Da immer wieder davon zu lesen ist, dass es für die Gleise der Linie 1 besser wäre, nur mehr 600er statt den Cityrunnern, nach Mariatrost einzusetzen, denke ich mir, dass der Stadler Tango der Baselland Transport (BLT) oder der tpg (Genf) für diese Linie das richtige Fahrzeuge wäre. Auch bin ich nach einigen Recherchen zum Entschluss gekommen, dass dieses Fahrzeug für das Grazer Netz eigentlich viele Vorteile bietet.
Was haltet Ihr davon?
Gibt es ähnliche Fahrzeuge auch von anderen Herstellern? (Mit Jakobsdrehgestellen habe ich jedenfalls keine gefunden)
Datenblatt des BLT Tangos kommt dann noch im Anhang, wenn ich mehr Uploadvolumen habe
Na sicher doch, noch mehr Schrott von Stadler in Graz. Das einzig gscheite wäre die Variobahnen zu verkaufen und durch Cityrunenr zu ersetzen.
Na sicher doch, noch mehr Schrott von Stadler in Graz. Das einzig gscheite wäre die Variobahnen zu verkaufen und durch Cityrunenr zu ersetzen.
Von Schrott würde ich bei diesem Fahrzeug nicht reden. Die schweizer Betriebe scheinen sehr zufrieden damit zu sein.
Oder kannst du deine Aussage mit Fakten untermauern?
Cityrunner sind nicht schlecht.
Ich denke, der Flexity Outlook oder auch vor allem der Classic wären für Graz bestimmt nicht schlecht! Bomardier ist einfach ein guter Hersteller.
Wie es mit dem Avenio der Fa. Siemens aussieht, wäre einmal interessant zu probieren (aber doch eher mit Vorsichtig zu genießen).
Cityrunner sind nicht schlecht.
Ich denke, der Flexity Outlook oder auch vor allem der Classic wären für Graz bestimmt nicht schlecht! Bomardier ist einfach ein guter Hersteller.
Wie es mit dem Avenio der Fa. Siemens aussieht, wäre einmal interessant zu probieren (aber doch eher mit Vorsichtig zu genießen).
Ich meine nicht, dass der Cityrunner schlecht sind. Nur sind sie nicht das beste Fahrzeug für die Strecke nach nach Mariatrost, liest man dich immer hier im Forum..
Dazu muss man einiges sagen:
1. Die HGL beschaffen gerade 45 Variobahnen zur Vereinheitlichung und Modernisierung des Fuhrparks - ich bin nicht sicher, ob da eine Splittergattung nur für die Linie 1 so viel Sinn macht ...
2. Die bisher in Graz beschafften Niederflurstraßenbahnen waren gemäß Ausschreibung 100% Niederflur, der Tango ist nicht hundertprozentig niederflurig ...
3. Was die "Beanspruchung" der Infrastruktur betrifft, steht der Cityrunner der Variobahn um nichts nach - ist bei beiden Fahrzeugen durch die Konstruktion so bedingt (wurde aber bei der Ausschreibung in beiden Fällen durch den Auftraggeber so akzeptiert!)
4. Über Fragen zur Qualität von Fahrzeugen kann hws. Bücher füllen:Faktum ist, dass die GVB/HGL auch mit den Cityrunnern nicht hundertprozentig zufrieden ist, wie das mit den Variobahnen ist, wird man sehen ...
5. Die Befahrung der Feldstrecke in Mariatrost mit Jakobsgelenkwagen macht beim jetzigen Schienenzustand (der teilweise auch durch die Cityrunner "verursacht" wurde) durchaus Sinn, allerdings gibt die Sanierung/Adaptierung der Strecke in den kommenden Sommern da Hoffnung, dass man da in Hinkunft auch verstärkt CR und VB einsetzen kann ohne die Infrastruktur zu ruinieren ...
6. Leider kann man einzelne Fahrzeugtypen nicht mehr so einfach testen, weil die sich die Schienennetze und Fahrzeugparameter immer mehr unterscheiden - ich halte daher eine Vorserie einer bestellten Fahrzeugserie, die ausführlich getestet waren kann, am sinnvollsten. Leider geschieht dies heute faktisch nicht mehr (Berlin, Basel, ein bisserl in Essen ...).
W.
Von Schrott würde ich bei diesem Fahrzeug nicht reden. Die schweizer Betriebe scheinen sehr zufrieden damit zu sein.
Ich habe mir in Basel und in Genf die Tangos angeschaut, die BLT scheinen sehr zufrieden zu sein, die TPG berichteten von vielen Mängel. Was mir negativ aufgefallen ist, die Fahrgäste bleiben lieber in den Niederflurbereichen stehen als in die Hochflurbereiche hinauf zu gehen. In Folge spießt es sich immer beim Fahrgastwechsel.
Abgesehen davon konnte Stadler bei den letzten Ausschreibungen (vermutlich preislich) nicht mehr mithalten, insbesondere die spanischen Hersteller CAF und Vossloh (siehe Regionale Schienen Heft 5/2013) sowie auch Solaris und Skoda drängen immer mehr auf den Markt.
Ich war vor einigen Monaten auch ein paar Mal mit den Tangos in Basel unterwegs. Haben einen sehr guten Eindruck gemacht. Generell (auch bei den Combinons der BVB) war die Platzaufteilung sowie Anzahl der Türen der modernen Basler Fahrzeuge sehr positiv.
lWas mir negativ aufgefallen ist, die Fahrgäste bleiben lieber in den Niederflurbereichen stehen als in die Hochflurbereiche hinauf zu gehen. In Folge spießt es sich immer beim Fahrgastwechsel.
Ein typisches Problem von Teilniederflurfahrzeugen.
Abgesehen davon konnte Stadler bei den letzten Ausschreibungen (vermutlich preislich) nicht mehr mithalten, insbesondere die spanischen Hersteller CAF und Vossloh (siehe Regionale Schienen Heft 5/2013) sowie auch Solaris und Skoda drängen immer mehr auf den Markt.
Stadler hat noch eine Menge Aufträge abzuarbeiten, zudem haben sie im Eisenbahnsektor viel zu tun. Aber die Konkurrenz ist größer geworden. Mal schauen, wie lange sich die "Neuen" halten können ...
W.
Zwei Fotos bei grenzwertigem Licht am 24. September 2012 in Basel:
(http://train.raildude.com/wp-content/uploads/2014/01/DSC7246_1100.jpg)
(http://train.raildude.com/wp-content/uploads/2014/01/DSC7248_1100.jpg)
Dazu muss man einiges sagen:
1. Die HGL beschaffen gerade 45 Variobahnen zur Vereinheitlichung und Modernisierung des Fuhrparks - ich bin nicht sicher, ob da eine Splittergattung nur für die Linie 1 so viel Sinn macht ...
Meine Frage war eher allgemin gestellt, nicht, dass die HGL eine Splittergattung beschaffen sollten.
2. Die bisher in Graz beschafften Niederflurstraßenbahnen waren gemäß Ausschreibung 100% Niederflur, der Tango ist nicht hundertprozentig niederflurig ...
3. Was die "Beanspruchung" der Infrastruktur betrifft, steht der Cityrunner der Variobahn um nichts nach - ist bei beiden Fahrzeugen durch die Konstruktion so bedingt (wurde aber bei der Ausschreibung in beiden Fällen durch den Auftraggeber so akzeptiert!)
4. Über Fragen zur Qualität von Fahrzeugen kann hws. Bücher füllen:Faktum ist, dass die GVB/HGL auch mit den Cityrunnern nicht hundertprozentig zufrieden ist, wie das mit den Variobahnen ist, wird man sehen ...
5. Die Befahrung der Feldstrecke in Mariatrost mit Jakobsgelenkwagen macht beim jetzigen Schienenzustand (der teilweise auch durch die Cityrunner "verursacht" wurde) durchaus Sinn, allerdings gibt die Sanierung/Adaptierung der Strecke in den kommenden Sommern da Hoffnung, dass man da in Hinkunft auch verstärkt CR und VB einsetzen kann ohne die Infrastruktur zu ruinieren ...
6. Leider kann man einzelne Fahrzeugtypen nicht mehr so einfach testen, weil die sich die Schienennetze und Fahrzeugparameter immer mehr unterscheiden - ich halte daher eine Vorserie einer bestellten Fahrzeugserie, die ausführlich getestet waren kann, am sinnvollsten. Leider geschieht dies heute faktisch nicht mehr (Berlin, Basel, ein bisserl in Essen ...).
W.
Eigentlich würde mich interessieren, welches Konzept eurer Meinung nach am Besten für Graz sein würde und warum?
Multigelenkwagen (Flexity,..)
Einzelgelenkwagen (Avenio,..)
Stadler Tango (wie nennt man dieses Konzept eigentlich?)
Für mich wäre es eindeutig der Tango
Erstellt am: Januar 03, 2014, 21:41:20
Von Schrott würde ich bei diesem Fahrzeug nicht reden. Die schweizer Betriebe scheinen sehr zufrieden damit zu sein.
Ich habe mir in Basel und in Genf die Tangos angeschaut, die BLT scheinen sehr zufrieden zu sein, die TPG berichteten von vielen Mängel. Was mir negativ aufgefallen ist, die Fahrgäste bleiben lieber in den Niederflurbereichen stehen als in die Hochflurbereiche hinauf zu gehen. In Folge spießt es sich immer beim Fahrgastwechsel.
Abgesehen davon konnte Stadler bei den letzten Ausschreibungen (vermutlich preislich) nicht mehr mithalten, insbesondere die spanischen Hersteller CAF und Vossloh (siehe Regionale Schienen Heft 5/2013) sowie auch Solaris und Skoda drängen immer mehr auf den Markt.
Könntest du vielleicht diese Seiten einscannen und online stellen?
Eigentlich würde mich interessieren, welches Konzept eurer Meinung nach am Besten für Graz sein würde und warum?
Multigelenkwagen (Flexity,..)
Einzelgelenkwagen (Avenio,..)
Stadler Tango (wie nennt man dieses Konzept eigentlich?)
Für mich wäre es eindeutig der Tango
Fahrzeuge mit echten Drehgestellen sind was die Betriebskosten und den Fahrkomfort betrifft wohl generell immer im Vorteil. Ich fand damals schon, dass der Tango eine sehr interessante Alternative zur Variobahn gewesen wäre, oder der Flexity Classic XXL à la Leipzig - aber dem Stand halt die Vorgabe von 100% Niederflur im Weg.
Inzwischen gäbe es mit dem Skoda 15T ein 100%-NF-Fahrzeug auf echten Drehgestellen (das ich allerdings noch nicht selbst im Einsatz erlebt habe - vom Konzept klingt es jedenfalls extrem verlockend): http://www.skoda.cz/de/produkte/strassenbahnen/15t-forcity-riga/ - das Nachfolgemodell 30T vermeidet die engen Durchgänge in den Gelenken indem es dort Multigelenk-Wägelchen einsetzt: http://www.skoda.cz/de/produkte/strassenbahnen/strassenbahn-30-t/ - damit ist man dann auch praktisch bei der Konstruktion des Tango angekommen :-)
Die Inekon Superior Plus sieht auch nach einem sehr interessanten Konzept aus (die haben das schwebende Gelenk der KT4 auf 100%-NF adaptiert): http://www.inekon-trams.com/toronto/superior-plus-100percent-low-floor-tram.html
Dem Problem dass die Fahrgäste im NF-Bereich stehenbleiben kann man durch entsprechende Gestaltung des Innenraumes ein wenig begegnen. Insbesondere viele Türen im NF-Bereich sodass es dort nur wenige Sitzplätze gibt (für die die wirklich niederflurigen Zugang dazu brauchen) wirken da IMHO Wunder (und bieten darüber hinaus natürlich auch per se einen schnelleren Fahrgastwechsel, sind also durchaus auch bei 100%-NF-Zügen sinnvoll). In den NGT12-LEI (Flexity Leipzig) ist mir das nie besonders negativ aufgefallen - obwohl ich dort immer auf 'nem Festival mit entsprechendem Fahrgastandrang war.
3. Was die "Beanspruchung" der Infrastruktur betrifft, steht der Cityrunner der Variobahn um nichts nach - ist bei beiden Fahrzeugen durch die Konstruktion so bedingt (wurde aber bei der Ausschreibung in beiden Fällen durch den Auftraggeber so akzeptiert!)
Allgemein ist zu sagen, dass die Variobahn leider älter ist, als der Cityrunner, da die Variobahn der Prototyp des Cityrunners war bzw. der Cityrunner die Weiterentwicklung der Variobahn.
(Variobahn wurde mWn von der Fa. Bombardier als reines (erstes?) Niederflurfahrzeug entworfen. Die Lizenz zum Bau der Variobahn wurde allerdings an die Fa. Stadler verkauft. Fa. Bombardier vermarkete daraufhin die Weiterentwicklung - eben den Cityrunner bzw. Flexity.)
Allgemein ist zu sagen, dass die Variobahn leider älter ist, als der Cityrunner, da die Variobahn der Prototyp des Cityrunners war bzw. der Cityrunner die Weiterentwicklung der Variobahn.
Die Variobahn wurde ja von Adtranz entwickelt, Bombardier hat hat auf die Variobahn aufgebaut, aber die Cityrunner sind ja seit den ersten in Graz erfolgreich, die schlechten Eigenschaften hat man halt an Stadler verkauft.
Stadler Tango ist sehr teuer, warum hat wohl die BVB in Basel dieses Abenteuer beendet und sich danach für den Flexity entschieden?
Generell sollte man in Graz überlegen, ob man nicht auf den Flexity Classic oder Avenio umsteigt!
Könntest du vielleicht diese Seiten einscannen und online stellen?
Nein, das ist meines Wissens rechtlich nicht erlaubt. Das Heft gibt es aber am HBF um ein paar Euro zu kaufen.
Die Skoda 15T habe ich in Prag schon mehrmals als Fahrgast erlebt, für Prag tolle Fahrzeuge. Für Graz wäre vermutlich die Geräuschkulisse zu hoch.
Die BVB entschieden sich gegen den Tango, weil man eine größere Anzahl Neuwagen als ursprünglich vorgesehen beschafft. Und weil sich die Kunden bei einer Umfrage gegen ein "fahrendes Treppenhaus" aussprachen.
Generell sollte man in Graz überlegen, ob man nicht auf den Flexity Classic oder Avenio umsteigt!
Das denke ich mir auch, dass das wahrscheinlich nicht so schlecht sein würde.
Flexity wäre wahrscheinlich sinnvoller, da Bombardier scheinbar die besseren Drehgestelle (Patentiert?!) hat.
Obwohl auch ein Flexity Outlook wahrscheinlich ok wäre (wenn man weiterhin auf 100% Niederflur setzt).
In Kassel ist man im nachhinein drauf gekommen, dass die Flexity Classic nicht das optimale Fahrzeug sind. Sie sind schwer und verbrauchen deswegen viel mehr Energie als angenommen, verfügen nur über drei Türen, was den Fahrgastwechsel bremst. Ein Einsatz in Doppeltraktion macht auch Probleme, weil zwei schwere Fahrzeuge miteinander Vibrationen ausbreiten. Weshalb man jetzt Niederflurbeiwagen aus Rostock erwirbt.
In Kassel ist man im nachhinein drauf gekommen, dass die Flexity Classic nicht das optimale Fahrzeug sind. Sie sind schwer und verbrauchen deswegen viel mehr Energie als angenommen, verfügen nur über drei Türen, was den Fahrgastwechsel bremst. Ein Einsatz in Doppeltraktion macht auch Probleme, weil zwei schwere Fahrzeuge miteinander Vibrationen ausbreiten. Weshalb man jetzt Niederflurbeiwagen aus Rostock erwirbt.
Das kann ich nicht unbedingt unterschreiben, weil ich den Betrieb gut kenne. Man hat gerade wieder eine Flexity-Classic-Serie von 22 Fahrzeugen beschafft bzw. schon in Betrieb gesetzt. Immerhin fahren dort jetzt schon 54 Fahrzeuge dieses Typs. So schlecht können die Flexity Classic dann also nicht sein ...
Wobei das mit den Türen auch nicht richtig ist: die neuen Flexity (eigentlich NGT8) haben drei Doppeltüren auf jeder Seite (alle in den Niederflurbereich). Alle Fahrzeuge der ersten Serie (8NGTW) haben 3 1/2 Türen (Einrichter und Zweirichter).
Die Doppeltraktionsfahrten auf der Linie 1 haben gerade erst mit Fahrplanwechsel begonnen, dort gibt es eher Probleme mit der Stromversorgung (weil da jetzt auch zwei RegioTram-Linien parallel verkehren). Die Beiwagen sollen dann auf ergänzenden Kursen eingesetzt werden, weil man nicht alle Kurse im Doppel fahren kann/will, sofern der Einsatz überhaupt sinnvoll möglich ist (das wid ja im Moment getestet).
W.
Ein Gutachter (früher in leitender Funktion der KVG) stellte den KVG ein schlechtes Zeugnis aus und meinte, es wurden die völlig falschen Fahrzeuge für Kassel beschafft . . .
In Kassel ist man im nachhinein drauf gekommen, dass die Flexity Classic nicht das optimale Fahrzeug sind. Sie sind schwer und verbrauchen deswegen viel mehr Energie als angenommen, verfügen nur über drei Türen, was den Fahrgastwechsel bremst. Ein Einsatz in Doppeltraktion macht auch Probleme, weil zwei schwere Fahrzeuge miteinander Vibrationen ausbreiten. Weshalb man jetzt Niederflurbeiwagen aus Rostock erwirbt.
Darum ja auch Flexity Classic
XXL (Dresden, Leipzig). Die sind lang genug um keine Doppeltraktion fahren zu müssen, und in die schwebenden Sänften kann man auch zwei Türen einbauen. Falls der Zug dadurch zu lang würde kann man als Mittelwagen sicher auch die Module aus den Flexity Outlook/Cityrunnern verwenden - damit sollte sich ein ~40m langes Fahrzeug mit 6 zwei- und 2 einflügeligen Türen konstruieren lassen - im Gegensatz zu einem verlängerten Cityrunner Grazer Bauart mit nur 5 oder maximal 6 Türen (wenn man die mittlere Sänfte ebenfalls sinnvollerweise mit zwei Türen ausstattet).
Ein Gutachter (früher in leitender Funktion der KVG) stellte den KVG ein schlechtes Zeugnis aus und meinte, es wurden die völlig falschen Fahrzeuge für Kassel beschafft . . .
Mag sein ...
Jedenfalls wurde die Type wieder bestellt - die werden schon wissen, was sie tun!
Probleme gibt es eher mit der erste Niederflurserie aus 1990 und der Nachbeschaffung von 1994 (NGT6) wegen der Einzelradeinzelfahrwerke. Allerdings wird diese Serie (größtenteils, hws. ganz) modernisiert, um sich noch mindestens zwei Perioden fahren zu können.
@invisible: da man aber in Kassel die Doppeltraktion nur auf der Linie 1 einsetzen will und das auch nicht immer, scheint das wohl die kurz- und mittelfristig sinnvollste Lösung zu sein. Zumal man auch die Werkstätten entsprechend anpassen müsste.
W.
Ein Gutachter (früher in leitender Funktion der KVG) stellte den KVG ein schlechtes Zeugnis aus und meinte, es wurden die völlig falschen Fahrzeuge für Kassel beschafft . . .
Mag sein ...
Jedenfalls wurde die Type wieder bestellt - die werden schon wissen, was sie tun!
Sollte man meinen. Tatsächlich entstand durch die letzte Beschaffung von 22 Classic erst der Wirbel, als man sich fragte, wer zahlt die Kosten für den höheren Energieverbrauch der Classic-Bahnen. Dies war insofern brisant, weil die Stadt Kassel hoch verschuldet ist. Der Gutachter empfahl dann keine weitere Option zu ziehen, stattdessen 6 N8C zu behalten und aus Rostock Nf-Beiwagen zu beschaffen. So ist es dann auch gekommen . . .
Das ist nicht richtig: Man hat ursprünglich 16 NGT8 fest bestellt und danach eine Option auf weitere 4 + 2 weitere Fahrzeuge gezogen. Damit wollte man die 22 (!) N8C ersetzen. Nunmehr bleiben hws. die neuesten 6 Triebwagen der N-Serie als Betriebsreserve (die fahren im Moment meist als Früh- und/oder Verstärkerkurse).
Die Idee mit den Beiwagen hat nichts mit der Auslieferung der NGT8 zu tun, sondern da ist man schon länger dran, nur hat sich halt erst im Laufe des letzten Jahres die Möglichkeit der Übernahme von Rostocker Niederflurbeiwagen ergeben (einige gehen ja nach Leipzig, Kassel hat jetzt einen Testwagen).
Und ja, die Stadt Kassel ist hoch verschuldet - wie so viele andere Kommunen ...
Im Übrigen hier der Nahverkehrsplan: http://www.kvg.de/fileadmin/kvg-ks/dokumente/unternehmen/NVP/Kurzfassung_TOEB_04062013.pdf - da würde man in Graz mit den "Ohrwaschln schlackern" ...
W.
Nö, das hast du falsch verstanden. Die beschriebene Entwicklung war ja nicht in den letzten Wochen, sondern in den letzten Jahren. Über die 22 Classic hinaus wurde keine Option mehr gezogen, mit den 6 N-Tw und Nf-Beiwagen eine für die nächsten Jahre günstigere Lösung gefunden.
Kassel ist nicht nur hoch verschuldet wie andere Kommunen, sondern eigentlich Pleite. Der Nahverkehrsplan ist schön und gut, für die Umsetzung fehlt - wie in Graz - das Geld.
Über die 22 Classic hinaus wurde keine Option mehr gezogen, mit den 6 N-Tw und Nf-Beiwagen eine für die nächsten Jahre günstigere Lösung gefunden.
Mit Verlaub, du scheinst von der Situation in Kassel keine Ahnung zu haben: Es wurden ja auch nicht mehr als 22 NGT8 bestellt (16 fest und 4 + 2 auf Option) und dass 6 N8C jetzt doch noch bleiben, ist eher eine jüngere Entscheidung. Man hat damit schlichtweg den Fuhrpark vergrößert und keinen 1:1-Ersatz gemacht. Und ob NF-Beiwagen überhaupt kommen, wird man nach dem Test mit einem der Rostocker-NF-Beiwagen sehen.
Insgesamt kann ich mir nicht vorstellen, dass man bei der neuen Flexity-Serie jetzt schon sagen kann, dass die nicht funktionieren. Man ist da ja noch in der Einführungsphase und da gibt es eine Menge Einstellungsarbeit.
Der dortige Fuhrpark besteht im Moment aus:
25 NGT6C (Duewag) mit den Baujahren 1990 und 1994 --> diese Fahrzeuge werden gerade einem Refitprogramm unterzogen --> dieses Fahrzeug war eines der ersten Niederflurfahrzeuge (70 %) in Deutschland
32 8(Z)NGTW (Flexity Classic) mit Baujahren zwischen 1999 und 2003 --> diese Fahrzeuge haben z. T. EBO-Zulassung für die Strecken nach Helsa und ins Baunatal (Großenritte)
22 NGT8 (Flexity Classic) mit Baujahren zwischen 2011 und 2013 --> zunächst sollten hier nur 16 Fahrzeuge beschafft werden, dann wurde aber doch eine Option von 4 + 2 Fahrzeugen gezogen
6 N8C mit Baujahr 1986 die weiterhin im Betriebsstand bleiben --> die weiteren 16 N8C mit Baujahr 1981 sind noch vorhanden, die meisten davon abgestellt, einige noch in Betrieb
28 8NRTW-E bzw. D (Alstom) für den RegioTram-Betrieb
Und jetzt mal zur Verdeutlichung, was eine Stadt - die angeblich pleite ist - so in den letzten Jahrzehnten an Straßenbahnausbau zusammenbringt, nachdem man Ende der 1970er-Jahre die Straßenbahn fast eingestellt hätte:
- zwischen 1992 und 1998 wurde die sogenannte Helleböhnstrecke errichtet (faktisch komplett aus Rasengleis bestehend, Investitionskosten seinerzeit knapp 30 Mio. Euro, rund 6 Mio. Neubaustrecke)
- 1995 wurde die Straßenbahn mit einer Neubaustrecke und mit Mitbenutzung eines Streckenteils der Kassel-Naumburger-Eisenbahn bis nach Baunatal/Großenritte (Stichwort: VW-Werk) verlängert
- 2001 wurde die so genannte Lossetalbahn bis Helsa eröffnet (bzw. die Bahnstrecke reaktiviert)
- 2006 wurde die Lossetalbahn bis Hessische Lichtenau verlängert (Investitionssumme für beide Abschnitte 65 Mio. Euro)
- 2007 Inbetriebnahme des RegioTram-Netzes (Tunnelverbindung unter dem Hauptbahnhof - Streckenlänge: 165 km)
- 2011 wurde die Verlängerung nach Vellmar in Betrieb genommen (knapp über 4 km Neubaustrecke)
Dazu kommen erhebliche Investitionen in Schleifenanlage (Druseltal, Ihringshäuser Straße, Holländische Straße), wo die Straßenbahn im Linksverkehr und Gleisverschlingen (Druseltal) so geführt wird, dass man zum Bus Tür-zu-Tür umsteigen kann (etwas wogegen sich z. B. die GVBHGL seit Jahr und Tag wehren), absolut funktionierende Beschleunigungsmaßnahmen (in Kassel steht man mit der Straßenbahn faktisch an keiner Ampel), perfekt ausgebaute Haltestellen (da sind z. B. die Bereiche mit günstigem Einstieg für Kinderwagen und Rollstühle extra mit gelben Flächen gekennzeichnet) und perfekte Fahrgastinformation (inner- und außerhalb des Fahrzeugs).
Insgesamt ist die Netzlänge der Straßenbahn heute knapp 53 km.
Und die nächsten Projekte werden kommen: Wiederaufbau Herkulesbahn, Strecken nach Waldau und Harleshausen.
W.
@hubertat
Leg deine rosarote Brille ab (nicht böse gemeint). Ich habe andere brisante Infos von höchster Ebene, die ich hier leider nicht einstellen darf.
Leg deine rosarote Brille ab (nicht böse gemeint). Ich habe andere brisante Infos von höchster Ebene, die ich hier leider nicht einstellen darf.
Um Gottes Willen: ich kann heute Nacht nicht schlafen ... :lol:
Und wenn die Infos so brisant sind, dass du sie in einem steirischen Nahverkehrsforum (also ziemlich weit weg von Kassel) nicht einstellen kannst, weil sonst den KVG-Managern sofort gekündigt wird, da fuchtle nicht damit öffentlich herum (kannst ja auch eine PN schicken, ich erzähle es schon nicht weiter ...), oder meinst du etwa, was da z. B. in den DSO-Foren angedeutet wird, jetzt brisante Neuigkeiten wären (angefangen von den Problemen der Fahrzeugsteuerung bei der Doppeltraktion, der neuen Steuersoftware für die Neuwagen, den im Moment knappen Niederflurpark der KVG wegen zahlreicher - meist durch den MIV verursachter - Unfälle in der letzten Zeit, der - bis dato - unbeantworteten Frage, wie lange die restliche N8C fahren dürf(t)en etc. etc. etc.).
Und rosa-rote Brille habe ich nicht auf: der Betrieb und das Angebot ist besser organisiert, auch wenn das Angebot (in Summe) nicht so dicht ist wie in Graz - da könnte man hier einiges lernen ...
W.
@hubertat
Ich habe nur versucht hier einige Hintergrundinfos, die sich von der schön gefärbten öffentlichen Darstellung unterscheidet, näher zu bringen. Wenn es dir nicht in den Kram passt, ist es deine Sache. Für mich ist die Sache hiermit beendet.
@hubertat
Ich habe nur versucht hier einige Hintergrundinfos, die sich von der schön gefärbten öffentlichen Darstellung unterscheidet, näher zu bringen. Wenn es dir nicht in den Kram passt, ist es deine Sache.
Dazu ist ja ein Forum auch da, um Hintergrundinfos auszutauschen. Allerdings scheinst du von den örtlichen Gegebenheiten dort nicht viel Ahnung zu haben, darauf habe ich mir erlaubt hinzuweisen, weil ich (aus verschiedenen Gründen) öfter in Kassel bin und den Betrieb durchaus gut kenne. Dass man dort im Moment eine nicht so leichte Phase hat, weiß ich auch, aber man sollte dies einfach mit Fakten untermauern, z. B. hat die Anschaffung der NGT8 (ob da jetzt 22 oder 24 Neufahrzeuge kommen, ist wirklich Powidl) nichts mit der möglichen Beschaffung der Niederflurbeiwagen zu tun, sondern sind komplett voneinander zu betrachten.
Für mich ist die Sache hiermit beendet.
Ditto.
W.