Die Preise für GVB-Karten wurden mit Juli erhöht. Bei den angekündigten günstigeren Zeitkarten, die mit 7. September kommen sollen, klemmt es aber immer noch.
Es war ein schlechtes Einstandsgeschenk für die Grüne- Vizebürgermeisterin Lisa Rücker. Kaum in Amt und Würden, stand die Tariferhöhung der GVB-Tickets ins Haus. Seit 1. Juli kostet das Stundenticket 1,80 statt bisher 1,70 Euro, die Monatskarte 34 statt 32,50 Euro und das Jahresticket 316 statt 308 Euro. Rücker kämpft nun darum, ab 7. September neue, günstigere Ticketmodelle auf den Markt zu bringen. Die Grazer Verkehrsbetriebe leisten Widerstand.
Kurzzeit-Karte. Einer der dringendsten Wünsche der Grünen ist schon so gut wie gestorben. Nichts wird es vorerst aus der Kurzzeit-Karte, die um 80 Cent eine halbe Stunde gültig sein sollte. Deren Einführung würde nach GVB-Berechnungen bis zu vier Millionen Euro Einnahmenentgang bedeuten. Fest steht aber, dass bessere Angebote kommen sollen. Folgende Tickets sind geplant:
Der Umweltblock: Die 24-Stunden-Karte soll es künftig auch im Zehnerblock geben. Derzeit kostet eines dieser Tickets 3,80 Euro, der Zehnerblock könnte im Vorverkaufspreis 33 Euro kosten.
Das Touristen-Ticket: Eine Drei-Tage-Karte, die von Touristen oft nachgefragt wird, soll auch für Grazer aufgelegt werden. Der Preis steht fest: 5,90 Euro.
Die Feinstaub-Karte: Für die Wintersaison soll eine Drei- oder Vier-monatskarte angeboten werden.
Der Doppelpack: Langzeitkarten (ab drei Monate) sollen es ermöglichen, an verkehrsschwachen Tagen (am Wochenende/Abend) mit dem Ticket eine zweite Person gratis mitzunehmen.
Das Job-Ticket: Kaufen Firmen größere Kontingente, um Mitarbeiter zum Umsteigen zu bewegen, soll es kräftige Nachlässe geben.
Schüler und Studenten: Jene Schüler und Studenten, die im Sommer oder gar keine Freifahrt haben, soll diese oder andere Vergünstigungen erhalten.
Tarifgefüge. Noch steht das Tarifgefüge der neuen Modelle nicht fest, auch die Gesamtkosten sind nicht geklärt. Die GVB stehen aber weiter stark auf der Bremse, weil sie jedenfalls um Einnahmen umfallen. Doch Rücker bleibt dabei: "Im September sollen alle für den Feinstaub-Winter relevanten Ticket-Modelle am Markt sein. Noch müssen wir die genauen Preise und Budgets ausverhandeln." Klar ist, das Minus bei den GVB wird die Stadt zahlen müssen. Und mit Land und Verkehrsverbund stehen noch mehrere Abstimmungsrunden an.
BERND HECKE
Quelle:
www.kleine.at