Wirbel um Passivhaus für Studenten
Studentenheim in der Moserhofgasse, das 2010 eröffnet werden soll, wird als "Vorzeigeprojekt" gelobt - und wegen des Standorts und der Parkplätze kritisiert.
Sommerferien hin oder her - in der Grazer Moserhofgasse steht dieser Tage "Konfliktmanagement" auf dem Stundenplan. Denn ein an dieser Stelle geplantes Heim für ausländische Studierende sorgt für gehörige Aufregung und zeigt, wie ein vom Betreiber gelobtes "Passivhaus" zu einem äußerst aktiven Widerstand seitens Anrainer wie Bezirkspolitiker führen kann.
Sechsstöckiges Gebäude. Es ist ein sechsgeschoßiger Neubau, der in der Moserhofgasse 41b bis zum Frühjahr 2010 realisiert werden soll. Mit dem Bau des Heims, das künftig vom "Österreichischen Austauschdienst" (ÖAD) betrieben wird, soll schon im Oktober des heurigen Jahres begonnen werden.
Vorzeigeprojekt. "Wir reden hier von einem echten Vorzeigeprojekt, dem ersten Passivhaus in der Steiermark im Geschoßwohnbau überhaupt", freut sich Johannes Geiger, Direktor der Wohnbaugesellschaft "GWS", die das neue Heim errichten wird. Ein Bau, der nur einen "geringen Bebauungsgrad" aufweise, daher genügend Grünflächen übrig lasse, darüber hinaus auf Solarenergie setze "und somit keine Emissionen verursacht".
Dafür aber Ärger im Bezirk. "Bei mir haben sich schon etliche Anrainer mit nachvollziehbaren Kritikpunkten gemeldet", betont Klaus Eichberger, Vorsitzender der SPÖ Jakomini. "Erstens geht man her und baut ausgerechnet auf einer der letzten grünen Oasen im Bezirk. Und dann auch noch einen Studentenkomplex, der am Ende über sage und schreibe fünf Abstellplätze verfügt."
"Einspruchsfrist übersehen". Zum Drüberstreuen habe man die betroffenen Anrainer nicht persönlich informiert, "sondern das Ganze in Form eines Edikts mittels Inseraten abgehandelt", kritisiert auch Ewald Muhr (SP), Bezirksvorsteher-Stellvertreter. "Dadurch haben viele mit Sicherheit die gültige Einspruchsfrist übersehen."
Das Edikt-Verfahren sei Sache der Baubehörde und bei einer derart großen Zahl an betroffenen Anrainern üblich, kontert GWS-Direktor Geiger. "Und die Abstellplätze, die für Besucher gedacht sind, wurden mit dem Heimbetreiber ÖAD abgestimmt." Mehr seien auch nicht notwendig, so Günther Jedliczka vom ÖAD-Wohnbaureferat: "Das Heim wird über 87 Betten verfügen, ausschließlich für ausländische Studierende, die ohne Pkw anreisen und nur ein oder zwei Semester hier bleiben."
Eichberger: "Und wer garantiert uns, dass das auch in zehn Jahren noch der Fall ist?"
MICHAEL SARIA
Quelle + Bild:
www.kleine.atEin Vorzeigeprojekt?

Möchte man die Stadt mit solchen Würfeln verschandeln.

Eines reicht ja.