Unsere Mur ist auf dem Weg zu neuen UfernEin Riesenerfolg für den Mur-Gipfel der WOCHE: Wirtschaft ist mit vollem Engagement dabei. Die Mur ist ein brennendes Thema, die Mur bewegt diese Stadt. Dies ist die positive Schlussfolgerung aus der WOCHE-Aktion ,,Lebensraum Mur" und dem dazu von Umweltreferent Walter Ferk einberufenen Gipfel im Grazer Kunsthaus.
Leser reden mitAber von Beginn an: Vier Wochen lang hat die WOCHE\x0e ihre Leserinnen und Leser aufgefordert, Ideen für die Gestaltung an und in der Mur an uns zu schicken mit beeindruckendem Echo (einen Auszug der Leservorschläge finden Sie im Infokasten links). All diese Ideen hat die WOCHE \x0ebeim ersten Murgipfel im Kunsthaus mit eingebracht und gegenüber\-Politik und Wirtschaft auch vehement vertreten.
Prominente RundeUnd diese Vertreter waren durchaus hochkarätig. Dabei waren unter anderem: Merkur-General Alois Sundl, Gerhard Geisswinkler (Siemens), Hotelchef Florian Weitzer, WK-Graz-Geschäftsführer Kurt Egger, Gas-Wärme-Vorstand Günter Dörflinger, City-park-Chef Waldemar Zelinka, Stadtwerke-Direktor Wolfgang Messner, Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik, bfi-Boss Willi Techt, Stadtrat Wolfgang Riedler, SP-Klubchef Karl-Heinz Herper, Nationalrat Günther Kräuter, Flughafen-Direktor Gerhard Widmann, GBG-Geschäftsführer Bernd Weiss und Sportamtsleiter (und Ex-Paddelweltmeister) Gerhard Peinhaupt.
10.000 Euro für die MurDie Energie Steiermark setzte dann auch den ersten Schritt: ,,Für sinnvolle Projekte, die den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Graz zugute kommen, steuert unser Unternehmen 10.000 Euro bei", stellte sich Urs Harnik gleich mit einem ordentlichen Beitrag ein. Weitere Unternehmen haben, so kann auch Walter Ferk vermelden, ihre (finanzielle) Unterstützung bereits zugesagt.
Das Credo der Veranstaltung war ein klares: Mit dem Naturraum Mur ist äußerst sorgfältig und schonend umzugehen. Und dennoch sollte es gelingen, diese Lebensader der Stadt stärker in den Mittelpunkt und das Bewusstsein der Menschen zu rücken und das nicht nur im Zentrum, sondern im ganzen Stadtgebiet, von Andritz bis nach Puntigam.
Die Vorstellungen dazu sind vielfältig. Alois Sundl von der Merkur etwa plädierte für eine stärkere sportliche Nutzung der Murufer: ,,Vom Laufen übers Radeln bis zu Nordic Walking perfekt wäre es, wenn man wirklich das gesamte Murufer sportlich erobern könnte. Unser Unternehmen wird das mit allen Kräften unterstützen." Stadtwerke-Boss Wolfgang Messner wiederum sprach die technischen Voraussetzungen für den Fluss selbst an und die Vorbereitungen für ein Murkraftwerk (siehe auch S. 6/7), mit dessen Hilfe man die Mur aufstauen und damit deren Fließgeschwindigkeit niedriger machen könnte.
Kleine Projekte sofortGünter Dörflinger plädierte dafür, nicht nur auf die großen Projekte zu schauen, sondern vor allem die kleinen schnell umzusetzen. Ein Vorschlag, der sich auch mit vielen Wünschen unserer Leserinnen und Leser deckt: Ordentliche Sitzbänke, durchgängige Radwege, Gestaltung der Murufer, Infotafeln und vieles mehr waren da im Gespräch.
Zur weiteren Vorgangsweise: Walter Ferk, der sich über das starke Engagement freute, wird nun eine Projektgruppe installieren und an konkreten Umsetzungsmöglichkeiten arbeiten. Und die WOCHE wird weiterhin intensiv über ,,unsere Mur" berichten.
Autor Roland Reischl
Leserideen Ein kurzer Auszug aus den Zuschriften unserer Leserinnen und Leser die meisten Vorschläge sind mehrmals genannt worden:
- Bänke, auf denen man auch bei den ersten Sonnenstrahlen schon sitzen kann, zum Beispiel in der Mittagspause.
- Eine Tribüne errichten, die vielen Grazern die Möglichkeit bietet, bei schönem Wetter sitzend Mur, Murinsel und Schloßberg zu genießen.
- Durchgängige Promenade links und rechts der Mur auf Flussniveau, vom Kalvarienbergsteg bis zur Augartenbrücke.
- Kaffeehäuser, Kleinrestaurants, Pubs, Trattorien in das Flussufer hinausgebaut (auf Stelzen?)
- Murinsel: Aktivierung des gestuften Außenbereichs für Kultur, Open-Air-Ausstellungen, Konzerte, Theater. Eventuell mit Teilüberdachung.
- Anlegestellen für Ruder- und Tretboote oder abschnittsweise einen Sandstrand mit Sonnenliegen.
- Am Beispiel Belgrad: Ausflugsschiffe, Linienschiffe, aber vor allem die an den Ufern vertäuten Schiffe machen ein eigenes Flair aus. Die am Ufer festgemachten Schiffe beherbergen Discos, Kaffeehäuser und Restaurants.
- Die bestehende Seite wäre mit Arkaden/Galerien in der Mauer optisch und räumlich aufgewertet. Das gegenüberliegende, noch nicht genutzte Ufer sollte naturnah mit Holzpfählen und Stegen belebt werden. Große, fixierte Holzflöße zur Nutzung als Buschenschank, als Cafe, als Jugendtreff.
- Ein durchgehender, naturbelassener Spazierweg für Fußgänger (auf eigene Gefahr) vom Augarten bis zum Schwimmschulkai (eventuell bis zur Kalvarienbergbrücke).
- Botanische Lehrspaziergänge an der Mur.
- Durchgehende Murufer-Promenaden beidseitig von der B.-v.-Suttner-Friedensbrücke bis zur Keplerbrücke zusätzliche Radfahrer- und Fußgängerbrücken.
- Städtische Leihfahrräder und Nordic-Walking-Stöcke sowie Nordic-Walking-Instructors, die zu bestimmten Tageszeiten den Grazern zur Verfügung stehen.
- Seilschwebebahn über die Mur mit Ankündigungen der kulturellen Aktivitäten in der Stadt.
Quelle:
www.grazerwoche.at