Großraum Graz wird ,,Modellregion Elektromobilität"Förderungen des Klima- und Energiefonds fließen in die Region
Eine Fahrt mit einem Hybridbus schont die Umwelt.
Mit der gestrigen Entscheidung des Klima- und Energiefonds wird die Stadt Graz ihre starke Position im Bereich der E-Mobilität in den nächsten Jahren weiter ausbauen. "Ein aus GRAZ AG, Energie Graz und Energie Steiermark bestehendes Konsortium konnte mit seinen Plänen bei der zuständigen Kommission voll punkten. Das siegreiche Konzept, welches bei der Erstellung von der Grazer Energie Agentur unterstützt wurde, sieht die Elektromobilität als Säule eines nachhaltigen Mobilitätssystems und bringt in den Jahren 2011-2013 insgesamt 1,6 Millionen Euro an Förderungen nach Graz", zeigt sich Bürgermeister Siegfried Nagl über den Erfolg erfreut.
Modellregion mit klaren ZielenWährend des Förderungszeitrahmens bis Ende 2013 sollen in der Modellregion das gesamte regionale Verkehrssystem optimiert werden und insgesamt 500 Elektroautos und mehr als 2000 einspurige Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen. "Gerade bei Projekten der nachhaltigen Stadtentwicklung wie in Graz-Reininghaus oder beim Bauvorhaben Geidorf-Center werden integrierte Anwendungen der Elektromobilität mitbedacht werden", so Nagl. Bis 2020 sollen dann 15 Prozent aller PKW-Neuzulassungen in der Modellregion E-Autos sein und sich die Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsmittel vom motorisierten Individualverkehr deutlich in Richtung umweltschonender Verkehrsmittel verschieben.
Parallel zur geplanten Implementierung der Elektrofahrzeuge wird die erforderliche Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum und bei Betrieben aufgebaut. Bis 2013 werden ca. 140 Ladestationen und 950 Ladepunkte stehen. "Auch hier werden Stadtentwicklungsprojekte eine wichtige Rolle spielen", erklärt Nagl. Für die angestrebte Zahl von 500 E-Autos und 1.200 einspurigen Fahrzeigen sind ca. 1.022 MWh Strom pro Jahr erforderlich. Um eine ökologische Nachhaltigkeit und eine substanzielle CO2-Reduktion zu erreichen, werden zusätzliche Stromerzeugungsanlagen aus erneuerbaren Energiequellen wie etwa Photovoltaik-Anlagen errichtet. "Durch diese Maßnahmenpakete können pro Jahr 1.044 Tonnen an CO2-Emissionen vermieden werden", weist Nagl auf die Vorteile für die Umwelt hin.
Operative Abwicklung durch starke PartnerFür die operative Abwicklung der Ziele wurde von den beteiligten Projektpartner, die Betreibergesellschaft "e-mobility Graz" gegründet. Neben der GRAZ AG als Träger des öffentlichen Verkehrs in Graz sind auch die beiden Energie-Unternehmen Energie Graz und Energie Steiermark federführend vertreten. Stadt Graz und Land Steiermark sind als Eigentümer der operativ tätigen Gesellschaften direkt involviert. "Die Projektpartner haben in der Vergangenheit gemeinsam bereits eine Reihe konkreter Aktivitäten gesetzt, um den Großraum Graz fit für die Elektromobilität zu machen." Dazu zählen die Abgabe von 410 "Pedelecs" durch die Energie Steiermark und die Energie Graz im ersten Halbjahr 2010 sowie die Errichtung von 10 öffentlichen Ladestationen mit ca. 60 Ladepunkten. Darüber hinaus werden bereits erste Tests mit Elektroautos, wie etwa den elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen bei den Wirtschaftsbetrieben, durchgeführt. Auch in der Stadt Graz sind bereits zahlreiche Elektromobilität-Aktivitäten im Gang, erklärt Bürgermeister Nagl: "Im Stadtgebiet von Graz parken Elektrofahrzeuge kostenlos, speziell reservierte Parkplätze werden derzeit vorbereitet. Die Stadt gibt Förderungen für Elektroautos für Taxis, soziale Dienste und Lieferdienste von 1.500 Euro; das Land Steiermark fördert Privatpersonen und Fahrschulen mit 1.000,- Euro. Das Aktionsprogramm 'Kommunales Energiekonzept Graz 2020' beinhaltet einen eigenen Teil 'Elektromobilität' mit dem Ziel, dass 15 Prozent der Neuzulassungen im Jahr 2020 Elektrofahrzeuge (EFZ) sein sollen."
Fakten: Die Modellregion Großraum GrazDie künftige "Modellregion Elektromobilität" ist die Stadt Graz mit ihrem Umland (Bezirk Graz-Umgebung). Aufgrund des gegebenen Personen- und Wirtschaftsverkehrs (78 Prozent der Wege der Grazer sind kürzer als 10 Kilometer) und der Pendler (täglich 140.000) birgt der Großraum Graz ein hohes Potential für die Elektromobilität. Weitere Eckpunkte der Modellregion Graz und Graz-Umgebung:
* EinwohnerInnen (2010) : 430.409
* PKW-Bestand (2009): 202.471 PKW und Kombi
* PKW Neuzulassungen (2009): 15.318 PKW und Kombi
* PKW-Dichte (2009): 530 PKW pro 1.000 EW
* GRAZ AG Verkehrsbetriebe (2009): 380 km (Straßenbahn, Stadtbusse)
* Anteil RadfahrerInnen (2008): 16 Prozent (Graz)
Text: Gerald Pichler, GRAZ AG
Quelle:
http://www.graz.at/cms/beitrag/10156096/1618648/