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Thema: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn? (10781-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #15
Danke an "Telefonzentrale" für die ausführliche Antwort.

Meine Absicht hier ist es weder Fähigkeiten oder Unfähigkeiten von HGL-Bediensteten zu beurteilen, noch Tatsachen "schönzureden".

Fakt ist, dass das Verkehrsmittel "Straßenbahn" durch mehrere Umstände in Graz negativ ins Gespräch gekommen ist. Teilweise zu Recht teilweise zu Unrecht und durch die Medien aufgepauscht (Stichwort: "Donnerwalze"  :P )
Weiters wissen wir alle, dass  bei der Beschaffung 100% NF-Fahrzeuge eine Vorgabe der Politik waren und nochg dazu heuer ein Wahljahr in Graz ist. Das war sicher ein Mitgrund für die Entwicklung der Situation.
Es hilft nicht viel, wenn wir jetzt nachträglich den "Schwarzen Peter" suchen, wir sollten in die Zukunft schauen und das Verkehrsmittel "Straßenbahn" muß hier bei uns wieder das tolle Image bekommen, das es in Linz oder Wien hat.

Sonst wird Graz eine Busstadt und der Schienenbonus ist beim Teufel. Diese Gefahr sehe nicht nur ich, viele "Kollegen" haben ähnliche Befürchtungen.

Daher soll die 13 unbedingt eine Glückszahl für die Variobahn bzw. für Graz werden!  ;)




Zum Thema Hersteller: Bedingt durch die eingeschränkte Breite der Fahrzeuge mit 2,30 m und der Vorgabe 100% NF mußte man sich für ein Produkt entscheiden, dass vll nicht das "Beste" für die Grazer Gegebenheiten ist.
Konstruktionsbedingt weisen die Fahrzeuge aller Hersteller die gleichen Eigenschaften auf. Hier sehe ich bei Siemens keinen Vorteil.
Die Vorgabe 100 % NF verursacht meines Erachtens sehr hohe Kosten aufgrund Verschleiß bei Fahrzeugen und Gleisnetz, die sich mit einem Teil-NF Fahrzeug mit bewährter Drehgestelltechnologie in Grenzen halten würden.
Liebe Grüße
Martin

Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #16
Zitat
Solche Aufträge sind auszuschreiben.
Siemens hat in Punkto Straßenbahn auch genug Leichen im Keller. Combino war ein Desaster, die Ulfe hat aus gutem Grund auch nur Wien bestellt.


Man kann die Ausschreibung so formieren, dass eigentlich nur der Flexity in Frage kommt.

Der ULF ist klarerweise eine Wiener Straßenbahn und daher für die anderen Verkehrsbetrieb wohl völlig uninteressant.
Zitat

Zum Thema Hersteller: Bedingt durch die eingeschränkte Breite der Fahrzeuge mit 2,30 m und der Vorgabe 100% NF mußte man sich für ein Produkt entscheiden, dass vll nicht das "Beste" für die Grazer Gegebenheiten ist.
Konstruktionsbedingt weisen die Fahrzeuge aller Hersteller die gleichen Eigenschaften auf. Hier sehe ich bei Siemens keinen Vorteil.


Der Siemens Avenio wäre für Graz auch interessant gewesen, weil etwa die Fahrgestelle in Graz gefertigt werden, damit hätte man direkt vor der Haustüre eine Ansprechpartner gehabt.

2,30 m Breite ist nun mal der Mindeststandard und da gibt es nun kein Weg mehr vorbei.

Zitat
Daher soll die 13 unbedingt eine Glückszahl für die Variobahn bzw. für Graz werden!  Wink


Von 5 Variobahnen welche eine Zulassung haben fahren etwa heute nur 201 am 4er und sonst stehen 12 Variobahnen in der Remise und verstauben, so sieht die Realität aus.

LG TW 581

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #17

Der Siemens Avenio wäre für Graz auch interessant gewesen, weil etwa die Fahrgestelle in Graz gefertigt werden, damit hätte man direkt vor der Haustüre eine Ansprechpartner gehabt.


Es gibt ja noch keine Erfahrungsberichte mit dem Avenio. Rein gefühlsmäßig scheint mir die Konstruktion wieder dort gelandet zu sein, was zu Hochflurzeiten in Deutschland als "Schüttelhutschen" bezeichnet worden ist. Aber bitte, schauen wir einmal wenn er wirklich fährt.

Ansprechpartner: Ich bezweifle, daß irgendwelche Gespräche mit einzelnen Komponentenfertigern von Siemens geduldet würden.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #18

Da muss man sich jetzt wirklich die Frage stellen warum man nicht Fahrzeuge von Siemens bestellt hat. Die haben ja die letzten Jahre die besten Straßenbahnen geliefert. (260, 500, 600er.)


Was hat Siemens mit den Fahrzeugen zu tun? Das sind Lohner-Wagen bzw. Düwag-Lizienzbauten durch SGP (vor dem Verkauf an Siemens!).

Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #19

Der ULF ist klarerweise eine Wiener Straßenbahn und daher für die anderen Verkehrsbetrieb wohl völlig uninteressant.


Das nicht direkt was mit Wien zu tun (bis darauf, dass der ULF erst auf Betreiben der Stadt Wien überhaupt entstanden ist). Wenn du täglich mit den Dingern fahren müsstest wärst du auch froh darüber dass dieser Kelch an Graz vorbeigegangen ist. Ja, die Fahreigenschaften der Variobahn sind nicht die allerbesten, aber immer noch deutlich besser als die der ULF!

Die ULF-Konstruktion ist aufgrund der (absolut unsinnigen) Forderung nach 20cm Bodenhöhe nochmal um einiges aufwändiger als die von Variobahn oder Flexity.

Zitat
Der Siemens Avenio wäre für Graz auch interessant gewesen, weil etwa die Fahrgestelle in Graz gefertigt werden, damit hätte man direkt vor der Haustüre eine Ansprechpartner gehabt.


Die Avenio kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, allerdings neigen Fahrzeuge mit dieser Fahrwerksanordnung oft um "Aufschaukeln", gerade wenn es viele enge Bögen gibt.

Am interessantesten wären IMHO der Flexity Classic oder - falls es die damals schon gegeben hätte - der Skoda 15T gewesen. Für die Flexity Classic hätte man halt vom 100%-NF-Dogma abrücken müssen, aber die Fahrzeuge sind von den Fahreigenschaften her ein Traum und in anderen Aspekten, wie z.B. Wartungsfreundlichkeit, prinzipbedingt wohl auch überlegen - wie Martin schon geschrieben hat: an echte Drehgestelle reicht keine der gängigen 100%-NF-Konstruktionen heran (der 15T könnte da eine sehr interessante Ausnahme sein).

Edit: den Stadler Tango hab ich jetzt ganz vergessen; halt ebenfalls nicht 100% NF.

  • Ch. Wagner
Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #20
Wer sagt denn eigentlich, daß es 100% NF sein muß? Wer braucht denn das überhaupt?
Es war eine europäische Ausschreibung, alle hätten sich bewerben können, also auch Skoda. Wenn die der Meinung sind, daß sie so einen Auftrag nicht brauchen, dann ist das deren Entscheidung. Die beiden "Unterlegenen" habe ja dann den Unabhängigen Verwaltungssenat angerufen, und mußten sich sagen lassen, daß sie zu blöd zum Ausfüllen der erforderlichen Unterlagen waren. Es blieb also nur mehr Stadler übrig.
Ich möchte aber nicht entscheiden, wer letzten Endes der Deppate war. Schon alleine deshalb, weil keiner von uns die Ausschreibungsunterlagen im Detail gesehen und mit den gelieferten Fahrzeugen verglichen hat. Und den Druck der besorgten Bürger und der ihnen angeblich verpflichteten Medien sollte man auch nicht vergessen.
LG!Christian

Ein PS noch: wenigstens sieht man sehr schön, was man mit ein bißchen Farbe an alten Mauern erreichen kann.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • 4010
Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #21

Wenn du täglich mit den Dingern fahren müsstest wärst du auch froh darüber dass dieser Kelch an Graz vorbeigegangen ist. Ja, die Fahreigenschaften der Variobahn sind nicht die allerbesten, aber immer noch deutlich besser als die der ULF!


Die Fahreigenschaften dieser Kisten ist weniger das Problem, sondern einfach das Fahrgefühl. Und da auch nicht das Rumpeln, sondern dieser unerträgliche Lärm im Innenraum - der ist nämlich das wirklich Schlimme, denn so viele Erschütterungen spürt man im ULF nicht, man hört einfach nur massig welche.

Zitat
Der Siemens Avenio wäre für Graz auch interessant gewesen, weil etwa die Fahrgestelle in Graz gefertigt werden, damit hätte man direkt vor der Haustüre eine Ansprechpartner gehabt.


Nachdem die Endfertigung wohl in Wien erfolgt wäre, wäre das relativ blunzn.


Die Avenio kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, allerdings neigen Fahrzeuge mit dieser Fahrwerksanordnung oft um "Aufschaukeln", gerade wenn es viele enge Bögen gibt.


Jein. Der Avenio ist sicher eines der intelligentesten 100%-NF-Konzepte (Siemens hat, man glaubt es kaum, aus dem Combino-Desaster gelernt - die Betriebe allerdings auch, sodass niemand bei Siemens bestellt ;D), das was ich in Budapest erlebt habe war nicht schlecht. Und das Konzept hat sich ja mehr oder weniger in Deutschland in den 90ern ziemlich bewährt - bis die bessere Generation der Multigelenker (Flexity Outlook, Incentro, Citadis) kam. Gefragt war die Konstruktion trotzdem weiterhin, nur hat es dann niemand mehr angeboten.


Edit: den Stadler Tango hab ich jetzt ganz vergessen; halt ebenfalls nicht 100% NF.


Klar gibt es den mit 100 % NF, als Tango LF (Low Floor), wie er für Basel angeboten wurde. Was sich allerdings dahinter verbirgt, kennen wir in Graz eh zur Genüge. :hehe:

Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #22
Also: die GVB/HGL haben ausgeschrieben, der Bestbieter (Variobahn) hat gewonnen (da wusste man ja schon, was man kriegt - das meine ich bitte völlig wertfrei), die Fahrzeuge sind behördlich abgenommen (technische Mängel sind damit ausgeschlossen - Lärm etc., max. "Schönheits"-Mängel o. ä. würde ich da gelten lassen). Damit hat sich für das Thema erledigt. Keine Eisenbahnbehörde der Welt ist so genau wie die österreichische (siehe GTW etc.).

Was die Stadtpolitik/HGL gemacht hat, ist einfach eine Ehrenrunde zu drehen, weil ein paar Anrainer wegen einer ungünstigeren Körperschallsituation auf die Barrikaden gegangen sind. Stadler musste wohl oder übel mitspielen ...

Dass es andere Fahrzeuge gibt, keine Frage, aber die haben die Ausschreibung nicht gewonnen - man es drehen wie man will ...

W.
  • Zuletzt geändert: März 05, 2012, 21:56:11 von hubertat
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #23

Keine Eisenbahnbehörde der Welt ist so genau wie die österreichische (siehe GTW etc.).


Die deutsche dürfte auch in dieser Kategorie spielen (siehe Talent 2). ;)

  • 4010
Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #24

Keine Eisenbahnbehörde der Welt ist so genau wie die österreichische (siehe GTW etc.).


Railjet, KISS, Flexity Innsbruck, Mountainrunner & Cityrunner II (Linz), ULF zweite Generation,... Alles problemlos durchgegangen. Irgendwo muss es also auch an den Herstellern liegen.


Die deutsche dürfte auch in dieser Kategorie spielen (siehe Talent 2). ;)


Und im Nahverkehrsbereich gibt's dort auch sehr angenehme Zeitgenossen wie die TAB in Bayern (siehe Variobahn München).

  • kroko
Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #25
Ich bin in Graz neuerdings oft mit einem Zwillingskinderwagen unterwegs, und ich ärgere mich furchtbar, dass in Sachen Niederflur so überhaupt nichts weitergeht. Dass oft nichtmal jede zweite Straßenbahn mit Niederflur ausgerüstet ist, und man auch in Hauptverkehrszeiten durchaus mal 20 oder 30 Minuten warten muss, ist ganz einfach eine Katastrophe.

  • Linie5
Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #26

Ich bin in Graz neuerdings oft mit einem Zwillingskinderwagen unterwegs, und ich ärgere mich furchtbar, dass in Sachen Niederflur so überhaupt nichts weitergeht. Dass oft nichtmal jede zweite Straßenbahn mit Niederflur ausgerüstet ist, und man auch in Hauptverkehrszeiten durchaus mal 20 oder 30 Minuten warten muss, ist ganz einfach eine Katastrophe.


Das traf heute die Benutzer der Linien 3 und 6 am härtesten. Auf beiden verkehrte je ein 600er, ansonsten nur Hochflurwägen.

Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #27

Wer sagt denn eigentlich, daß es 100% NF sein muß? Wer braucht denn das überhaupt?


Das darfst nicht mich fragen sondern unsere Stadtväter und die Leute von den HGL, die das in die Ausschreibung reingeschrieben haben. Ich persönlich wäre mit guten 75%-NF auch zufrieden gewesen (es ist kein Geheimnis, dass der NGT D12DD bzw. -LEI meine Lieblingsbim ist, davon gibts mit dem NGT D8DD sogar eine feine 30m-Variante).

Zitat

Es war eine europäische Ausschreibung, alle hätten sich bewerben können, also auch Skoda.


Skoda hate zum damaligen Zeitpunkt wie gesagt kein 100%-NF-Fahrzeug im Programm, der 15T wurde erst später fertig. Außer Stadler, Bombardier und Siemens wollte es um den Preis wohl niemand machen (wobei ich bei Siemens auch ziemlich viel Dumping vermute - sozusagen als letzter Test ob die Kraxn außer Wien und Oradea - wo man ja auch einen seeeehr attraktiven Preis gemacht hat was ich so mitgekriegt hab - noch irgendwer will).

Citadis wären natürlich eine feine Sache gewesen, aber die sind halt auch nicht gerade billig (und Alstom hat mit dem französischen Markt eh schon genug zu tun).


  • Bumsti
Re: DREIZEHN - Die Glückszahl für die Variobahn?
Antwort #28

Die mehrmaligen Umbauten waren Zugeständnisse an die Anrainer, aber das ist ja ohnehin bekannt. ;)

Mit dieser Tatsache müssen wir jetzt wohl leben...


Diese sogenannte "Anrainer" wären aber mit Sicherheit durch eine 5 Jahres-Netzkarte für die Zone 101 zu beruhigen gewesen. Everybody's got a price, nur darum ist es diesen Unruhestifter gegangen Ausserdem hätte man mit der Einstellung einer Strab-Linie drohen können und gleichzeitig darauf hinweisen dass es dann schon passieren könnte dass namen und Adressen durchsickern, die in unmittelbaren Zusammenhang damit stehen. Einzelschicksasle intteressieren den Bürger der die Öffis braucht nicht. Bei uns wird vor jedem in die Knie gegangen. Wie gesagt jeder hat seinen Preis.
You only live once. But if you have lived like I have, once is enough. ( Frank Sinatra )