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Thema: SPÖ Vorschlag: Gratis ÖV an Feinstaubtagen (5751-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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SPÖ Vorschlag: Gratis ÖV an Feinstaubtagen
Im Moment feiert wieder einmal der Schwachsinn seine Urständ - hier der nächste "durchdachte" Vorschlag, diesmal von der SPÖ

Freifahrt gegen Feinstaub
Anstatt die angedrohten EU-Strafen zu zahlen, sollte die Stadt an Feinstaubtagen Gratis-Öffis anbieten: SPÖ prescht mit dem Vorschlag vor.

Fehlt nur noch, dass jemand den Vorschlag macht, die öffentlichen Verkehrsmittel in Graz überhaupt kostenlos anzubieten. Die Meldungen über Gratisangebote überschlagen sich ja im Moment geradezu. Nach dem Vorschlag von FPÖ-Verkehrsreferent Mario Eustacchio, die Straßenbahn in der Innenstadt gratis anzubieten, bringen die Roten jetzt die Gratis-Öffis an Feinstaubtagen ins Spiel.

Das Gratisfahren wäre die ideale Einladung zum Umsteigen und könnte ein wesentlicher Beitrag zur Lösung des Feinstaubproblems in Graz sein. "Die Kosten für 50 Feinstaubtage mit Gratis-Öffis würden deutlich unter den angedrohten EU-Strafzahlungen liegen", rechnet SP-Gemeinderätin Alexandra Marak-Fischer, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Werner Savernik den Arbeitskreis "Mobilität und Umwelt" in der SPÖ Graz leitet.

Die Kosten für einen Tag Gratis-Öffis würden laut Experten bei rund 40.000 Euro liegen (an einem Adventsamstag bis zu 70.000 Euro!). 50 Tage zu je 40.000 Euro Öffi-Einnahmen im Schnitt machen genau zwei Millionen Euro aus.

Die EU-Strafe wird mit 2,2 Millionen Euro kolportiert, so die Rechnung der Roten. Dazu sei von einer Beugestrafe von 160.000 Euro pro Tag die Rede.
Der Zeitpunkt des Vorschlags habe nichts mit dem Vorstoß Eustacchios zu tun, versichert Marak-Fischer: "Wir listen seit Monaten diverse Maßnahmen auf, die gegen den Feinstaub helfen könnten. Und diese Idee war jetzt ausgereift."

Und der Vorschlag von Eustacchio hätte durchaus auch seine Vorteile. Aufgrund der Evaluierung der Parkraumbewirtschaftung sollten demnächst ja auch neue Mittel für den öffentlichen Verkehr verfügbar sein. "Auch für den Ausbau der Infrastruktur", ergänzt Savernik.


Quelle: www.kleinezeitung.at

Es wäre doch besser, gleich das ganze Geld in die Infrastruktur und das Angebot zu stecken, damit es gar nicht zu großer Feinstaubbelastung kommt.

Noch was zu Zahlen: die HGL haben 2011 lt. Geschäftsbericht eine Umsatzerlös von mehr als 53 Mio. Euro erzielt, das werden bei einem Verkehrsunternehmen hws. de facto alles Einnahmen aus dem Kartenverkauf sein (bzw. deren Equivalent wie Schüler- und Lehrlingsfreifahrt etc.) - durchschnittlich nimmt die HGL an einem Tag rund 145.000 Euro ein, an Werktagen sicherlich mehr als an Wochenenden.
Selbst die Erlöse über den Verbundtarif (also ohne Haustarife, Freifahrten etc.) liegen in der Zone 101 bei mehr als 31 Mio. Euro, was immer noch so rund 85.000 Euro pro Tag sind. Irgendwie stimmt diese Rechnung der SPÖ überhaupt nicht - wieder einmal wird hier über ein Thema dilettiert anstatt wirklich sinnvolle Maßnahmen zu setzen.

Außerdem muss mir mal wer erklären, warum an einem Adventsamstag fast doppelt so viele Fahrgäste befördert werden als an einem normalen Werktag - lt. der "Experten" kostet ja ein "normaler" Tag 40.000 Euro und ein Adventsamstag 70.000 Euro.

Bitte unbedingt eine scharfe PA von PROBIM und FAHRGAST gegen diesen Schwachsinn!!!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: SPÖ Vorschlag: Gratis ÖV an Feinstaubtagen
Antwort #1
Alternativvorschlag für Gratis-Öffis, noch besser reglementiert:

"an nicht schulfreien Werktagen außer Mo - Sa, jedoch am 30.II. sowie am 31.XI., wenn Klimaerwärmungstage"
"Gilt in geradzahligen Kalenderwochen nur für ungerade Liniennummern und unsinngemäß umgekehrt."

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: SPÖ Vorschlag: Gratis ÖV an Feinstaubtagen
Antwort #2
Das Problem ist, dass die HGL derzeit gerade einmal mit MÜH und NOT die Leute in der Frühspitze befördern kann.

Freifahrt an einem Adventsamstag ist das eine, aber für Freifahrt an einem normalen Schultag reichen die Kapazitäten bei weitem nicht.

Das verstehen die Leute aber offenbar nicht, wenn sie trotzdem Freifahrt fordern.
Liebe Grüße
Martin

Re: SPÖ Vorschlag: Gratis ÖV an Feinstaubtagen
Antwort #3
Das ist absolut richtig - man muss in die Infrastruktur und das Angebot investieren, DAMIT überhaupt noch mehr Leute mitfahren können!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: SPÖ Vorschlag: Gratis ÖV an Feinstaubtagen
Antwort #4
Wie wäre es damit, dass man die Zeitkarten speziell Halb- u. Jahreskarten günstiger anbietet?
LG TW 581

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: SPÖ Vorschlag: Gratis ÖV an Feinstaubtagen
Antwort #5
Die Herrengasse ist am Limit,
die Kapazität der Fahrzeuge ist zu gering,
die Reisegeschwindigkeit müßte erhöht werden...
usw...

Die Zulassung der acht herumstehenden Variobahnen wäre auch einmal wünschenswert.


Wie wäre es damit, dass man die Zeitkarten speziell Halb- u. Jahreskarten günstiger anbietet?

Das wäre auch eine Möglichkeit, allerdings sieht man ja derzeit, dass keinerlei Interesse daran besteht eine tiefgreifende Kundenbindung zu erzielen.  :-\
Liebe Grüße
Martin

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: SPÖ Vorschlag: Gratis ÖV an Feinstaubtagen
Antwort #6
Die Grazer SPÖ: Immer vorne mit dabei ...
... wenn es um schwachsinnigen Populismus geht.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Bim
Re: SPÖ Vorschlag: Gratis ÖV an Feinstaubtagen
Antwort #7


Die EU-Strafe wird mit 2,2 Millionen Euro kolportiert, so die Rechnung der Roten. Dazu sei von einer Beugestrafe von 160.000 Euro pro Tag die Rede.
Der Zeitpunkt des Vorschlags habe nichts mit dem Vorstoß Eustacchios zu tun, versichert Marak-Fischer: "Wir listen seit Monaten diverse Maßnahmen auf, die gegen den Feinstaub helfen könnten. Und diese Idee war jetzt ausgereift."



Woher kommen diese Zahlen wegen den Strafzahlungen - ist da schon was durchgesickert bzw. sind diese Zahlen seriös? Wenn ja, was heißt dass dann genau? Wie ist die Beugestrafe von 160.000 Euro pro Tag zu verstehen? Ist damit gemeint, pro Feinstaubtag wäre dies zu bezahlen? Das wären letztes Jahr 50 gewesen bzw. wäre das der Schnitt pro Jahr, wenn das stimmt?!

Und wie schaut es mit den 2,2 Mio. Euro Strafzahlung aus? Ist das ein Einmalbetrag, oder würde der dann jährlich fällig werden???


Rechenbeispiel:

Pro Feinstaubtag müssen EUR 160.000 bezahlt werden - bei 50 Feinstaubtagen pro Jahr wären das: 50 x 160.000 = EUR 8 Mio.

Wenn die Strafzahlung von 2,2 Mio. Euro pro Jahr zu bezahlen wären, würde dass Folgendes ergeben: EUR 8 Mio. + EUR 2,2 Mio. = EUR 10,2 Mio. pro Jahr


Bund, Land, Stadt sollten jeweils diesen Betrag (EUR 10,2 Mio.) jährliche für den Straßenbahnausbau in Graz zur Verfügung stellen, was eine Gesamtsumme von EUR 30,6 Mio. jährlich wäre! Damit würden sich jedes Jahr 2 - 3 km Nebaustraßenbahnstrecken in Betrieb nehmen lassen (Annahme dass 1km Straßenbahn EUR 10 Mio. - EUR 15 Mio. kostet)


  • Bim
Re: SPÖ Vorschlag: Gratis ÖV an Feinstaubtagen
Antwort #8
In der Kronen Zeitung gabs am Samstag, 18.05.2013 auf der Seite 18 (unter "Graz Extra") zu diesem Thema einen Beitrag?

Wäre angebracht, darauf per PA zu reagieren? Eigentlich deckt die geplante PA dies ohnedies ab, oder?

  • Pro Bim Graz
  • Die Initiative für den ÖV in Graz
Re: SPÖ Vorschlag: Gratis ÖV an Feinstaubtagen
Antwort #9
Unsere Presseaussendung zu diesem Thema:

Im Moment scheint die Politik Verkehrsprobleme wohl nicht an der Wurzel, sondern mit Gratisfahrten lösen zu wollen.

Die Holding Graz Linien können im Moment in der Frühspitze auf den meisten Linien mit Müh und Not die vorhandenen Fahrgäste transportieren. Um weitaus mehr Fahrgäste befördern zu können, müsste aber das Angebot und die Infrastruktur verbessert und die Fahrzeuge vergrößert werden, um die Kapazitäten zu erhöhen.

Deshalb fordert Pro Bim Graz neben anderen Maßnahmen vehement die Verlängerung der Variobahn- und Cityrunner-Garnituren um jeweils mindestens 10 Meter, damit mehr Fahrgäste in einem Fahrzeug transportiert werden können.

Die Herrengasse als Hauptroute für alle Straßenbahnlinien kann keine weiteren Züge mehr aufnehmen, dazu müsste eine Umfahrungsstrecke, die aber im Moment mit der Südwestlinie auf Eis liegt, oder eine innenstadtnahe Entlastungsstrecke, gebaut werden, so Robert Fuchs von Pro Bim Graz. Es fehlt in vielen Bereichen an Beschleunigungs- und Entstörungsmaßnahmen (v. a. eigene Gleiskörper, Busspuren, Abschaffung von Langsamfahrstellen, zweigleisiger Ausbau der eingleisigen Strecken, etc.), damit es in Verkehrsspitzenzeiten zu keinen Verzögerungen im Betriebsablauf kommt.

Alle diese Maßnahmen - und viele weitere - würden dazu führen, dass es überhaupt nicht zu einer erhöhten Feinstaubbelastung kommt und zusätzlich die Attraktivität massiv steigen würde, wodurch ein Großteil der Bevölkerung freiwillig umsteigen würde. Weiters sind diese Maßnahmen der Beschleunigung und Ausbaues dringend notwendig, unter anderem auch, da es in näherer, oder weiterer Zukunft, Beschränkungen (,,Fahrverbote") für den Fahrzeugverkehr im innerstädtischen Bereich geben wird (müssen), wie in vielen deutschen Städten.

Pro Bim Graz ist sehr verwundert und verärgert und verurteilt es auf das Schärfste, immer von den verantwortlichen Politikern zu hören, dass kein weiteres Geld für einen nachhaltigen Ausbau des ÖV-Netzes (Schieneninfrastruktur), sowie der dringend notwendigen Verlängerung sämtlicher Straßenbahnfahrzeuge vorhanden ist und stattdessen große Summen für Placebomaßnahmen (wie die angekündigte Gratisfahrt in der Grazer Innenstadt) bereitgestellt werden sollen.

Daher appelliert Pro Bim Graz an alle Verantwortlichen, sich dessen bewusst zu sein, dass Gratisfahrten keine nachhaltige bzw. überhaupt keine Verkehrslösungen darstellen! Trotzdem kosten solche Maßnahmen sehr viel Geld, wodurch es sich um verlorenes Geld handelt.
Es wäre schade, in Zeiten knapper Kassen, das wenige vorhandene Geld für Freifahrten in den Sand zu setzen anstatt diese beschränkten finanziellen Mittel in den Ausbau und die Attraktivierung zu investieren.

http://probimgraz.info/?p=428

Re: SPÖ Vorschlag: Gratis ÖV an Feinstaubtagen
Antwort #10
Politiker können offensichtlich zwischen laufenden Kosten und Investitionen nicht unterscheiden. Sie meinen offensichtlich Hauptsache es wird Geld ausgegeben...