Heißer Tanz um die Thalia
Schwarz-Grün ringt um Rettung der Thalia-Baustelle samt Ansiedlung des Fitness-Centers. Verkauf der Pleiteclub-Location vorerst vertagt.
In der Bar im ersten Stock und im Club im Keller hat es sich ausgetanzt. Jetzt schlägt die Stunde der Investoren
Bei der Thalia klemmt es an allen Ecken und Enden. Die Club-Location "Opernpassage/Eventcenter" ist pleite und in dieser Form vom Markt. Und auch bei den umstrittenen Rückkaufsplänen für das Thalia-Baurecht durch die Stadt, die die VP forciert, ist keine Lösung in Sicht.
Vollausbau des Torsos. Wie berichtet, drängt der Bauherr Acoton darauf, dass das Rathaus das Baurecht für die städtische Immobilie wieder übernimmt. Dann erst könnte es zum Vollausbau des Torsos am Ring und der Ansiedlung des John Harris Fitness-Studios kommen. Am Montag tagte der schwarz-grüne Koalitionsausschuss, um die Causa zu besprechen. VP-Finanzstadtrat Gerhard Rüsch legte vier Szenarien vor:
Kein Einstieg der Stadt: "Tun wir nichts, tut sich nichts", warnt Rüsch. Die Bank gebe der Acoton für weitere Investitionen kein grünes Licht, wenn die Stadt nicht an Bord sei. "Aber wir haben nur jetzt die Chance, die bauliche Situation der Thalia mit Zustimmung der Altstadt-Kommission zu verbessern."
Kompletter Rückkauf des Baurechts: Die Stadt kauft die Thalia-Errichtungsgesellschaft mit allen aushaftenden Krediten und investiert in den Vollausbau. Die Gesamtkosten von 19 Millionen Euro würden sich auf 30 Jahre rechnen, so Rüsch
Minderheitseinstieg: Die Stadt steigt ein und haftet für Investitionen.
Haftungsvariante: Die Stadt übernimmt gegenüber der Bank "nur" eine Haftung und hat eine Option zum Einstieg in die Gesellschaft.
Die anderen Parteien waren dem Deal gegenüber schon im Vorfeld reserviert, die Grünen blieben auch gestern skeptisch. Die Entscheidung wird deshalb für weitere Detailprüfungen über den Sommer vertagt. Der Gemeinderat soll erst im September darüber abstimmen.
Damit nicht genug: Auch die Verkaufsentscheidung für den Pleiteclub Opernpassage ist vertagt. Gestern wollte Masseverwalter Georg Dieter den Verkauf vor dem Gläubigerausschuss über die Bühne bringen. Doch lagen nur zwei Anbote vor, die beide unter dem Schätzwert von 120.000 Euro lagen.
BERND HECKE
quelle:
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2023542/index.do