Radler: Neue Freiheit, neue Kontrolle
Radler: Neue Freiheit, neue Kontrolle
Kalt-warm für Grazer Pedalritter: Nach dem Stadtpark sollen auch der Augarten und die Sporgasse teilweise geöffnet werden - dafür blühen Radlern strengere Kontrollen.
Das Miteinander von Radlern und Fußgängern geht nicht immer klaglos über die Bühne
Der Grazer Pedalritter weiß in diesen Tagen nicht, wie ihm geschieht: Da bereitet er sich mit stolz geschwellter Brust darauf vor, ab sofort vermehrt durchgewunken zu werden - um dann zu hören, dass er künftig verstärkt unter Beobachtung steht. Mehr brauchst du nicht!
Rückenwind für Radfahrer. Tatsächlich bekommen es Freunde des Zweirads kalt-warm. Zwar erhalten sie von Verkehrsstadträtin Lisa Rücker (Grüne) den erwarteten Rückenwind - zugleich aber ist sie so frei, die neue Freiheit an Bedingungen zu knüpfen und deren Einhaltung streng kontrollieren zu lassen.
Einen Gang höher schalten. Bereits im Sommer sollen Radler ja grünes Licht im Stadtpark erhalten - allerdings nur auf der Diagonale zwischen Zinzendorfgasse und Cafe Promenade. Und nur für Fahrten im Schritttempo.
Neu Radwege. Doch Stadträtin Rücker will schon in Kürze in den nächsthöheren Gang schalten: So sollen neue Radwege im Augarten rechtlich geklärt werden - sowie eine Durchfahrt für Radler durch die Sporgasse. "In den Morgenstunden, wenn aufgrund der Ladetätigkeit die Gasse ohnehin von Lkw verstellt ist, könnte ich mir eine Erlaubnis für Radfahrten durchaus vorstellen", so Rücker, die auf die laufende "rechtliche Prüfung" verweist.
Schritttempo. Eines will die Grünen-Vizebürgermeisterin aber gleich klarstellen: "Wenn wir nun auf der einen Seite einzelne sensible Routen für Radfahrer öffnen, dann ist klar, dass das nur möglich ist, wenn Schritttempo verordnet und eine entsprechende Bewusstseinsarbeit für defensives Fahren geleistet wird." Nachsatz: "Und wenn, sofern nicht anders möglich, auch strengere Kontrollen durchgeführt werden."
Kompetenzerweiterung der Ordnungswache. Dabei denkt Rücker an die Ordnungswache - und wohl auch an eine Kompetenzerweiterung: Denn kurioserweise ist der Spezialtrupp derzeit für solche Kontrollen nicht zuständig. "In einem Anlassfall stellen wir den Raser auf zwei Rädern natürlich zur Rede. Aber eigentlich fällt so etwas nicht in unseren Verantwortungsbereich", so Andreas Köhler, Leiter der Ordnungswache.
Nutzungskonflikte. Mit Argusaugen sollen Pedalritter aber nicht nur auf den neu gewonnenen Wegen beobachtet werden: "Wir wissen, dass es vor allem im Innenstadtbereich an einzelnen Stellen zu Nutzungskonflikten zwischen Radlern und Fußgängern kommt", verweist Rücker auf beliebte Kollisionsstrecken wie die Schmiedgasse. Auch hier soll in Zukunft vermehrt kontrolliert werden.
Schmiedgasse funktioniert. "Tun wir ja", entgegnet Harald Schuster, Abteilungsinspektor in der Polizeiinspektion Schmiedgasse. "Und gemessen am täglichen Aufkommen funktioniert es in der Schmiedgasse halbwegs gut. Zu hundert Prozent wird das aber ohnehin in keiner Gasse der Stadt der Fall sein."
MICHAEL SARIA
quelle: kleinezeitung.at
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Wenn jeder Verkehrsteilnehmer ein bisschen Rücksicht auf andere nehmen würde, wäre alles viel leichter.
Wenn in der Sporgasse während der Ladetätigkeit auch noch Radfahrer fahren. -> na dann alles Gute.
SG
g111
Liebe Grüße
Martin