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Thema: Denkmal Pfleger (Sanierung Wirtschaftskammer) (3673-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
  • Styria Mobile Team
Denkmal Pfleger (Sanierung Wirtschaftskammer)

Denkmal Pfleger

Die Kammer geht ihre größte Baustelle an. Die Zentrale muss um 15 Millionen saniert werden. Und über dem 70er-Jahre-Bau hängt das Damoklesschwert Denkmalschutz.

Gerade erst haben sich die Wogen um Lexus-Luxus und Rücktritt des Wirtschaftskammer-Präsidenten Ulfried Hainzl geglättet, schon steht die nächste Baustelle an. Diesmal keine politische, sondern eine reale: Die in die Jahre gekommene Wirtschaftskammer-Zentrale in der Körblergasse, Arbeits- und Weiterbildungsstätte für bis zu 3000 Steirer pro Tag, hat dramatischen Sanierungsbedarf.

Die tickende Zeitbombe am Standort ist bereits entschärft. Die Behörde hatte angedroht, die beiden Wifi-Türme nicht länger für die rund 1500 Nutzer zuzulassen. Die überalterten Trägerelemente mussten erneuert werden. Diese 5,2 Millionen Euro teure Sanierungsetappe ist erfolgreich absolviert, erzählt Wifi-Geschäftsführer Peter Hochegger, der das Großprojekt federführend koordiniert: ,,Im Wifi sind wir nun wieder auf der Höhe der Zeit. Doch nun müssen wir auch die statischen und brandschutztechnischen Auflagen in den Wirtschaftskammer-Türmen erfüllen." In Summe dreht es sich dann um ein Gesamt-Investitionsvolumen von bis zu 15 Millionen Euro. Nebst Sanierung geht es im Innenraum auch um ein Facelifting. So stehen heuer das Kammer-Foyer, das Buffet und der 300 Besucher fassende Europasaal vor der Runderneuerung.

Man will den Mief auslüften und den Charakter eines Bahnhofsrestaurants wegschminken. Gerade bei kosmetischen Operationen ist bei den 1976 errichteten WK-Türmen aber Vorsicht angesagt, weiß Hochegger: ,,Denn wollen wir etwa die Außenfassade ändern, muss zunächst das Denkmalamt ein Feststellungsverfahren durchführen." Der Megabau an der Grabenstraße gilt nämlich aus Expertensicht sehr wohl als stilistisch prägender Bau seiner Zeit. Schlägt der Denkmalschutz hier voll zu, bringt das für den Standort auf lange Sicht natürlich Schwierigkeiten und Mehrkosten, will man den Standard der Zentrale auf der Höhe der Zeit halten, so Wirtschaftskammer-Direktor Thomas Spann. Aber: ,,Selbstverständlich erkennen wir die architektonische Bedeutung an und wollen die Fassade auch so erhalten."

Es gilt aber noch eine Zeitbombe zu entschärfen: Den Bienenstock in der Körblergasse mit Wifi, Fachhochschule Campus 02 und der Kammer frequentieren an Spitzentagen bis zu 3000 Besucher. Das Areal bietet aber nur 792 Parkplätze. Spann: ,,Freitags und samstags steht alles Kopf." Da hilft es auch nicht, dass die Kammer seit einigen Jahren Parkgebühren einhebt. Längst beschweren sich verärgerte Besucher, die ein Dauerparkticket haben, aber keinen Platz finden.

Das Präsidium hat beschlossen, den Bau einer Tiefgarage am angekauften Rosenhof-Areal zu prüfen. Auch ein Verkehrskonzept soll das Chaos entschärfen. Der Haken: All diesen Plänen könnte eine Umweltverträglichkeitsprüfung im Wege stehen. Und so spürt die Kammer in der eigenen Zentrale das, wogegen sie als Unternehmer-Lobby anläuft: gesetzliche Hürden für den Wirtschafts(kammer)-Standort.


4 Türme umfasst die von den Architekten Kordon, Peneff, Ilgerl und Walch geplante und 1976 errichtete Wirtschaftskammer- und Wifi-Zentrale. Die Baukosten lagen damals bei rund 21 Millionen Euro.

3000 Bedienstete, Funktionäre, FH-Studierende und Menschen in Weiterbildungskursen frequentieren die Service- und Bildungsstätte in der Körblergasse pro Tag.

15 Millionen Euro kostet die Sanierung von Statik und Brandschutztechnik im gesamten Gebäude, inklusive Fenstertausch und thermischer Fassadensanierung.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Denkmal Pfleger (Sanierung Wirtschaftskammer)
Antwort #1
Wieso sollte man denn dieses Ding unter Denkmalschutz stellen wollen? Einerseits würds nichtmal wem auffallen wenn die Türme abgerissen werden weils (zum Glück) eh so abseits steht, ausserdem könnte man dann genausogut sagen man stellt die Plattenbauten gegenüber vom Rainerkogel auch unter Denkmalschutz.

Die Zählweise der Kleinen Zeitung find ich aber nett, weil entweder sinds 3 Türme, oder 5 Türme, aber sicher nicht vier.

  • kroko
Re: Denkmal Pfleger (Sanierung Wirtschaftskammer)
Antwort #2
So en vogue es sein mag, auf die Nachkriegs-Architektur hinzuhacken, bin ich doch heilfroh, wenn sich der Denkmalschutz schön langsam auch auf Bauten aus dieser Zeit konzentriert. Ob diese Gebäude subjektiv als hübsch empfunden werden ist dabei weitgehend wurscht. Wenn der Denkmalschutz den Leuten aber nicht ein bisserl auf die Finger haut kommt so was raus wie unlängst bei der ehemals bekannt-berüchtigten Leobener Rostburg, die durch eine thermische Sanierungs vollkommen entstellt wurde.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Denkmal Pfleger (Sanierung Wirtschaftskammer)
Antwort #3

Wieso sollte man denn dieses Ding unter Denkmalschutz stellen wollen?
Die Zählweise der Kleinen Zeitung find ich aber nett, weil entweder sinds 3 Türme, oder 5 Türme, aber sicher nicht vier.


Nun eine gewisse Ästhetik kann man dem Komplex, ebenso wie dem Gürtelturm, durchaus nicht absprechen.
Es sind vier Türme, das SVA-Gebäude sieht zwar von außen gleich aus, hat aber mit der Kammer nichts zu tun.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Torx
Re: Denkmal Pfleger (Sanierung Wirtschaftskammer)
Antwort #4
Ist es die Kleine oder die WKO die da jetzt so eine Kampagne gegen den Denkmalschutz fährt? Im G7 kommt das wirklich so rüber als ob das Asbest u.a. wegen dem Denkmalschutz nicht ersetzt wird. Das ist schlichtweg nicht wahr. Permanent gibt es dann engative Konnotationen wie "Damoklesschwert" oder "Käseglocke".

Fakt ist: Der Denkmalschutz ist schon lange keiner mehr. Fängt er zu ermitteln an, dann wird das Gebäude sicherheitshalber schnell mal platt gemacht (Castellhof, Farbenfabrik Reininghaus), und auch in der Stadt braucht man nur vom Schloßberg einen Blick Richtung Lendplatz werfen um zu sehen wie es damit aussieht. Aber die WKO oder wer auch immer reitet weiterhin seine Attacken...
  • Zuletzt geändert: März 17, 2011, 11:59:38 von Torx