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Thema: Citypark „Geschäfte allein reichen nicht“ (2491-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
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Citypark „Geschäfte allein reichen nicht“

,,Geschäfte allein reichen nicht"

Einkaufen damals und heute. Citypark-Geschäftsführer Waldemar Zelinka zum 40-jährigen Jubiläum des ältesten steirischen Einkaufszentrums.

TEXT: HEIKE KRUSCH, FOTOS: JÜRGEN FUCHS

1971 war der damalige Interkauf (heute Citypark) das erste Einkaufszentrum in der Steiermark. Mittlerweile gibt es mehr Konkurrenz. Die Sie auch spüren? WALDEMAR ZELINKA: Es wäre gelogen, die Konkurrenz zu leugnen. Damals sind die Leute aus der ganzen Steiermark zu uns gekommen. Wenn heute jemand aus Leibnitz kommt, hat er zuerst die Shoppingcity Seiersberg, dann den Murpark - seien wir ehrlich, der wird nicht durch die ganze Stadt zu uns fahren.

Wie bleibt man als innerstädtisches Einkaufszentrum dennoch konkurrenzfähig? ZELINKA: Wir schöpfen aus dem Potenzial in der Stadt. Versuchen durch Radwege und öffentlichen Verkehr eine gute Anbindung zu gewährleisten. Wir sehen uns als Nahversorger.

Mit Geschäften, von denen man andernorts aber mehr findet. ZELINKA: Geschäfte allein reichen schon lange nicht mehr. Auch im Einkaufszentrum zählt der viel strapazierte Begriff der Nachhaltigkeit. Es muss über den Einkauf hinaus ein Kommunikationszentrum sein. So etwas wie ein großes Wohnzimmer.

Mit Events außerhalb der Öffnungszeiten, wie beispielsweise beim Clubbing ,,I love Ibiza"? ZELINKA: Das ist ein Aspekt, ja. Aber man muss weiterdenken. Wir haben zum Beispiel auch Ärzte hier im Haus, auch eine alternativmedizinische Praxisgemeinschaft. Aber wir hatten auch schon Schüler aus dem Bezirk Gries, die hier eine Fotoausstellung gestalteten oder das Theater am Bahnhof mit einer Produktion, bei der interaktiv mit den Kunden gearbeitet wurde. Es muss einfach zur Ausrichtung des Hauses passen.

Und wie sieht diese Ausrichtung des Cityparks aus? ZELINKA: Man kann es sich nicht leisten, eine Kundenschicht auszuladen. Aber es ist kein Geheimnis, dass wir versuchen, die Jugend an das Einkaufszentrum zu binden. Wir als Generation Ikea kennen Einkaufszentren. Jetzt geht es darum, die Kundschaft von morgen zu binden.

Womit? Ein räumlicher Ausbau des Zentrums mitten in der Stadt ist ja nur schwer möglich. ZELINKA: Das ist richtig. Obwohl, wenn wir die richtigen Partner finden würden, würde schon noch ein bisschen was gehen. Wir setzen aber generell nicht auf Fläche, sondern auf Qualität. Natürlich decken wir dadurch nie alles ab. Aber ich glaube, es gibt bei Einkaufszentren eine kritische Größe, die jeder für sich selbst bestimmen muss. Die Hauptfrage ist einfach, wo fühle ich mich beim Einkaufen noch wohl.

Wie wichtig ist dabei die Konstanz der Geschäfte? ZELINKA: Bei uns ist die Fluktuation recht gering. Aber darum geht es gar nicht. Denn auch die Konsumenten verändern sich. Es geht beim Einkaufen nicht mehr nur um die Ware. Es geht um Kosten, um Zeit, um Treibstoffpreise.

Wo kaufen Sie selbst ein? ZELINKA: Meistens hier im Haus, und manchmal gehe ich im Internet fremd. Obwohl wir eigentlich auch Kaufleute im Ort (Rohrbach) haben. Aber das ist der Lauf der Zeit. Man geht nie hin, bedauert aber, wenn es die kleinen Kaufleute nicht mehr gibt.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile