Eine S-Bahn soll Kapfenberg und Leoben verbinden. Wann, das hängt von den Budgetverhandlungen ab, sagt die Verkehrslandesrätin.

Auf "Werbetour" für die S-Bahn ist Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder. Der Bekanntheitsgrad sei gut, sagt Ploder, aber die tatsächliche Inanspruchnahme gehöre noch verbessert. Für diesen Zweck absolviert man unter anderem sogenannte Multiplikatorentreffen, unter anderem mit Bürgermeistern der Region, um die S-Bahn intensiv in den Regionen zu bewerben. Man will mit dem S-Bahn-Fahrplan in jeder Gemeinde vertreten sein. Für ihn soll gelten, was auch für der Müllabfuhrplan gilt: Er gehöre als oft genutzte Informationsquelle in jeden Haushalt, sagt Edlinger-Ploder.

Derzeit gibt es täglich 48 S-Bahn-Verbindungen zwischen Bruck und Graz, zwischen Bruck und Mürzzuschlag 40 Regionalexpressverbindungen, zwischen Bruck und Leoben 28. Der Obersteirertakt verbindet die Bezirksstädte Mürzzuschlag, Bruck, Leoben, Liezen. Die Nutzung der S-Bahn stieg um 17 Prozent, der des Obersteirertaktes um 20 Prozent. Das sei "Motivation, denn am Ende des Tages zählen die Fahrgäste", so Edlinger-Ploder.

Neu ist die Möglichkeit, dass man von Graz aus mit der S-Bahn bis 24 Uhr nach Bruck zurückfahren kann. Edlinger-Ploder: "Das war ein Wunsch der Kulturliebhaber." Als nächsten Entwicklungsschritt will man zwischen Graz und Bruck den Halbstundentakt in beide Richtungen ausdehnen, an Sonn- und Feiertagen will man einen regelmäßigen Stundentakt anbieten.

Kapfenberg und Leoben möchte Edlinger-Ploder mit einer neuen S-Bahn-Linie S8 erschließen. Der Zeitpunkt der Realisierung hänge jedoch von den kommenden Budgetverhandlungen ab, sagt die Landesrätin. Nächstes Jahr werde "knapp" für die Umsetzung. Die S8 soll die beiden Städte im ganztägigen Halbstundentakt verbinden.

Zusätzlich will man das Vordernbergertal mit Bussen ausstatten. Da laufen gerade Verhandlungen um Fahrpläne. Ziel ist ein Viertelstundentakt nach Trofaiach und ein Stundentakt nach Eisenerz.

Viele Bürger haben aber noch vom Auto auf die Bahn umgesattelt. Oft wird mit hohen Preisen für die Bahn argumentiert. Edlinger empfiehlt dazu den Kostenrechner der Verbundlinie. Mit ihm kann man ausrechnen, wie viel man beim Umstieg auf die Bahn sparen kann.
MICHAELA AUER

Quelle: kleine.at

Ist generell eine gute Idee hier die Verbindungen auszubauen, nur zwei Anmerkungen:

1) wenn man alles S-Bahn nennt dann wird sich der Begriff ziemlich schnell abnützen und ist gleichwertig mit R-Zug, REX etc. - vielleicht sollte man sich einen anderen Namen ausdenken (wenn schon einer sein muss)

2) die ganzen Halbstundentakte (wohl irgendwann in Zukunft auch noch mit Verdichtungen auf 15 min.) - läuft man da nicht langsam in Kapazitätsprobleme auf den Strecken? soweit mir bekannt sind ja keine Ausbauten geplant.

So ein Schwachsinn die "S-Bahn" oder was auch immer in Leoben verenden zu lassen - ins Vordernberger Tal dann mit dem Bus... Passend dazu will ich den Artikel im aktuellen Fahrgast-Blattl empfehlen.

Trassenmäißig sollte das (nach einem kurzen Blick in die Bildfahrpläne) IMO auch kein Problem sein.

1) wenn man alles S-Bahn nennt dann wird sich der Begriff ziemlich schnell abnützen und ist gleichwertig mit R-Zug, REX etc. - vielleicht sollte man sich einen anderen Namen ausdenken (wenn schon einer sein muss)

Zustimmung - Wenn man S-Bahn hört/liest, dann verbinde ich das mit einem dichten Takt. Wäre dieser für die Obersteiermark gegeben? Eher nicht.

Passend dazu will ich den Artikel im aktuellen Fahrgast-Blattl empfehlen.

http://www.fahrgast-steiermark.at/fileadmin/zeitung/FG_Zeitung_2009_1.pdf

Passend dazu will ich den Artikel im aktuellen Fahrgast-Blattl empfehlen.

http://www.fahrgast-steiermark.at/fileadmin/zeitung/FG_Zeitung_2009_1.pdf

Danke für die Verlinkung - ich hab zwar gesschaut ob die Ausgabe schon online ist, war aber wegen der Nummer 1/2009 etwas irritiert.

Habe sie auch vor mir liegen.

1) wenn man alles S-Bahn nennt dann wird sich der Begriff ziemlich schnell abnützen und ist gleichwertig mit R-Zug, REX etc. - vielleicht sollte man sich einen anderen Namen ausdenken (wenn schon einer sein muss)

Zustimmung - Wenn man S-Bahn hört/liest, dann verbinde ich das mit einem dichten Takt. Wäre dieser für die Obersteiermark gegeben? Eher nicht.

Es soll ja ganztags ein 30-Minuten-S-Bahn-Takt angeboten werden (ich gehe mal davon aus, dass die bisherigen R-Zug-Leistungen in diesem Bereich da aufgehen werden), was dann schon das "S" rechtfertigen würde (im von/nach Graz gibt es nicht auf allen Strecken tagsüber einen durchgehenden 30-Minuten-Takt). Das Projekt geht ja an sich in die richtige Richtung, aber warum verlängert man die S-Bahn dann nicht gleich in Richtung St. Michael (und weiter im Murtal) sowie ins Vordernberger Tal (wurde ja hier schon angesprochen - Problem ist wohl die MVG/OKVG, die die Buslinien ins Vordernberger Tal führt, leider ...)

W.

Problem ist wohl die MVG/OKVG, die die Buslinien ins Vordernberger Tal führt, leider ...)

Wirklich!? Du hast da ja sicher mehr Einblick. 

Wer sich noch an den guten alten Nat 91 (oder war es Nat 92) erinnern kann, weiß,
dass es diesen S-Bahn-Verkehr (oder S-Bahn ähnlichen Verkehr) nach Vordernberg schon gegeben hat.
Damals wurden die alten 4030er-Garnituren eingesetzt.
In den letzten Jahren wurde der gesamte Personenverkehr auf der Schiene nach Vordernberg eingestellt und auf Busbetrieb umgestellt.
Die MVG/OKVG wird sicherlich in den Mehrbedarf an Bussen investiert haben (?).

Ebenfalls mit diesen 4030er-Garnituren wurde seinerzeit ein S-Bahn-ähnlicher Verkehr zwischen (Leoben) St. Michael und Unzmarkt gefahren.
Zwischen St. Michael und Leoben konnte man sehr gut mit dem IC-Angebot hin- u. herpendeln, oder die Regionalzüge Selzthal / Bruck benützen.
Durch die Rücknahme der Leistungen über den Schoberpass und den Bau des Tunnels^*) zwischen St. Michael und Leoben,
wurde der verbliebene Streckenast über Hinterberg und Göß verkehrstechnisch total abgewertet.

Es scheint so, dass man aus diesen offensichtlichen Fehlern nun endlich etwas gelernt hat, denn diese wollte ja bis heute niemand zugeben!


LG, E.


*) Mir fällt im Moment nicht ein, wie dieser "verflixte" Tunnel heisst.   

Du meinst wahrscheinlich den Galgenbergtunnel, oder?

Lg

EDIT: Galgenbergtunnel, kommt davon, wenn man mit dem Hany schreibt

Galgenbergtunnel, ja.

Wer sich noch an den guten alten Nat 91 (oder war es Nat 92) erinnern kann, ...

NAT 91

weiß, dass es diesen S-Bahn-Verkehr (oder S-Bahn ähnlichen Verkehr) nach Vordernberg schon gegeben hat.
Damals wurden die alten 4030er-Garnituren eingesetzt.

Dem muss ich widersprechen, weil von einem S-Bahn-System zu sprechen, ist da maßlos übertrieben. Bin nicht mehr so genau im Bilde, aber das Angebot war max. ein Stundentakt mit wenig attraktiven Fahrzeugen und noch dazu gab es einen starken bahnparallelen Busverkehr. Dazu kam/kommt die teilweise ungünstige Lage von Haltestellen. Das FAHRGAST-Konzept hätte die eine oder andere zusätzliche Haltestelle bzw. Verlegung von Haltestellen (mehr zum Siedlungskern) vorgesehen und einen 30-Minuten-Takt.

In den letzten Jahren wurde der gesamte Personenverkehr auf der Schiene nach Vordernberg eingestellt und auf Busbetrieb umgestellt.

Der Schienenverkehr ist 2001 eingestellt worden.

Die MVG/OKVG wird sicherlich in den Mehrbedarf an Bussen investiert haben (?).

Selbstversätndlich. Die MVG/OKVG hat das Angebot verbessert und strukturiert. Man hat deutlichen Druck auf die Landesregierung ausgeübt, von einer Reaktivierung der Bahn Abstand zu nehmen.

Durch die Rücknahme der Leistungen über den Schoberpass und den Bau des Tunnels^*) zwischen St. Michael und Leoben,
wurde der verbliebene Streckenast über Hinterberg und Göß verkehrstechnisch total abgewertet.

Diese Strecke ist de facto eingestellt.

W.

Dem muss ich widersprechen, weil von einem S-Bahn-System zu sprechen, ist da maßlos übertrieben. Bin nicht mehr so genau im Bilde, aber das Angebot war max. ein Stundentakt mit wenig attraktiven Fahrzeugen und noch dazu gab es einen starken bahnparallelen Busverkehr. Dazu kam/kommt die teilweise ungünstige Lage von Haltestellen. Das FAHRGAST-Konzept hätte die eine oder andere zusätzliche Haltestelle bzw. Verlegung von Haltestellen (mehr zum Siedlungskern) vorgesehen und einen 30-Minuten-Takt.

Da gebe ich Dir vollkommen recht! Es waren sogar mehrmals zweistündige "Löcher" im Fahrplan!
Die mikrigen Fahrzeuge hatten wir von der Wiener-S-Bahn bekommen, weil damals das Land für solche Sachen überhaupt nix springen ließ.

Für die damaligen Verhältnisse war der Nat 91 trotzdem ein Quantensprung! Leider wurde er später sehr verwässert, anstatt verdichtet.
Die bessere Lage der Haltestellen könnten wir heute schon längst haben, wenn man früher umgedacht hätte ...
... aber wir verlagern ja schon wieder den Verkehr von der Schiene auf die Straße.


LG, E.

Übrigens: Danke für den Galgenbergtunnel!

Da gebe ich Dir vollkommen recht! Es waren sogar mehrmals zweistündige "Löcher" im Fahrplan!
Die mikrigen Fahrzeuge hatten wir von der Wiener-S-Bahn bekommen, weil damals das Land für solche Sachen überhaupt nix springen ließ.

Eben.

Für die damaligen Verhältnisse war der Nat 91 trotzdem ein Quantensprung! Leider wurde er später sehr verwässert, anstatt verdichtet.
Die bessere Lage der Haltestellen könnten wir heute schon längst haben, wenn man früher umgedacht hätte ...
... aber wir verlagern ja schon wieder den Verkehr von der Schiene auf die Straße.

Aber in der Steiermark eigentlich nur im Fernverkehr. Im Regionalverkehr blieb alles "Kraut und Rüben", da hat erst die S-Bahn-Initiative (bzw. das Steirertakt-Konzept) etwas verbessert.

W.

Ebenfalls mit diesen 4030er-Garnituren wurde seinerzeit ein S-Bahn-ähnlicher Verkehr zwischen (Leoben) St. Michael und Unzmarkt gefahren.

Naja, die Regionalzüge St Michael - Unzmarkt fuhr im NAT91 im 2h-Takt. Das war nichtmal S-Bahn-ähnlich.


Als "S-Bahn ähnlich" lasse ich einen durchgehenden Stundentakt (5-24h, 365 Tage im Jahr) mit einer durchgehenden Verdichtung auf 30'-Takt an Werktagen von 6h00 bis ca. 19h30 gelten.
"S-Bahn" ist das selbe mit halbierten Intervallen....



Provodnik

Als "S-Bahn ähnlich" lasse ich einen durchgehenden Stundentakt (5-24h, 365 Tage im Jahr) mit einer durchgehenden Verdichtung auf 30'-Takt an Werktagen von 6h00 bis ca. 19h30 gelten.
"S-Bahn" ist das selbe mit halbierten Intervallen....

Sogesehen gibt´s dann heute nur bis Lieboch eine S6 bzw. eine S7 und darüber hinaus wird es auch künftig "nur" bei einem S-Bahn-ähnlichen Verkehr bleiben?


LG, E.