Der vergessene PlatzDie Stadt lässt den Andreas-Hofer-Platz seit Jahrzehnten links liegen. Der Bau des Joanneum-Museumsquadranten wird zur letzten Chance, den vergessenen Platz zu retten. Investoren stehen Gewehr bei Fuß. BERND HECKE
Die Verhältnisse am Andreas-Hofer-Platz sind einzementiert. Die Shell AG hat in den 1960ern die erste Grazer Tiefgarage in die Erde betoniert und dafür von der Stadt ein günstiges Baurecht erhalten. Das Rondeau auf dem Garagendach, einst eine Tankstelle, steht der Weiterentwicklung des Platzes seither im Weg. Der Vertrag mit Shell läuft noch bis 2046.
Dennoch kommt rund um den vergessenen Platz einiges in Bewegung. Das letzte stadtplanerische Hoffnungsgebiet in der City zieht die Immobilien-Entwickler wieder an. Kein Wunder, will das Land bis 2011 doch 48,5 Millionen Euro in den Umbau des Joanneum-Quadranten an der Neutorgasse stecken.
Längst laufen Verhandlungen. Die städtische Immo-Tochter GBG zieht die Fäden, wie Geschäftsführer Bernd Weiss bestätigt: "Wir sind in Kontakt mit Immorent, Post und den Stadtwer
ken. Parallel zum Museumsquadranten ist das jetzt eine der letzten Chancen, aus dem Platz noch etwas zu machen."
Alle drei genannten Verhandlungspartner besitzen Objekte, die den Platz im Süden begrenzen (siehe Bild). Und alle drei müssten Flächen bereitstellen, um einen rentablen Neubau eines Büro- und Geschäftskomplexes im Zentrum des Platzes zu ermöglichen.
Auch Shell soll ins Boot geholt werden. Vor allem, weil sonst allein die Ablöse für die Garage samt Baurecht bei rund zwölf Millionen liegen würde. Nur um dann im Zuge des Baus auch die Tiefgarage komplett erneuern zu müssen.
Auch andere wären gerne mit an Bord. So hat Manfred Herzl vom einstigen Stiefelkönig-Clan ein spektakuläres Konzept in der Pipeline, dass die "Shopping-Brücke" von der Herrengasse zum Andreas-Hofer-Platz schlagen könnte: "Es geht darum, großzügige Einzelhandelsflächen entlang der Landhausgasse zu schaffen."
Seine Objekte der Begierde: die Rückseite des Rathauses, das Casino, das sich, wie berichtet, nach Alternativ-Standorten wie dem Messe-Schlössl umschaut, und ein Neubau auf dem Andreas-Hofer-Platz.
Noch lotet man die Projekte aus, aber die Zeit der Luftschlösser scheint vorbei. Im Rathaus gibt es schon im April die nächsten Gespräche über den vergessenen Platz, den Bürgermeister Siegfried Nagl längst zur Chefsache erklärt hat.
Quelle:
www.kleine.atEin moderner Bürobau, mitten auf dem Platz der mind. doppelt so hoch ist, wie die umliegenden Gebäude, würde den Platz attraktivieren.
Den Busbahnhof sollte man komplett verlegen - In Zukunft wird es auch hier keinen Straßenbahnanschluss geben. In Verbindung mit dem in
Planung befindendem Projekt "NVK HBF", wäre dort dann genug Platz, eine neue(verlegte) Endstation für die ÖBB Postbusse zu errichten.