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Thema: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit (37124-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #15
Zitat
Sehr richtig! Es ist sogar so, dass man mit manchen Arten von Bewegungseinschränkung im Wasser mobiler ist als heraußen und dass das Bewegen bzw. Verweilen im Wasser medizinisch als Therapie eingesetzt werden kann.

Und du bestätigst mir, dass dieser Gutschein die Therapeuten die dabei benötigt werden beinhaltet bzw. solche Ressourcen im Bad Eggenberg vorhanden sind?

Zitat
- Über die Zulässigkeit der Beförderung entscheidet das Fahrpersonal

Natürlich, aber dafür braucht er einen Grund. "Zu faul", lasse ich nicht gelten. Tut mir leid, aber ein maximal 40kg schweres Kind mit einem Rollstuhl 3 Stufen hinaufzutragen ist alles andere als ein großer Aufwand.

Zitat
Angenommen also, daß schon ein Kinderwagen in der Bim war, oder daß die Lehererin an einem anderen als dem vorgesehenen Einstieg mitfahren wollte, war der Fahrer sehr wohl berechtigt, die Mitnahme zu untersagen

Glaubst du wirklich, dass wenn ein Fahrer die Lehrerin freundlich auf das Fehlen des Platzes hinweist, so ein Trara um die Sache gemacht wird?

Und den Fall, dass die Bim anfangt zu brennen ist lächerlich. Wenn es vorgesehene Rollstuhl- und Kinderwagenplätze gibt, muss das auch rechtlich abgedeckt sein. Wenn nicht ist das nicht die Fahrlässigkeit des Fahrers, sondern der HGL.

Und: Warum sollte ich mir einen eigenen Bus mieten, der gut 200€ die Stunde kostet, wenn seit Jahren das mitnehmen von Rollstuhlfahrern kein Problem war?
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #16

Tut mir leid, aber ein maximal 40kg schweres Kind mit einem Rollstuhl 3 Stufen hinaufzutragen ist alles andere als ein großer Aufwand.


Ich würde es nicht tun. Allein schon gar nicht, schon aus Sicherheitsgründen.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #17

Und du bestätigst mir, dass dieser Gutschein die Therapeuten die dabei benötigt werden beinhaltet bzw. solche Ressourcen im Bad Eggenberg vorhanden sind?

Geh kumm, bleib am Teppich.


... Tut mir leid, aber ein maximal 40kg schweres Kind mit einem Rollstuhl 3 Stufen hinaufzutragen ist alles andere als ein großer Aufwand.

Das kann jeder behaupten. Hast Du es schon probiert?


Ich würde es nicht tun. Allein schon gar nicht, schon aus Sicherheitsgründen.

Ich auch nicht!

Ist bei irgendeiner Tür eines Hochflurfahrzeuges ein Rollstuhlpiktogramm angebracht?
Was sagt man einer rhethorisch überlegenen Lehrerin, die justament mit dieser BIM mitfahren und keine 6 Minuten warten möchte?
Ja, die Lehrerin war wahrscheinlich auch im Stress, weil die anderen Kinder möglicherweise schon in diese Garnitur eingestiegen waren. Das verstehe ich.

Aber dass sich jetzt alle wider besseres Wissens am Fahrer abputzen wollen, halte ich für die eigentliche Schweinerei!
Er soll zu faul gewesen sein und sofort gekündigt werden ... Gegen ihn wird ja regelrecht eine Hetze losgetreten.
Warum nicht gleich an die Wand stellen und erschießen?


LG, E.
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #18


Ich würde es nicht tun. Allein schon gar nicht, schon aus Sicherheitsgründen.

Ich auch nicht!

LG, E.


Hurra, seid ihr aber hilfsbereit...  ::)

  • Ch. Wagner
Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #19

Hurra, seid ihr aber hilfsbereit... 


... das geht bei mir sogar so weit, daß ich bei roter Ampel keine alten Mutterl über die Straße schicke.
Und wenn du abgeklärt hast, ob der Kinderwagen/Rollstuhlplatz noch frei war und ob die Lehrerin am richtigen Türl gestanden ist, dann kannst du weiter Senf dazu geben.
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • PeterWitt
Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #20
Der Fahrer hat rechtlich völlig korrekt reagiert, da es nicht nur untersagt ist Rollstühle in den Hochflurfahrzeugen zu transportieren, sondern generell Personen in Rollstühlen zu heben (lt. Medizinproduktegesetz) - dass es v.a. im Privatbereich immer wieder vorkommt ist natürlich eine andere Sache, wobei meist keiner der Betroffenen über dich möglichen rechtlichen Folgen bei einem Unfall/einer Verletzung Bescheid weiß (vorsätzliche Körperverletzung).
Das Ganze geht soweit, dass z.B. bei Krankentransporten (Rettung, aber auch Rolli-Taxi) sobald mehr als eine Stufe (=Gehsteigkante, die durch Hochkippen der vorderen Räder überwunden werden kann und darf) überwunden werden muss, ein Rettungswagen nachgefordert wird um den Patienten umzusetzen und mittels dem dafür vorgesehenen Tragestuhl ans Ziel zu befördern.
Schon einmal einen Rollstuhl gehoben? Der klappt sehr rasch in sich zusammen (und soll es ja auch, damit man ihn leicht verstauen kann).

Der Vergleich mit dem Brand in der Straßenbahn ist natürlich etwas übertrieben (von der Wahrscheinlichkeit her), aber z.B. ein harmloser Unfall mit einer gestürzten Person (auf oder über den Rolli) oder gar ein Umkippen des Rollstuhls in einer Kurve oder beim Bremsen hätten den Fahrer vor Gericht gebracht. Nichts desto trotz sollte der Ton die Musik machen, und das kann eigentlich der einzige Vorwurf sein, den man dem Fahrer machen kann...

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #21
Zitat
da es nicht nur untersagt ist Rollstühle in den Hochflurfahrzeugen zu transportieren, sondern generell Personen in Rollstühlen zu heben

Danke für die Aufklärung. Das ändert natürlich einiges.
In diesem Fall ist allerdings die Reaktion der HGL falsch. Sehr viel Unmut hätte man sich ersparen können, indem man einfach auf das Gesetz verweisen hätte.

Zitat
ein harmloser Unfall mit einer gestürzten Person (auf oder über den Rolli) oder gar ein Umkippen des Rollstuhls in einer Kurve oder beim Bremsen

Diese Probleme sind aber bei den NF-Fahrzeugen genauso vorhanden...

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • PeterWitt
Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #22

Zitat
ein harmloser Unfall mit einer gestürzten Person (auf oder über den Rolli) oder gar ein Umkippen des Rollstuhls in einer Kurve oder beim Bremsen

Diese Probleme sind aber bei den NF-Fahrzeugen genauso vorhanden...

lg

Das schon ABER: dort gibt es einen Stellplatz für Rollstühle, und dieser hat auch eine Zulassung dafür.  Somit sind die Gefahren hier "legal".

Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #23

Sehr viel Unmut hätte man sich ersparen können, indem man einfach auf das Gesetz verweisen hätte.


Vielleicht, vielleicht aber auch nicht! Die Antwort der betroffenen Personen auf Gesetzte, Dienstanweisungen und Vorschriften wäre mit Sicherheit soetwas wie "das ist eine bodenlose Frechheit" oder "Unverschämtheit und Schweinerei" gewesen! Für jeden Nichtbetroffenen ist es außerdem sehr viel leichter sich in die Rolle des Rollstuhlfahrers hineinzuversetzen, anstelle auch nur den kleinsten Hauch von Verständnis für die (durch Vorschriften/Gesetzte bedingte) Situation des unglücklichen Bim-Fahrers zu zeigen! Daher auch gleich die Flut an Leserbriefen, Zeitungs- und Presseberichten, wie böse doch alle Bus- und Tramfahrer sind!

Aus beruflicher Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass alle Rollstühle zumindest im Fußstützen-Bereich keinen fest verschraubten und damit keinen stabilen Hebepunkt haben! Sie wurden nie mit Hebegriffen gebaut, da diese im Alltag meist im Weg wären! Es sind nunmal Roll- und keine Hebestühle. (Ausnahme bilden da nur elektrische Rollstühle, da bin ich mir aber sicher, dass die keiner freiwillig heben würde, denn diese Dinger sind sauschwer!)
Wie in einem Posting zuvor schon erwähnt wurde, wird fast immer die Rettung damit beauftragt, Rollstuhlpatienten Stiegen hinauf oder hinunter zu tragen und jetzt kommts: Niemals darf dabei eine Person im Rollstuhl getragen werden! Für die Höhenüberwindung durch z.B. Stufen muss lt. Vorschrift der Patient immer in den RTW-Tragsessel umgesetzt und dort entsprechend auch immer angegurtet werden! Überdies verfügen fast keine Rollstühle über Sicherungsgurte! Die einzige Ausnahme, bei der Personen in Rollstühlen hinauf oder hinunter geschoben werden dürfen, stellen Rollstuhlrampen dar und eben genau diese gibt es in den alten Straßenbahnen ohnehin nicht, ja wie denn auch!?

Mich würde es interessieren, was passiert wäre, wenn an selbiger Haltestelle auch noch min. 2 Familien mit Kinderwägen in die selbe Straßenbahn einsteigen hätten wollen! Wenn es dabei auch noch geschneit oder geregnet hätte! Babys lässt man doch auch nicht in der Kälte bei unwirschen Wetterbedingungen auf die nächste Bim warten! Damit hätte das jüngste Kind wohl am ehesten Platzrecht in der Bim gehabt. Sofern dann noch ein Kinderwagen oder Rollstuhl Platz gehabt hätte, wäre die Situation wohl damit zu lösen gewesen:
"Ich und du, Müller's Kuh, Müller's Esel, der bist du!"... aber das ist eine andere Geschichte.

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #24
Zitat
wäre mit Sicherheit soetwas wie "das ist eine bodenlose Frechheit" oder "Unverschämtheit und Schweinerei" gewesen!

Aber nicht (kaum) auf Kosten der HGL.

Zitat
dass alle Rollstühle zumindest im Fußstützen-Bereich keinen fest verschraubten und damit keinen stabilen Hebepunkt haben!

Ich dachte auch eher and dieses Step-by-step hinaufzeihen, wie man es oft bei Stiegen sieht.

Zitat
Für die Höhenüberwindung durch z.B. Stufen muss lt. Vorschrift der Patient immer in den RTW-Tragsessel umgesetzt und dort entsprechend auch immer angegurtet werden!

Wir reden hier aber von einer Straßenbahn und nicht von einem Rettungsfahrzeug, in dem meistens sowieso umgesetzt werden muss weil es für den ausgeklappten Rollstuhl keinen Platz gibt bzw. man ihn nicht fixieren kann.

Zitat
Überdies verfügen fast keine Rollstühle über Sicherungsgurte!

Welche Sitze in der Straßenbahn verfügen überhaupt Sicherheitsgurte? ;)

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Ch. Wagner
Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #25

Welche Sitze in der Straßenbahn verfügen überhaupt Sicherheitsgurte?


Wie du natürlich weißt: keine. Aber bei den Kinderwagenplätzen sind Sicherungsgurte vorhanden.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Linie5
Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #26
Bei der Frage ob Rollstühle auch in Hochflurbahnen mitfahren können kann man glaub ich streiten.

Die Reaktion des Fahrers fand ich aber trotzdem suboptimal. Da kann man denk ich durchaus etwas freundlicher reagieren. (sofern das 1:1 stimmt, was in der Zeitung steht).

Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #27
Also jetzt platzt mir bald der Hals.    :P

Hast Du die Antwort 23 nicht gelesen? - Liebe Linie5!

Was ist denn daran unfreundlich (oder: suboptimal) wenn der Fahrer darauf hinweist, dass mit dieser Straßenbahn kein Rollstuhl transportiert werden darf?
Möglicherweise hat die Lehrerin dann weiter getriezt, wie es in der Zeitung steht:
Zitat

Dabei wäre die Fahrt möglich gewesen, trotz der alten Tram: "Das ist ein Kinderrollstuhl, der ohne Probleme auch durch die schmale Tür geht. Wir sind ja schon öfter mit so alten Garnituren gefahren."

Und nun weigert sich der Fahrer etwas resoluter die persönliche Verantwortung dafür zu übernehmen.

Ganz toll ist ja auch dieser Satz:
Zitat

"Das ist für das Kind extrem schlecht, weil es die Ausgrenzung direkt spürt", so Schmid.


Ja natürlich ist das schlecht. Aber WER hat schlussendlich unbedingt mit dem Kopf durch die Wand wollen?


... Für jeden Nichtbetroffenen ist es außerdem sehr viel leichter sich in die Rolle des Rollstuhlfahrers hineinzuversetzen, anstelle auch nur den kleinsten Hauch von Verständnis für die (durch Vorschriften/Gesetzte bedingte) Situation des unglücklichen Bim-Fahrers zu zeigen! Daher auch gleich die Flut an Leserbriefen, Zeitungs- und Presseberichten, wie böse doch alle Bus- und Tramfahrer sind!


:one:
  • Zuletzt geändert: März 09, 2012, 20:37:58 von Empedokles
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #28
Ist der Disput Lehrerin vs. Straßenbahnfahrer irgendwo zur Gänze nachzulesen, sodass man sich ein einigermaßen wahrheitsgetreues Urteil bilden kann?

Vor meinen Berufskolleg/inn/en habe ich vorgestern erst einmal prophylaktisch den Fahrer damit verteidigt, dass ohnehin, um dem Behinderten-Gleichstellungsgesetz genüge zu tun, auf jeder Linie Hoch- und Niederflurfahrzeuge alternierend eingesetzt werden müssen, folglich also für das betroffene Kind sich schon in wenigen Minuten darauf ohnehin die kritisierten Missstände in Luft aufgelöst hätten.

Von dem Rollstuhl-Mitnahme- bzw. -Hebeverbot wusste ich da noch gar nichts.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur beipflichten, wie entsetzlich "deppert" es ist, einen Kinderwagen, vielleicht noch mit Passagier, in einen Hochflurer zu heben, sei es Altbau-TW oder City-Schüttler.
  • Zuletzt geändert: März 09, 2012, 20:44:28 von st.georg

Re: Öffis: Kind im Rollstuhl durfte nicht mit
Antwort #29

Ist der Disput Lehrerin vs. Straßenbahnfahrer in irgendwo zur Gänze nachzulesen, sodass man sich ein einigermaßen wahrheitsgetreues Urteil bilden kann?


Nein.
Aber wenn alle wie verrückt auf den "bösen" Fahrer einschlagen, sollte es auch erlaubt sein, sich einmal über eine andere mögliche Version Gedanken zu machen.
Spr 21:19
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.