Ich hatte zuerst gehofft, das heute Faschingsdienstag ist, leider weit gefehlt, aber so hat der Bürgermeister wieder ein neues Spielzeug, was den Tramausbau weiter verzögern könnte. 

https://www.krone.at/1868449

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5583452/Fuer-Radhighway_Grazer-Muehlgang-soll-trockengelegt-werden

Warum nicht gleich eine tiefgelegte Straßenbahntrasse? Könnte zwar eng werden aber wenn ich mir so den Verlauf des Mühlgangs ansehe, wäre das ja gar nicht so schlecht. Man kommt schnell von der Wiener Straße in den zentrumsnah Bereich.

Zitat von: Martin am Februar 21, 2019, 22:04:32

Ich hatte zuerst gehofft, das heute Faschingsdienstag ist, leider weit gefehlt, aber so hat der Bürgermeister wieder ein neues Spielzeug, was den Tramausbau weiter verzögern könnte. 

https://www.krone.at/1868449

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5583452/Fuer-Radhighway_Grazer-Muehlgang-soll-trockengelegt-werden

Im Gegensatz zur Murgondel und der Seibahn über (!) den Plabutsch, fände ich das Projekt auf jeden Fall sinnvoll.
Ich glaub auch nicht, dass es so extrem kostspielig wäre wie die beiden anderen Projekte! Und alles, was geeignet ist, den MIV etwas einzudämmen ist grundsätzlich Mal positiv!

Ja, für den Radverkehr wäre es sicher positiv zu sehen. Für das Mikroklima, dass in Graz immer schlechter wird eher nicht, denn hier würden wieder 9 ha kühlende Wasseroberfläche gegen 9 ha erhitzenden Beton getauscht. Jede Wasseroberfläche die man in der Stadt hat sollte man schützen. Den Mühlgang könnte man aufhübschen, damit er nicht mehr wie eine ,,Dreckslacke" aussieht, aber das Wasser sollte man erhalten!

EDIT: Außerdem habe ich gelesen, dass der Mühlgang nur etwas mehr als 1 m tief ist und daher der Radweg nicht im Kanal sondern auf Straßenhöhe am zugeschütteten Mühlgang verlaufen muss, weil man ja sonst nicht unter den Brücken durchkommt.

Verkehrstechnisch wäre der Radhighway schon zu befürworten.
Verkehrstechnisch wäre auch eine Straßenbahnlinie entlang des Mühlgangs zu befürworten.
Aber es ist natürlich auch richtig, dass man fließende Gewässer in Zeiten des Klimawandels erhalten sollte - und wenn man wirklich wollen würde könnte man da wirklich etwas attraktives daraus machen. Das Bett etwas verbreitert und abgeschrägt könnte man nette Schilfinselchen am Rande des Wassers pflanzen, zwei-drei Meter breite Grasinseln neben dem Fluß laden dazu ein die Füße ins Wasser zu hängen, an der ein oder anderen Stelle könnte man auch "Sitztreppen" so plazieren, dass man auf der untersten Ebene im Wasser sitzt, auf der zweiten Stufe die Füße im Wasser hängen und auf der dritten man den Blick auf den umgestalteten Fluß genießen kann. Klar, dort wo man derartige gestalterische Highlights plaziert gibt es dann auch keine Parkplätze - eine Begegnungszone mit vmax 20 und für Radfahrer geöffneter Einbahn würde sich auf Abschnutten sicher anbieten. Und weil es zwischendurch immer wieder diese hübschen Verweilinseln und Grünzonen gibt ist die begleitende Straße auch für Radfahrer attraktiver, als ein Betonband auf dem zugeschütteten Gewässer.
Ihr habt schon recht, so etwas kann man sehr gut nutzen!

Beim Schreiben hatte ich übrigens immer die Gestaltung der Szinva-Terasse in Miskolc im Hinterkopf. Vor 2005 ein riesiger Parkplatz, seither eine Flaniermeile, die einfach nur ein Traum ist: https://hu.m.wikipedia.org/wiki/Szinva_terasz

Das Bett etwas verbreitert und abgeschrägt könnte man nette Schilfinselchen am Rande des Wassers pflanzen, zwei-drei Meter breite Grasinseln neben dem Fluß

Bist du überhaupt schon einmal entlang des Mühlgangs gegangen?

Zitat von: 38ger am Februar 22, 2019, 13:10:31

Das Bett etwas verbreitert und abgeschrägt könnte man nette Schilfinselchen am Rande des Wassers pflanzen, zwei-drei Meter breite Grasinseln neben dem Fluß

Bist du überhaupt schon einmal entlang des Mühlgangs gegangen?

Nein. Ich gestehe, dass ich nur den Abschnitt entlang der Elisabethinergasse im Kopf hatte und davon ausgegangen bin, dass diese kanalartige Gestaltung typisch für den Mühlgang wäre. Etwa zwischen Kernstockgasse und Prankergasse könnte ich mir eine naturnahe Ausgestaltung sehr gut vorstellen - natürlich nur mit massiver Verkehrsberuhigung bzw. am Besten gar als Fuzo ausgen. Radfahrer und Zufahrt zu Parkplätzen in Garagen und Innenhöfen.
Aber Deine Frage hatte schon ihre Berechtigung, der Bach scheint ja teilweise schon sehr schön gestaltet zu sein, im Volksgarten und Oeverseepark sogar mitten im sonst dicht verbauten Gebiet.
Die Idee eines Fahrradhighways bzw. vor Allem der Trockenlegung scheint damit umso absurder!
Solche Kleinide, wie die Schützgasse zu zerstören grenzt wahrlich an Wahnsinn!
Vor allem sah es zunächst auf Google Maps für mich so aus, als ob der Mühlgang in etwa beim Karlauer Gürtel wieder in die Mur fließen würde.
Die sinnvolle Bim-Trasse hätte sich auf den Abschnitt Annenstraße-Lend-Gösting-Shopping Nord bezogen, aber vor dem Hintergrund, dass gerade im genannten Bereich der Mühlgang oft sogar unter Häusern fließt, oder unmittelbar neben Häusern ohne auch nue einen Meter Abstand ist das ganze ohnehin nicht sinnvoll machbar.
Entgegen meiner spontanen Reaktion auf Deine Frage, also ein Danke schön für's nachfragen. Es lässt sich schon anhand von Google Maps / Satellitenansicht erkennen, wie abartig die Idee einer Trockenlegung ist.

Selbst wenn es direkt neben dem Mühlgang 4m zusätzlich Platz gäbe würde wohl kaum ein Radfahrer einen Radweg benützen, der sich in Schlangenlinien kilometerweit oft unterirdisch durch die Stadt schlängelt, es würde immer der kürzere direkte Weg genommen werden.
Die vielen Punkte, die jetzt bereits hier aufgezählt wurden zeigen deutlich wie wenig durchdacht die ,,Fahrrad statt Mühlgang"-Idee war.

Bezogen auf die unterirdischen Strecken wirst Du mehrheitlich Recht haben, aber Schlangenlinien vs. direkter Weg ist beim Radfahren nicht zwangsläufig so. 20-30% mehr Weglänge nimmt man durchaus gerne in Kauf, wenn man dafür nicht auf einer Hauptstraße fahren muss, sondern einen schönen Weg entlangfahren kann. Besonders, wenn es sich beim direkten Weg um Straßenzüge, wie die Wiener Straße, den Bahnhofgürtel oder den Eggenburger Gürtel handelt ist das für wenig routinierte Rdfahrer doch sehr abschreckend - und selbst wenn man die Parkspuren 1:1 zu 2m breiten Einrichtungsradwegen auf beiden Seiten umfunktionieren würde fährt es sich neben einer gefühlten Autobahn mit vier Spuren nicht gerade angenehm. Selbst unter genanntem realpolitisch schwer umsetzbarem Szenario würden da wohl viele Radfahrer lieber kleine Umwege in Kauf nehmen.

Nachtrag: der erste der beiden Autoren, Johannes Wellacher, war Mitarbeiter der Energie Steiermark [1].
Der zweite, Gerhard Groier, war Geschäftsführer der Pichlerwerke, ihrerseits eine Tochergesellschaft der Energie Steiermark [2], und fotografiert für die Kleine Komödie [3] zu dessen Ensemble Urs Harnik-Lauris gehört.
Es kommt wohl nicht so gut an wenn die Energie Steiermark direkt als Studieninitiator auftritt...
[1] http://history.tugraz.at/incl/FileDownload.php?id=16&typ=programm
[2] https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20071002_OTS0127/neuer-strom-trafo-der-energie-steiermark-fuer-design-staatspreis-nominiert-bild
[3] https://www.kleinekomoedie-graz.at/?id=325