Die Triebwagen der Reihe 580Aufgrund der nahenden Abstellung aufgrund Revisionsfristen bzw. Defekten von vielen TW der Reihe 550 (Wuppertaler) im Jahr 1993, entschloß man sich bei der GVB versuchsweise ein Wuppertaler Mittelteil in einen TW der Serie 260 einzubauen.
Anfang 1994 wurde in den zur Revision stehenden TW 273 versuchsweise das Mittelteil des TW 552 eingebaut. Der TW 552 hatte am 24.11.1993 einen Unfall bei der Einfahrt zum Hauptbahnhof und war daher ausgemustert.
Ende März wurden mit dem Gespann, gezogen vom TW 251 Schleppfahrten am Remisengelände durchgeführt, die erfolgreich verliefen.
Der Wagen wurde mit Drehgestellen der Ex Wuppertaler TW und der entsprechenden Druckluftfederspeicher ausgestattet.
In der Folge wurden ausgedehnte Probefahrten im gesamten Netz durchgeführt.
Das Bild von Erwin Schidlofski zeigt den "designierten" TW 581 am 11.02.1995 noch als 273 beschriftet bei einer Probefahrt in der Triester Straße.
Am 27.02.1995 wurde das Fahrzeug dann in 581 umnummeriert.
Die Mikroprozessorsteuerung war eine Neuentwicklung speziell für diese Wagentype und erforderte natürlich auch eine gewisse Zeit, um serienreif zu werden. Im Juli 1996 erfolgte die Bremsprobefahrt des TW 581.
Aufgrund prototypenbedingter Probleme bzw. fehlender Zulassung konnte das Fahrzeug erst per 7.2.1997 im Linienverkehr eingesetzt werden.
Der Ersteinsatz erfolgte als Frühkurs auf der SL 5.
Die Mittelteile wurden bei allen vier Fahrzeugen mit einer speziellen Lackierung versehen, die auf den "Eigenbau" hinwies.
Der TW 582 setzt sich aus dem TW 276 und dem Mittelteil des TW 559 zusammen. Die Bremsprobefahrt erfolgte am 27.03.1997
Ursprünglich waren für die weiteren Umbaufahrzeuge die TW 281 und 283 vorgesehen, allerdings wurde dieser Plan durch die Frontalkollision der TW 266 und 270 in St. Johann am 29.12.1995 verworfen.
Die beiden stark beschädigten Fahrzeuge sollten wieder hergerichtet werden und daher entschloss man sich diese beiden Fahrzeuge für den Umbau der TW 583 und 584 heranzuziehen.
Die A-Teile waren so stark beschädigt, dass man bei Bombardier in Wien zwei neue A-Teile bestellte:
Eines der beiden "frisch" angelieferten A-Teile. (Oktober 1996)
Die Mittelteile stammen aus den TW 560 und 570.
Hier ist der Wagenkasten des TW 583 schon zusammengebaut. (20.08.1997)
Das Mittelteil für den 583er stammt vom TW 570, das B-Teil vom TW 270.
Die provisorische Nummerierung
Für den TW 584 wurden das B-Teil des TW 266 sowie das Mittelteil des TW 560 verwendet.
Da damals bereits alle Wuppertaler abgestelt waren, konnte man auf die am besten erhaltenen Komponenten zurückgreifen:
Daher erhielt der TW 584 die Gelenksportale des TW 558 sowie die Drehgestelle des TW 562.
Übersicht:
Betriebsnummer TW Reihe 260 Mittelteil aus EGTW Bremsprobefahrt Im Verkehr ab:
581: 273,552 Bremsprobe: 02.07.1996 Ersteinsatz im Personenverkehr: 07.02.1997
582: 276,559 27.03.1997 29.04.1997
583: A-Teil: neu; 270 570 16.12.1997 24.01.1998
584: A-Teil: neu; 266 560 05.08.1998 18.09.1998
Die TW der Reihe 580 waren in den ersten Monaten meist auf der SL 5 anzutreffen.
Von Ende 1997 bis heute werden sie freizügig am gesamten Liniennetz eingesetzt.
Abschließend noch ein paar Schmankerln:
TW 581 als Fahrschule zwischen zwei "Oldtimerbussen" am 14.03.1997.
Im Rahmen der Frühjahrsmesse 1997 gelangten die neue Wagen erstmals auf die Messelinie 14.
Zum Sporteinschub wurden die Fahrzeuge auch gleich herangezogen. Damals gab es ja noch zwei Bundesligaklubs in Graz.
Sonderbesteckungen für Jubilare gabs auch damals....
Auch auf den Sonderlinien 25 (Allerheiligen) und 26 (Messe) waren die 580er zu finden.
Hier ein Bild von Rudolf Watzinger vom 03.10.1998, mit dem TW 584 auf der Messelinie 26.
Fazit: Die TW der Reihe 580 sind sowohl beim Fahrpersonal als auch bei den Fahrgästen sehr beliebt, da sie einerseits schnell sind und andererseits über ausreichend Sitzplätze verfügen.
Das Fahrzeug ist in puncto Technik abgesehen von der fehlenden Niederflurigkeit auf dem neuesten Stand, verfügt jedoch leider über keine Türe im Mittelteil, was sich auf Linien mit hohem Fahrgastwechsel leicht negativ auswirken kann.
Die kurze Verzögerung beim Anfahren - bedingt durch die Druckluftfederspeicherbremse - erscheint zwar störend, wird aber durch die gute Leistung der Fahrzeuge kompensiert.
Leider ist damals der Umbau von weiteren Fahrzeugen aus Kostengründen unterblieben.
Man darf gespannt sein, wie lange die Fahrzeuge noch im Einsatz sein werden bzw. ob diese noch eine Hauptrevision erhalten werden. TW 581 läuft Anfang 2013 ab...