verdoppelt sich abermals auf 280, wenn man das Ende der Zone auch kundtun möchte!
Im Artikel "Graz durchforstet den Schilderwald" (vom 04.12.2007, Steiermark/orf.at) war von rund 26.000 Verkehrsschildern die Rede! Diese Zahl darf also schon wieder nach oben anstatt nach unten korregiert werden!
Wenigstens werden die Damen und Herren des Verkehrsreferats, sowie die Straßenarbeiter des Magistrats damit beschäftigt. Bin mal gespannt wo sich an der Kreuzung "Liebenauer Tangente"/"Ulrich Lichtenstein-Gasse"/"Münzgrabenstraße" noch ein zusätzlicher Platz neben den zig anderen Verkehrstafeln findet!

Zugepflasterte Windschutzscheiben
Und noch ein Pickerl, das gut sichtbar an der Windschutzscheibe angebracht werden muss! Neben Begutachtungsplakette, ev.KAT-Pickerl und Vignette also noch das Umweltzonenpickerl! Mich würde es gar nicht wundern, wenn man dann von der Polizei an der Stadtgrenze abgestraft wird, da man die Windschutzscheibe mit Pickerl zugepflastert hat! gibt es im Ausland eigentlich Gesetze, welche eine maximale Anzahl an Pickerln vorschreibt?

Vielleicht sollten (anstelle von Pickerlkleben) die Autos gleich als ganzes umgefärbt werden:
Alle Spritfresser, PS-Monster und "Breitbereiften" werden Braun (Braun und nicht Schwarz, da es gleich augenscheinlich eine Strafe für deren Besitzer sein sollte),
alle Fahrzeuge der Schadstoffgruppen 2 und 3 werden Rot,
Gruppe 4 Orange,
Gruppe 5 Gelb,
nur Elektrofahrzeuge werden weiß!


  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #258
Moderne Benziner verursachen mehr Feinstaub

Neue Diskussion zur Umweltzone: Tests in Deutschland zeigen, dass Benziner mit Direkteinspritzung mehr Feinstaub produzieren als neue Diesel-Pkw. Und: Ist die Umweltzone unsozial?

Eine Langzeituntersuchung des deutschen Automobilklubs ADAC zeigt: Moderne Benzinmotoren mit Direkteinspritzung verschärfen das Feinstaubproblem in Städten. Bisher wurden sie als verbrauchsarm und effizient beworben, in Sachen Feinstaub blasen sie aber mehr gefährliche Rußpartikel aus dem Auspuff als die Dieselautos der Klasse Euro 5. "Diese Benzin-Direkteinspritzer sind damit deutlich gesundheitsschädlicher als ein moderner Diesel", sagt der Leiter des ADAC-Technik-Zentrums Reinhard Kolke dem ZDF.

Wertvernichtung

Gemessen wurden ein VW Golf 1.2 TSI und ein BMW 116i. Das Ergebnis: Die für Diesel-Pkw geltenden Grenzwerte wurde um das sechs- (VW) beziehungsweise elffache (BMW) überschritten. Der Verkehrsclub Österreich fordert daher, die Umweltzone nicht nur auf Diesel-Autos zu beschränken, sondern alle Autos mit einzubeziehen, die die Feinstaub-Grenzwerte überschreiten.

Der Autofahrerklub ARBÖ kritisiert hingegen die Einführung einer Umweltzone. "Es kommt faulen Ostereiern gleich, eine Studie der Wirtschaftskammer außen vor zu lassen und aus Graz eine Umweltzone zu machen", sagt Landesgeschäftsführer Hans Marcher. Eine Umweltzone bringe "wenig bis nichts, führt aber zu einer beispiellosen Wertvernichtung", so Marcher. Vor allem Gebrauchtwagen würden massiv an Wert verlieren.

"Unsoziale Maßnahme"

Die Grazer FPÖ jubelt über "ein Wahlkampfgeschenk", so Parteichef Mario Eustacchio. Die FPÖ wird, wie schon im Landtagswahlkampf 2010, Unterschriften dagegen sammeln. Für sie ist die Umweltzone ineffizient und unsozial. Auch KPÖ-Chefin Elke Kahr zeigt sich skeptisch: "Das bringt für viele Menschen eine zusätzliche soziale Belastung mit sich." Das sieht auch der Soziologe Klaus Kraemer so. Er betont, dass der Zugang zur Stadt für alle offen stehen muss - "egal welcher sozialen Schicht sie angehören" (siehe rechts).

Konkretes zur Umweltzone gibt es weiterhin nicht: Wann und wo sie kommt und welche Autos betroffen sein werden, muss noch zwischen Land, Stadt und Gemeinden verhandelt werden. Das Ziel des Grazer Bürgermeisters Siegfried Nagl: Start im Herbst.
JULIA SCHAFFERHOFER, GERALD WINTER

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Autofahrerklubs: "Alibiaktion ohne Effekt"

"Umweltzonen bringen der Umwelt wenig bis gar nichts, führen aber zu einer beispiellosen Wertvernichtung", argumentiert der ÖAMTC. Der Autofahrerklub kann sich aber ein anlassbezogenes Fahrverbot vorstellen.

Gegen die Einführung einer Umweltzone in Graz haben sich am Montag die Autofahrerklubs ausgesprochen. Die Reduktion von Feinstaub sei zwar zu unterstützen, eine Fahrverbotszone sei aber nicht zielführend, erklärte der ÖAMTC in einer Aussendung. Die Pläne für Graz bezeichnete er als "Alibiaktion ohne wirklichen Effekt". Auch der steirische ARBÖ äußerte sich negativ: "Umweltzonen bringen der Umwelt wenig bis gar nichts, führen aber zu einer beispiellosen Wertvernichtung."

Kritik

Der ÖAMTC hatte sich - wie auch der ARBÖ - schon 2010, als die Einführung einer Umweltzone in Graz für Herbst 2011 schon auf Schiene schien, dagegen ausgesprochen. Wie ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer nun meinte, bahne sich durch die neue Verordnung Verwirrung und Chaos an: Die Vergabe der Plaketten sei bei uns wesentlich aufwendiger als beispielsweise in Deutschland, auch würden Touristen benachteiligt, deren Umweltplaketten nicht anerkannt werden. An die Adresse von Umweltminister Nikolaus Berlakovich (V) richtete er die Aufforderung, die Verordnung nochmals gründlich zu überarbeiten: "Die Praxistauglichkeit muss neu geprüft und bewertet werden." Als Alternative schlägt der ÖAMTC beispielsweise ein Fahrverbot für Kfz mit hoher Feinstaubemission dann vor, wenn es hohe Luftbelastungswerte gibt oder solche zu erwarten sind.

Minister Berlakovich hat die Abgasklassenkennzeichnungs-Verordnung nach dem Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L) für den 1. September angekündigt, die Festlegung von Umweltzonen obliege den Landeshauptleuten. Der steirische LH Franz Voves (S) und sein Vize Hermann Schützenhöfer (V) hatten sich in der Vorwoche in dieser Frage positiv geäußert, während Umwelt- und Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (F) vehement dagegen ist und überlegt, eine Volksbefragung oder -abstimmung zu initiieren. Auch Wirtschafts- und Arbeiterkammer sowie ÖAAB-nahe Pendlerinitiative äußerten sich skeptisch bis ablehnend.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/automotor/2986523/sind-moderne-benziner-schlimmer-diesel-pkw.story
Liebe Grüße
Martin

  • Ch. Wagner
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #259
Die Tests von ADAC oder/und ÖAMTC sind genauso wertvoll wie Eiertests von der Bauernkammer.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #260
Stadt sollte Vorbild sein!
Obwohl die von der Stadt Graz revitalisierte Schleppbahn an den Abfallsortier- und Sammelanlagen in der Sturzgasse unmittelbar vorbeiführt, verlässt zur Zeit kein Gramm dieser Abfälle die Stadt per Bahn. An diesem Beispiel sieht man, wie wenig Konsequenz in den Maßnahmen zur Verbesserung der Luftgüte seitens der Politik wirklich steckt!
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #261
Was in dem Artikel fehlt ist, dass seit Ende 2009 (Euro 5 Norm) die selben Partikelgrenzwerte für Diesel und Benziner gelten. Die beiden Testfahrzeuge dürften also schon etwas älter gewesen sein.

Für die Umweltzoneneinteilung kann man hier für die Direkteinspritzer einfach dieselben Kriterien wie für die Diesel-Fahrzeuge anwenden. Wo ein Wille ...

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #262
Umweltzone: Kurzmann beharrt auf Ablehnung

"Diese unsozialen Fahrverbote werden von uns Freiheitlichen auch in Zukunft nicht unterstützt werden", erklärte Gerhard Kurzmann am Donnerstag trotz unterzeichneter Kennzeichnungsverordnung.
Graz soll Umweltzone bekommen

Der steirische Verkehrs- und Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (F) hat am Donnerstag nach der Unterzeichnung der Kennzeichnungsverordnung durch Umweltminister Nikolaus Berlakovich (V) noch einmal sein Nein zur Umweltzone bekräftigt: "Diese unsozialen Fahrverbote werden von uns Freiheitlichen auch in Zukunft nicht unterstützt werden."

Kennzeichnungsverordnung

Fahrverbote für Graz würden, wenn es nach Kurzmann geht, nicht infrage kommen. Die Gründe lägen laut dem Landesrat auf der Hand - unsoziale Belastung für Pendler und Anrainer, Belastung für die Wirtschaft und die Wirtschaftstreibenden sowie ein Verlust von rund 1.500 Arbeitsplätzen. Auch die nun vorliegende Kennzeichnungsverordnung ändere an seiner Meinung nichts: "Seit zwei Jahren liegt die fertige Verordnung offenbar in der Schublade, dass Berlakovich jetzt so schnell reagiert hat, verdeutlicht, dass er seinem ÖVP-Parteifreund Siegfried Nagl offenbar eine Hilfestellung bieten will. Diese Hilfe wird für Nagl aber zum Bumerang werden."

Die von Landeshauptmann Franz Voves (S), LHStv. Hermann Schützenhöfer (V) und Nagl sowie von den Grünen forcierte Diskussion rund um die Umweltzone sei nichts als eine "bloße Alibi-Aktion, die im Kampf gegen den Feinstaub keine langfristigen Verbesserungen" bringe.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2988946/grazer-umweltzone-umweltlandesrat-beharrt-ablehnung.story
Liebe Grüße
Martin

  • Amon
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #263
Zitat
Die von Landeshauptmann Franz Voves (S), LHStv. Hermann Schützenhöfer (V) und Nagl sowie von den Grünen forcierte Diskussion rund um die Umweltzone sei nichts als eine "bloße Alibi-Aktion, die im Kampf gegen den Feinstaub keine langfristigen Verbesserungen" bringe.


Das stimmt zugegebenermaßen. Allerdings vermisse ich vernünftige Gegenvorschläge aus den Reihen der Freiheitlichen. Den Verkehr gänzlich zu verschonen ist kein vernünftiger Vorschlag. Und wie die Aufhebung der flächendeckenden Tempo-30-Zone (aktuell im Wahlprogramm der FPÖ Graz) eine Verbesserung der Verkehrs- und Luftsituation bewirken soll, ist mir auch mehr als unklar.

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #264
Warum nicht eine Nahverkehrsabgabe, zweckgebunden für Ausbau bzw. Verdichtung des ÖV (ohne gleichzeitige Streichung der bisherigen öffentlichen Mittel)?

Diese Nahverkehrsabgabe sollte außerdem ohne Wenn und Aber zu 100% auf den Kauf einer Jahres-Verbundkarte gutgeschrieben werden!

  • Ch. Wagner
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #265
Wie bekannt, hat Herr LR Kurzmann bei einem Gewinnspiel der Antenne Steiermark Autobahnpickerl verschenkt. Das hat 19.000,- € gekostet. Die Begründung dazu: die HörerInnen für die Einführung der Rettungsgasse zu sensibilisieren.
(Antwort auf eine schriftliche Anfrage im Landtag)
Und diesen Herren soll man ernstnehmen? Ich sicher nicht.

LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #266
Nein, Herrn Kurzmann kann man wirklich nicht ernst nehmen, was der betreibt ist eigentlich nur Populismus und insofern ist die Entscheidung in Richtung Umweltzone durchaus nachvollziehbar. Weil, irgendetwas muss in Sachen Luftreinhaltung ja passieren, wenn sich der zuständige Landesrat bei allem verweigern.

Frohe Ostern!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #267
Deswegen werden Werte des "kleinen Mannes" vernichtet?  :P

Entschuldigung, aber es gibt viele andere Möglichkeiten, als die Fahrzeuge der Bevölkerung zu "entwerten".
Nahverkehrsabgabe - CityMaut, Fahrverbote unabhängig von der sozialen Stellung, da fielen mir viele Dinge ein.

Stattdessen lassen Voves und Schützenhöfer "Entwertungsvignetten" auf die Fahrzeuge der Stererinnen und Steirer kleben!

Meines Erachtens ein Willkürakt gegen LR Kurzmann. - Das dieser Fehler gemacht hat, da bin ich 100% bei Dir, aber deswegen die Bürger zu bestrafen ist keinesfalls der richtige Weg!



Wieviel % des Feinstaubes werden vom Straßenverkehr verursacht?

Hausbrand, Industrie etc. sind die Feinstaub-Verursacher Nr.1 - dort müßte zuerst etwas passieren.
Liebe Grüße
Martin

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #268
Zitat von: hubertat
Nein, Herrn Kurzmann kann man wirklich nicht ernst nehmen, was der betreibt ist eigentlich nur Populismus und insofern ist die Entscheidung in Richtung Umweltzone durchaus nachvollziehbar. Weil, irgendetwas muss in Sachen Luftreinhaltung ja passieren, wenn sich der zuständige Landesrat bei allem verweigern.

Ach ja?  :(

Weil der Herr Kurzmann zu wenig tut gegen den Feinstaub ist es also gerechtfertigt, dass

a) die auf das Auto angewiesenen sozial Schwachen (= Euro1 und Euro2 Fahrer) zu nötigen, neue Autos zu kaufen
b) die redlich erworbenen Eigentumswerte der Bürger (= Euro3 und Euro4 Fahrzeugbesitzer) mit einem Schlag praktisch wertlos und unverkäuflich zu machen und ebenfalls zu nötigen, ihr Geld in neue Autos zu investieren.

Und all das soll nach deiner Meinung nach gerechtfertigt sein, damit *irgendetwas* geschieht?  ::) ::)

Sorry, so sehr ich deine Beiträge schätze: Deine Aussage könnte von einem  bürgerfernen Politbürokraten stammen :boese:

Merke: Umweltzone = Freie Fahrt für reiche Bürger Und genau dagegen gilt es anzukämpfen.

Wenn man schon die feinstaubverursachenden Holz- und Pelletsheizungen wegen der Agrarlobby verschonen möchte, und beim Verkehr etwas herumschrauben möchte, so sind ausnahmslos Einschränkungen fur *alle* zu überlegen, etwa

a) Fahrverbote an Feinstaubtagen für *alle* Fahrzeuge (etwa nach Anfangsbuchstaben des Lenkernamens, oder zumindest Kennzeichen)
b) Freifahrt an Feinstaubtagen für den ÖV.


Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #269
Zu den aufgeworfenen Problemen bezüglich eines Fahrzeugbesitzes und den möglichen finanziellen Konsequenzen kann ich nix sagen - Faktum ist, dass die Qualität der Luftgüte und Erkrankung der Atemwege etc. in direktem Zusammenhang stehen. Danach scheint hier offenbar niemand zu fragen? Die Nutzung des Autos ist schlichtweg Umweltverschmutzung - egal ob der Besitzung arm oder reich ist - und immer höre ich nur das Argument, dass man ja seinen fahrbaren Untersatz brauchen würde, um zur Arbeit zu kommen. Ich habe kein Auto, und ich bin noch überall dorthin gekommen, wo ich hin wollte. Ist alles nur eine Frage des Wollens.

Nur zur Frage der Ausgestaltung der Umweltzone - da kann man sich drüber diskutieren, aber natürlich ist klar, dass man die vermeintlich "schmutzigeren" Autos zuerst verbannt. Alles andere wäre ja widersinnig.

Was mir bei der ganzen Diskussion fehlt - und da muss man v. a. den Herrn Landesrat Kurzmann in die Pflicht nehmen - ist der weitere Ausbau des Öffentlichen Verkehrs bzw. Umweltverbundes. Weil da passiert nämlich nix und das ist die Verantwortung des Herrn Landesrates, der lieber Radwege verhindert und die so genannte "Grüne Welle" für den MIV durchsetzen will.

Damit habe ich auch genug zu diesem Thema gesagt - habe mir ja lange genug überlegt, dazu überhaupt was zu sagen, weil diese Diskussion wieder einmal diesen emotionalen Touch bekommen hat, so nach dem Motto: "Mei, die armen Leut´, die jetzt nicht mehr mit ihren Autos fahren dürfen ..."

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)